Beiträge von montaigne


    Hallo Montaigne,


    unter "Neuigkeiten" wird immer der 1. Juli als Starttermin eingeblendet. Aber Du meintest doch den 20. Juli, oder? (1. Juli ist ja auch kein Freitag.)


    Gruß
    Klaus


    Hallo Klaus,


    da mir der Lesebeginn ziemlich egal war, habe ich deinem Wunsch entsprochen und den 20. Juli in den Kalender eingetragen und das auch so gepostet. Du kannst das auch im Kalender nachsehen. Auf die „Neuigkeiten“ hat meines Wissens nur der Administrator Zugriff. Warum da ein anderer Termin eingeblendet wird entzieht sich meiner Kenntnis. Mich persönlich stört es aber nicht sonderlich.


    Grundsätzlich muss der Lesebeginn aber kein Freitag sein.


    Gruß
    montaigne

    obwohl ich bereits mehrere Biographien über die Brontes gelesen habe, ist mir diese Detail entfallen. Ich hatte diese Melancholie und Hypochondrie auf Emily Bronte gemünzt. Am tapfersten fand ich immer Anne Bronte; sie sprang ein, wenn Emily nicht mehr als Lehrerin arbeiten konnte oder wollte und hat am längsten den Beruf der Gouvernante ausgeübt.



    bis dann (evtl. bei "Villette") :winken:


    Hallo Maria,


    ich hab‘ das nicht aus einer Biographie, sondern aus Anmerkungen speziell zu diesem Roman. Bei Emily, da hast du Recht, scheint das noch schlimmer gewesen zu sein.


    Ja, wäre schön, wenn es mit „Villette“ klappen würde.


    LG
    montaigne

    Hallo Maria,



    auch über Nationalitäten werden Vorurteile eingestreut, besonders über die Flamen. Aber in diesem Fall könnte Charlotte Bronte einfach die Ansichten übernommen haben, die sie vielleicht in Belgien gehört und erlebt hat. Was sie über Katholiken sagen lässt, ist wirklich schon sehr schwarz-weiß, vielleicht auch typisch englisch oder die Pastorentochter kommt hier durch ;-)


    Es wird interessant sein zu lesen, wie sie in "Villette" Lebensunterschiede schildert.


    Übrigens, Hunsden finde ich erfrischend, eine stimmige Figur.


    Hunsden ist mir auch sehr sympathisch und er ist eine wichtige Figur innerhalb des Romans, da er immer korrigiert, wenn andere eine falsche? Meinung vertreten, so z.B. wenn Frances überzogen für England und die Engländer schwärmt, weist Hunsden auf die Arroganz und den Standesdünkel sowie auf die Korruption der damaligen? Engländer hin.




    sehr überraschend wird William (Ende Kapitel 23) Opfer einer Hypochondrie. In seiner Kindheit litt er einmal ein ganzes Jahr daran. Warum gerade jetzt? Das fragt sich auch William, gibt uns aber keine Antwort, nur soviel, dass er sie zurück stieß und nach 8 Tagen hatte er sie überwunden.


    Hier greift Charlotte auf ihre eigene Biografie zurück. Während ihrer Zeit als Lehrerin hatte sie selbst stark unter Hypochondrie und Melancholie gelitten.




    den "Professor" habe ich nun beendet. Sehr schön, wie sich gegen Ende hin ihre Träume, durch harte Arbeit, wie im Vorwort von Charlotte Bronte angekündigt, verwirklichten. Traurig, dass die Autorin in ihrem Leben diese Verwirklichung nicht erleben durfte ... eigene Schule, eigene Familie, gemeinsames Wirken.


    Auch ich bin mit dem „Professor“ durch. Ja, du hast Recht, Charlotte ließ ihre eigenen Pläne, die sie selbst nicht verwirklichen konnte für ihre Romanheldin Frances in Erfüllung gehen, insbesondere die eigene Schule war ja ihr ganz großer Wunsch und der Plan ist dann leider so kläglich gescheitert.




    ich möchte mich für die Leserunde bedanken, sie hat mir gut gefallen :-)


    Auch mir hat die Leserunde gut gefallen, deshalb herzlichen Dank insbesondere auch, da du mich ja vor meiner bisher einsamsten Leserunde bewahrt hast. :zwinker:


    LG


    montaigne


    Auch wenn es nicht in diesen Thread gehört,
    Zschokke hat auch einige sehr interessante und lesenswerte Erzählungen geschrieben. Unter anderem eine Erzählung zum "Zerbrochenen Krug" zeitgleich zu Kleists Drama und wie bei diesem vom gleichen Kupferstich angeregt, den beide zeit- und ortsgleich betrachteten und zusammen mit dem Sohn von C.M.Wieland - Ludwig - verabredeten, einen Text dazu zu schreiben.


