Thomas Mann

  • Zitat von "xenophanes"


    Während man ja heute weiß, dass keine Ursache keine Wirkung haben kann, weshalb Homöopathie aus philosophischen Gründen Unfug ist :breitgrins:


    CK


    Hallo Xenophanes


    sehe ich anders.
    Nur weil die Schulmedizin bis heute die Bestandteile nicht nachweisen kann, belächlen sie die Homöopathie.
    Für mich gibt es Dinge zwischen Himmel und Erde, denen ich vertrauen schenke. Da wären >Gott< und Feinstoffliche Heilmittel, aber auch Gedanken, die Seele ...
    Wenn Homöopathie ein Placebo wäre, warum wirken diese Mittel auch bei meinen Hunden??? Z.B. Arnika C200 direkt nach einer stumpfen Verletzung mit Erguss wirkt wahre Wunder. Innerhalb einer Woche ist der dicke Bluterguss weg! Ohne Arnika braucht das manchmal Wochen bis Monate.


    Aber schweifen wir weit ab



    Grüße Heidi

  • Zitat von "Heidi Hof"

    Nur weil die Schulmedizin bis heute die Bestandteile nicht nachweisen kann, belächlen sie die Homöopathie.


    Sie wird immer weniger belächelt, Heidi. :smile:
    Mein mich damals homöopathisch behandelnder Arzt, von dem ich schrieb, gibt seit längerem Kurse an der Universität Kiel, in eben der Homöopathie. Der Zulauf der angehenden Mediziner ist groß. Ein gutes Argument für die H. sind nicht zuletzt die geringen Kosten, aber vor allem natürlich respektable Heilerfolge. Ein guter Arzt sagt ohnehin: Hauptsache, eine Therapie hilft, man muß nicht unbedingt wissen, warum.
    Man muß aber auch deutlich die Behandlungsgrenzen der H. sehen - eine akute Blinddarmentzündung kann nicht homöopathisch behandelt werden.

    Zitat

    Für mich gibt es Dinge zwischen Himmel und Erde, denen ich vertrauen schenke.


    Liebe Grüße,
    Gitta

  • Zitat von "Heidi Hof"


    Für mich gibt es Dinge zwischen Himmel und Erde, denen ich vertrauen schenke. Da wären >Gott< und Feinstoffliche Heilmittel, aber auch Gedanken, die Seele ...


    Dagegen ist die Homöopathe in der Tat harmlos :zwinker:


    Aber das gehört wirklich nicht hier her. Möge jeder an nichtexistierenden Gegenständen seine Freude haben :breitgrins:


    CK

  • Ich habe Mann in der Schule gerne gelesen. Dann wagte ich mich an den Zauberberg ran und muss sagen: ein schweres Buch. Ich habe ihn jetzt schon drei Mal begonnen und nie zu Ende gelesen. Ich komme einfach nicht weiter. Ist der Zauberberg ein Buch, dass man gelesen haben muss?? Denn ich habe eigentlich vor, ihn irgendwann noch einmal zu lesen. Was sagt ihr dazu. Noch einmal probieren?


    Katrin

  • Hallo Katrin,


    ich habe vor dem "Zauberberg" sehr viel literarischen Respekt und der Leistung von Thomas Mann.


    Aber "Königliche Hoheit" und "Lotte in Weimar" habe ich stets den Vorzug gegeben.


    Ich mag sehr viel von Thomas Mann, aber nicht alles.


    Liebe Grüße
    Leila

  • Hallo zusammen!


    Zitat von "Jaqui"

    Dann wagte ich mich an den Zauberberg ran und muss sagen: ein schweres Buch. Ich habe ihn jetzt schon drei Mal begonnen und nie zu Ende gelesen. Ich komme einfach nicht weiter. Ist der Zauberberg ein Buch, dass man gelesen haben muss?? Denn ich habe eigentlich vor, ihn irgendwann noch einmal zu lesen. Was sagt ihr dazu. Noch einmal probieren?


    Sicher. Nicht gleich heute oder morgen. Es gibt wohl für jeden so Bücher: U.S.A habe ich erst im dritten Anlauf nach x Jahren geschafft, den Witiko ähnlich, die Divina Commedia gar erst im vierten Anlauf und nach noch vieeeel mehr Jahren :smile:


    Zwei der Bücher habe ich nur dank Leserunden hier im Forum gelesen gekriegt. :zwinker:


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Na dann gibt es ja noch Hoffnung für mich. :smile:


    Aber ich kann dieses ewige: "Du liest ja eh nur lauter Blödsinn", einfach nicht mehr hören und deswegen will ich jetzt auch vermehrt die Klassiker lesen. Zu Hause im Regal stehen einige Klassiker, die gehören jetzt nur mehr gelesen und das ist leider leichter gesagt als getan.


    Katrin

  • Zitat von "Leila Parker"


    Aber "Königliche Hoheit" und "Lotte in Weimar" habe ich stets den Vorzug gegeben.


    Hallo Leila,


    da musst du mir weiterhelfen: Worin liegen deiner Meinung nach die Vorzüge von "Lotte in Weimar"? - Eines der einzigen Bücher von T. Mann, die ich nicht eigentlich mag. Diese Begegung, dieser Goethe - vielleicht bin ich auch nur zu jung und unerfahren.


    Gruss
    alpha

    Genug. Will sagen: zuviel und zu wenig. Entschuldigen Sie das Zuviel und nehmen Sie vorlieb mit dem zu wenig! <br /><br />Thomas Mann

  • Hallo alpha,


    Thomas Manns "Lotte in Weimar" ist ein sehr interessantes Zeitkolorit Weimars im Jahre 1816.


    Ich betrachte ein Buch sehr oft nicht nach literarischen Kriterien, sondern eine große Rolle spielt bei der historische Hintergrund, die Personen, dazu kommen Entstehunsgeschichte, die Quellenwerke und vieles mehr.


    So gesehen ist für mich Thomas Manns "Lotte in Weimar" eines seiner interessantesten Arbeiten.


    Das gleiche gilt für sein vorzügliches Werk "Königliche Hoheit", das durchaus Einblicke in einen Kleinstaat des deutschen Reiches nach 1871 mit seinen eingeschränkten Entfaltungsmöglichkeiten und zeigt durchaus noch heute aktuelles: Das "alte Europa" konfrontiert mit dem "modernen Amerika". So gesehen das vielleicht beste Werk von Thomas Mann.


    Natürlich kommt und kam mir bei der Lektüre die dazugehörigen Kommentarbände der Werkausgabe aus dem S.Fischer-Verlag sehr entgegen.


    Aus diesem Blickwinkel gesehen, wirst Du sicher verstehen, warum "Der Zauberberg" mir nicht viel zu sagen hat.


    Liebe Grüße
    Leila

  • Hallo Leila,
    ja, jetzt verstehe ich dich vollkommen! Nur: "Der Zauberberg" ist ja schon auch irgendwie charakteristisch für jene Zeit, zumindest für die Welt der Sanatorien bestimmt!
    Zeitdokumente interessieren dich? - Dann bist du wohl auch von Heinrich Mann begeistert oder liege ich da völlig falsch, da ich mich zu wenig um den historischen Hintergrund kümmere?
    Es grüsst
    alpha

    Genug. Will sagen: zuviel und zu wenig. Entschuldigen Sie das Zuviel und nehmen Sie vorlieb mit dem zu wenig! <br /><br />Thomas Mann

  • Hallo alpha,


    zu Heinrich Mann habe ich noch nicht den richtigen Zugang. Mit dem "Untertan" beschäftigten wir uns im Unterricht.


