Beiträge von Hubert

    Hallo Sandhofer,


    Du hast gepostet:
    Ich habe gerade das Bhagavad Gita gelesen


    Ich bin bis jetzt immer davon ausgegangen das es DIE Bhagavad Gita heißt?


    Franz Hartmann. Er versucht dort sehr stark, dieses Lehrgedicht als theosophisches Werk zu interpretieren


    Da die Gita mehr als zweitausend Jahre älter ist, als die Theosophie kann sie ja schlecht ein theosophisches Werk sein. Meines Wissens verhält es sich so: Die Gründerin der Theosophie, Helena Petrovna Blavatsky, hat die Theosophie immer als Blumenstrauß bezeichnet, zu dem sie selbst nur das Band beigetragen hat, das die Blumen zusammen hält. Und eine dieser Blumen wird sicher von Blavatsky aus der Gita gepflückt worden sein. Ich persönlich binde mir lieber meinen eigenen Strauß.


    Franz Hartmann war ja enger Mitarbeiter von Frau Blavatsky in Indien bevor er 1896 die Deutsche Theosophische Gesellschaft gründete. Diese hatte in Deutschland einen großen Einfluß auf Künstler, Literaten und Komponisten bis 1913 dann Rudolf Steiner, bis dahin Generalsekretär der Theosophen, die Anthroposophische Gesellschaft gründete.


    zitiert auch in Anmerkungen, was er als Parallelstellen ansieht, aus christlichen Mystikern


    Da die Gita, m.M. nach auch ein Buch der Weisheit ist, wie das Dhammapada, das Tao-te-king oder die Evangelien, gibt es sicher Parallelstellen zwischen der Gitta und den christlichen Mystikern. Eine davon, habe ich weiter oben schon zitiert und m.M. nach hätten sich 2,8 Millionen Käufer allein in Deutschland den Kauf von Dale Carnegies Bestseller „Sorge dich nicht, lebe!“ sparen können, wenn sie die Evangelien oder die Gita aufmerksam gelesen hätten.


    Nun weiss ich, dass der Hinduismus eine sehr 'flexible' Religion ist, in dem Sinn, dass einer Monotheist, Polytheist und wahrscheinlich noch anderes sein kann - und trotzdem immer noch Hindu ist.


    Das stimmt, und so gesehen ist der Hinduismus keine echte Religion mit einer bestimmten Lehrmeinung. Aber es gibt im Hinduismus verschiedene spirituelle/religiöse Wege und einer davon ist der Bakhti-Yoga. Hindus, die diesen Weg gehen, lesen die Gita, Hindus die andere Wege gehen, lesen andere Sachen. Bakhti-Yoga hat übrigens nichts mit der bei uns bekannten und Yoga genannten Gymnastik zu tun. Das wäre allenfalls Hatha-Yoga. Die Bakhti-Leute sehen übrigens auch Jesus als einen ihrer Meister an. Die Theosophie ist übrigens mehr vom Buddhismus als vom Hinduismus beeinflusst, Hartmann selbst ist 1883 zum Buddhismus übergetreten.


    Dennoch die Frage: Kennt jemand andere Übersetzungen? In welche Richtung laufen diese?


    Möglicherweise kenne ich alle deutschen Übersetzungen, aber eine Empfehlung will ich nicht geben. Nimue hat ja schon am Anfang dieses Threads nach einer Empfehlung gefragt, wenn ich eine gehabt hätte, hätte ich sie damals gegeben.


    Ich bin mir noch nicht einmal sicher, ob es Sinn macht die Bhagavad Gita losgelöst vom Mahabharata zu lesen. Würdest du z.B. jemand, der weder das Alte Testament, noch die restlichen Teile des Neuen Testament kennt, ja möglicherweise noch nie den Namen Jesus vorher gehört hat, die Bergpredigt zum Lesen geben?


