Nicht ganz. Das sind die "Lesungen, Interwies, Umfragen" auf CD & DVD - das sind nicht die Rundfunk-Essays
Ich dachte, die wären da mit dabei. :redface:
Nicht ganz. Das sind die "Lesungen, Interwies, Umfragen" auf CD & DVD - das sind nicht die Rundfunk-Essays
Ich dachte, die wären da mit dabei. :redface:
Auf CD, zu Hause oder im Auto ... :breitgrins:
[/i]
Danke an Alle für die Hinweise. Die RE werde ich mit besorgen.
sandhofer: Bin gestern lange Auto gefahren, habe aber nichts von A.S. zu hören bekommen (oder singt der die Essays etwa)
Ich dachte, die wären da mit dabei. :redface:
Schön wär's
Es sind noch nicht mal alle Produktionen auf CD erschienen, die genau Liste hab ich jetzt auch nicht greifbar, aber da fehlen noch ein paar.
Übrigens kann ich die Begeisterung der Rezensenten für die CDs nur bedingt teilen. Einerseits ist das natürlich sehr interessant, die Original-Produktion zu hören. Andererseits sind das aber leider Produktionen aus den 50ern. Und das hört man. Betulich, spießig und mit Sprechern, die nicht unbedingt auf der Höhe der Schmidtschen Texte sind. Als besonders gruslig ist mir das Brockes-Essay in Erinnerung. Da wurden die Brockes-Gedichte von einer Stimme vorgetragen, die das sprachliche Pendant zum Schweißfuß war. Sowas wehleidig Jammerndes, weihevoll Brunzblödes hört man selten.
Wohlgemerkt: Schmidts Texte sind 1a. Die Produktionen sind das nicht.
Einerseits ist das natürlich sehr interessant, die Original-Produktion zu hören. Andererseits sind das aber leider Produktionen aus den 50ern. Und das hört man. Betulich, spießig [...] Wohlgemerkt: Schmidts Texte sind 1a. Die Produktionen sind das nicht.
Das stimmt natürlich. Auch bei andern Hörspielen aus der Zeit merkt man dasselbe. Aber ich gestehe, dass ich sowas durchaus mag. Wohl auch, weil es die Form von Radio war, die ich als Kind gehört habe. Und gerade diese Produktionen führen mir sehr deutlich vor Augen, dass und in welcher Weise Schmidt eben auch in seiner Zeit verankert war. Das Spiessige passt nämlich durchaus zu ihm und seinen Features, finde ich.
Das stimmt natürlich. Auch bei andern Hörspielen aus der Zeit merkt man dasselbe
Aber die sind nicht so verquast auf "Bedeutung" aus und zielen nicht auf Weisheit und Welterkenntnis, sondern simple Unterhaltung.
Die Paul-Temple-Hörspiele mit Rene Deltgen sind zB große Klasse. Ich wüsste gar nicht mehr, wie ich ohne die einschlafen können sollte, auch (oder gerade weil?) ich jedes der 11 Hörspiele jetzt schon mehrfach gehört habe – kann man ja mal durchrechnen: ein Hörspiel dauert 4 bis 5 Stunden, nach ca. 20 Minuten schlaf ich ein, ich hör die jetzt, mit größeren Pausen für die kompletten Van Dusen-Hörspiele, Cox, Karl May und anderes, seit gut drei Jahren. Favorit immer noch und immer wieder: Paul Temple und der Fall Spencer (1959), einer jugendlichen Hörerfahrung geschuldet – aber nicht nur, in dem Hörspiel hat Durbridge seine bescheidenen Mittel am besten im Griff, die Sprecher sind sehr gut besetzt. Und Durbridge verzichtet auf die sonst so peinlich peinigenden Szene mit aufgelösten Frauen unter Schock oder Leuten, die angeschossen, schwer verletzt oder vom Krankenbett aus leidend noch letzte Hinweise röcheln (1 Ausnahme zugestanden).
Zitatgerade diese Produktionen führen mir sehr deutlich vor Augen, dass und in welcher Weise Schmidt eben auch in seiner Zeit verankert war. Das Spiessige passt nämlich durchaus zu ihm und seinen Features, finde ich
Das ist durchaus richtig. Aber *so* fürchterlich, wie der Brockes gelesen wird -- also da kann Schmidt nun wirklich nichts für. Eher schon der Martin Walser, der das, wenn mich nicht alles täuscht, zu verantworten hat.
Ich habe meine Arno-Schmidt-Seiten umgebaut & aufgeräumt:
Die An- und Abmeldungen zur Arno-Schmidt-Mailingliste läuft aus technischen Gründen über meine Website, ansonsten werden Neuigkeiten und Informationen rund um Schmidt im Blog "ASml-News" gesammelt, das Werkverzeichnis (Sämtliche Texte, Publikationen zu Lebzeiten, vollständige Übersicht über die Bargfelder Ausgabe etc.) ist nun nicht mehr ganz so versteckt und verschachtelt.
