Fischer Klassiker März bis Dezember 2008

  • Gut, dann ist meine Welt wieder in Ordnung :zwinker:


    Na, dann bin ich ja beruhigt. :breitgrins:


    Jetzt aber mal im Ernst. Ich hätte die Info hier ja nicht gepostet, wenn ich nicht der Meinung wäre, dass so ein Projekt (bei allen unleugbar vorhandenen Schwächen, die wir sehen) nicht etwas mal im Prinzip Erwähnens- und Lobenswertes ist. Klar würden wir alle es anders und besser machen :zwinker: , aber immerhin versucht hier ein renommierter Verlag, so etwas wie einem Bildungsauftrag nachzukommen. Wir hier mögen nur bedingt dem Zielpublikum entsprechen, aber zum Aufbau einer Klassikerbibliothek kann es Anregungen oder gar Bücher bieten. Mein erster Wieland war ja auch nicht die kleine Werkausgabe, die ich mir ein paar Jahre später gekauft habe, sondern ein Rowohlt-Büchlein mit dem Titel Aufsätze zu Literatur und Politik. Erschienen ist das damals (1970) in der längst verblichenen Reihe Rowohlts Klassiker der Literatur und der Wissenschaft (die immerhin einen Mann wie Ernesto Grassi als Herausgeber kannte), und dort wiederum in der Unterabteilung Texte deutscher Literatur 1500 - 1800 (für die wiederum Conrady als Herausgeber zeichnete). Solche ambitiösen Projekte gibt es unterdessen gar nicht mehr. (Auch wenn das Papier der alten Rowohlt Taschenbücher auch für diese Reihe leider alles andere als lichtbeständig gewählt wurde ... )

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Nun, ich habe mir inzwischen die Ausgaben mal im Laden angesehen. Die Papierqualität ist für ein Taschenbuch hochwertig, sehr glatt, aber unterschiedlich stark je nach Seitenzahl. Stellenanmerkungen fehler leider. Das finde ich den eigentlichen Nachteil dieser Ausgaben. Selbst wenn man nur so wenige Stellen wie bei Manesse kommentiert, wäre dies für das Verständnis heutzutage unbekannter Begriffe oder fremdsprachiger Passagen doch sehr hilfreich. Ein paar Angaben zum Autor sind gemacht, außerdem ist der Beitrag aus dem 2009er Kindler abgedruckt. Besser als nichts. Bei den Übersetzungen gibt es natürlich teilweise Neueres.


    Auch ich hätte ja gebundene Ausgaben vorgezogen, nur dann hätte man bei den Dostojewskij-Übersetzungen wohl nicht die Rechte dafür gehabt. Zudem ist der Markt für gebundene Klassiker-Ausgaben wohl extrem schwierig. Außer Manesse findet man eigentlich selbt im Thalia kaum noch Winkler Dünndruck oder Hanser. Meine viel kleinere Stammbuchhandlung führt das zwar in ganz ordentlicher Menge, aber die haben sich halt darauf spezialisiert. Der Regelfall ist das nicht mehr. Bestimmt hat sich Fischer Gedanken dazu gemacht. Und neben der Rechte-Problematik spielte sicher die Zielgruppe "Schüler" als ein wichtiger Markt eine Rolle, sich für die Taschenbücher zu entscheiden.


    Interessant an diesem Projekt ist jedoch die große Anzahl an Titeln, die gleichzeitig veröffentlicht wird. Das schafft Aufmerksamkeit im Handel. In einer meiner Buchhandlungen war ein ganz Tisch nur für Fischer Klassik reserviert. Insgesamt ja schon lobenswert, dass es überhaupt noch mal ein Verlag versucht, mit etwas größerem Werbebudget Klassiker zu platzieren (kostenlose Postkarten für die Kunden!).


    Schöne Grüße,
    Thomas

  • Stellenanmerkungen fehler leider. Das finde ich den eigentlichen Nachteil dieser Ausgaben.


    Damit geraten sie beim Schüler gegenüber dem durchschnittlichen Reclam-Heftchen tatsächlich ins Hintertreffen ... Schade.


    Andererseits: Anmerkungen sind ein kostspieliger Luxus. Da sie immer auf die aktuelle Zeit ausgerichtet sein müssen (z.B. wussten vor 100 Jahren die Leute in der griechischen Mythologie noch sehr gut Bescheid), kann man nichts Altes verwenden. Und Neues kostet ... :sauer:

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  • Auch an dieser Stelle noch mal vielen Dank für den Hinweis auf die Reihe. :zwinker: Der Prospekt macht Lust auf das recht breit gestreute Programm, und die Preise bewegen sich auch auf angenehm niedrigem Niveau. Da ich ohnehin eher Taschenbücher als gebundene kaufe, ist die Reihe genau das Richtige für mich. :klatschen:

  • Mit dem Fischerverlag werde ich persönlich nicht so richtig warm. Zumindest die fehlenden Stellenanmerkungen finde ich ärgerlich.


