• Lt. FAZ von heute waren die Schlusskurse am 01.12.2010:


    BMW: 60,90
    Siemens: 88,09


    Hallo finsbury!


    Die Halbzeit habe ich wohl verschlafen, aber da ich heute in der FAZ gelesen habe, dass BMW seinen Gewinn 2010 von 210 Millionen Euro in 2009 auf 3.230 Millionen Euro gesteigert hat, ist mir unsere Wette wieder eingefallen. Die aktuellen Kurse (10.03.2011):


    BMW: 57,12 (gefallen, wohl durch das Exportverbot aus Peking)
    Siemens 92,46 (gestiegen, wahrscheinlich durch die hohen Aufträge der Bahn)


    Insgesamt also ein gutes Ergebnis – kann sich aber bis Ende Mai noch ändern

  • Hallo Hubert und alle,



    na, so haben wir ja beide noch recht gute Chancen! Da jetzt die Cabrio- und Roadster-Zeit kommt, könnte sich die BMW-Aktie ja noch erholen, obwohl der Binnenmarkt wohl lange nicht so viel ausmacht wie der Weltmarkt. Mal sehen, wie's weitergeht.


    Übrigens, damit auch themenbezogen etwas zum Ordner beigetragen wird: Ich las letzte Woche von Herbert Beckmann:
    "Mark Twain unter den Linden"
    , einen historischen Roman, der den historischen Aufenthalt von Mark Twain in den 1890ern in Berlin zum Thema hat und dahinein eine leichte kriminalistische Handlung einfließen lässt. Neben ein paar interessanten Einblicken in die intellektuellen und diplomatischen Kreise jener Zeit nichts, was man lesen muss.


    finsbury

  • Lt. FAZ von heute waren die Schlusskurse am 01.12.2010:


    BMW: 60,90
    Siemens: 88,09


    Lt. FAZ von heute waren die Schlusskurse am 31.05.2011:


    BMW: 61,48
    Siemens: 93,00



    Zur Erinnerung: Ziel war es in der Zeit vom 01.12.2010 bis zum 31.05. 2011 mit einem eingesetzten Kapital von € 10.000 durch Aktienkauf und –verkauf mindestens 10% Rendite zu erzielen, so dass das Kapital dann mindestens € 10.500 beträgt.


    Am 01.12.2010 wurden also 82 BMW-Aktien zu je € 60,90 gekauft = € 4.993,80. Hinzu kam Kaufprovision in Höhe von € 12,48 und Börsengebühr in Höhe von € 5,--. Ferner wurden 56 Siemens-Aktien zu je € 88,09 gekauft = 4.933,04 zuzüglich Kaufprovision € 12,33 und Börsengebühr € 5,--. Investitionssumme war insgesamt € 9.961,65, es verbleiben noch € 38,35 Bargeld.


    Am 26.01.2011 zahlte die Siemens AG pro Aktie € 2,70 Dividende aus, bei 56 Aktien erhielten wir € 151,20. Wir haben jetzt € 189,55 Bargeld + 56 Siemens Aktien und 82 BMW Aktien.


    Am 13.05.2011 zahlte die BMW AG pro Aktie € 1,30 Dividende aus, bei 82 Aktien erhielten wir € 106,60. Wir haben jetzt € 296,15 Bargeld + 56 Siemens Aktien und 82 BMW Aktien.


    Am 31.05.2011 verkauften wir 82 BMW Aktien zu € 61,48 = € 5.041,36, abzüglich € 12,60 Verkaufsprovision und € 5,-- Börsengebühr und erhielten € 5.023,76. Ferner verkauften wir 56 Siemens Aktien für € 93,-- = € 5.208,-- abzüglich € 13,02 Verkaufsprovision und € 5,-- Börsengebühr und erhielten weitere € 5.189,98.


    Wir haben jetzt keine Aktien mehr, das eingesetzte Kapital wurde aber auf € 10.509,89 erhöht.

  • Ein Hoch auf den Gewinner! :klatschen:


    Und natürlich auch auf Mark Twain, das Finanzgenie ...


