Beiträge von Leibgeber

    Herman Melville, Mardi und eine Reise dorthin. Die sehr schöne zweibändige Ausgabe der leider längst verblichenen Achilla Presse.

    Ich hatte diesen seltsamen Roman vor ca. 10 Jahren versucht, auf Englisch. Das ging gar nicht. Melville auf Englisch für mich zu kompliziert.

    Danach die Übersetzung gekauft, und auch irgendwie steckengeblieben. Vielleicht waren, wie öfters, andere Romane dazwischengekommen.

    Diesmal geht es. Da demnächst die Wiederlektüre von "Moby-Dick" ansteht, halte ich "Mardi" für unverzichtbar.

    Mag sein, als Weg zum Weißen Wal, ich weiß es nicht. Jedenfalls ähnlich rätselhaft.

    Ausgelesen, nach drei Monaten.

    Ein gar seltsames Werk, phantastische Reise, die uns den Spiegel vorhält, oder wie auch immer. Ich hab sehr wenig Leseerfahrung auf diesem Gebiet.

    Literarisch ambitioniert, zukunftsweisend, dass es auch geglückt ist, bezweifele ich.

    Für einen Roman halte ich es nicht, eher für einen historisch-philosophisch-theologisch-anthropologischen-et-alii-Essay mit ein bisschen Handlung. Als Melville-Fan müsste ich es auf Englisch wiederlesen und jeder der Unmengen Anspielungen nachgehen.

    Verschiebe ich mal auf meine Rentner-Zeit, wo ich 6-8 Stunden pro Tag in irgendeiner schönen Fach-/Institutsbibliothek sitzen und forschen werde, ach ja, und Russisch lernen :)

    Schön übrigens, dass die Übersetzung, nach btb, nochmal bei Manesse wiederveröffentlicht wurde.

    Gontscharow, Eine gewöhnliche Geschichte. Die Neuausgabe im Hanser Verlag, Übersetzerin Vera Bischitzky.

    Hatte ich schon mal gelesen, damals dtv, wohl eine Lizenz der Ausgabe im Winkler Verlag.

    Während fast drei Wochen Urlaub im schönen Dänemark:

    Stefan Zeromski, Schutt und Asche.

    Vergleiche mit "Krieg und Frieden" hab ich versucht zu unterlassen, das liegt bei mir so 25 Jahre zurück. Und würde dem Autor wohl auch nicht gerecht.

    Das Nachwort informiert mich, dass das Manuskript zum 4. Teil bei einer polizeilichen Hausdurchsuchung verlorenging, und so der Roman unvollendet blieb.

    Ich bin durchaus beeindruckt. Von vielen Kapiteln. Der Kampf um Saragossa (3. Band, "Siempre eroica"). Kriegsgrauen pur. Die Landschaftsschilderungen, besonders aus Polen.

    Anderes, bspw. die häufigen Aufzählungen historischer (oder vielleicht auch fiktiver) Namen, fand ich ein wenig ermüdend.

    Aber der Autor kann nichts für meine eher wenige Kenntnis der napoleonischen Kriege aus polnischer Sicht.

    Die großen Frauenfiguren, und Frauen überhaupt, fehlen so gut wie ganz. Und das ist dann doch anders als bei Tolstoi. Das bisschen an Liebesleid hat er nicht so gut hinbekommen.

    Für Fans der Romanliteratur des Langen Neunzehnten Jahrhunderts ein Tip, meine ich.

    Jahrzehntelang Liegengebliebenes zählt inzwischen auch als Neuzugang.

    Ich las gerade

    https://www.glanzundelend.de/R…g_in_der_via_merulana.htm


    Zitat

    In seinem amüsanten Essay »Warum Klassiker lesen?« versammelt der wunderbare Italo Calvino 14 Gründe, seine Frage zu beantworten. Zwei davon lauten: »Es werden Bücher Klassiker genannt, die für den, der sie gelesen und geliebt hat, einen Reichtum darstellen – aber sie stellen einen nicht minder großen Reichtum für den dar, der sich das Glück vorbehält, sie zum ersten Mal unter den besten Bedingungen zu lesen, um sie richtig zu genießen.«

    Es ist also nie zu spät, einen Klassiker zu lesen, möglicherweise sogar besser, ihn als älterer Mensch zu lesen, denn als junger. Weil »ein Klassiker ein Buch ist, das nie aufhört, das zu sagen, was es zu sagen hat.«

    So könnte der 50.Todestag (am 21.Mai) des 1893 in Mailand geborenen Carlo Emilio Gadda ein hinreichender Grund sein, »Die grässliche Bescherung in der Via Merulana« wieder einmal oder erstmals »unter besten Bedingungen« zu lesen.


