Das unwichtigste Buch meines Lebens

  • Erich Honecker


    Mein Kampfplatz für den Frieden


    Autobiographie (wohl aber nicht selbst geschrieben)


    Ich habe absolut nichts davon behalten!


    Zum Glück, muss ich auch noch zugeben.


    FA

    Daß man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! daß man sie nicht hinterdrein im Stiche läßt! - Der Gewissensbiß ist unanständig. - Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung, Spruch 10

  • Hallo Dostoevskij,


    ich dachte unwichtig mehr in die Richtung überflüssig-zeitverschwenderisch, im Sinne von verlorener Lebenszeit und merke schon, das unwichtig nicht das richtige Wort war. Unwichtig-überflüssig-zeitverlustig-schrecklich-schlecht wäre das rechte Wort. Das käme der Honnecker-Biographie wohl am Nächsten. Aber welches Wort träfe es kürzer?


    Typisch sozialistisch-kommunistischer Personenkult könnte man meinen und doch wäre auch dies nicht zutreffend.


    Na auf jeden Fall noch einen schönen Sonntag!


    Grüße, FA

    Daß man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! daß man sie nicht hinterdrein im Stiche läßt! - Der Gewissensbiß ist unanständig. - Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung, Spruch 10

  • Ein unwichtiges Buch? Eine sehr schwere Frage.


    Unwichtig is für mich ein Buch, das ich nicht spannend fand, an dessen Schluss ich mir gedacht habe: Das hätte ich mir echt sparen können. So würde ich es mal definieren.


    Aber welches Buch das bei mir gewesen ist, lässt sich schwer sagen. Da gäbe es einige. Bei "Nemesis" von Wolfgang Hohlbein habe ich mir das gedacht.
    Ich denke, dass es sich nicht auf ein Buch beschränken lässt. Aber mehr fallen mir im Moment auch nicht ein. Vielleicht wenn ich meine ganzen Bücher vor mir sehe (bin nämlich nicht zu Hause) fallen mir spontan welche ins Auge. Dann kann ich mehr sagen.


    Katrin

  • Hallo,


    das überflüssig-zeitverschwenderischste Buch? Für mich "Die älteste noch lebende Rebellenwitwe erzählt". Klang von der Grundkonstellation ganz interessant: eine alte Dame, die ganz jung einen alten Herrn geheiratet hat, der als Halbwüchsiger im amerikanischen Bürgerkrieg gekämpft hat, erzählt dessen Geschichte aus dem heutigen Blickwinkel. In der Umsetzung aber so furchtbar und langatmig (seitenlang wird beschrieben, wie eine Sklavin Staub wischt :rollen:) - ich weiß wirklich nicht, warum ich es zu Ende gelesen habe. Wahrscheinlich reiner Trotz :zwinker:


    donna: Oh, "Die Korrekturen" lese ich gerade, bin aber noch nicht sehr weit. Was fandest Du denn so schrecklich daran?


    Liebe Grüße
    Manjula

    [size=10px] "Kunst soll keine Schulaufgabe und Mühseligkeit sein, keine Beschäftigung contre cœur, sondern sie will und soll Freude bereiten, unterhalten und beleben, und auf wen ein Werk diese Wirkung nicht übt, der soll es liegen lassen und sich zu andrem wenden." [/size]

  • Hallo zusammen!


    ich dachte unwichtig mehr in die Richtung überflüssig-zeitverschwenderisch, [...] Unwichtig-überflüssig-zeitverlustig-schrecklich-schlecht [...]


    Das wirklich unwichtigste Buch meines Lebens habe ich sicher schon lange wieder vergessen. Vergesse ich doch manchmal selbst Wichtiges ... :redface:


    Das unwichtigste Buch der letzten anderthalb bis zwei Jahre nach obiger Definition: T.C. Boyle - América; unmittelbar gefolgt von Coelho - Der Alchimist ...