    Hallo finsbury,


    doch das passt sehr gut hier und ist auch interessant. Ja, jetzt erinnere ich mich wieder, dass Kleists Komödie, das Ergebnis eines Dichterwettstreits war, hatte nur die Mitstreiter vergessen. Habe jetzt mal nach der Erzählng von Zschokke und Ludwig Wieland gegoogelt, bin aber nicht fündig geworden. Hat jemand einen Tipp? Auch den Kupferstich konnte ich nicht finden?



    Übrigens - um wieder zum Threadthema zurückzukommen - eine seiner Erzählungen heißt "Hans Dampf in allen Gassen" - allerdings knüpft er hier an die Laleburger Geschichten an, kann also keinen Anspruch auf Erfindung der Gestalt machen.


    Diese Erzählung war ja der Ursprung dieses Thread. Ich hatte allerdings gefunden, dass Zschokke sehr wohl der Erfinder des „Hans Dampf in allen Gassen“ ist, nur der „Hans in allen Gassen“ ist älter. Zu den Laleburger Geschichten habe ich nichts gefunden?


    Was den Briefroman "Die Prinzessin von Wolfenbüttel" betrifft, so ist er im vorigen Jahr wieder neu in Bremen aufgelegt worden, .......
    Kotzebue hatte 1789 mit "Menschenhaß und Reue" in Berlin auch deshalb einen so großen Erfolg, weil die Trennung von Ehepaaren und die selbständige Entfernung einer Frau von ihrem Gatten und ihren Kindern das Publikum anrühren mussten. Goethes "Iphigenie" war hingegen den Bürgern weit entrückt.
    So ähnlich wird es sich auch mit Zschokke zugetragen haben. Ein reißerischer Autor gelangte zum Erfolg, so dass er sich nicht mehr wie viele seiner Berufskollegen als Hauslehrer oder Fürsten-Unterhalter durchschlagen musste.


    Hallo Karamzin,


    vielen Dank für deinen ausführlichen Beitrag mit vielen interessanten Informationen. Werde wohl bei Gelegenheit die eine oder andere Spur weiter verfolgen.


    Gruß
    montaigne

    Hallo montaigne,


    ich las zwischen den Zeilen, dass William eine amour fou befürchtet (?)


    LG
    Maria


    Ja, er befürchtet, dass ihm die Reuter weiter nachstellt und obwohl er sie nicht liebt, sondern in Frances verliebt ist: sein Fleisch ist willig und sein Geist ist schwach GRINS




    ich glaube schon, dass das Männerbild damals von Dominanz und der Herrschaft über Frauen geprägt war. Die Gesetzgebung kam den Männern in der Hinsicht entgegen. Ich weiß nur nicht, ob auch Charlotte sich nach einem "Herrn und Meister" sehnte. Sicherlich war sie keine schwache Frau, die einen Mann zum anlehnen suchte. Ich glaube, aus Frances spricht auch Charlotte im 23. Kapitel:


    Ja, was Frances da sagt, das klingt auch heute noch über 150 Jahre später sehr modern.


    LG
    montaigne

    “NOVELISTS should never allow themselves to weary of the study of real life. If they observed this duty conscientiously, they would give us fewer pictures chequered with vivid contrasts of light and shade;”


    so beginnt Charlotte das 19. Kapitel. Warum hat sie sich diese zwei Sätze nur nicht hinter die Ohren geschrieben. Was sie im 17. Kapitel bietet ist das genaue Gegenteil:


    Zuerst erfahren wir einiges über Frances, sie ist in Genf geboren, ihr Vater ein Schweizer Pastor, ihre Mutter Engländerin, das erklärt natürlich einiges. Beide Eltern sind tot, sie hat nur noch eine Tante, die mit ihr nach Belgien gezogen ist, ihr Ziel ist England und warum? Weil sie wieder unter Protestanten leben will, warum? Alle Katholiken sind verlogen und falsch.


    Also ich hab’ nichts gegen individuelle Schwarz-Weiß-Malerei aber bei kollektiver Schwarz-Weiß-Malerei sträuben sich mir die Haare.



    Frances ist von der Schule verschwunden. Nicht direkt entlassen – Mademoiselle Reuter geht da subtiler vor.