    Gruß von Hubert

    Hallo Bluebell,


    herzlich willkommen hier bei uns im Klassikerforum. :blume: :blume: :blume:


    An Deinem SUB (Klassiker) kann man sehen, dass Du hier genau richtig bist. „Schuld und Sühne“, Moby Dick“ und „Anna Karenina“ wurden hier zwar schon gemeinsam gelesen (Schade, dass Du nicht eher zu uns gefunden hast), aber „Dorian Gray“ von Wilde steht noch bei unseren Lesevorschlägen (Du kannst Dich bei diesem Vorschlag gerne mit eintragen und damit die Chance, dass das Buch bald gelesen wird, vergrössern.) und ich würde mich freuen, wenn Du „Notre Dame“ von Hugo als neuen Lesevorschlag aufnehmen würdest. Ich kenne das Buch zwar schon, würde es aber, wenn es nicht sofort sein muss, gerne noch mal lesen.


    Gruß von Hubert

    Hallo zusammen,


    Nachdem ich mich 3 Monate mit Dos Passos entspannt habe, steht nun wieder etwas schwerer zugängliches, aber hoffentlich nicht weniger interessantes, auf dem Programm:


    „Der abenteuerliche Simplicissimus Teutsch“ von Grimmelshausen


    Gruß von Hubert

    Hallo zusammen,


    Es ist ein grosses Buch (Zitat Sandhofer)


    ein großes Buch, sicher (Zitat Hubert)


    Ich kann mich anschließen - es ist sicher ein großes Buch (Zitat Atomium)


    Wenn sich drei von drei Lesern, nach der Lektüre einig sind, ein großes Buch gelesen zu haben, wird da wohl was dran sein. Wieso, frage ich mich, wird dieses Buch dann in Deutschland nicht mehr gedruckt? Habt ihr dazu eine Idee?


    Gruß von Hubert

    Guten Morgen Sandhofer,


    Du hast gepostet:
    Btw: Viele User dieses Forums sind (definitiv oder zeitweise?) verschollen. Um mal von den 'gewichtigeren' Beiträgern zu reden, um die es ebenfalls schade ist:


    ....



    Das sind mal die, die 1 Dutzend oder mehr Beiträge geschrieben haben


    Natürlich ist es um jedes verschollene Mitglied schade, Deshalb wundere ich mich über die Unvollständigkeit Deiner Liste. Zwei zuzätzliche Verschollene will ich noch hinzufügen, weil sie nicht nur in kurzer Zeit mal 1 Dutzend Beiträge geschrieben haben, sondern über längere Zeit regelmässig das Forum aktiv mitgestaltet haben und weil ich persönlich sie vermisse:


    Rainer, 107 Beiträge, der letzte vom 11.9.2003
    Adia, 77 Beiträge, der letzte vom 4.11.2003


    Gruß von Hubert

    Guten Morgen zusammen,


    Nimue hat gepostet:
    ja, Literaturen gibt es noch und ich frage mich, warum sich manche über den Preis der "Bücher" aufregen. Die Ausgabe kostet 3,80 EUR. Welches Hochglanz Magazin mit einer solchen Seitenzahl kostet weniger? Die Literaturen kostet ganze 9,90 EUR!


    Hallo nimue,


    zwar weiß ich nicht, wenn Du mit „manche“ meinst, ich persönlich rege mich nicht über den Preis von „bücher“ auf (das Heft Nr. 2 war m.M. nach sogar ein Schnäppchen), sondern mich ärgert der Versuch, Kunden für Werbung –und sei diese auch auf Hochglanzpapier gedruckt- direkt Geld abzuknöpfen.


    Meiner Meinung nach kann man die beiden Magazine überhaupt nicht miteinander vergleichen. Das wäre ungefähr so, wie wenn man die FAZ mit "Fit for Fun" vergleichen würde


    Doch kann man, da beides Magazine sind, ich mag aber kein’s von beiden, Apfel und Birnen, kann man, entgegen der landläufigen Meinung auch vergleichen, weil beides Obstsorten sind, ich mag Äpfel lieber, FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung –für Sandhofer, obwohl ich bei dieser Frage auch nicht sicher bin, ob sie ernst gemeint war) und „Fit for Fun“ kann man nicht vergleichen, weil die FAZ eine Tageszeitung ist, FfF nicht. Die FAZ könnte man aber, da beides Tageszeitungen sind, z.B. mit BILD vergleichen.


