wie fängt euer lieblingsbuch an.....

  • "1 Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde. 2 Und die Erde war wüst und leer, und es war finster auf der Tiefe; und der Geist Gottes schwebte auf dem Wasser. 3 Und Gott sprach: Es werde Licht! Und es ward Licht. 4 Und Gott sah, dass das Licht gut war. Da schied Gott das Licht von der Finsternis 5 und nannte das Licht Tag und die Finsternis Nacht. Da ward aus Abend und Morgen der erste Tag. 6 Und Gott sprach: Es werde eine Feste zwischen den Wassern, die da scheide zwischen den Wassern. 7 Da machte Gott die Feste und schied das Wasser unter der Feste von dem Wasser über der Feste. Und es geschah so. 8 Und Gott nannte die Feste Himmel. Da ward aus Abend und Morgen der zweite Tag. 9 Und Gott sprach: Es sammle sich das Wasser unter dem Himmel an besondere Orte, dass man das Trockene sehe. Und es geschah so. 10 Und Gott nannte das Trockene Erde, und die Sammlung der Wasser nannte er Meer. Und Gott sah, dass es gut war. 11 Und Gott sprach: Es lasse die Erde aufgehen Gras und Kraut, das Samen bringe, und fruchtbare Bäume auf Erden, die ein jeder nach seiner Art Früchte tragen, in denen ihr Same ist. Und es geschah so."


    Gruss hami32

  • Eines meiner Lieblingsbücher wurde schon genannt (Das Glasperlenspiel), ein anderes beginnt so:


    "Ein einfacher junger Mensch reiste im Hochsommer von Hamburg, seiner Vaterstadt, nach Davos-Platz im Graubündischen."


    Nicht schwer, denke ich... :zwinker:


    Ein weiteres Lieblingsbuch:
    „Um meine Geschichte zu erzählen, muß ich weit vorn anfangen.“


    Auch sehr lesenswert ist dieses Buch:
    "Mehr als zwei Monate vergingen, bevor Des Esseintes in die Stille seines Hauses bei Fontenay eintauchen konnte."


    Diese Sätze sind irgendwie alles andere als spektakulär.

    ... this is nat language at any sinse of the world.

  • Eines meiner Lieblingsbücher beginnt mit einer kleinen "Vorrede", deren erster Satz lautet:
    Ich verspräche gerne diesem Buche die Liebe der Deutschen.


    Der Textteil beginnt dann mit dem Satz:
    Der liebe Vaterlandsboden gibt mir wieder Freude und Leid.


    Andere, die ich auch sehr schätze, wurden schon genannt; und als Lyrikleser kann ich gar nicht auswählen, den Poesiebände "fangen nicht an"...

  • "Tief ist der Brunnen der Vergangenheit. Sollte man ihn nicht unergründlich nennen?"


    - Harald

    Aktuell: Altägyptische Literatur. Kafka. Theater des Siglo de Oro. Gontscharow. Sterne, Fielding, Smollett.

  • ... und dann gibt es da noch ein Buch, das in mehreren Variationen auf dem Markt ist, das auch in dieser Form nie zur Zeit des Autors erschienen ist, sondern in einer Kiste ruhte, ehe es posthum entdeckt wurde...


    In der umfangreichsten deutschsprachigen Ausgabe heißt der erste Satz nun:


    9.3.1930
    Ich wurde zu einer Zeit geboren, in der die Mehrheit der jungen Leute den Glauben an Gott aus dem gleichen Grund verloren hatte, aus welchem ihre Vorfahren ihn hatten - ohne zu wissen warum.

  • Der letzte Kurs im Leben meines alten Professors fand einmal in der Woche in seinem Haus statt, neben einem Fenster im Arbeitszimmer, wo auf der Fensterbank ein kleiner Hibiskus seine rosafarbenen Blüten abwarf. (Dienstags bei Morrie - Die Lehre eines Lebens von Mitch Albom


    LG, Fuu

    Richte nicht, damit du nicht gerichtet wirst...ja, wenn man aber einander nicht richten soll, haben die Menschen nichts, um sich zu unterhalten.
    <br /> Maxim Gorkij

  • Wenn es recht ist, löse ich auf: :smile:


    Eines meiner Lieblingsbücher beginnt mit einer kleinen "Vorrede", deren erster Satz lautet:
    Ich verspräche gerne diesem Buche die Liebe der Deutschen.


    Der Textteil beginnt dann mit dem Satz:
    Der liebe Vaterlandsboden gibt mir wieder Freude und Leid.


    --> Hölderlin: Hyperion



    9.3.1930
    Ich wurde zu einer Zeit geboren, in der die Mehrheit der jungen Leute den Glauben an Gott aus dem gleichen Grund verloren hatte, aus welchem ihre Vorfahren ihn hatten - ohne zu wissen warum.


    --> Fernando Pessoa: Buch der Unruhe

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  • "Ich war siebenunddreißig Jahre alt und saß in einer Boeing 747. In ihrem Anflug auf Hamburg tauchte die riesige Maschine in eine dichte Wolkenschicht ein. Trüber, kalter Novemberregen hing über dem Land und ließ sie Szenerie wie ein düsteres flämisches Landschaftsbild erscheinen: die Arbeiter in ihren Regenmänteln, die Fahnen auf dem flachen Flughafengebäude, die BMW-Reklametafeln. Ich war also wieder einmal in Deutschland."

  • Moby Dick von Herman Melville, kann ich sogar auswendig, auch wenn das nicht so schwer ist:


    'Nennt mich Ismael'

  • Zitat

    Wie war dein Leben und Sterben so sanft und meerstille, du vergnügtes Schulmeisterlein Wutz! Der stille laue Himmel eines Nachsommers ging nicht mit Gewölk, sondern mit Duft um dein Leben herum: deine Epochen waren die Schwankungen und dein Sterben war das Umlegen einer Lilie, deren Blätter auf stehende Blumen flattern - und schon außer dem Grabe schliefest du sanft!


    Schulmeisterlein Wutz.


    Und:


    Zitat

    Habe nun, ach! Philosophie,
    Juristerei und Medizin,
    Und leider auch Theologie
    Durchaus studiert, mit heißem Bemühn.
    Da steh ich nun, ich armer Tor!
    Und bin so klug als wie zuvor;


    Faust. Aber eigentlich und wirklich beginnt ja der Faust mit der Zueignung und dann müsst folgerichtig folgendes hier stehen:



    Grüße,
    Peter

  • Ja ja der gute alte Goethe! "Die ich rief die Geister werd ich nun nicht los!" :zwinker:


    Mein Lieblingsbuch vor Weihnachten:


    1. Ogden und Richards wie auch Russel sind der Auffassung, daß die Beziehungen zwischen Satz und Tatsache... :winken:

  • "Eh bien, mon prince, Gênes et Lucques ne sont plus que des apanages, des Güter, de la famille Buonaparte. Non, je vous préviens que si vous ne me dites pas que nous avons la guerre, si vous vous permettez encore de pallier toutes les infamies, toutes les atrocités de cet Antéchrist (ma parole j'y crois) - je ne vous connais plus, vous n'êtes plus mein ergebener Sklave, comme vous dites. Nun, seien Sie mir willkommen, seien Sie mir willkommen! Je vois que je vous fais peur, setzen Sie sich und erzählen Sie!"


    Leo Tolstoi - Krieg und Frieden


    Und das, wo ich kein Wort Französisch kann...

    Das Buch, wenn es zugeklappt daliegt, ist ein gebundenes, schlafendes, harmloses Tierchen, welches keinem etwas zuleide tut. Wer es nicht aufweckt, den gähnt es nicht an. Wer ihm die Nase nicht gerade zwischen die Kiefer steckt, den beißt es auch nicht. <br />Wilhelm Busch

    Einmal editiert, zuletzt von picco ()

  • "Wie wenig ahnt doch der Amateur, der behaglich zu Hause sitzt, von den Mühen und Gefahren des Autors, und wie wenig weiß er, wenn er mit einem Lächeln seinen Blick über die Seiten eines Werkes der Romanliteratur schweifen lässt, von den Stunden der Plackerei, dem Studium der maßgeblichen Quellen, der Nachforschung in der Bodleyan Library, der Korrespondenz mit unleserlichen deutschen Gelehrten - kurz vom riesigen Gerüst, das zuerst aufgestellt und dann wieder abgerissen wurde, um ihm im Zug eine Stunde lang die Zeit zu vertreiben."


    Der Anfang von "Die falsche Kiste" - mein humoristischer Lieblingsklassiker von R.L. Stevenson und sienem Schwiegersohn LLoyd Osburne, aus dem auch mein Nick stammt.


    finsbury

  • Hallo zusammen,


    Hamilkar Schaß, mein Großvater, ein Herrchen von, sagen wir mal, einundsiebzig Jahren, hatte sich gerade das Lesen beigebracht, als die Sache losging. ...


    So zärtlich war Suleiken. von Siegfried Lenz


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Zitat

    Die Geschichte Hans Castorps, die wir erzählen wollen, - nicht um seinetwillen (denn der Leser wird einen einfachen, wenn auch ansprechenden jungen Mann in ihm kennenlernen), sondern um der Geschichte willen, die uns in hohem Grade erzählenswert scheint (wobei zu Hans Castorp Gunsten denn doch erinnert werden sollte, daß es seine Geschichte ist, und daß nicht jedem jede Geschichte passiert): diese Geschichte ist sehr lange her, sie ist sozusagen schon ganz mit historischen Edelrost überzogen und unbedingt in der Zeitform der tiefsten Vergangenheit vorzutragen.

    Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Nietzsche in &quot;Also sprach Zarathustra&quot;