    Da die Reuter William nicht die Adresse von Frances geben will, kündigt er seine Stellung am Mädchenpensionat und sucht ganz Brüssel nach Frances ab, die er schließlich auf dem Protestantischen Friedhof vor dem Stadttor von Louvain findet.



    Ich habe nun das 19. Kapitel in "Der Professor" beendet.
    Eins der schönsten wie ich finde. Gerade die Suche, die Erkenntnis seiner Liebe, das Finden seiner Liebsten. Das hat mir sehr gut gefallen.


    Auch mir, Maria, hat das bis jetzt am besten gefallen, und hier zeigt sich auch Charlottes Können: Suchen, Finden und Erkennen der Liebe, so was kann schnell kitschig wirken, - nicht so bei Charlotte und wie schafft sie das: indem sie Dinge um die beiden Liebenden im Detail beschreibt und sich nicht nur auf die beiden konzentriert. Den Friedhof: kann ich mir richtig gut vorstellen oder später in der Wohnung das alte englische Teeservice auch.


    William verdient jetzt statt 60 Pfund nur noch 40 Pfund, zuwenig um an Familiengründung zu denken, anders bei M. Pelet, dessen Vermählung mit der Reuter steht kurz bevor. William kündigt auch bei M. Pelet und steht quasi vor dem Nichts.


    „Wo aber Gefahr ist, wächst das Rettende auch!“, wissen wir seit Hölderlin und in der Tat trifft ein Brief von Hunsden ein.
    Das ist aber noch nicht die Rettung, die wird vielmehr von M. Vandenhuten erwartet, dessen Sohn William drei Monate zuvor auf einem Schulfest gerettet hatte.


    Mademoiselle Zoraide wird Madame Pelet, William zieht aus. In seiner neuen Wohnung bekommt er Besuch von Hunsden., der ihm erzählt, dass sein Bruder vor drei Monaten bankrott gemacht hat, nach einem Vergleich sich aber wieder hoch arbeitet. Durch die Vermittlung von M. Vandenhuten erhält William die Ernennung zum Professor für Englisch am Kolleg in Brüssel mit 3.000 Francs Gehalt im Jahr.


    ich habe von den Brontes nun nur noch "Villette" nicht gelesen und stelle gerade fest, dass auch darin Charlotte Bronte ihre Lehrtätigkeit in einem Mädcheninternat verarbeitet, allerdings etwas kritischer als noch in "Der Professor“


    Hallo Maria,


    ich kenne „Villette“ auch noch nicht und habe deshalb mal einen Lesevorschlag zu Charlottes letztem Roman gemacht. Du wirst jetzt wahrscheinlich erst beim Doderer mitlesen und ich dann bei Fontane aber vielleicht schaffen wir es irgendwann „Villette“ zusammen zu lesen und vielleicht melden sich ja zwischenzeitlich noch ein paar Mitleser. Ich jedenfalls bin gespannt wie Charlotte ihren Belgien-Aufenthalt in ihrem letzten Werk verarbeitet.




    William ist in die Aussicht auf Liebe verliebt, nicht wirklich in Mlle Reuter, wie er schnell erkannt, als sein Herz nicht gebrochen ist. Sein Auftreten gegenüber Frances, die Schüler-Lehrerin, ist oft befremdlich zu lesen. Herrisch und grob.


    Stimmt, und hier erinnert er mich doch auch an Rochester, auch der war herrisch und oft grob und prüfte Jane auf vielfältigste Weise so wie hier William seine Schülerin prüft. Ob die Männer damals so waren? oder Charlottes Männerbild oder ihre Erwartung an Männer?


    LG
    montaigne

    In ihrem ersten (Der Professor) und in ihrem letzten Roman (Villette) hat Charlotte Brontë ihren Aufenthalt in Brüssel verarbeitet. Dazwischen schrieb sie die zwei Bestseller: „Jane Eyre“ und „Shirley“. Nachdem die Leserunde zum „Professor“ demnächst zu Ende geht interessiert mich natürlich wie die erfahrenere und gereiftere Autorin mit dem Thema umgeht und will in absehbarer Zeit den Roman „Villette“ lesen. Wer liest mit?


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    Im 7. Kapitel erhält William durch sein Empfehlungschreiben von Mr. Hunsden an Mr. Brown eine Anstellung als Lehrer (in Belgien = Professor) für Englisch und Latein an der Knabenschule von Mr. Pelet. Wie bei den meisten Personen zuvor wird die Phsiognomie von Mr. Pelet beschrieben. Sie war „fine et spirituelle“. In den Anmerkungen wird erklärt, dass sich Charlotte selbst einmal von einem Phrenologen hat analysieren lassen. Die Phrenologie war damals eine Mode-„Wissenschaft“
    http://de.wikipedia.org/wiki/Phrenologie


    Die Mutter von M. Pelet und die Mutter von Zoraide, Madame Reuter sondieren bei William vor, ob er bereit ist, auch an der Mädchenschule von Zoraide zu unterrichten.