    Gruß von Hubert

    Guten Morgen Sandhofer,


    Du hast gepostet:
    Um ehrlich zu sein, wäre mir Dein Bekanntenkreis zu anstrengend


    Mir manchmal auch, deshalb bin ich ja auch froh, das Klassikerforum gefunden zu haben, wo man auch mal locker über weniger anspruchsvolles plaudern kann :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:


    Dostojewskij würde ich nun tatsächlich als 'schwieriger' einstufen als Joyce.


    Ob ein Autor schwer oder leicht zu lesen ist, hängt nicht vom Talent des Autors ab, oder von den Abgründen die sich auftun, sondern vom Erzählstil. Deshalb kann ich Deine Aussage nicht ernstnehmen und werde sie auch nicht kommentieren. Statt dessen Stimmen von zwei Forumsmitgliedern (aus dem „Gemeinsamen Lesen“), die uns beiden bekannt sind und denen ich zutraue, dass sie ein vernünftiges Urteil über beide Autoren abgeben können.


    Ich musste mich gestern sehr zurückhalten um nicht gleich noch ein paar Stündchen(!!)weiterzulesen, denn ich gestehe - mir gefällt der Erzählstil einfach wunderbar !(Steffi über Dostojewskij)


    Aber jetzt dieses Circe-Kapitel - damit kann ich gar nichts anfangen ! Schrecklich, ich lese und lese und komme mir vor wie in einem einzigen Alptraum. Und nach dem lesen habe ich schon wieder alles vergessen(Steffi über Joyce)


    Ich bin vom Erzählstil Dostojewskis auch sehr angetan. Er schreibt sehr prägnant und intensiv. Das buch liest sich wirklich spannend und es fällt mir immer schwer es aus der Hand zu legen.
    (Ikarus über Dostojewskij)


    Wenn ich das Buch alleine gelesen hätte, hätte ich mit Sicherheit irgendwann kapituliert (ikarus über Joyce)



    Zu den angesprochenen Krimis will ich mich nicht äussern, ich hatte eine Phase (so zwischen 12 und 20), wo ich Christie & Co. verschlungen habe. Heute kann ich mich nicht mehr dafür begeistern


    Zwischen 12 und 20 hatte ich nur zwei Interessen: Beide fangen mit „M“ an. Inzwischen habe ich die 20 überschritten und die Palette meiner Interessen hat sich erweitert. Eines meiner Interessen fängt jetzt auch mit „K“ an (Kunst nicht Krimi)


    Gruß von Hubert

    Guten Morgen zusammen,


    nachdem ich nun den Lesetipp „Grimmelshausen“ ins Forum „Gemeinsames Lesen“ verschoben habe, können ab sofort Eindrücke, Fragen usw. zum Simplicissimus gepostet werden.


    Auffallend ist, dass der Roman, wie sonst bei Werken dieser Zeit üblich (z.B. Cervantes’ Don Quixote) keine Vorrede enthält. Die Aufgabe dieser Vorrede wurde, davon geht man heute aus, auf das Titelkupfer übertragen. Diesem Titelkupfer soll der Leser, also den Zweck und die Absicht des Romans entnehmen. Umso ärgerlicher ist es, dass das Titelkupfer weder beim Hamburger Leseheft noch bei der dtv-Ausgabe abgebildet ist. Aber: es gibt ja das Internet. Beim Anklicken des letzten Links in meinem zweiten Posting im Thread „Grimmelshausen“ im Forum „Gemeinsames Lesen – Chronik“ erhält man das Titelkupfer (vom Projekt Gutenberg), es ist dieses seltsame Wesen, halb Mensch, halb Tier, das uns in ein aufgeschlagenes Buch blicken lässt. Was kann uns dieses Bild vorab über den Roman sagen?


    Gruß von Hubert

    Hallo zusammen,
    hallo Maria,


    für mich ist ein Liebesroman, ein Roman der die Geschichte mindestens eines Menschen erzählt, der mindestens einen anderen Menschen liebt. Die Idealform ist vermutlich die, dass sich zwei Menschen lieben. Dass der eine den anderen rettet oder umgekehrt, ist nach m.M. nicht erforderlich, um von einem Liebesroman zu sprechen.


    Gruß von Hubert

    Hallo zusammen,
    hallo ikarus,


    dass das Magazin „bücher“ sooo schlecht ist, habe ich ja (noch) nicht gesagt, bisher hatte ich mich nur gewundert, dass die Auswahl in den einzelnen Rubriken nach m.M. nicht so gelungen war - und Du hast Recht, in einem Magazin „bücher“ darf es nicht nur um Hochliteratur gehen, auch ich hatte das nicht erwartet.


    Ob man allerdings darüber hinwegsehen soll, wenn „Lolita“ als ein Meisterwerk über die Liebe bezeichnet wird, .... :In einem Magazin, dass mit einem mehrseitigen Artikel über die BILD-Frau Katja Kessler Leser lockt, halte ich es schon für gefährlich sexuellen Missbrauch von Kindern als Liebe zu bezeichnen (hätte Humbert Humbert auch nur ein Fünkchen Liebe für das Mädchen empfunden, hätte er ja wohl auf die Befriedigung seiner sexuellen Begierden verzichtet), vor allem wenn man sich die Werbung der BILD in Erinnerung ruft, bei der vor noch nicht allzu langer Zeit auf Litfasssäulen auf einen Buchvorabdruck in BILD hingewiesen wurde mit dem Slogan: „IN DER LIEBE IST ALLES ERLAUBT“


    Natürlich wäre es nicht schlecht, wenn einer der Magazinleser E.T.A. Hoffmann entdecken würde, nur hätte dazu eine Rubrik „Empfohlene Klassiker“ ausgereicht. Eine Rubrik „Wiederentdeckte Klassiker“ täuscht m.M. nach vor, „bücher“ hätte diese Klassiker wiederentdeckt. – Allerdings bin ich eher der Meinung das die Hinführung der Magazinleser zu ernstzunehmender zeitgenössischer Literatur (wie z.B. Siegfried Lenz) sinnvoller und eher möglich gewesen wäre, als die Hinführung zu einem der schwersten deutschen Klassiker.


    Noch kurz zum Katja Kessler Artikel:


    Schon die Überschrift „Fräulein Wunder“ wieder eine Mogelpackung, wenn man bedenkt, dass das Fräulein, seit Jahren mit dem Chef der BILD verheiratet und Mutter ist. Aber wer ein Verbrechen als Liebe bezeichnet, der weiß natürlich nicht, dass ein Fräulein eine unverheiratete Frau ist. „Früher schrieb sie die Texte für die „Bild-Mädchen von Seite 1.“, später dann die Bücher von Dieter Bohlen. „Katha Kessler kommt. Rote Stiefel, kurzer Rock, ein weißes Shirt .... zwei große wache Augen unter locker hochgestecktem Haar.“ Na, wenn schon kein Fraulein, dann doch ein Wunder, denke ich noch, aber ein Blick auf das ganzseitige Bild der Frau Kessler, zeigt, dass das jetzt nur schlechter Ausdruck war. Tatsächlich hat Frau Kessler ihre Augen auch im Gesicht und nicht unter den Haaren. „Höflich ist sie. Und klug. Zu klug um überheblich zu sein.“ Wem jetzt noch nicht schlecht ist, der erfährt beim Weiterlesen dann doch noch ein Wunder: „Wenn Katja Kessler schwanger ist, kommen halt nicht nur süße Babys heraus, sondern auch Kassenknüller. Dieter Bohlens Biografie „Nichts als die Wahrheit“ vollendete sie kurz nach der Entbindlung .... „Hinter den Kulissen“ folgte in der zweiten Schwangerschaft“ Bleibt zu hoffen, dass weitere Schwangerschaften ausbleiben, denn Kessler droht schon mit einem dritten Bohlen-Titel: „Hier kommt der Sensenmann – jetzt mach ich sie alle platt“ würde der heißen, wie uns Frau Kessler verrät und was der Bücher-Welt hoffentlich erspart bleibt.


    Gruß von Hubert


    PS: Was mich an „bücher“ am meisten stört: Es kostet Geld, und in meiner Buchhandlung liegen immer Buchmagazine (z.B. „Buchjournal“ vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels oder „Kundenmagazin“ der Buchhandlung etc) kostenlos aus, vielleicht etwas dünner, aber mindestens genau so informativ und ohne mich mit Katja Kessler, Nicole Kidman oder Olaf Martens zu quälen.


    Hallo Ikarus,


    Du hast sicher Recht, besser als Bücher zum Altpapier zu geben, ist die Idee sicher - aber das könnte ich auch nie tun: Bücher zum Altpapier geben, bei Platzproblemen gibt es ja die Möglichkeit einer größeren oder einer Zweit - wohnung. :breitgrins:


    Gruß von Hubert

    Zitat

    Meines Wissens: nein.
    Seit einiger Zeit dürfen seine Stücke aber mit Hilfe eines juristischen Tricks wieder aufgeführt werden, was auch gut so ist. Wo sollte man seine Stücke denn spielen, wenn nicht in Wien?


    Nein, kein Aufführungsverbot oder
    nein, nicht mißachtet?


    Jedenfalls würde ich es mißachtet nennen, wenn ein Verbot durch einen juristischen Trick umgangen wird.


    Übrigens habe ich schon einige Aufführungen von Bernhard-Stücken gesehen, immer ausserhalb von Wien - es ist also möglich sie an anderen Orten zu spielen.


    Gruß von Hubert

    Hallo CK


    und herzlich willkommen als neues Mitglied bei uns im Klassikerforum. :blume: :blume:


    Bestand neben dem Veröffentlichungsverbot der Bücher nicht auch ein Aufführungsverbot seiner Dramen in Österreich – und das wurde doch m.M. nach missachtet oder täusche ich mich da?


    Gruß von Hubert

    Hallo Daniela,


    Du hast gepostet:
    Nur dass jemand behauptet, er sei leicht zu lesen, das kann ich nicht nachvollziehen, denn leichteres gibt es allemal


    Na ja, das ist natürlich relativ. In meinem Bekanntenkreis werden allerdings keine Krimis gelesen und Harry Potter nicht mal erwähnt, da ich Jane Austen mag, gelte ich schon als ziemlich oberflächlich :redface: (was mir aber nichts ausmacht) :zwinker: und mit Joyce, Musil , Arno Schmidt und Uwe Johnson verglichen, ist Dostojewskij wirklich eher leicht zu lesen. (Das ist jetzt aber kein Qualitätsmerkmal.)


    Aber der Mord im Orient Express (alte Verfilmung!!!) - sagenhaft!!! und die alten Miss Marple Filme ebenfalls .. das war neulich zur Kaffeezeit sonntags genau das Richtige


    Auch das ist relativ, dass die Agatha Christie Verfilmungen besser sind als die üblichen heute für das Fernsehen produzierten Krimiserien mag ja sein, aber die würde ich mir noch nicht mal gegen Bezahlung ansehen (es sei den, der Stundensatz wäre sehr hoch)


    Gruß von Hubert


    Hallo zusammen,


    im Forum „Gemeinsames Lesen – Chronik“ habe ich bereits einen Thread zu unserer Leserunde mit Links zu Grimmelshausen, seinem Werk und dem zeitgeschichtlichen Hintergrund, als Vorabinformation, angelegt. Am Montag oder Dienstag werde ich dann diesen Thread ins Forum „Gemeinsames Lesen“ verschieben, womit dann der Startschuß gegeben wäre.


    Gruß von Hubert

    Den Hintergrund der Abenteuer des Simplicius Simplicissimus bildet die letzte Etappe des Dreißigjährigen Krieges: Der Französisch-Schwedische Krieg (1635 bis 1848), bei dem die Gegner Habsburgs das Übergewicht hatten und Deutschland nach und nach ausgeplündert wurde, so dass die kriegsführenden Herre nicht mehr versorgt werden konnten. Die Folge war, dass die Söldnerheere zu Räuberbanden wurden, die nur noch um der Beute willen Krieg führten.

    Einen ersten Einblick in die Geschichte des Dreißigjährigen Krieges geben die folgenden Links:
    http://www.krref.krefeld.schul…e/geschichte/r0135t00.htm


    http://www.voglgsang.de/ahnenf…jaehrigerkrieg/index.html


    Lexikonartikel mit Verweisen zu Begriffen wie „Prager Fenstersturz“ (Beginn ...) und „Westfälischer Frieden“ (Ende des Dreißigjährigen Krieges):
    http://www.net-lexikon.de/Dreissigjaehriger-Krieg.html


    Etwas ausführlicher mit Biographien historischer Persönlichkeiten:
    http://www.koni.onlinehome.de/basisdateien/inhalt-frames.htm


    Wer noch mehr wissen will, dem sei folgendes Buch empfohlen:
    http://www.teachsam.de/geschic…/drei_krieg_1618-48_0.htm

    Der Abenteurliche Simplicissimus Teutsch
    OA 1668 (1669)


    Form: Roman:
    http://www.klassikerforum.de/Bodies/gattungen/roman.php


    Epoche: Barock:
    http://www.klassikerforum.de/B…rock.php?thema=definition


    http://www.xlibris.de/Epochen/Barock/Barock1.htm


    Aus Das Buch der 1000 Bücher (Harenberg Verlag):


    Unter dem Pseudonym German Schleifheim von Sulsfort erschien 1668 (vordatiert auf 1669) der wohl bedeutendste Roman des Barock und einer der ersten Schelmenromane seiner Zeit: Der Abenteurliche Simplicissimus – ein Buch vom und über den Dreißigjährigen Krieg. Sein Untertitel enthält zugleich auch Hinweise auf den Stoff: »Das ist: Die Beschreibung deß Lebens eines seltzamen Vaganten/genannt Melchior Sternfels von Fuchshaim/wo und welcher gestalt Er nemlich in diese Welt kommen/was er darinn gesehen/gelernet/erfahren und außgestanden/auch warumb er solche wieder freywillig quittiert. Überauß lustig/und männiglich nutzlich zu lesen.«


    Inhalt: Grimmelshausen schildert das Leben des Romanhelden Simplicius Simplicissimus. Am Beginn steht der tragische Überfall auf den Bauernhof seines angeblichen Vaters im Spessart. Anschließend erfährt er in der Einsiedelei eines Eremiten, der sich später als sein wirklicher Vater herausstellt, eine christliche Erziehung. In die Welt entlassen, wird er in Hanau zum Narren, bevor man ihn entführt. Wenig später schließt er sich den kaiserlichen Truppen an, bis ihn der kommandierende Obrist zu einem Hofmeister gibt, der sich seiner annimmt. Im Kriegsgetümmel wird Simplicius zum »Jäger von Soest«; als Soldat und Kaufmann zieht er durch die Welt, von einem Abenteuer ins nächste gestoßen.
    Der beschriebenen Wirklichkeit stehen verschiedene Utopien gegenüber, die sich jedoch alle als untauglich erweisen. »Jupiter« etwa predigt den ewigen Frieden und erscheint als wahnsinnig. Zuletzt formuliert Simplicius sein berühmt gewordenes »Adieu Welt« und zieht sich als Eremit in den Schwarzwald zurück. Dort hält er Rückschau und erzählt sein früheres Leben.


    Aufbau: Wie alle Barockromane, die vom spanischen Schelmenroman geprägt sind, besteht auch der Simplicissimus aus zahlreichen Episoden, an deren Beginn der Erzähler jeweils eine kurze Inhaltsübersicht über das sich anschließende Kapitel gibt. Allerdings kommt der Autor über das bloße Prinzip der Reihung hinaus, indem er den Erzähler in das Geschehen einbindet und dadurch der Prozess der Selbsterkenntnis bzw. der inneren Umkehr an Aussagekraft gewinnt. Das ständige Auf und Ab seiner Erfahrungen steht für das Schicksals-Prinzip (Fortuna), in dem sich das Lebensgefühl dieser Epoche widerspiegelt. Um dieses Kompendium an Ideen in eine passende Form bringen zu können, wählte Grimmelshausen eine satirische Darstellung, in der sich allegorischer und realistischer, hoher und niederer Stil adäquat miteinander verbinden.


    Wirkung: Bereits im Frühjahr 1669 erschien eine zweite Ausgabe, vermehrt um die Continuatio. Der anhaltende Erfolg bewirkte eine recht komplizierte Folge von insgesamt sechs, zum Teil unautorisierten Fassungen. Auch in den folgenden Jahrhunderten zählte das Werk zu den wenigen Barockromanen, die auch außerhalb der Wissenschaft auf ein reges Interesse stießen. Seit der Romantik haben sich zahlreiche Dichter von dem Buch inspirieren lassen. Im 20. Jahrhundert adaptierten u. a. Bertolt Brecht in seinem Drama Mutter Courage und ihre Kinder (UA 1941) sowie Günter Grass in der Erzählung Das Treffen in Telgte (1979) den Stoff. Mehrere Künstler, darunter A. Paul Weber (1893–1980), fertigten Illustrationen an, Karl Amadeus Hartmann (1905–63) komponierte die Oper Simplicius Simplicissimus (entst.1936; UA 1948). C. V.