    Also richtest du jetzt den Lesevorschlag zu Anatevka ein?! Denn als Verlierer "muss" ich ja bei einer von dir initiierten Leserunde mitlesen!
    Ich melde mich dann schon mal für diese Leserunde an!


    finsbury


  • Also richtest du jetzt den Lesevorschlag zu Anatevka ein?! Denn als Verlierer "muss" ich ja bei einer von dir initiierten Leserunde mitlesen!


    Lesevorschlag ist gemacht. Guckst Du hier:


    http://www.klassikerforum.de/index.php/topic,4388.0.html


    Trag Dich bitte da noch ein.


    LG


    Hubert


    PS: Die Wette war ja sehr knapp, ein Tag früher und Du hättest gewonnen, aber letztendlich hätte das ja an unserer Leserunde nichts geändert

  • Seit über einem Jahr liegt die Neuübersetzung (Hanser Verlag) der beiden Romane "Tom Sawyer" und "Huckleberry Finn" ungelesen im Regal herum. Nach positiven Kommentaren in einem anderen Forum habe ich jetzt den Huck Finn fast beendet. Ich bin sehr angetan von der Übersetzung und der Geschichte, die ich seit meinen Jugendjahren nicht mehr gelesen habe. Während ich "Tom Sawyer" als reines Jugendbuch in Erinnerung habe (und daher zunächst einmal nicht lesen werde), ist die acht Jahre später erschienene Fortsetzung schon ganz harter Stoff. Diese als simple Abenteuergeschichte getarnte Floßfahrt des Helden den Mississippi herunter ist ein realistisch-satirisches Werk erster Güte und ein Frontalangriff auf die amerikanische "Kultur" der Bigotterie, des Rassismus, der Schusswaffen und der Lynchjustiz.


    Ernest Hemingways Diktum "Huckleberry Finn ist das beste Buch, das wir gehabt haben" kann ich trotz aller Begeisterung nicht so ganz zustimmen. Denn wo bleibt da bitteschön "Moby Dick"? Möglicherweise hat es aber nicht nur Hemingway, sondern auch Faulkner beeindruckt und beeinflusst.


    LG


    Tom

  • @ Sir Thomas:


    Was den "Frontalangriff" angeht, bin ich nicht Deiner Meinung. Der Frontalangriff gilt der Romantik. Schau mal, wie der romantische Brausekopf Tom Sawyer gegen Ende des Buches die Befreiung des gefangenen Jim organisiert - und vor lauter angelesenem ritterromantischem Schmonzes fast vertändelt.


    Das, was Mark Twain an Grausamkeiten und Aberglauben offenlegt, sind Spiegelungen von diesen romantischen Rittergeschichten in die damals im Enstehen begriffene Südstaatengesellschaft, die gerade dabei war, eine Art Aristokratie nach altem europäischem Muster zu entwickeln: religiöser Fanatismus, blutige Fehden um seltsame Ehrbegriffe, reisende Gaukler - und eine ausgeplünderte Unterschicht, repräsentiert durch die Afroamerikaner.


    Mark Twain hat seine Abneigung gegen Rittergeschichten und ihre Verklärung mehr als einmal mit brachialer Deutlichkeit geäußert - im "Leben auf dem Mississippi", und vor allem in dem "Yankee aus Conneticut am Hofe König Artus". Mark Twain war, trotz seiner Herkunft aus einem Südstaat, durch und durch ein Yankee - aufgeklärt, rationalistisch, humanistisch. Wogegen er auch im Huckleberry Finn anschrieb, war nicht Amerika schlechthin, sonden eine spezifisch am alten Europa orientierte Spielart amerikanischer Kultur in seinen Südstaaten.


    Ansonsten bin ich völlig einverstanden: Huckleberry Finn ist ein ausgezeicnetes Erwachsenenbuch.


  • Der Frontalangriff gilt der Romantik. ... Wogegen er auch im Huckleberry Finn anschrieb, war nicht Amerika schlechthin, sonden eine spezifisch am alten Europa orientierte Spielart amerikanischer Kultur in seinen Südstaaten.