    Der Deal wird zwischen William und Zoraide, einer anmutigen Person von 26 oder 27 Jahren perfekt gemacht. William verdient jetzt neben den 1.000 Francs jährlich an der Knabenschule plus Unterkunft und Verpflegung weitere 500 Francs an der Mädchenschule. Am Ende der Unterredung gibt William Zoraide die Hand, ein Privileg seines Landes, was wohl der kontinentalen Etikette zuwiderlief – also kommt der Handschlag wohl aus England und ich habe immer gedacht, das sei typisch deutsch. Wer kennt sich da aus? Knigge? :zwinker:


    Williams erster Tag an der Mädchenschule: Ausführlich werden die drei Lümmel aus der ersten Bank, Eulalie, Hortense und Caroline beschrieben.


    William wird von M. Pelet zu einem Gespräch gebeten, wobei sie „in beinahe englischer Gemütlichkeit“ am Kamin saßen. Im Original steht: „he and I were seated, almost in English comfort”, klar kann man mit Gemütlichkeit übersetzen, ich hätte Geborgenheit genommen, von wegen “my home is my castle“ und die Gemütlichkeit bleibt deutsch. :zwinker:
    Am Ende des Gesprächs verließ M. Pelet das Zimmer und summte dabei eine muntere Béranger-Weise:
    http://www.cairn.info/revue-de…omparee-2005-1-page-5.htm



    und dann das überraschende Ende vom 12. Kapitel !


    Obwohl vorgewarnt, die Überraschung ist Charlotte geglückt!


    Im 13. Kapitel bekommt William von Zoraide Reuter eine neue Schülerin vorgestellt, die an der Schule Handarbeit unterrichtet, aber ihr Englisch verbessern will: Frances Evans Henri


    Mlle Henri wird näher beschrieben.


    William läßt eine Episode aus der Geschichte von Schottland lesen und Frances Evans Henri überrascht ihn durch ihr sehr gutes Vorlesen:
    http://www.electricscotland.co…y/perth/vol1chapter10.htm


    William läßt eine Arbeit über König Alfred schreiben. Wieder wird er von Frances Evans Henri mit einer guten Arbeit über King Alfred und seinen Kampf gegen den Dänenkönig Guthrum Lanze überrascht:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Alfred_der_Gro%C3%9Fe

    Hallo Maria,



    ich seh das sehr ähnlich. Bei mir kommt noch die Erinnerung an ein kindliches Leseerlebnis hinzu, wenn ich an Rochester denke. Ich war 15 oder 16 als ich "Jane Eyre" las und mich hat die gesamte Atmosphäre regelrecht gefangen genommen,


    Wem geht das nicht so, wenn man „Jane Eyre“ zum Ersten mal liest.




    Ich denke, jede der Schwestern hat genau das thematisiert, was in ihrem Innersten sie bewegte. Was für ein Sturm muß in Emily geherrscht haben. Schon faszinierend das Thema Bronte.


    Das Erstaunlichste für mich ist, dass die drei Schwestern, obwohl zusammen aufgewachsen, die gleiche Ausbildung genossen, ähnliches erlebt haben usw., so unterschiedliche Romane geschrieben haben.

    Gruß


    montaigne

    Hallo Klaus,


    vielen Dank für’s Nachsehen.



    das Gemälde ist ein (kleiner) Aussschnitt eines Gemäldes von Franz_Skarbina. .....
    und heißt: "Strand bei Dunkerque".


    Nun so verkehrt lag ich da ja nicht, Liebermann und Skarbina, beide deutsche Impressionisten, beide in Berlin geboren (der eine 1847, der andere 1849) und gestorben, beide Gründer der Gruppe der Elf, der eine der Präsident der Berliner Secession, der andere deren Mitbegründer. Und es ist nur der Ausschnitt aus einem Gemälde!




    Im Urlaub habe ich grad "Abbitte" von Ian McEwan gelesen, in dem der Rückzug der Engländer 1940 über Dünkirchen sehr breit beschrieben wird: ein seltsamer Zufall.


    Zufälle, gibt’s die?