Mailingliste: http://www.damaschke.de/as
Blog: http://www.asml.de/
Werkverzeichnis: http://www.asml.de/werke
Arno Schmidt wird in diesem Forum so oft zitiert, dass ich mir vorgenommen habe, ihn demnächst kennenzulernen.
Wie fängt man das aber an?
fragt eine Ratlose die Profis,
und bittet um Beratung,
liebe Grüße, Madeleine.
Gute Frage. Ich würde ja sofort "Kaff" empfehlen, aber das ist schon ein ziemlicher Brocken.
Aber die "Nobodaddy’s Kinder"-Trilogie könnte ein guter Einstieg sein. Falls das für den Anfang zu viel ist, würde ich zur "Seelandschaft mit Pocahontas" greifen, eine der herzbeengendsten Liebesgeschichten, die man überhaupt lesen kann.
Zuerst Seelandschaft mit Pocahontas, dann Kaff - hätte ich auch empfohlen :winken:
Ach, ganz vergessen - (aus mir wird nie ein PR-Profi...) --: eine prima Gelegenheit zur Eigenwerbung, ich hab doch zwei Artikel zur "Pocahontas" geschrieben. Nämlich:
Arno Schmidt »Seelandschaft mit Pocahontas«
http://www.asml.de/index.php/a…andschaft-mit-pocahontas/
Theweleit liest Schmidt. Über Teil IV von Klaus Theweleits Pocahontas-Studie
http://www.asml.de/index.php/theweleit-liest-schmidt/
Danke, giesbert und sandhofer für die Einstiegshilfe!
Eure Tipps sind schon notiert!
Liebe Grüße, Madeleine.
Und da hier gerade der gute Arno so auf den Schild gehoben wird..., aber für mich ist dieser Autor zur Zeit noch ein Berg, noch!
Gerade Schmidts Funk-Essays zu diversen Autoren (da Du von Thomas Mann sprichst) sind ein guter Einstieg - in Schmidt und in die von ihm gelobten Autoren. (Auch wenn gesagt werden muss, dass Schmidts Auswahl oft ... sagen wir ... diskutabel ist ;).)
Gerade Schmidts Funk-Essays zu diversen Autoren (da Du von Thomas Mann sprichst) sind ein guter Einstieg - in Schmidt und in die von ihm gelobten Autoren. (Auch wenn gesagt werden muss, dass Schmidts Auswahl oft ... sagen wir ... diskutabel ist ;).)
Ja, Sandhofer, der (Lese)Geist ist willig, nur - das Portemonnaie ist schwach. Sprich, viele Bücher von Arno Schmidt sind mir, ehrlich gesagt, etwas zu Euronisch. (Leider). Selbst in der "Bucht" sind bestimmte Ausgaben gut, oder besser - hoch "Beboten", wenn man das einmal so sagen darf. Schade, der gute Arno hat nichts mehr davon, wie nötig hätte er...
Liebe Grüße von der sonnig warmen Ostsee
Peter
(Auch wenn gesagt werden muss, dass Schmidts Auswahl oft ... sagen wir ... diskutabel ist ;).)
Gustav Frenssen ist völlig indiskutabel. Und Otto Babendieck natürlich nicht besser als Copperfield, wie Sprecher A da so flott behauptet.
Ja, Sandhofer, der (Lese)Geist ist willig, nur - das Portemonnaie ist schwach. Sprich, viele Bücher von Arno Schmidt sind mir, ehrlich gesagt, etwas zu Euronisch. (Leider). Selbst in der "Bucht" sind bestimmte Ausgaben gut, oder besser - hoch "Beboten", wenn man das einmal so sagen darf.
Na, ist halt ein Auktionshaus - da zahlen auch schon mal welche im Bietfieber mehr, als die Sache wert wäre ... Such einmal beim Zentralen Verzeichnis antiquarischer Bücher (vulgo: ZVAB) - hier findest Du die Profis - nach "Arno Schmidt" + "Zürcher Kassette". Dort wird sowohl das erzählerische Werk wie die Funkessays zur deutschen und zur englischen Literatur zu, wie ich finde, durchaus humanen Preisen angeboten. Ich habe selber diese Ausgabe, die, wie ich finde, für jeden genügt, der sich nun nicht völlig auf Schmidt spezialisieren will.
Danke, Sandhofer, ich habe mich beim ZVAB dann informiert, Preise verglichen und noch einmal alles von vorn. Gut und schön.
Nun habe ich ein kleines Problem, überrede ich mein herrlich lieb Eheweib nun mit einem Riesenstrauß irgendwelcher hyperexotischer Blumen, schneide ich bereitweillig das nächsten Urlaubsthema an, mit der lässigen eingestreuten Bemerkung: "Es wäre einmal wieder Zeit für Zypern...", oder gehe ich einfach mit ihr in den nächsten, wie sagt man, Edelbekleidungsladen speziell für Damen, um dann, nach dem das Konto leergefegt wurde, mit meinen Wusch zaghaft...
Alles nicht so einfach, wirklich alles nicht so einfach.
Nachdenklich Grüße, und mit einer Stirn voll tiefer Sorgenfalten.
Peter
Zitat von "Dostoevskij"
Ich rief schon vor zwei Jahren: <a href="http://www.bibliomaniac.de/abc/lz/plaud01.htm#aschmidt">Macht Arno Schmidt billiger!</a>
Das betrifft aber nur die Typoskript-Ausgaben des Spätwerks, die man ja am Anfang getrost links liegen lassen kann; außerdem gibt es öffentliche Bibliotheken, in denen man so etwas wohlfeil ausleihen kann. Die von sandhofer erwähnte Kassette mit dem erzählerischen Werk in acht Bänden bekommt man antiquarisch für weniger als 40 Euro. Das billigste Angebot, das ich gesehen habe, liegt bei 22 Euro ohne Versand. Ein für den Leser besonders "teurer" Autor ist Arno Schmidt also nicht, man kann sehr viel von ihm lesen, ohne mehr Geld dafür auszugeben als bei anderen Autoren.
Schöne Grüße,
Wolf
Moin, Moin!
Ich rief schon vor zwei Jahren: <a href="http://www.bibliomaniac.de/abc/lz/plaud01.htm#aschmidt">Macht Arno Schmidt billiger!</a>.
ich habe seinerzeit schon (hier oder in de.rec.buecher oder anderswo) geantwortet: Der ist bereits spottbillig und die Preise sind hochsubventioniert. Was glaubst Du eigentlich, wie so ein Buch wie die "Schule" produziert wird? Wieviel Setzer- und Korrekturaufwand da drin steckt? Das dauert JAHRE, um so ein Buch in der Qualität fertigzustellen. Das Buch liegt dann weitere JAHRE im Lager und wartet auf den Abverkauf.
Es ist ein Wunder, dass es diese Bücher zu diesem Preis überhaupt gibt.
so, abgetrennt und an einen Arno-Schmidt-Thread angefügt ... :winken:
Da kann ich gleich auf meine Lieblingsbuchempfehlung in Sachen Schmidt kommen. Nämlich:
Die 4-bändige TB-Ausgabe der BA I. Wohlgemerkt: 4-, nicht 8-bändig. Moment, ich mach mal rasch ein Foto. Die sieht so aus:
[Blockierte Grafik: http://www.damaschke.de/tmp/ba1.jpg]
Zur Erklärung:
[li]BA I steht für "Bargfelder Ausgabe, Werkgruppe I". Diese Gruppe umfasst 4 Bände und enthält das *gesamte* erzählerische Werk vor Zettel’s Traum. [/li]
[li]Die BA erscheint in verschiedenen (inhaltsidentischen) Ausstattung: als Studien-, Standard- und Vorzugsausgabe. Die Standard-Ausgabe ist eine solide, sehr gut verarbeitete und gedruckte, etwas großformatige Leinenausgabe, die Studienausgabe besteht aus Paperback-Bänden. (Die Vorzugsausgabe ist hier nur der Vollständigkeit halber aufgeführt.)[/li]
[li]Die Studienausgaben teilt üblicherweise jeden Band in zwei Teilbände auf, weshalb die Studienausgabe der BA I normalerweise 8 Bände umfasst, die 4-bändige Studienausgabe der BA I ist eine Sonderausgabe der Studienausgaben.
Hier mal die Standard-Ausgabe im Vergleich zur Sonderausgabe der Studienausgabe:
[Blockierte Grafik: http://www.damaschke.de/tmp/ba1a.jpg]
[/li]
[li]Die (normalen) Studienausgaben sind zwar billiger als die Standardausgabe, aber zum Teil wirklich mies verarbeitet und im Bund durchaus auch brüchig. Hier mal ein Foto aus Band II 1.1 (also dem ersten Teilband des ersten Bandes der zweiten Abteilung ("Dialoge")):
[Blockierte Grafik: http://www.damaschke.de/tmp/ba211.jpg]
[/li]
[li]ABER: Das gilt nicht für die von mir nachdrücklich empfohlene 4-bändige Studienausgabe der BA I! Dabei handelt es sich um vier stabile, gut gesetzte Bände. Die obendrein spottbillig sind. Nämlich: 25 Euro. Alles zusammen. Das komplette erzählerische Werk in einer wirklich guten und handlichen Leseausgabe. Wer wagt es da zu nörgeln, Schmidt sei zu teuer?
[/li]
Einziger Haken an der Sache: Die Kassette gibt es im Buchhandel nicht mehr. Irgendwann, so hört man von der Stiftung, wird man die Bände noch einmal auflegen, aber vorerst reicht's. Man hat, glaube ich, so um die 20.000-30.000 Exemplare abgesetzt und der Markt scheint da gesättigt zu sein.
Da muss man Geduld haben. Im ZVAB finde ich die Ausgabe aktuell für 30 Euro (natürlich auch deutlich teurer, aber das muss man ja nicht kaufen ;-))