Es wundert mich immer wieder, dass Literaturfreunde oft reine Bücherleser sind, sich aber nicht für Theater interessieren. Oder was ist sonst der Grund, dass dieser Thread schon 2 1/2 Jahre verwaist ist? Ich jedenfalls war gestern im Theater und will es hier zumindestens erwähnen.
Seit ich letztes Jahr Thomas Manns "Doktor Faustus" gelesen habe, war ich auf der Suche nach einer Aufführung von Shakespeares Komödie "Verlorene Liebesmüh", ein eher selten aufgeführtes Stück - auch ich habe es bisher erst einmal (vor vielen Jahren als Freiluftaufführung in Neustadt/Weinstr.) gesehen. Gestern jedenfalls im Fritz Rémond Theater in Frankfurt habe ich mich sehr gut unterhalten. Die Komödie ist einfacher gestrickt als Shakespeares spätere Werke, aber von Anfang bis Ende ein reines Vergnügen. Auch die Rollen waren durchweg hervorragend besetzt, sowohl der junge König von Navarra mit seinen Hofherren, als auch die Prinzessin von Frankreich mit ihren Hofdamen, - herausragend Karsten Kramer als Diener Schädel.
Eine Frage bleibt offen: "Warum hat der intellektuelle Adrian Leverkühn (Thomas Manns Doktor Faustus) ausgerechnet diese leichte Komödie vertont?