    Das "alte" Europa mit seinem Feudalismus und seiner Romantik war Twain suspekt, das ist richtig. Ebenfalls richtig ist es, dass die Südstaatenkultur wesentlich stärker am europäischen "Lifestyle" orientiert war als der rationalistisch-kapitalistische Norden der USA. Andererseits waren zu Twains Zeiten die mittelalterlichen Zustände (Leibeigenschaft, Grund-und-Boden-Aristokratie, religiöser Wahn, Fehdewesen ...) in Europa weitgehend überwunden, während sie in den Sklavenhalterstaaten des amerikanischen Südens seltsame Blüten trieben. Vielleicht treffen wir uns in der Mitte: Mark Twain attackiert das schlechte Amerika, dessen Wurzeln er in alten europäischen "Traditionen" sieht.


    LG


    Tom


  • Kann jemand etwas über Mark Twains kürzlich auf deutsch erschienene "Geheime Autobiographie" sagen?


    http://www.amazon.de/Meine-geh…TF8&qid=1351582228&sr=8-1


    Indirekt, ich hatte mich sehr dafür interessiert, bis ich die Rezensionen gelesen habe. Durchgehender Tenor: es gibt ein paar Diamanten, aber es gibt leider auch wahnsinnig viel Geschwätz. Da habe ich dann doch lieber verzichtet.


  • Kann jemand etwas über Mark Twains kürzlich auf deutsch erschienene "Geheime Autobiographie" sagen?


    http://www.amazon.de/Meine-geh…TF8&qid=1351582228&sr=8-1


    Hallo!


    Es handelt sich hier - das kommt aus der Verlagswerbung m.M.n. nicht so ganz klar hervor - nicht um ein von Mark Twain fertig gestaltetes und dann 100 Jahre zurück gestelltes Werk. Auch wenn das zwischendurch seine Absicht war - Autobiografie ohne Rücksicht auf alles und jeden, auch sich selber nicht - und sie dann 100 Jahre abkühlen lassen:


    Mark Twain hat immer mal wieder Anläufe zu einer Autobiografie unternommen. Meist hat er nach kurzer Zeit das Interesse daran verloren. Am längsten und intensivsten daran gearbeitet hat er 1906 in New York. Diese "New Yorker Diktate" bilden den Kern von Band 1, der zur Zeit als einziger vorliegt. Auch diese Diktate wurden abgebrochen. Der Band besteht im Grunde genommen aus einer Sammlung mehr oder weniger disparater Fragmente.


    Dazu kommt Mark Twains auch in seiner andern autobiografischen Schriften, den Reiseberichten, immer wieder durchschimmernde Tendenz, sich selber und die eigenen Meinungen mal absolut gar nicht, dann aber wieder in vollster Überzeugung ernst zu nehmen. Und in letzterem Fall ist es halt so wie bei jedem, der seine eigene Meinung in vollster Überzeugung vertritt: Er wird langweilig und rechthaberisch.


    Nur so als Warnung!


    Grüsse


    sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Forever young? Juvenilia 2.0


    Mark Twain, Edgar A. Poe, Robert L. Stevenson, James Fenimore Cooper und Karl May: Mit diesen Namen verbinde ich Leseerlebnisse im Alter von 15 oder 16 Jahren. Haben diese Bücher mir heute, nach rund 35 Jahren, noch etwas zu sagen? Bedeuten sie mir noch etwas? Stellt sich erneut der damalige Reiz des hemmungslosen, weltvergessenen Schmökerns ein? Kann man diese Autoren heute noch so unbefangen lesen wie damals?


    Ich wollte es herausfinden und startete mit dem Buch Mark Twains - nämlich „Tom Sawyers Abenteuer“. Da meine Jugendbuchausgabe das Zeitliche gesegnet hat, griff ich zur Neuübersetzung von Andreas Nohl (Hanser 2010). Das Buch enthält, so wie mein verschollenes Jugendbuch, auch die Fortsetzung „Huckleberry Finns Abenteuer“, die jedoch – das habe ich damals schon enttäuscht bemerkt - alles andere als eine geeignete Jugendlektüre darstellen. „Tom Sawyer“ hingegen war von Twain ausdrücklich als Jugendbuch geschrieben worden – vielleicht das erste seiner Art. Auf jeden Fall eines der besten.