    Hab den Roman auch und jetzt mal rausgelegt. Ausgabe Sammlung Luchterhand 283 von 1979. Gekauft 1987. Ich erinnere mich, den Roman Jahre später begonnen und wohl nicht beendet zu haben. Liegt mit Sicherheit nicht an seiner Qualität. Sollte ich lesen.

    Als älterer Mensch, denn als junger ;)

    Leider etwas kleiner Druck, eventuell wurde die Ausgabe Pieper 1961 einfach reprographisch auf das Taschenbuchformat verkleinert.


    Alte Taschenbücher haben ihre Reize. Hintendrin die Werbeseiten:

    Klassenbuch. Ein Lesebuch zu den Klassenkämpfen in Deutschland 1756-1991. Herausgegeben von Hans Magnus Enzensberger (und anderen). Sowie auch: Günter Grass: Das Treffen in Telgte.


    Ist sowas alles lange her .....

    Nach einer Reihe von anstrengenden Romanen (und Huysmans' Lourdes war auch anstrengender als erwartet) versuche ich es mit Kürzerem.

    Konstantin Paustowski, Meistererzählungen.

    Das Taschenbuch

    https://d-nb.info/910152985

    war mir irgendwann mal zugeflogen, und weil es nicht so gut erhalten ist, wird es nach Lektüre wohl im Öffentlichen Bücherschrank landen.

    Danke fürs Erwähnen! Autor und Verlag waren mir bisher nicht bekannt. Der Nimbus Verlag schaut interessant aus, die Bücher auf den ersten Blick sehr schön. Werde ich mir mal abspeichern.

    https://www.nimbusbooks.ch/sit…hau_doppelseite_96dpi.pdf

    Oh ja. Hab auch gerade geblättert. Wäre fast schwach geworden. Aber die Biographien-und-sonstige-Sachliteratur-Regale platzen. Gerade bei den größeren Formaten.

    Wie schön ...

    https://www.nimbusbooks.ch/buc…rungen-rainer-maria-rilke

    Zeromski, Schutt und Asche eingetroffen. Manesse Corona, 1988, neuwertig. Sieht ungelesen aus. Hat es nicht verdient, ändere ich. SUB, Statt, wie an sich vorgesehen, Krieg und Frieden (SWB).

    ---

    Vorhin, beim Kampa Verlag, gesehen, dass die auch Gombrowicz, Ferdydurke in Neuübersetzung anbieten.

    Dort nicht zugelangt. Aber ein Exemplar der älteren Hanser-Ausgabe bestellt.

    Über diesen Roman weiß ich immerhin, dass er berühmt ist. Und hatte vom Autor, vor so 30 Jahren, Die Besessenen gelesen.

    Also SUB und SWB.

    Ich hab gerade vorbestellt. Bevor dieses schönen Forums wegen die ganze Auflage ausverkauft ist ;)

    soll erscheinen: 25. Mai

    https://kampaverlag.ch/boleslaw-prus-die-puppe/

    Herman Melville, Mardi und eine Reise dorthin. Die sehr schöne zweibändige Ausgabe der leider längst verblichenen Achilla Presse.

    Ich hatte diesen seltsamen Roman vor ca. 10 Jahren versucht, auf Englisch. Das ging gar nicht. Melville auf Englisch für mich zu kompliziert.

    Danach die Übersetzung gekauft, und auch irgendwie steckengeblieben. Vielleicht waren, wie öfters, andere Romane dazwischengekommen.

    Diesmal geht es. Da demnächst die Wiederlektüre von "Moby-Dick" ansteht, halte ich "Mardi" für unverzichtbar.

    Mag sein, als Weg zum Weißen Wal, ich weiß es nicht. Jedenfalls ähnlich rätselhaft.

