Wasser, Erde .... LUFT ....

  • Das Wasser haben wir, den Erdboden auch. In seinen höheren Manifestationen.


    Aber wie sieht es denn mit der Luft, also dem Fliegen aus?
    Bzw. auch gern über die Atmosphäre raus, in den Äther, oder wie auch immer.
    Die Versuche der Herren Montgolfier, Blanchard, später auch Wright & Co. hatten ja auch literarische Folgen.


    Ich eröffne mit:
    Jean Paul, Des Luftschiffers Giannozzo Seebuch.
    Steht original im "Komischen Anhang zum Titan".
    (Dass ich das gelesen hab, ist ja wohl klar. :wink: )


    Und:
    Cyrano de Bergerac, Die Reise zu den Mondstaaten und den Sonnenreichen.
    Oder so ähnlich. Auch das in meinem Besitz, so ein uraltes Goldmann-Taschenbuch.

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Saint Exupéry ist mir auch gleich eingefallen.


    Wenn es um utopische Themen geht, darf Jules Verne nicht fehlen:
    Von der Erde zum Mond und
    Reise um den Mond


    Auch in Reise um die Erde in 80 Tagen und
    Fünf Wochen im Ballon wird geflogen.


    Allerdings beschränkt sich meine direkte Jules Verne-Kenntnis auf 20.000 Meilen unter dem Meer.


    Gruß von Steffi

  • Hallo zusammen!


    Wenn es um utopische Themen geht, darf Jules Verne nicht fehlen:
    Von der Erde zum Mond und
    Reise um den Mond


    Da war aber schon bei Verne, glaube ich, sehr wenig Luft dazwischen :zwinker: ... Im Gegensatz zu E.C. Kindermanns Die geschwinde Reise, wo's in einer Art Luftschiff zu einem Marsmond geht. (Insofern auch interessant, als dass 1744, als das Buch veröffentlicht wurde, die Existenz eines Marsmondes noch gar nicht gesichtert war. :zwinker: [kaufen='3033007031'][/kaufen] )



    Auch in Reise um die Erde in 80 Tagen [...] wird geflogen.


    Im Film, ja. In meiner Ausgabe des Buches allerdings nicht. Gibt's da verschiedene Versionen?


    Grüsse


    sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hermann Hesse - Luftreisen
    Betrachtungen, Gedichte und Bilder über das Fliegen.




    Das Buch steht schon unglaublich lange auf meiner Wunschliste.. kennt das jemand?

  • As-salam aleikum Knabe,
    ich muss bei HERMANN HESSE passen. Die "Luftreisen" kenne ich nicht von ihm.


    Aber dafür fallen mir andere Klassikers ein:
    H. G. WELLS "The War of the Worlds", schließlich reisen Marsmenschen von ihrem Planeten her auch durch die Luft.
    JOSEPH KESSEL "Mermoz", die Biographie des berühmten Piloten der Aéropostale.
    JAMES MICHENER "The Bridges at Toko Ri ", ja ja, ist ein Klassiker geworden, denn zumindest der Roman wurde vor mehr als 50 Jahren geschrieben.


    In sha' Allah - Babur

  • Sagt mal: Geht das nur mir so? Ich verbinde jetzt weder Vernes Reisen zum Mond noch Wells' zu Mond oder Mars mit Luftreisen - schliesslich ist bei ihnen zwischen den Planeten ja keine Luft. Und zumindest bei seinen Ersten Menschen auf dem Mond geht Wells explizit darauf ein, dass die Reisekapsel luftdicht sein müsse. :zwinker:


    Aber eine nette Anekdote ist mir gestern noch begegnet:


    Lichtenberg fragt Volta, ob er die einfachste Methode kenne, aus einem Glas die Luft herauszulassen. Der Italiener verneint. Daraufhin füllt Lichtenberg ein leeres (= mit Luft gefülltes) Weinglas mit Wein. Um es wieder mit Luft zu füllen, trinkt Lichtenberg den Wein aus. Der Versuch wurde von den beiden Physikern noch mehrmals zur allseitigen Zufriedenheit wiederholt. :smile:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Zuallererst fiel mir Yeats ein:


    An Irish Airman foresees his Death


    I KNOW that I shall meet my fate
    Somewhere among the clouds above;
    Those that I fight I do not hate
    Those that I guard I do not love;
    My country is Kiltartan Cross,
    My countrymen Kiltartan’s poor,
    No likely end could bring them loss
    Or leave them happier than before.
    Nor law, nor duty bade me fight,
    Nor public man, nor cheering crowds,
    A lonely impulse of delight
    Drove to this tumult in the clouds;
    I balanced all, brought all to mind,
    The years to come seemed waste of breath,
    A waste of breath the years behind
    In balance with this life, this death.


