Unterstreichungen und Notizen in Büchern


  • Während des Studiums habe ich beim Durcharbeiten (eigener) Bücher zum Teil mit massiven Unterstreichungen und Notizen am Rand gearbeitet. Blei- und Buntstift, manchmal auch Kugelschreiber, aber das war, weil's schmiert, eine Notlösung. Heute mache ich das so gut wie überhaupt nicht mehr, weder bei Belletristik noch bei Fachliteratur. Aber heute bin ich ja auch bloßer Lustlieser 8-)


    Ich hatte - wie ich noch Pflichtleser war - auch gerne mal zwei Exemplare desselben Textes. Ein schönes, für die Lust; eines zum drin Herummalen für die Pflicht. ;)

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Oha, den Trick habe ich während des Studiums auch angewandt. Einfach den zu lesenden Text kopieren und dann dort "rummarkieren". Heute bin ich da viel zu faul für.... :rollen:


  • Wie haltet Ihr es mit diesem Thema?


    Ich habe keine Hemmungen, mir in Büchern etwas anzustreichen oder dort Notizen zu machen. Ausnahmen sind Nachschlagewerke oder teuere Werkausgaben. In letzter Zeit verwende ich für Markierungen aber vor allem Indexstreifen (3M) damit kann man hervorragend Textstellen kennzeichnen ohne das man das Buch dauerhaft beeinträchtigt.


    Ich sehe Bücher in erster Linie als Handwerkszeug des Geistes, als Gebrauchsgegenstände also, nicht als irgendwelche heiligen Gegenstände, die man kaum berühren soll :breitgrins:


    CK

  • Ich unterstreiche in Büchern, die ich privat lese, eigentlich nie was. Grund: Ich kann mir ziemlich gut merken, welche Passage etwa wo zu finden ist, bzw. mache mir für besonders interessante Stellen einen Zettel rein. Unterstreichen ist mir viel zu anstrengend. :zwinker:


  • Oha, den Trick habe ich während des Studiums auch angewandt. Einfach den zu lesenden Text kopieren und dann dort "rummarkieren". Heute bin ich da viel zu faul für.... :rollen:


    Dafür gibt's Reclam-Hefte :breitgrins:


    Ich sehe Bücher in erster Linie als Handwerkszeug des Geistes, als Gebrauchsgegenstände also, nicht als irgendwelche heiligen Gegenstände, die man kaum berühren soll :breitgrins:


    Mir ist auch mein Geist heilig :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins: ...



    Ich unterstreiche in Büchern, die ich privat lese, eigentlich nie was. Grund: Ich kann mir ziemlich gut merken, welche Passage etwa wo zu finden ist, bzw. mache mir für besonders interessante Stellen einen Zettel rein. Unterstreichen ist mir viel zu anstrengend. :zwinker:


    Das konnte ich auch mal ... als ich jünger war ... viel jünger ... :breitgrins: :belehr:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Ich habe keine Hemmungen, mir in Büchern etwas anzustreichen oder dort Notizen zu machen. Ausnahmen sind Nachschlagewerke oder teuere Werkausgaben. In letzter Zeit verwende ich für Markierungen aber vor allem Indexstreifen (3M) damit kann man hervorragend Textstellen kennzeichnen ohne das man das Buch dauerhaft beeinträchtigt.


    Ich sehe Bücher in erster Linie als Handwerkszeug des Geistes, als Gebrauchsgegenstände also, nicht als irgendwelche heiligen Gegenstände, die man kaum berühren soll :breitgrins:


    CK


    Von Heiligenverehrung wollen wir ja nicht sprechen, aber es gibt bibliophil veranlagte Menschen, die Bücher - vom Inhalt abgesehen - als schön empfinden.
    Und auch von nicht berühren dürfen kann keine Rede sein. Für mich ist schon allein das Blättern in einem Buch ein Genuss. Mit nichtbeschmierten Seiten optimiert sich dieser dann noch zusätzlich.


  • Von Heiligenverehrung wollen wir ja nicht sprechen, aber es gibt bibliophil veranlagte Menschen, die Bücher - vom Inhalt abgesehen - als schön empfinden.
    Und auch von nicht berühren dürfen kann keine Rede sein. Für mich ist schon allein das Blättern in einem Buch ein Genuss. Mit nichtbeschmierten Seiten optimiert sich dieser dann noch zusätzlich.


    Wenn es besonders schöne / teure / alte Ausgaben sind, schreibe ich natürlich auch nichts hinein. Bei "normalen" Büchern, Taschenbücher oder Hardcover, habe ich damit kein Problem. Früher war ich auch immer besorgt, dass Bücher zu stark mitgenommen werden, wenn ich sie in der Stadt oder auf Reisen dabei habe. Seit ich arbeite ist es aber so, dass das Zeitproblem dringender ist als das Geldproblem, so dass ich ein Buch, wenn es zu sehr mitgenommen ist, einfach neu kaufe.