    Du hast natürlich völlig recht, ich habe das mit dem "Buchtitel" völlig überlesen, obwohl es sichtbar in der Überschrift prangt. War in Gedanken wahrscheinlich noch bei Heinrich Zschokke und speziell seiner "Prinzessin von Wolfenbüttel", die in der Vor-Schweizer Periode entstand, und dann ist es passiert ...
    Nun denn: "Wie es Euch gefällt" :zwinker:


    Hallo Karamzin,


    da bist du ja nach sandhofer schon der zweite, der den mir bisher völlig entgangenen Autor Zschokke kannte. Ist der wirklich in einem Atemzug mit Goethe und Schiller zu nennen, wie von Charlotte Bronte getan.


    Im übrigen, wenn dir in deinem Leben nichts Schlimmeres passiert, würde ich dich zu den glücklichen Menschen zählen. :zwinker:


    Mir fällt „Kleider machen Leute“ von Gottfried Keller (1819-1890) ein.


    Ich hatte als Autor eigentlich Keller im Kopf, mein Brockhaus enthält dazu aber keinen Eintrag. Also doch wieder im Netz suchen… Siehe da: Keller stimmt. Allerdings ist „Kleider machen Leute“ der Titel einer Novelle im Band „Die Leute von Seldwyla“ (welchen auch mein Brockhaus kennt) und kein eigentlicher Buchtitel. Wobei ich mich leise erinnere ein entsprechendes Reclamheftchen in der Schule gelesen zu haben.


    Gruß
    Eni


    Auch Reclambändchen gelten im weitesten Sinne als Bücher. :breitgrins:


    Nein im Ernst, das ist ein sehr schönes Beispiel. Es stimmt zwar, dass die Novelle zur Sammlung „Die Leute von Seldwyla“ gehört, aber wenn daraus einzelne Novellen als Buch erscheinen, ist „Kleider machen Leute“ ein Buchtitel, auch wenn der Brockhaus den nicht kennt. Auch „Romeo und Julia auf dem Dorfe“ aus der gleichen Sammlung ist mal bei Reclam erschienen. Inzwischen hat sich Klett bzw. der dtv den beiden Novellen angenommen..


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    Hallo Maria



    Hast du das Vorwort in deiner Ausgabe?


    Ja, ich hab’ das Vorwort, aber noch nicht gelesen, ich hab’ mich diesmal gleich in den Text gestürzt, damit ich nicht wieder meinen MitleserInnen wie gewöhnlich hinterher hinke. Wär’ diesmal aber gar nicht nötig gewesen. :breitgrins:




    Es ist erstaunlich, wie wenig William Crimsworth ihrer Lieblingsfigur, den düsteren Zamorna und später Rochester ähnelt. Was für gewagte Figuren !


    Gewagte Figuren haben ja alle drei Schwestern entworfen. Meine Lieblingsfrage zu den drei männlichen Protagonisten ist meistens: Wer von den dreien ist dir am ehesten sympathisch, wer am meisten unsympathisch. Rochester, Heathcliff oder Huntingdon?
    Natürlich gibt’ s darauf keine richtige Antwort, bzw. jede Antwort ist richtig, wie ja auch im wirklichen Leben jeder andere Menschen mag. Aber interessant ist es schon, am meisten höre ich: Rochester am ehesten sympathisch und Heathcliff ist ja wohl die bösartigste Romanfigur überhaupt.
    Bei mir ist das anders, nun sympathisch ist mir keiner von den dreien, aber am wenigsten unsympathisch ist mir Heathcliff und das größte Schwein ist für mich Huntingdon! Wie siehst du das?


    LG
    montaigne


    "Das also war des Pudels Kern!" :smile:


    Hallo zusammen,
    hallo Karamzin,


    ein schönes Zitat aus Faust, aber leider, wenn ich mal den Oberlehrer spielen darf, am Thema vorbei, da kein Buchtitel. Shakespeare- oder Goethezitate sammeln würde sicher den Rahmen dieses Forums sprengen, ich vermute mal allein im Faust I von der Zeile 1 angefangen („Ihr naht euch wieder, schwankende Gestalten!“) bis zur Zeile 4610 („Heinrich! Mir graut’s vor dir“) kann man mehr als 100 Zitate finden und bei Schiller wird’s noch schlimmer.


    Volle Punktzahl dagegen für Tom, der zitierte Satz ist gleichzeitig Titel von Remarques Roman und Markus, Lolita ist nicht nur Titel von Nabokovs Roman, sondern auch als Beschreibung für bestimmte Mädchen bei Menschen bekannt, die den Roman nicht kennen..