    Sehr interessieren würde ich mich für Heinrich Manns "Henri Quatre" - alle Bände - aber welch ein Unterfangen. So bin ich über eine Biogrfie über Heinrich IV. von Frankreich nicht hinausgekommen. Aber dieser König und seine Zeit und dazu noch Heinrich Manns grandioses Werk. Ja das wäre es schon - aber wann sollte ich das Werk lesen? Ich werde es wohl auf meine alten Tage verschieben müssen. Schade. :sauer:


    Liebe Grüße
    Leila

  • Ich habe gestern abend das Buch Doktor Faustus gefrustet beiseite gelegt :redface: Die Ausschweifungen in die Musiktheorie habe ich überhaupt nicht begriffen, und ich denke ohne dessen Verstand, kann man seine Ironie und den Stoff überhaupt nicht begreifen, und somit bringt die Lektüre nichts.
    Das war jetzt das erste Th. Mann Buch zudem ich keinen Zugang bekam, schade, denn ich liebe seine Sprache und seinen Humor/Ironie.

  • :entsetzt: Hör ich da recht? - Da legt jemand Doktor Faustus weg, nur weil er/sie keine Ahnung von Zwölftonmusik und dem ganzen Kram hat???
    Unglaublich! - Naja, die Musik ist schon wichtig, aber die Musiktheorie, nimmt sie nicht einen ähnlichen Platz ein, wie die medizinischen Details im Zauberberg? - Oder die naturhistorischen Ausführungen im Krull? - Sie sind ja ganz schön, aber ich gehe davon aus, dass 90% der Leser (ich gehöre zu ihnen) nicht das hinterletzte Detail begreiffen - und auch nicht begreiffen müssen! - Thomas Mann selbst hat ja viele Stellen entweder schlicht und einfach abgeschrieben (so sagt man, ich habe nie oder nur selten "Beweise" dafür gesehen) oder dann mit Theodor Adorno ausführlichst besprochen, wie auch seine Tagebücher und "Die Entstehung des Doktor Faustus" zeigen, hat sie also auch nicht wirklich aus sich selbst in das Werk eingebracht und mühte sich oftmals längere Zeit ab, sie anzufertigen oder zu begreiffen. :rollen:
    Doktor Faustus ist zwar der Roman eines Tonsetzers, nicht jedoch ein Roman über das Tonsetzen :breitgrins: Jedenfalls bekam er mir auch recht gut, obwohl ich vorher noch nie etwas von Zwölftonmusik gehört hatte. :zwinker:
    Die Ironie, so scheint mir, steckt auch nicht in erster Linie in den musiktheoretischen Ausführungen, aber es kann natürlich auch sein, dass ich sie mangels Verständnis nicht gefunden habe :redface: Und dann muss doch auch gesagt sein, dass es Thomas Mann mit diesem Roman, der ihm, wie er zu sagen pflegte, fast das Leben kostete, ernster war, als mit den anderen, dass seine eigentümliche Ironie sich zwar auch im Faustus nicht ganz verbirgt, aber alles in allem, ist es ein ernster Roman und einer der persönlichsten wie mir scheint.


    Ich rate dir wirklich: Nimm die Lektüre wieder auf (früher oder später jedenfalls), es lohnt sich!


    Grüsse
    alpha

    Genug. Will sagen: zuviel und zu wenig. Entschuldigen Sie das Zuviel und nehmen Sie vorlieb mit dem zu wenig! <br /><br />Thomas Mann

  • Danke alpha,
    es ist schön zu wissen, dass andere den Musikteil auch nicht zu 100% (vielleicht nur 50% :breitgrins: ) verstehen :zwinker:
    Beim Zauberberg ist mir das Medizinische gar nicht so sehr aufgefallen, allerdings habe ich auch ein Heilpraktiker-Studium hinter mir, also ein wenig Kenntnisse :zwinker:
    Ja, du hast recht, man muss vielleicht nicht alles begreifen, aber ich habe immer den Anspruch: Wenn, dann auch ganz. Werde mir den Faustus also doch nach und nach, in Scheibchen quasi, reinziehen :winken:


    Nochmals Danke :klatschen:

  • Zitat von "Heidi Hof"

    Ich habe gestern abend das Buch Doktor Faustus gefrustet beiseite gelegt :redface: Die Ausschweifungen in die Musiktheorie habe ich überhaupt nicht begriffen, und ich denke ohne dessen Verstand, kann man seine Ironie und den Stoff überhaupt nicht begreifen, und somit bringt die Lektüre nichts.
    Das war jetzt das erste Th. Mann Buch zudem ich keinen Zugang bekam, schade, denn ich liebe seine Sprache und seinen Humor/Ironie.


    Liebe Heidi,
    wenn du zum Doktor Faustus (oder auch zum Zauberberg) keinen Zugang finden solltest, kann ich dir nur wärmstens "Dekadenz und Apokalypse - Thomas Mann als Diagnostiker des deutschen Bürgertums" von G. Rohrmoser empfehlen (http://www.gfk-web.de). Vor dieser Lektüre habe ich auch mich auch gefragt, was diese Musiktheorie überhaupt soll. Vielleicht habe ich dir ein Stück weitergeholfen.
    Gruß von
    Simon

  • Danke Simon :smile:
    ich werde mal im Antiquariat schauen gehen.
    Bestimmt ein guter Tipp :winken:

  • Zitat von "Heidi Hof"

    Ich habe gestern abend das Buch Doktor Faustus gefrustet beiseite gelegt :redface: Die Ausschweifungen in die Musiktheorie habe ich überhaupt nicht begriffen, und ich denke ohne dessen Verstand, kann man seine Ironie und den Stoff überhaupt nicht begreifen, und somit bringt die Lektüre nichts.
    Das war jetzt das erste Th. Mann Buch zudem ich keinen Zugang bekam, schade, denn ich liebe seine Sprache und seinen Humor/Ironie.


    Hallo Heidi!


    Ich kann mich da nur alpha anschließen. Mir hat die Lektüre auch ohne volles Verständnis der musiktheoretischen Ausführungen viel Freude bereitet - Es gibt meiner Meinung nach in diesem Roman ohnehin wichtigere Segmente.
    Also - Unbedingt Weiterlesen!


    Grüße

  • DOktor Faustus ist ein schwieriges Stück LIteratur und ich verstehe die verzweiflung. Thomas Mann breitet aus und aus und aus und man verliert sich irgendwann in den ganzen Theorien. Ich muss gestehen, ich habe ab und an ein wenig überflogen. Hätte ich ihn nicht lesen müssen (ich schrieb meine Magisterarbeit darüber). hätte ich ihn wohl in die Ecke geknallt. Ich muss aber auch gestehen, dass ich am Schluss froh war, es nicht getan zu haben. :breitgrins: Von Musik muss man nichts verstehen, das Buch an sich bleibt verständlich.

  • Zitat von "Cosima"

    Schluss froh war, es nicht getan zu haben. :breitgrins: Von Musik muss man nichts verstehen, das Buch an sich bleibt verständlich.


    Dem muss icj jetzt gleich mehrfach widersprechen: Nachdem die Musik einer der wichtigsten thematischen Stränge des Romans ist, bleiben einen wichtige Teile des Romans ohne diese Verständnisses verschlossen. "Dr. Faustus" ist auch ein Künstlerroman auf einem sehr hohen Niveau, und ich halte es ästhetisch für völlig legitim, dass sich das auch im theoretischen Anspruch niederschlägt. Das ist ein Grund, warum ich das Buch sehr schätze, da Mann hier den Lesern intellektuell einiges zutraut.


    Ich habe den Roman zum ersten Mal mit 17 gelesen mit wenig Ahnung von klassischer Musik und Musikphilosophie. Die Lektüre war deshalb etwas zäh. Beim zweiten Mal hatte ich mich bereits ausführlich damit beschäftigt und das Buch dann sehr genossen.


    CK