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo zusammen,


    sanhofer schrieb:

    Zitat

    Das unwichtigste Buch der letzten anderthalb bis zwei Jahre nach obiger Definition: T.C. Boyle - América


    Oh, dabei fand ich das eines seiner besten, eine gelungene, leider nicht übertriebene Schilderung der amerikanischen Wohnkultur :zwinker:


    An ein unwichtiges, zeitverschwenderisches Buch in letzter Zeit kann ich mich gar nicht erinnern ... doch, Kehlmanns vielgepriesenes "Vermessung der Welt" :angst:


    Gruß von Steffi

  • Hallo zusammen!


    sanhofer schrieb:


    Oh, dabei fand ich das eines seiner besten, eine gelungene, leider nicht übertriebene Schilderung der amerikanischen Wohnkultur :zwinker:


    Eines seiner besten? Zum Glück habe ich nicht anderes von ihm mehr in die Finger genommen :entsetzt: ... Ein langatmiges und unverdauliches Mischmasch von ein bisschen Faulkner, ganz viel Steinbeck - angerichtet mit einem Schuss Beat-Generation. Ein Epigone. Professorenliteratur. Das waren so meine Gedanken, als ich das Buch nach ca. 1/3 weggelegt und kurz darauf für gute Zwecke einem Basar geschenkt habe ...


    An ein unwichtiges, zeitverschwenderisches Buch in letzter Zeit kann ich mich gar nicht erinnern ... doch, Kehlmanns vielgepriesenes "Vermessung der Welt" :angst:


    Das belegt bei mir Platz 3 ... :breitgrins:


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus


  • Das unwichtigste Buch der letzten anderthalb bis zwei Jahre nach obiger Definition: T.C. Boyle - América; unmittelbar gefolgt von Coelho - Der Alchimist ...


    hallo Sandhofer,
    das freut mich zu lesen, ich habe genau diese zwei ungelesen vor ein paar Wochen dem Roten Kreuz "geschenkt" :breitgrins:
    Gruss
    dora

  • Moin, Moin!


    Das unwichtigste Buch meines Leben heißt "Visionen 2004. Die nächsten zehn Jahre" und ist etwas ganz Spezielles. Meine Oma war ein Anhänger religiös verbrämter apokalyptischer Szenarien. Durch Kataloge, die sie zugeschickt bekam, und Bücher, die daraus bestellt wurden, bekam ich manches mit und las zum Spaß einige wenige dieser visionären Werkchen. Der Tenor ist stets derselbe: Wenn die Menschheit sich nicht zu Gott bekehrt, wird sie untergehen, und zwar ruckzuck.

  • Hallo !



    Eines seiner besten? Zum Glück habe ich nicht anderes von ihm mehr in die Finger genommen :entsetzt: ... Ein langatmiges und unverdauliches Mischmasch von ein bisschen Faulkner, ganz viel Steinbeck - angerichtet mit einem Schuss Beat-Generation.


    Ich wußte doch, dass dich das beruhigt :breitgrins: Faulkner ist mir ja bisher entgangen, aber im nächsten Jahr möchte ich ein größeres Amerika-Projekt angehen. Da wird Faulkner bestimmt mit von der Partie sein.


    Gruß von Steffi

  • Hallo Dostoevskij,


    dieses Buch hört sich ja absolut schaurig an. Meine Oma hatte ihre Vorlieben mehr in Richtung Ganghofer und Hedwig Courths-Mahler.


    Gruß von Steffi

  • Moin, Moin!


    dieses Buch hört sich ja absolut schaurig an. Meine Oma hatte ihre Vorlieben mehr in Richtung Ganghofer und Hedwig Courths-Mahler.


    Die Visionen dieser Menschen, die angeblich Marienerscheinungen und sonstige mystische Erlebnisse hatten, waren meiner Großmutter sehr wichtig. Sie war betreffs der Fähigkeit des Menschen, sich zum Guten zu entwickeln, eher pessimistisch eingestellt. In diese Kerbe schlagen diese Traktate und Bekenntnisbücher. Mit ihnen wuchs ich auf, weil ich einen Großteil meiner Zeit bei meiner Oma verbringen durfte. Ich bin über die Stigmata von <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Pater_Pio">Pater Pio</a> bestens informiert. Wenn ich alle apokalyptischen Szenarien zusammenrechne, mit denen ich im Laufe meines Lebens konfrontiert worden bin, müßte die Welt eigentlich schon längst in Schutt und Asche liegen.


  • Ich wußte doch, dass dich das beruhigt :breitgrins: Faulkner ist mir ja bisher entgangen, aber im nächsten Jahr möchte ich ein größeres Amerika-Projekt angehen. Da wird Faulkner bestimmt mit von der Partie sein.


    Hallo Steffi,


    zu den Unwichtigen Büchern gehört das zwar nicht.
    Aber als Tipp: ich las vor etwa zwei Jahren von Faulkner "Die Freistatt".
    Ein absolut grandioser Roman, und eventuell als Einführung in sein Werk nicht schlecht.
    Allerdings - der Tipp für Zartbesaitete :zwinker: - von unglaublicher Brutalität.
    Wenn du danach googelst, kommt an erster Stelle dies hier
    und das ist zwar VOR dem Lesen eine zu umfangreiche Inhaltsangabe, aber jedenfalls eine gute.


    Übrigens fast zeitgleich erschienen mit Dashiell Hammetts "Der gläserne Schlüssel".
    Lies mal hier.


    Beides höchst komplexe Romane aus der amerikanischen Depressionszeit.
    Eventuell ja auch für die hier, die Kriminalliteratur nicht mögen. :zwinker:
    Zwei großartige Autoren erschaffen mit Mitteln dieses Genres zeitlos gute Romankunst.


    Faulkner landet, nach schon einigen Romanen der "Allgemeinen Literatur" beim Kriminalroman.
    Hammett schreibt sich aus der Kriminalliteratur rein in die "Allgemeinliteratur" - der Begriff ist blöd, aber mir fällt kein besserer ein.
    Inwieweit der eine - Hammett - den anderen - Faulkner - beeinflusst hat, weiß ich nicht.
    Bekannt waren sie jedenfalls miteinander.


    Noch am Rande: Faulkner schrieb unter anderem auch Drehbücher.
    Bspw. zu "The Big Sleep", dem Klassiker mit Humphrey Bogart und Lauren Bacall, nach dem Roman von Raymond Chandler.


    "Die Freistatt" hatte mir Lust gemacht, mal wieder Faulkner zu lesen; ich hatte in meinen 20ern einge Romane und Story-Bände von ihm zwischen. Nur kam ich, wie meist, bisher nicht dazu.


    Gruß
    Leibgeber

    Ich vergesse das meiste, was ich gelesen habe, so wie das, was ich gegessen habe; ich weiß aber soviel, beides trägt nichtsdestoweniger zu Erhaltung meines Geistes und meines Leibes bei. (G. C. Lichtenberg)

  • Hallo Leibgeber,


    danke für deine Tipps ! Beide Bücher hören sich ja heftig an, aber auch sehr interessant. Bisher mag ich ja eigentlich mehr die stillen Romane, obwohl ich gegen ein gewissen Grauen nichts habe. Ich habe vor sehr langer Zeit ein Buch von Faulkner im Original gelesen, leider beschränkte sich mein Englisch damals noch auf Schulenglisch und ich habe so gut wie nichts verstanden, nur dass es eine düstere Atmosphäre und sehr gewalttätig war. Gerade habe ich nachgeschaut, es ist tatsächlich "Sanctuary" (dt. "Die Freistatt") !


    Dashiell Hammetts "Der gläserne Schlüssel" habe ich mir notiert !


    Gruß von Steffi

  • hallo Dostoevskij,

    Zitat

    DAS war aber James Salter!


    wurde Salter mit Mann verglichen oder verglich Salter Franzen mit Mann?
    (sorry, bin sehr müde, die Gehirnzellen sind noch im Dämmerzustand :redface:)


    Was ich aber sicher weiss, ist, dass die Korrekturen mit Buddenbrooks vergliche wurden, das war nämlich der Grund, warum ich mich auf Franzen eingelassen habe :grmpf:


    liebe Grüsse
    donna

  • Vergeudete Lesezeit ... da hab ich auch was dazu :grmpf:


    Ich kaufe viele Bücher auf Flohmärkten und gerate so manchmal an sog. Verlagsausgaben. Manche sind gut, von manchen kann man nur hoffen, dass sie nicht in den Handel kommen. Ein Beispiel für letzteres: Vor ein paar Jahren zog ich ein Buch namens "Das Gespinst" von J. M. Morris aus dem Wühltisch. Ein Psychothriller, so was lese ich gerne. Es fing dann auch sehr vielversprechend an: Eine junge Frau sucht im ländlichen England ihren verschwundenen Bruder. Unheimliches geschieht, in dem kleinen Ort Greenwell will niemand mit ihr reden, eine Vogelscheuche wandert über den Acker ...


    Ich weiß nichts Genaues mehr, es ist wie gesagt eine Weile her. Jedenfalls wurde es immer verwickelter und geheimnisvoller und ich platzte vor Neugier, wie sich das alles auflöst. Und am Ende stellte sich heraus - Trommelwirbel - die Erzählerin sitzt in einer Nervenheilanstalt und alles, was in dem Buch berichtet wurde, sind ihre Visionen.


    Nee, so hat mich noch kein Buch angeschmiert.


    Wer will, kann es geschenkt haben.


    Kopfschüttelnde Grüße
    Zefira