Werke, in denen der Erzähler stirbt

  • Hallo,
    ich schreibe gerade meine Masterarbeit über Werke, in denen der Erzähler stirbt und das Buch mit seinem Tod nicht endet, sondern mittels Erzählerwechsel, Rückblende etc. weitergeht. Leider habe ich bislang jedoch sehr wenige Bücher gefunden, für die das zutrifft (u.a Uwe Timms "Rot" und Hettches "Nox").


    Ich würde mich freuen wenn der ein oder andere von euch vielleicht weitere Bücher kennt oder Vorschläge in der Richtung hat.


    Vielen Dank schon im Voraus

  • J.W. Goethe: Die Leiden des jungen Werthers
    Mark Twain: Kapitän Stormfields abenteuerliche Himmelsreise (gut, da ist das Thema eigentlich sowieso das "Leben nach dem Tod")

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • In Sophie von La Roches "Geschichte des Fräuleins von Sternheim" werden mehrere Briefschreiber getäuscht. Sie erfahren vom Tod der Protagonistin. Der Leser bekommt die Briefe der Getäuschten zu lesen. Dann stellt sich heraus, dass sie doch noch irgendwo im Verborgenen lebt.

  • Ulrich Plenzdorf "Die neuen Leiden des jungen Werthers" - da fängt das Buch sogar mit dem Tod an.


    Robert Merle "Malville - oder die Bombe ist gefallen" - da ändert sich der Erzähler am Ende

    "Ganze Literaturen waeren nicht, riegelten die Maedchen ihre Tueren auf" Kurt Tucholsky

  • Hallo,


    du könntest das folgende Buch mal prüfen:


    Ransmayr: Der fliegende Berg


    Es beginnt mit den Worten:
    Ich starb / 6840 Meter über dem Meeresspiegel / am vierten Mai im Jahr des Pferdes


    Ob der Erzähler nun wirklich tot ist oder nur scheintot war, weiß ich nicht, ich habe das Buch nicht gelesen.


    Gruß, Thomas

  • Arthur Koestler "Sonnenfinsternis"


    Es ist zu lange her um mir 100 %ig sicher zu sein, dass der Roman in der Ich-Form erzählt wird, aber so etwa zu 95 %. Ein sehr bewegender Roman, der zur Zeit seines erscheinens viel Diskussionen ausgelöst hat. Und er ist 2000 neu aufgelegt worden, siehe diese Information beim Perlentaucher:
    http://www.perlentaucher.de/buch/6620.html

  • Hallo,


    Aber ich!
    Er stirbt nicht, sondern sein Bruder. Er selbst wird von diesem kurz vor dem Herzversagen gerettet.


    HG
    finsbury

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Wurde eigentlich schon William Faulkners "Als ich im Sterben lag" ("As I lay dying") erwähnt? Ich hab ihn zwar mal gelesen, aber das ist sehr lange her. Ich kann mich nur vage an einige sehr groteske Szenen mit einer Leiche erinnern, die man zur Beerdigung schaffen will, dabei aber auf immer neue Hindernisse und Probleme stößt. Und daran, dass ich mich gewundert habe, wer das "Ich" des Titels sein soll.

  • Hallo erstmal an alle von einem Newbie,


    und hier sogleich meine erste Nachricht:


    "Eine Reise von dieser Welt in die nächste" von Henry Fielding handelt genau vom Ableben des Ich-Erzählers und von dem, was ihm anschließend widerfährt. Das ist eine zuerst 1743 erschienene Satire des Verfassers des großen Tom Jones, heute leider nur noch antiquarisch zu ergattern.


    Herzliche Grüße,


    Gronauers

  • Hallo,


    Auch "Die Verwandlung" von Kafka erfüllt deine Kriterien.



    Gruss,


    rezk

    "Es gibt ein Ziel, aber keinen Weg, was wir Weg nennen ist zögern" (F. Kafka)

  • Brauchst du Bücher in denen die Erzählung noch lange nach dem Tod des Erzählers weitergeht?
    Wenn nicht, dann wäre das vielleicht was für dich.
    In "Im Westen nichts Neues" stirbt der Erzähler (glaub ich, bin mir nicht sicher :rollen: ),
    allerdings geht das Buch danach kaum mehr weiter.
    Aber vielleicht hilft es dir


    Gruss hami32