    Weiter kommen mir nur Zeppeline in den Sinn. Arthur Koestler schildert in "Frühe Empörung" den Zeppelinflug zum Nordpol an dem er teilnahm. Henning Boetius befasst sich in "Phoenix aus Asche" mit der fatalen letzten Fahrt des Hindenburg.


    Das Lichtenbergexperiment werde ich gleich mit einem Dornfelder überprüfen. :breitgrins:
    Danke für die nette Anekdote, Sandhofer.


  • Da war aber schon bei Verne, glaube ich, sehr wenig Luft dazwischen :zwinker: ...


    Legen wir das mit der Luft mal großzügig aus.
    Zumal zu jenen klassischen Zeiten ja auch nicht jedem Autor das Vakuum gesichert war.
    Dass Jules Verne kommen würde, war ja klar. :winken:
    Aber es sollte keine Science Fiction Thread werden.
    Da hab ich seinerzeit auch eine Unmenge verkonsumiert und könnte so aus dem Kopf ....
    :wink:


    Zitat


    Im Film, ja. In meiner Ausgabe des Buches allerdings nicht. Gibt's da verschiedene Versionen?


    Wirklich nicht? Ist lang her dass ich es (wieder-)gelesen hab.
    Chartern Fogg & Passepartout nicht irgendwann auch mal einen Ballon?
    Exakter gesagt, bedienen die sich nicht jedes Fortbewegungsmittels, dass Monsieur Verne geläufig war, abzüglich des von ihm HIER nicht verwendeten U-Boots?


    Also, es ist mir bei den anderen Threads so eingefallen, dass ja auch unsere Klassiker neue Entdeckungen / Erfindungen rezipiert und verwendet haben. Siehe den von mir natürlich genannten Jean Paul.


    Wie siehts denn bspw. aus in der Literatur des, sagen wir, früheren 20. Jahrhunderts ( wo ich SEHR wenig kenn ) mit dem Fliegen?


    Ich hatte mir letztes Jahr mal zugelegt ( aber bisher nicht gelesen ):
    Max Eyth, "Der Schneider von Ulm".
    ( Ungekürzt sind nur Ausgaben von um die 800 Seiten. )
    Ist ein Lebensbild einer ja historischen Person, die mit einem Flugversuch zu eher unglücklichem Ruhm gekommen ist.


    Eyth, Der Schreibende Ingenieur, war seinerzeit ein bekannter Autor.
    Seh gerad, dass natürlich auch der eine eigene Website hat.
    Hübsch, was da als aktuelle Meldung steht:
    "Zur Erinnerung an den 100. Todestag des großen Ulmers Max Eyth hat die Pflügergemeinschaft Ulm e. V. ein Max Eyth Gedächtnispflügen veranstaltet"


    LG
    Leibgeber

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

    Einmal editiert, zuletzt von Leibgeber ()


  • Lichtenberg fragt Volta, ob er die einfachste Methode kenne, aus einem Glas die Luft herauszulassen. Der Italiener verneint. Daraufhin füllt Lichtenberg ein leeres (= mit Luft gefülltes) Weinglas mit Wein. Um es wieder mit Luft zu füllen, trinkt Lichtenberg den Wein aus. Der Versuch wurde von den beiden Physikern noch mehrmals zur allseitigen Zufriedenheit wiederholt. :smile:


    Hat Lichtenberg wirklich den Volta getroffen?
    Gibts auch eine Anekdote über den mit Galvani und Fröschen?
    :breitgrins:


    Poe fällt mir noch ein. Gibt eine Story "The Balloon Hoax". Oder so ähnlich.
    Ich hab das jetzt nicht aus dem Regal gerupft, um es wiederzulesen.

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Hat Lichtenberg wirklich den Volta getroffen?