    CK

  • Da hat wohl jeder so seine eigenen Bräuche.


    Aber für mich sind auch "normale" Bücher etwas Besonderes. Ich versuche sie allesamt möglichst schonend zu behandeln, und habe mich sogar schon beim Kleben eingerissener Seiten von ausgeborgten Büchern ertappt.


    Laut mütterlicher Erzählung hätte ich mich schon im zartesten Alter (also noch weit entfernt vom Lesenkönnen) stundenlang mit Büchern beschäftigt, ohne dass mir jemand unbedingt daraus vorlesen mußte. Blättern, sortieren, umschlichten, sogar herumtragen gehörte zu meinen damaligen Vorlieben, ohne dass die Bücher dabei zu Schaden gekommen wären. Auch von Kritzeleien oder sonstigen Malversuchen sind Spuren vorzufinden.

    Einmal editiert, zuletzt von Madeleine ()

  • Hallo giesbert,


    da gehe ich nach dem Motto "wenn schon, denn schon" zu Werke ;-)


    Vor ewigen Zeiten habe ich dazu mal einen Aufsatz gelesen, in dem es hieß, dass man Anstreichungen so anbringen sollte, dass sie auf der Seite eine deutlich erkennbare Spur hinterlassen. Studien hätten gezeigt, dass hingehuschte Markierungen nicht so gut im Gedächtnis bleiben. Schien mir immer sehr plausibel.


    Das ist aber ein anderer Zusammenhang: Da geht es um einen methodischen Ansatz, das Markieren und Strukturieren zugunsten der erhöhten Gedächtnisleistung, nicht um das Erstellen eines kleinen Bezugssystems, auf dessen Grundlage man dann zum Bespiel für eine Leserunde Stellen wiederfindet oder damit man im Nachhinein etwas weiter recherchieren oder mit Anderem vergleichen kann. Das wichtigere System ist mein Glossar auf den ersten leeren Seiten, die Markierungen auf den Textseiten dienen nur dazu, die entsprechenden Stellen wiederzufinden.


    Glücklicherweise bin ich schon lange aus der Phase des Lernen und Behalten müssens raus: Bis auf berufliche Sachen darf ich Lustleser sein.


    HG
    finsbury

  • Hallo zusammen


    Das Reinschreiben in Bücher ist mein Beruf, alles mit Füller, damit die Markierungen sichtbar sind. Tintenlöscher oder Tipp-Ex gehören gegebenenfalls auch dazu, wenn ich meine Korrekturen beim Lektorat ändern muss. Bleistift setze ich dort ein, wo ich nur für mich bestimmte Markierungen setze. Diese radiere ich später weg. Mit meinen eigenen Arbeitsbüchern verfahre ich ähnlich, während ich fremde Bücher natürlich unangetastet lasse. Bücher, welche schön bleiben sollen, bearbeite ich nur mit Bleistift und Gummi. Textmarker setze ich seit meiner Schulzeit nicht mehr ein, ebenso wenig Farbstifte.


  • Ich unterstreiche in Büchern, die ich privat lese, eigentlich nie was. Grund: Ich kann mir ziemlich gut merken, welche Passage etwa wo zu finden ist, bzw. mache mir für besonders interessante Stellen einen Zettel rein. Unterstreichen ist mir viel zu anstrengend. :zwinker:


    Habe ich auch mal versucht, bis mir die Zettel rausfielen. :breitgrins:


  • Igitt, roter Nagellack ist wirklich hässlich auf Büchern! Da kann ich Dich echt verstehen. Ich persönlich benutze weißen oder transparenten Nagellack und trockne sie gut aus, sodass ich damit keine Probleme habe. Aber vielleicht kannst Du ja Nagellackentferner verwenden.


    Oder dann nimm schwarzen Nagellack, ginge dann als Druckstreifen durch! :breitgrins:


  • Hallo Gronauer


    Irgendwie machst Du mir Lust, respektlos zu sein. [Blockierte Grafik: http://www.mysmilie.de/smilies/frech/2/img/016.gif]


    Aber ich kann Dich verstehen: Als ich meine ersten Bücher zum Lektorieren erhielt und die Exemplare so neu und perfekt aussahen, scheute ich mich auch, derart grob reinzupfuschen. Mein Respekt galt ganz dem gedruckten Papier und dessen vollendeter Form. Doch als ich die ersten Fehler entdeckte, war mein Respekt verflogen und am Ende war das Papier vollgekritzelt mit meinen Lektoratszeichen, bis ich kaum mehr Platz fand. Und als ich merkte, dass meine Arbeitgeber sich freuen, wenn da besonders viel korrigiert wird, und leere Seiten nicht gern sehen, hält mich nichts mehr! :breitgrins:


  • Hallo Thomas und Imrahil


    Als Kind fand ich einmal die alte Bibel meines Großvaters. Da waren auch Bleistiftnotizen im Buchdeckel, sogar sehr geheimnisvolle in Stenographie. Ich hätte sooo gern gewusst, was er da geschrieben hatte. Leider hat meine Mutter die Bibel verloren, sodass dies ein ewiges Geheimnis bleiben wird. Auf der anderen Seite: Vielleicht stand da etwas völlig Unwichtiges und verdient nicht diesen Nimbus des Mysteriösen, den die Bibel dadurch erhielt. Ich muss ja nicht alle Familienlegenden zerstören, hab schon die größte entlarvt.

  • Laut mütterlicher Erzählung hätte ich mich schon im zartesten Alter (also noch weit entfernt vom Lesenkönnen) stundenlang mit Büchern beschäftigt, ohne dass mir jemand unbedingt daraus vorlesen mußte. Blättern, sortieren, umschlichten, sogar herumtragen gehörte zu meinen damaligen Vorlieben, ohne dass die Bücher dabei zu Schaden gekommen wären.


    Ja? Meine Tochter hat mir mit so 1 1/2 - 2 Jahren einige Bücher beschädigt, die sie aus den unteresten Reihen der Regale einfach herausgerissen hat, um darin herumzuwühlen ... :smile:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Ja? Meine Tochter hat mir mit so 1 1/2 - 2 Jahren einige Bücher beschädigt, die sie aus den unteresten Reihen der Regale einfach herausgerissen hat, um darin herumzuwühlen ... :smile:


    In dem Alter entdeckt man ja erst die Welt und hat vor dem väterlichen Bücherschatz sicher noch wenig Respekt. Das wird sich unterdessen ja auch geändert haben.
    Ich denke, ich war schon etwas älter, sodaß meine bibliophile Ader bereits zum Vorschein kommen konnte.

  • Hallo zusammen


    Als Kind hatte ich auch so ein Lieblingsbuch, schon damals antiquarisch, ein Bibel-Kommentar in alter Schrift und mit Radierungen. Deshalb lernte ich die alte Druckschrift sehr schnell, fand sie damals auch viel interessanter als die langweilige moderne Druckschrift. In der Familie konnte nur ich diese Schrift lesen, also eine Art Geheimschrift. Und Kinder stehen ja bekanntlich auf Geheimschriften. Ich hab diesen bebilderten Bibelkommentar immer noch, unversehrt, war übrigens auch das Lieblingsbuch meines Vaters in seiner Jugend.

  • Meine Skripte schmieren ich auch immer voll. Von daher.


    Von Fachbüchern mache ich für Referate o.ä. Notizen oder Exzerpte in einem anderen Medium (Blatt Papier oder am Computer). Liegt auch daran, dass die Fachbücher schweineteuer sind und ich sie mir meistens nur ausleihe. Vor allem, wenn ich weiß, sie sind in einem Jahr eh veraltet. Wenn das nicht der Fall ist, wäre Rumschmieren schade drum. Ist ja keine geistige Entwicklung in dem Sinn, die ich dokumentieren würde, sondern eben Lernen. Dass man in technischen Dingen einmal Anfänger war, weiß man (hoffentlich) sowieso.


    Namen auf den Vorsatz schreiben kann, bei teuren Fachbücher etwa, die in einer Firma herumwandern, wirklich sinnvoll sein. Vor allem, wenn zwei Exemplare davon in Umlauf sind.


    In meine Lustlesebücher schreibe ich nichts. Wobei ich schon öfters gehört habe, dies wäre bei Tolstoy oder Dostojewski zu empfehlen. Wird bei Pynchon dann wohl ebenfalls so sein. - Andererseits ruft man sich beim Blättern und Überlegen auch so manches wieder in's Gedächtnis und das war vielleicht genau die Intention der jeweiligen Autoren.


  • Namen auf den Vorsatz schreiben kann, bei teuren Fachbücher etwa, die in einer Firma herumwandern, wirklich sinnvoll sein. Vor allem, wenn zwei Exemplare davon in Umlauf sind.


    Kürzlich beim Arzbesuch gesehe: "Rote Liste 2008". Ein fetter, roter A4-Band. Und mit schwarzem, dickem Filzstift ein Totenkopf draufgemalt. Und: "Wer dieses Buch wegnimmt, dem möge die Hand verdorren!"