    Aber auch über andere Autoren ärgere ich mich. Da gibt es eine 19bändige Werkausgabe von Joseph Conrad und dann versieht man diese mit Umschlägen, die ihre Zeit weit überlebt haben. Dann bringt man zum Jubliäum eine lobenswerte Neuübersetzung von drei seiner Geschichten, gliedert sie aber nicht in die Werkausgabe ein. Auch Kafka könnte man besser präsentieren, die gebundene Kritische Ausgabe mit den Apparatbänden ist preislich für den Privatkäufer reichlich unattraktiv, gut, es gibt noch eine Taschenbuch-Sonderkassette für 99,-, die aber auch eine Zeit lang vom Markt verschwunden war. Warum nicht mal solch eine Ausgabe mit gebundenen Werken zu 299,-? Und warum ohne Kommentar? Da muss erst in diesem Jahr Winkler Dünndruck eine zweibändige Kafka-Ausgabe mit seinen Werken und neuen Kommentaren herausbringen. Warum traut sich Fischer so etwas nicht?


    Gruß, Thomas

  • Auch Kafka könnte man besser präsentieren, die gebundene Kritische Ausgabe mit den Apparatbänden ist preislich für den Privatkäufer reichlich unattraktiv,


    Kritische Ausgaben haben als Zielpublikum auch nicht den Privatkäufer sondern Universitäts- und ev. andere Bibliotheken ;).


    Da muss erst in diesem Jahr Winkler Dünndruck eine zweibändige Kafka-Ausgabe mit seinen Werken und neuen Kommentaren herausbringen. Warum traut sich Fischer so etwas nicht?


    Ich weiss nicht. Aber, ehrlich gesagt, verbinde ich Fischer zwar mit Ausgaben von Grossen des 20. Jahrhunderts, nicht aber mit kritischen oder annotierten Ausgaben von Klassikern.


    :winken:

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  • Witzig finde ich ja solche Bücher wie das <a href="http://www.fischerklassik.de/sixcms/detail.php?template=fkl_buch_detail&isbn=9783596900893">"Große Lesebuch" zu Chr. M. Wieland</a>, das hat ganze 256 Seiten und "bietet einen umfassenden Überblick über Wielands beeindruckendes Gesamtwerk". Die Kunst der Komprimierung. :breitgrins:


    Hübsch auch die Kategorie "Glücksbringer" für das Neue Testament.


    CK

  • Ich habe inzwischen in einem Katalog für den Buchhandel gesehen, daß der Verlag darauf hinweist, daß er alle Schulen und Universitäten anschreibt und für diese Reihe wirbt. Damit wäre das Zielpublikum klar definiert.


    viele Grüße
    thopas


  • Ich habe inzwischen in einem Katalog für den Buchhandel gesehen, daß der Verlag darauf hinweist, daß er alle Schulen und Universitäten anschreibt und für diese Reihe wirbt. Damit wäre das Zielpublikum klar definiert.


    Das mag eine Zielgruppe sein, ist aber sicher nicht die einzige. Man wirbt ja massiv an vielen anderen Stellen. So beispielsweise auf Internetshops wie buecher.de oder in Kundenmagazinen wie von Thalia mit gleich mehreren Seiten journalistisch aufgemachten Artikeln (wird aber letztlich von den Verlagen bezahlt).


    Gruß, Thomas

  • prospek für 2009, kennt den jemand online für 08???


    Ich kenne den, der damals (im März) online war, wie aus meinem Startposting ersichtlich ist. Ob der geändert oder ersetzt wurde, entzieht sich meiner Kenntnis.


    Danke für den Hinweis auf den Prospekt '09. :winken:

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  • Danke für den Hinweis!


    Grimmelshausens Simplicissimus, ca. 800 Seiten, 10 EUR - das ist sehr presiwert, verhältnismäßig sogar billiger als Reclams UB!


    Gruß

  • Gerne!


    Schade, dann hab ich den für 2008 wohl einfach verpasst. Hab gestern noch ne halbe Stunde gesucht.


    Seltsam, dass die des ersetzen obwohl wir erst AUGUST haben...



    So ein Mist! :grmpf:

    Es geht uns mit Büchern wie mit den Menschen. Wir machen zwar viele Bekanntschaften, aber nur wenige erwählen wir zu unseren Freunden.<br />(Ludwig Feuerbach)


  • Hallo Bücherwurm,


    ich bin Links auf der 1. Seite dieses Threads mal durchgegangen und die Auflistung ist zumindest erreichbar:


    http://www.fischerklassik.de/fischerklassik/themen


    Gruß
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo zusammen,


    in das neue Herbst/Winter Programm 2010/2011 der Fischer Klassiker könnt ihr hier einsehen:


    http://www.fischerverlage.de/s…/Fischer_Klassik_2011.pdf


    u.a. wird angekündigt:
    -Wilhelm Raabe: Ein Lesebuch
    -Flaubert: November
    jede Menge Anthologien
    ....



    viel Spaß beim Stöbern


    Grüße von
    Maria

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