    1784. Hier das Original, aus Lichtenbergs Tagebuch, iirc.


    [quote author=Lichtenberg]Ich fragte ihn, ob er das leichteste Verfahren kenne, ein Glas ohne Luftpumpe luftleer zu machen. Als er sagte: Nein, so nahm ich ein Weinglas, das voll Luft war wie alle leeren Weingläser und goß es voll Wein. Er gestund nun ein, daß es luftleer sei, und dann zeigte ich ihm das beste Verfahren, die Luft ohne Gewalt wieder zuzulassen, und trank es aus. Der Versuch mißlingt selten, wenn er gut angestellt wird. Es freute ihn nicht wenig, und er wurde von uns allen mehrmals angestellt. [/quote]


    Legen wir das mit der Luft mal großzügig aus.


    Wenn Du das Vakuum hier mitgelten lässt, muss ich Dir aber dann jede Menge Space Operas aufzählen ... ;)


    Wirklich nicht? Ist lang her dass ich es (wieder-)gelesen hab.


    Da auch Verne gerne in heftigst bearbeiteten Versionen zirkuliert, bin ich nicht zu 100% sicher, was nun im Original steht. Ich habe nie von einem Ballon gelesen. Eisenbahn, Schiff, Elefant, Segelschlitten ... ja. Mir will auch scheinen, die in punkto Tempo und Richtung völlig unzuverlässige Transportart eines Ballons passt weder zu Verne noch zu Phileas Fogg ... :zwinker:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus


  • Wenn Du das Vakuum hier mitgelten lässt, muss ich Dir aber dann jede Menge Space Operas aufzählen ... ;)


    Ich dachte, dem sei durch die Ausrichtung des Forums vorgebeugt. :wink:
    Hatte es aber hier drüber aber noch mal präzisiert.
    [quote author=Leibgeber]
    Dass Jules Verne kommen würde, war ja klar.
    Aber es sollte keine Science Fiction Thread werden.
    Da hab ich seinerzeit auch eine Unmenge verkonsumiert und könnte so aus dem Kopf ....
    [/quote]


    Zitat


    Da auch Verne gerne in heftigst bearbeiteten Versionen zirkuliert, bin ich nicht zu 100% sicher, was nun im Original steht. Ich habe nie von einem Ballon gelesen. Eisenbahn, Schiff, Elefant, Segelschlitten ... ja. Mir will auch scheinen, die in punkto Tempo und Richtung völlig unzuverlässige Transportart eines Ballons passt weder zu Verne noch zu Phileas Fogg ... :zwinker:


    Ja, das ist so eine Sache. Ich hab Verne zum guten Teil in den ja ach so toll neu übersetzten und klug und witzig eingericheteten Verhunzungen von Wolf Wondratschek (ich zitier aus dem Kopf die Waschzettel, sowas bleibt von Jugendlektüren halt hängen :wink:) kennengelernt.
    Erschienen meines Wissens zuerst im längst verblichenen Bärmeier & Nikel Verlag, dann auswahlweise als Fischer TB.
    Die kannste vergessen.


    Später allerdings hab ich auch mal andere gelesen. Ich hatte von den "80 Tagen" so eine Jugendbuchausgabe im Tosa-Verlag (die machten u.a. auch Nachdrucke der grünen Karl-May-Ausgabe). Welche Übersetzung die genommen hatten, weiß ich nicht. Aber die Diogenes-Ausgabe, die ich später las, war nicht umfänglicher, und ich meine mich an einen Ballon zu erinnern.


    Diogenes bürgt nicht für Qualität, Arno Schmidt hat die Übersetzung der "Reise zum Mittelpunkt der Erde" mal bös verrissen.
    Seine auf eine englische Übersetzung bezogenen Vergleichsargumente kamen mir schlüssig vor.
    Ich hatte irgendwann mal eine Penguin-Ausgabe der "80 Tage" aus einem Ramschkasten gefischt, und zwar nicht gekauft, aber mir das angeschaut.


    Der Witz an den "80 Tagen" ist ja, dass Fogg irgendwann nehmen muss was kommt.
    Und doch immer behauptet, alles sei geplant.
    Es ist KEIN utopischer Roman, sondern ein Abenteuer-, Reise- was-auch-immer-Roman.
    Darin kommen wirklich keine Neu-Erfindungen vor.


