Friedrich Schiller

  • Zitat von "xenophanes"


    Nachteil dieser Ausgabe ist auch, dass die Orthographie modernisiert ist...


    Aber dieſes Uibel theilt die Ausgabe des DKV mit den meiſten anderen modernen Werkausgaben. ;-)


    Manche Texte könnte ich hier nicht einmal richtig zitieren, wie etwa dieſen Klopſtock=Text:
    http://books.google.de/books?id=9SkHAAAAQAAJ&jtp=345
    Der Bogen unter den Vokalen nennt ſich in Unicode "Combining Breve Below", wenn ich mich nicht irre. Kann man aber nicht ſo ohne weiteres eintippen und wird auch nicht immer richtig dargeſtellt:


    Zitat von "Klopſtock"


    Daſ Schreiben hat hi̮r nu̮n ſo einen Hader mit dem Sprechen ...


    Der Bogen unter dem i iſt nicht genau unter dem Vokal, ſondern leicht nach links verſchoben (zumindeſt bey mir). Anſonſten finde ich es klaſſe, daß man hier auch in Unicode ſchreiben kann: <i>Wilhelm Tell</i> auf japanisch: ウィリアム・テル :breitgrins:


    Schöne Grüße,
    Wolf


  • Hallo!



    Schiller Briefe sind überhaupt ein gutes Stichwort. Eine gute und einigermaßen erschwingliche Briefausgabe suche ich schon lange vergeblich. Selbst so berühmte Briefwechsel wie den mit Körner sind nicht zu bekommen ...


    Antiquarisch schon. Sogar recht günstig. Es braucht aber Zeit und Geduld. Aber wem sag' ich das ... :winken:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Zitat von "xenophanes"


    Also die Münchner Ausgabe orientiert sich am Original-Lautstand. "Falsche" Kleinschreibung etc. ist alles korrekt wiedergegeben.


    Aber das lange s läßt man in vielen Ausgaben (wohl auch in der Münchner, wenn ich mich recht erinnere) gern unter den Tisch fallen, obwohl das im Einzelfall durchaus bedeutungs- und auch lautunterscheidend sein kann. Wie man den berühmten "Röschenhof" ausspricht, kann man ohne langes s nicht wissen. ;-) Andere, unwichtigere Dinge, wie etwa die Schreibung der großen Umlaute (Ä als Ae usw.), werden dagegen beibehalten. In der Günderrode-Ausgabe aus dem Stroemfeld-Verlag wird nicht zwischen den Großbuchstaben I und J unterschieden, weil man das auch in den entsprechenden Frakturdrucken nicht getan hat. Statt "Insel" heißt es dort "Jnsel", was im Antiquadruck recht gewöhnungsbedürftig aussieht, aber keinen großen Erkenntniswert hat. Das lange s wird dagegen immer als rundes s wiedergegeben, obwohl dadurch die Originalschreibweise in diesem Punkt nicht mehr rekonstruiert werden kann.


    Schöne Grüße,
    Wolf

  • Als ich am Wochenende einen Schillerfilm sah, dachte ich mir schon, dass ein Jubiläum ansteht. Morgen ist also der 250. Geburtstag Schillers. Es gibt einige Neuerscheinungen über Schiller und im Fernsehen noch einige Sendungen. Ich werde mir mal wieder Schillers Gedichte in einem Band hervorholen, habe da länger nicht merh drin gelesen. Und die Räuber liegen hier auch noch ungelesen auf dem SUB... FA

    Daß man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! daß man sie nicht hinterdrein im Stiche läßt! - Der Gewissensbiß ist unanständig. - Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung, Spruch 10


  • Und die Räuber liegen hier auch noch ungelesen auf dem SUB... FA


    Hallo Friedrich-Arthur,


    "Die Räuber" gehört zu meinen Lieblingen. Ich lese gerade ein Prosawerk von Schiller, nämlich "Der Geisterseher".


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • "Die Räuber" gehört zu meinen Lieblingen. Ich lese gerade ein Prosawerk von Schiller, nämlich "Der Geisterseher".


    Den habe ich nach 5 oder 6 Seiten abgebrochen. Vielleicht sollte ich ihn nochmals versuchen - nachdem ich nun bei Fouqué durch die Schule des Zauberrings und bei Gutzkow durch die der Ritter vom Geiste gegangen bin ... :breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo Maria,
    Hallo Schillerianer(Innen),


    die Räuber werde ich mir nach Fontanes "Unwiederbringlich" und "Vor dem Sturm" "zu Gemüte führen"... ich komme kaum mit dem Lesen hinterher...


    Derweil lese ich etwas von Schillers Gedichten und Balladen (die ich lange nicht mehr gelesen habe) und stelle fest, wie schön und besonders auch wie dynamisch sie sind. Ist nicht nur Schöngeistertum sondern auch philosophisch-politisches Denken mit manchmal sehr "wenig Blatt vor dem Mund" und oft noch sehr aktuell...


    Viele Sendungen werde ich nicht sehen können, da ich nur ARD und ZDF bekomme und Schiller eigentlich im Ausland sehr wenig bekannt ist...


    Grüße an euch "Klassiker", FA

    Daß man gegen seine Handlungen keine Feigheit begeht! daß man sie nicht hinterdrein im Stiche läßt! - Der Gewissensbiß ist unanständig. - Friedrich Nietzsche - Götzen-Dämmerung, Spruch 10

  • Hallo,


    ich möchte daran erinnern, dass auch Thomas Mann Schiller ehrte, mit einem Essay zum 150. Todestag "Versuch über Schiller" und einer kleinen Novelle "Schwere Stunde". Beides ist immer wieder lesenswert.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)


  • Schillers Balladen haben, bei aller artifiziellen Fertigkeit, für mich etwas sehr direkt Emotionales. Da reagiert etwas in mir fast völlig reflexionslos.


    Ja, das geht mir auch so. Ich mag die Balladen sehr, meine Lieblingsballaden sind "Der Taucher" und "Der Handschuh".


    Gruß von
    Steffi


  • Stichwort Balladen: Ich trau’s mich ja fast nicht zuzugeben - aber ich finde Die Glocke ziemlich toll. 8-)


    Da trete ich sofort bei. Das ist ein tolles Ding! Das hat Kunst und Wucht.


  • Das ist ein tolles Ding! Das hat Kunst und Wucht.


    Ja, unbedingt! Und dann noch diese wunderbare Menschheitsbeglückungshymne "An die Freude" (nichts wie ran ans Klavier, das Ding ist - als Geburtstagsständchen - einfach zu spielen)! Auch der bereits erwähnte "Taucher" ist superb - wie eigentlich fast alles, was ich vom Lyriker Schiller kenne.


    Viele Grüße


    Tom