Hallo :winken:
in meiner Schulzeit meinte ein Studienrat zu uns sagen zu müssen:
"Sie sollten wissen und werden es auch selbst erkennen, unser hochgeehrter Schiller ist im Grunde genommen ein ganz banaler Dichter".
Ich war über diese Formulierung sehr erstaunt und verwundert. Aber gerade in den letzten Jahren habe ich die Erfahrung gemacht, gerade seine Lyrik lässt sich für Betriebsfeiern und zu ähnlichen Anlässen wunderbar "verballhornen" und ich muß zugeben, davon auch Gebrauch gemacht zu haben.
Mit dieser Ansicht stehe ich eigentlich nicht allein, denn Alice Schmidt, die Ehefrau von Arno Schmidt, schreibt in ihr Tagebuch am 10. Juli 1954:
"...für dies Studium beginne ich nun mit: Schillers Jungfrau von Orleans. -Aber wie platt schon die 1. Verse. Welch Vater sagt zu seiner Tochter: 'Entfaltet ist die Blume deines Leibes'. Arno ist der gleichen Ansicht! - Was für ein Gott ist Arno dagegen!!"
Wie seht ihr Schiller und darf man ihn als banalen Dichter bezeichnen?
Liebe Grüße
Leila
P.S. Bitte nicht böse sein, wenn ich mich jetzt vielleicht zu sehr aus dem Fenster gelehnt habe. :redface: