Beiträge von Hubert

    STM hat geschrieben:
    Daß ihr so über Literaturverfilmungen lästert, kann ich nicht unterstützen. Neben vielen anderen sind meiner Meinung nach besonders die von Stanley Kubrick gelungen.


    Hallo STM,
    ich kenne nur eine Literaturverfilmung von Stanley Kubrick: Lolita. Und die finde ich ziemlich daneben. Schon die Besetzung der Titelrolle mit Sue Lyon ist ein totaler Fehlgriff und dadurch wird die Atmosphäre der literarischen Vorlage nicht im entferntesten erreicht.
    Allerdings bin ich Literaturverfilmungen nicht abgeneigt, und obwohl man den Roman Lolita nicht 1:1 filmisch umsetzen kann, hat mich die Lolita-Verfilmung von 1997 mit Dominique Swain in der Titelrolle total überzeugt.

    Hallo Ingrid,


    wenn Dein Geburtstag schon so lange vorbei ist, dann gratuliere ich Dir eben zu Deiner Freundin, die Dir solch schöne Geschenke macht. :smile:


    Die Ballade „Die Brück' am Tay“ zählt neben „John Maynard“ auch zu meinen Lieblingsgedichten von Fontane. Sie schildert übrigens ein historisches Unglück. Hintergrund ist der Einsturz der erst ein Jahr zuvor erbauten Eisenbahnbrücke über die Mündung des Tay in Schottland am 28. Dez. 1879. Bei diesem Unglück, mit vielen Toten, versank während eines Sturmes der Zug von Edinburgh im Fjord. Fontane beginnt nun seine Ballade mit den Worten der Hexen aus Shakespeares schottischer Tragödie Macbeth:“ Wann treffen wir drei wieder zusamm'? Um die siebente Stund', am Brückendamm.“ - „When shall we three meet again” beginnt Shakespeare.


    Weniger bekannt, aber auch nicht schlecht finde ich die Fontane-Balladen „Das Trauerspiel von Afghanistan“ und „Die Balinesenfrauen auf Lombok“


    Gruß


    Hubert

    JMaria schrieb:
    Welchen Kindheits- bzw. Jugendklassiker würdet ihr gern nochmals lesen, oder zum erstenmal lesen, weil sich nie die Gelegenheit ergab. Welche Geschichte liebt ihr?
    Spontan fallen mir folgende Jugendklassiker ein die ich als Kind gelesen habe:
    - Lederstrumpf
    - Robinson Crusoe
    - Karl May (ziemlich viele Bände)
    - Die Schatzinsel
    - Sagen des kl. Altertums (Gustav Schwab)
    - Deutsche Götter- und Heldensagen
    - Robin Hood
    - Einiges von Jules Verne
    - Tom Sawyer
    - Huckleberry Finn


    Davon gern nochmals lesen: Die Lederstrumpf Erzählungen und Robinson. Zum erstenmal lesen: Moby Dick und Gullivers Reisen

    Hallo Nimue,


    zunächst herzlichen Dank für das tolle Klassikerforum. :klatschen:
    Den Grimmelshausen schiebe ich schon so lange vor mir her, da kann er auch noch warten, bis Du wieder etwas mehr Zeit hast. Melde Dich doch einfach zu gegebener Zeit. Ich werde mich inzwischen mit den Essais von Montaigne beschäftigen. Darin kann man übrigens auch lesen, wenn die Zeit für ein dickes Buch zu knapp ist, da die einzelnen Essais in sich abgeschlossen sind.


    Viele Grüße


    Hubert

    Hallo Elfenkönigin,


    in meiner Ausgabe haben die entsprechenden Essais, zwar zum Teil geringfügig andere Titel, ich denke aber, dass die nachstehende Auswahl die Richtige ist (Sicherheitshalber habe ich den Anfang der Essais mit angefuhrt):


    Erstes Buch
    26. Über die Kindererziehung (Ich habe nie einen Vater gesehen, ...)
    31. Von den Menschenfressern (Ich habe lange Zeit einen Mann in meiner Gesellschaft ...)
    Zweites Buch
    10. Über die Bücher (Ich zweifle nicht daran, dass es mir oft begegnet ....)
    17. Über den Dünkel (Es gibt eine andere Art von Ruhm, ...)
    Drittes Buch
    02, Von der Reue (Andere bilden den Menschen; ich schildere ihn und stelle ....)


    Ich hatte die Manesse-Ausgabe gewählt, weil da die Übersetzung von Herbert Lüthy angeblich einfühlsam modernisiert sein soll und zwischen den Übersetzungen von Arthur Franz (stark modernisiert) und Johann Joachim Bode (umständlich und zopfig übersetzt) liegen soll. Wer hat eigentlich die Insel-Ausgabe übersetzt?


    Viele Grüße


    Hubert

    Mit diesem Vorschlag bin ich grundsätzlich einverstanden. Ich habe die Manesse-Ausgabe, die allerdings auch keine Komplettausgabe der Essais ist. Wenn ich am Wochenende heim komme, werde ich also gleich überprüfen, ob diese Essais in meinem Buch enthalten sind. Ich denke aber schon.


    Viele Grüße


    Hubert

    Wir hatten in der Schule eine Ballade gelernt, von der ich seit Jahren den Titel und den Verfasser suche. Ich kenne leider nur noch drei Zeilen aus dieser Ballade. :redface:
    Sie handelt von einem Schiffsunglück in Küstennähe. Die Küstenbewohner sehen, dass im Mast des Wracks noch ein Mann hängt. „den müssen wir holen“, sagt einer. Seine Mutter bittet ihn, sich nicht in Gefahr zu begeben, da ihr anderer Sohn seit 3 Jahren auf See verschollen ist. „3 Jahren verschollen ist Uwe schon“. Darauf er „- und seine Mutter? Und fährt aufs Meer raus. Nachdem er mit dem Geretteten zurück kommt, endet die Ballade „sagt’s Mutter, s’ ist Uwe.“ Wer kennt die Ballade und kann mir helfen? :smile:

    Jonathan Swift, der geistige Vater der modernen Satire, schuf mit „Gullivers Reisen“ eines der bekanntesten Werke der Weltliteratur. Allerdings ist dieser Roman vielen nur als Kinderbuch in einer gekürzten und bearbeiteten Fassung bekannt. Die bitterböse satirische Intention des Autors der bei der politischen und gesellschaftlichen Wirklichkeit ansetzt, um zu den philosophischen Wurzeln des Übels vorzudringen, gilt es dann noch zu entdecken.

    <b>Inhalt:</b>


    Montaigne hat seine Essays nicht thematisch geordnet; sie stehen vielmehr unverbunden hintereinander. Auch die Argumentation ist oft sprunghaft, da es Montaigne weniger auf Systematik als vielmehr auf eine universale Schau seiner Sicht auf die Welt und ihre Zusammenhänge ankommt. Montaigne schildert einen ganzen Kosmos von sittlichen Betrachtungen. Für die Beantwortung seiner oft moralischen Fragen kann er sich auf seine hervorragenden Kenntnisse literarischer und philosophischer Schriften stützen. Gleichzeitig finden sich zahlreiche Alltagsbeobachtungen und Skurrilitäten, die stets in übergeordnete Zusammenhänge seiner dem Skeptizismus nahe stehenden Weltanschauung eingebunden werden. Die Überschriften seiner Essays spiegeln bereits inhaltliche Programmpunkte: Von der Eitelkeit, Über das Gewissen oder Von der Eitelkeit der Worte. Nichts bleibt von seinen Beobachtungen ausgeschlossen; die Trunksucht wird ebenso erörtert wie die Möglichkeiten der Kindererziehung. Für Montaigne steht der ganze Mensch im Vordergrund. Erst durch die Betrachtung seines Inneren und die dafür nötige Aufnahmebereitschaft kann er sich von allen äusseren Widrigkeiten erholen und zu sich selbst finden. Gerade indem Montaigne auf moralische Belehrungen verzichtet und an ihre Stelle seine persönlichen Erfahrungen setzt, gewinnen seine Aussagen Überzeugungskraft und eine gleich bleibende Aktualität. Indem er etwa seinen unzureichenden Stil, seine fehlende Anmut der Darstellung beklagt, weist er auf die grundsätzliche Relativität von Aussagen hin. Zu seinem selbst gewählten und oft zitierten Wahlspruch wurde daher die Frage: >>Was weiss ich?<<


    Zur weiteren Information über Montaigne vier Links:


    1. Vita von Montaigne:


    http://www.frankreich-experte.de/fr/6/lit/montaigne.html


    2. Montaigne in Peter Möllers „philolex“:


    http://www.philolex.de/montaign.htm


    3. „Montaigne, ein mutiger Denker in wirrer Zeit“, Aufsatz aus „Monotheismen“ von Prof. Dr. Hans Schauer


    http://www.laterne-online.de/monotheismus-kritik/michel.html


    4. Hörbuchtip: „Otto Sander liest Montaigne“


    http://www.buchkultur.de/tip/1999-12.htm


    Michel de Montaigne war der vielleicht wichtigste Vertreter der französischen Renaissance. Mit seinem vom Humanismus beeinflussten Werk begründete er die Literaturgattung der Essays und leitete den neuzeitlichen Skeptizismus ein. Seine Überlegungen hatten weitreichende Wirkungen z.B. auf die Aufklärung und auf Nietzsche. Obwohl Flaubert empfahl: "lesen Sie ihn von Anfang bis Ende, und wenn Sie fertig sind, beginnen Sie von neuem" kann man Montaignes Aufzeichnungen auch auszugsweise lesen, da es sich um in sich abgeschlossene Themen handelt. Diese reichen von der Kindererziehung über das Gewissen bis zur Kunst des Sterbens und sind immer eine Fundgrube der Lebensphilosophie mit viel Diskussionsstoff.