    Was "Fünf Wochen im Ballon" betrifft, so hatte sich Verne da, glaube ich, so eine Art lenkbaren Ballon einfallen lassen. Bzw. solche Versuche gab es ja immer wieder, auch schon vor ihm.


    Übrigens kenn ich, außer Verne, von den Klassikern der Utopischen Literatur gar nicht so viele.
    Lasswitz zB hab ich nie gelesen.

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Wenn ich mich nicht irre, hat schon Sohn Michel schwer gesündigt und unter dem Namen seines Vaters Dinge veröffentlicht, von denen der in dieser Form nichts wusste ... ;)


    Der Witz an den "80 Tagen" ist ja, dass Fogg irgendwann nehmen muss was kommt.


    Ich habe jetzt meine Ausgabe nochmals durchgeblättert: kein Ballon. In der französischen Wikipedia nachgeschlagen: Den Ballon gibt's zwar schon in der Verfilmung von 1957 mit David Niven und Cantinflas - im Resumé des Buchs aber wird er nicht erwähnt.

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus


  • Wenn ich mich nicht irre, hat schon Sohn Michel schwer gesündigt und unter dem Namen seines Vaters Dinge veröffentlicht, von denen der in dieser Form nichts wusste ... ;)


    Ja, von dem Michel und dieser "Zusammenarbeit" hatt ich schon mal was gelesen. Mag sein, es war in der Rowohlt-Mono.
    Vorletzte Woche aus einem Ramschkasten gefischt:
    Die Jagd nach dem Meteor.
    (Angeblich) Die Originalfassung.
    Piper Taschenbuch.
    Mit einem Vorwort von Andreas Eschbach.
    (Weiß nicht warum. Ist der auch Verne-Experte, oder steht er nur drin, weil der Name verkauft?)
    Wann ich es lese, weiß ich noch nicht.


    Aber die Verne-Übersetzungen sind schon eine Sache für sich.
    Genauso wie Dostojewskij. :wink:


    Zitat


    Ich habe jetzt meine Ausgabe nochmals durchgeblättert: kein Ballon. In der französischen Wikipedia nachgeschlagen: Den Ballon gibt's zwar schon in der Verfilmung von 1957 mit David Niven und Cantinflas - im Resumé des Buchs aber wird er nicht erwähnt.


    Ich nehme an du hast recht. Hab mir gerad von Gutenberg eine englische Übersetzung geholt.
    Suche nach "balloon" gibt nur einen Treffer.


    Phileas Fogg did not betray the least disappointment; but the
    situation was a grave one. It was not at New York as at Hong Kong,
    nor with the captain of the Henrietta as with the captain of the Tankadere.
    Up to this time money had smoothed away every obstacle. Now money failed.


    Still, some means must be found to cross the Atlantic on a boat,
    unless by balloon--which would have been venturesome,
    besides not being capable of being put in practice.

    No balloon. Fällt als Fliegerklassiker also flach. :wink:

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Hallo zusammen !



    Ich habe jetzt meine Ausgabe nochmals durchgeblättert: kein Ballon. In der französischen Wikipedia nachgeschlagen: Den Ballon gibt's zwar schon in der Verfilmung von 1957 mit David Niven und Cantinflas - im Resumé des Buchs aber wird er nicht erwähnt.


    Tolle Recherche !
    Da sieht man mal, wie die Erinnerung trügt bzw. vom Film überlagert wird. Aber ich hatte ja schon zugegeben, dass ich mich nur an die 20.000 Meilen als Buch erinnere. :breitgrins:


    Gruß von Steffi

  • Gelten auch Kinderbücher? Dann fällt mir "Die wunderbare Reise des kleinen Nils Holgersson mit den Wildgänsen" ein. Nach der strengen Definition zwar noch kein Klassiker, aber lange dauert es nicht mehr :zwinker:


    Liebe Grüße
    Manjula

    [size=10px] "Kunst soll keine Schulaufgabe und Mühseligkeit sein, keine Beschäftigung contre cœur, sondern sie will und soll Freude bereiten, unterhalten und beleben, und auf wen ein Werk diese Wirkung nicht übt, der soll es liegen lassen und sich zu andrem wenden." [/size]