    Nun wäre es natürlich interessant zu erfahren, ob meine damalige Ausgabe speziell ad usum delphinii konzipiert war und deshalb Kürzungen oder einschneidende Änderungen gegenüber der Originalfassung aufzuweisen hatte. Beim Lesen habe ich mich deshalb regelmäßig gefragt: Kommt mir das bekannt vor? Und mit schöner Regelmäßigkeit konnte ich mir die beruhigende Antwort geben: Ja, das habe ich ganz bestimmt schon einmal gelesen.


    Über dieses Buch etwas zu schreiben, bedeutet natürlich das Tragen von Eulen nach Athen. Daher will ich mich auf zwei Randaspekte konzentrieren. Zunächst die Neuübersetzung. Sie ist hervorragend, schon allein, weil sie nicht versucht, die zahlreichen Slang- und speziellen US-Dialekte abzubilden. Das ist, insbesondere im Hinblick auf die immer wieder von Twain verwendete Sprache der Negersklaven, sehr wohltuend. Die Jungs, also vor allem Tom Sawyer und Hucky Finn, sprechen wie Jungs halt sprechen: einfach, direkt, rotzig - und manchmal grammatisch nicht ganz sauber. Heute würde kein Jugendlicher in diesem Ton reden, aber wir befinden uns schließlich in der Mitte des 19. Jahrhunderts. Daher klingt das alles nach echtem Mark Twain.


    Und das persönliche“ Lese-Feeling“? Ich habe bewusst keine englische Originalfassung gewählt, um zumindest ansatzweise das Gefühl einer Reise zurück in die 70er Jahre evozieren zu können. Das ist natürlich nicht gelungen (wie sollte es auch?), aber Tom Sawyer hat mich trotzdem blendend unterhalten. So unschuldig und weltvergessen ist das Ganze allerdings nicht, denn als erwachsener Leser spürt man deutlich mehr von der eigentlich recht traurigen Lage des Twainschen Helden, der als Waise bei seiner Tante in einem leicht bigotten Klima aufwächst und regelmäßig mit der Gewalt der Erwachsenenwelt konfrontiert wird. Eine heile Welt hat Twain uns mit „Tom Sawyer“ nicht hinterlassen, wohl aber ein erfrischend humorvolles und ironisches Werk über eine Kindheit, in der das Verhalten der Erwachsenen vielfach albern, manchmal aber auch bedrohlich wirkt.


    Am Rande: Mittlerweile bin ich im Rahmen meines Juvenilia-Revivals bei Poes „Erzählung des Arthur Gordon Pym“ gelandet. Stevensons „Schatzinsel“ werde ich wohl noch angehen, von Coopers „Letztem Mohikaner“ und Karl Mays Abenteuer-Schmock werde ich aber voraussichtlich gebührend Abstand halten.


  • Forever young? Juvenilia 2.0


    Mark Twain, Edgar A. Poe, Robert L. Stevenson, James Fenimore Cooper und Karl May: Mit diesen Namen verbinde ich Leseerlebnisse im Alter von 15 oder 16 Jahren. Haben diese Bücher mir heute, nach rund 35 Jahren, noch etwas zu sagen? Bedeuten sie mir noch etwas? Stellt sich erneut der damalige Reiz des hemmungslosen, weltvergessenen Schmökerns ein? Kann man diese Autoren heute noch so unbefangen lesen wie damals?


    Danke, Sir Thomas, für diesen schönen Bericht. Ich hatte letzte Woche ein ganz ähnliches Erlebnis. Ich habe mir die 5-CD-Hörspielfassung des Buches aus der Bücherei entliehen und beim Autofahren gehört. Die basiert auch auf der neuen Übersetzung von Andreas Nohl. Ich kannte die Geschichten auch aus der Kindheit - von damaligen LPs und aus dem Fernsehen. Mich hat die Hörspielfassung jetzt sehr begeistert, aber besonders gefreut hat mich auch, dass ich viele Szenen bis in die detaillierten Formulierungen hinein wiedererkannt habe. Das ist wirklich ein Jugendbuchklassiker, den man wiederentdecken sollte!

  • Der dritte und letzter Teil seine geheimen Autobiographie ist erschienen!


    Die Nachricht von meinem Tod ist stark übertrieben: Meine letzten Geheimnisse


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    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)