    Den kompletten Text (Buch 1 bis 5 + Continuatio) mit Abbildung des Titelkupfers gibt’s Online unter:
    http://gutenberg.spiegel.de/grimmels/simpl/simpl.htm

    Grimmelshausen (1621 – 1676) gehört zu den wenigen deutschen Dichtern des 17. Jahrhunderts, die auch heute noch gelesen werden.


    Clemens Brentano schrieb über seinen bekanntesten Roman:
    „Eins der vortrefflichsten Bücher ist der Simplicius Simplicissimus. Tieck hat ihn mir geliehen. Herr, das ist göttlich!“


    und Thomas Mann:
    „Es ist ein Literatur- und Lebensdenkmal der seltensten Art, das in voller Frische fast drei Jahrhunderte überdauert hat und noch viele überdauern wird, ...“


    Über den Dichter und sein Werk mit Bibliographie
    http://www.xlibris.de/Autoren/…melshausen-Biographie.htm



    Grimmelshausen-Seite der Stadt Oberkirch (Grimmelshausen lebte seit 1649 in Oberkirch (Stadtteil Gaisbach) und betrieb dort ab 1657 eine Gaststätte): -
    http://www.oberkirch.de/inhalt…pages/grimmelshausen.html



    Das Simplicissimus-Haus der Grimmelshausenstadt Renchen (Grimmelshausen war ab 1667 Schultheiß in Renchen):
    http://www.stadt-renchen.de/Museum/index.html


    Hallo zusammen,
    hallo Sandhofer,


    Du hast gepostet:
    Es ist ein grosses Buch, sicher kein einfaches Buch. Mir persönlich zu 'naturalistisch'. (Ich lese auch nicht gern Zola.)


    Einverstanden,


    - ein großes Buch, sicher,


    - kein einfaches Buch, in dem Sinne, dass das Lesen nicht ganz einfach ist, aber m.M. nach, vom Verständnis her doch einfacher als Joyce oder Kafka. Also durchaus auch für Schüler geeignet.


    - Naturalistisch, ja in den erzählenden Teilen, stört mich aber nicht, ich lese auch Zola gern, darüber hinaus auch in manchen Teilen (Historischen Biografien, Kameraauge) sehr poetisch.


    Könnten die erzählenden Teile leben ohne die übrigen? M.M. nach nicht. Zu monoton würde das Ganze. Es ist, wie wenn man eine ganze Sammlung Short Stories von Hemingway aufs Mal liest


    Wenn die erzählenden Teile für sich stehen würden, als mehrere kleine Erzählungen, müsste man sie ja nicht auf einmal lesen, davon abgesehen könnte ich mir vorstellen, eine ganze Sammlung Short Stories von Hemingway auf einmal zu lesen.


    Mehr, wenn ich mit dem Buch durch bin.


    Gruß von Hubert

    Hallo Daniela,


    Du hast gepostet:
    Ehrlich gesagt kenne ich leider niemanden, der eine begründete Einstellung zu Dostojewski haben könnte, da ich niemanden kenne, der ihn liest. Das einzige, was ich über ihn zu hören kriege ist: Der ist aber so schwierig! - wie gesagt, ohne dass die Leute wissen, wovon sie reden


    Huch, was hast Du den für einen Bekanntenkreis. Ich höre öfter Dostojewskijs „Schuld und Sühne“ wäre leicht zu lesen, - meist stelle ich aber dann fest, dass der Roman nicht richtig verstanden wurde. – Du hast Dich jetzt aber nicht vor einer wirklichen Antwort gedrückt?


    Hubert - ich fürchte, Du wirst Dir nicht noch zusätzliche Freunde schaffen und Deine jetzigen ernsthaft auf die Probe stellen


    Zum Glück interessiert sich keiner meiner Freunde für Krimis, obwohl ich nicht so weit gehen würde zu sagen: „entweder Krimifreund, oder mein Freund“


    Schönes Wochenende


    Hubert