    Fälschung im Schulbuch : Ein erfundener Mönch erobert Peru

    • Von Andreas Hirschhäuser und Andreas Roth
    • Aktualisiert am 05.04.2023-21:54

    Der Augustinermönch Celso Gargia hat Francisco Pizarro bei der Eroberung des Inkareichs begleitet. So steht es in deutschen Schulbüchern. Die Geschichte ist eine Erfindung von Robert Grün.

    https://www.faz.net/aktuell/fe…erung-perus-18800108.html


    Erdmann ... das sind doch diese Reise- und Entdeckerbücher. Hatte ich ganz früher immer aus der Stadtbücherei.


    http://www.krimilexikon.de/gruen.htm


    Also, wenn ich "robert grün wikipedia" google, kommt mir an zweiter Stelle ein ganz bekannter grüner Politiker. Kein so stilvoller Hochstapler ...

    Ja, frisch gekauft auch einiges.

    Gerade aber aktuell ist auf den digitalen Gabentisch gelandet

    George Sand: Consuelo

    https://www.mobileread.com/forums/showthread.php?t=299247

    und zwar nach Überfliegen dieser Rezension

    https://soerenheim.wordpress.c…oman-und-schauerromantik/

    Der Blogbetreiber hatte schon einige andere Werke von George Sand rezensiert.

    Nie was von ihr gelesen, soweit ich mich erinnere. Also, demnächst ...

    Ich höre gerade dies

    https://www.deutschlandfunkkul…-kultur-a690fb10-100.html


    Diese Hanser-Reihe war mir bisher kein Begriff.

    Das Interview macht mich ein wenig ratlos.

    Meiner Ansicht nach laviert sie ein wenig herum.

    Übrigens gendert sie.

    Gendern bei Hanser ;(


    Wer legt "sensitivity" fest, wer entscheidet, welche Gruppen von Lesend*innen (m/w/d) - ich hoffe, dies korrekt gegendert zu haben, um niemand zu diskriminieren - diskriminiert werden?


    Per default (neudeutsch) nicht diskriminierbar: alt, weiß, Mann, deutsch, hetero.

    Ich 8) Kulturpessimist.

    Reclam hat eine hübsche Kassette mit drei Romanen von Jane Austen rausgebracht: Emma, Stolz und Vorurteil, Verstand und Gefühl. Hardcover (fester Karton), lt. Verlag "geb.", ich tipp mal eher auf "geklebt", aber jedenfalls eine stabile und nach dem ersten Anblättern sauber gedruckte Ausgabe auf mattem, augenfreundlichem Papier (ob das im Laufe der Jahre unansehnlich wird, muss man abwarten). Die Bände sind übersetzt von Ursula und Christian Grawe, Nachwort und Anmerkungen steuerte Christian Grawe bei. Es handelt sich nicht um eine Neuübersetzung, sondern um eine Neuauflage der "durchgesehen Ausgabe 2021" (erstmals wohl, wenn ich das Impressum richtig deute, 1982), was wohl den günstigen Preis von 28,- erklärt. Wer ältere Austen-Ausgaben von Reclam besitzt, findet also nichts neues, ich hatte bislang nur "Emma" als TB, das ich jetzt wohl ausmustern werde :-)


    Nachtrag: Gerade mal die TB-Ausgabe (2. Auflage 2005) von Emma mit der neu gekauften verglichen. Abgesehen davon, dass die Hardcover-Ausgabe sehr viel lesefreundlicher gesetzt ist und das TB auseinanderfällt: Die HC-Ausgabe hat – wie die beiden anderen Romane der Kassette ebenfalls – ein recht umfangreiches Nachwort, das TB nicht.

    Meine Austen-Erfahrungen sind Jahrzehnte her. Irgendwie keine Erinnerungen. Unter anderem "Emma", auf Englisch. "Stolz und Vorurteil", welche Ausgabe auch immer ... Fand ich sie zu brav, weil ich zu unerfahren war, Subtexte zu lesen? Sollte ich es nochmal versuchen, dann wohl wieder auf Englisch.

    Passend dazu ganz frisch

    https://www.tralalit.de/2023/0…esen-stolz-und-vorurteil/

    hab ich gerade keine Geduld zu lesen, möchte aber, also ab in die Bookmarks. Für wenn ich entscheide, doch mal wieder Jane Austen zu lesen ;)

    Wenn ich daran denke, was ich als Kind gelesen habe! Die "tolldreisten Geschichten" von Balzac zum Beispiel - ich fasse es bis heute nicht, dass meine Eltern mir da überhaupt keine Schranken auferlegt haben, ich ging an den elterlichen Bücherschrank und fraß alles in mich hinein. Meine heutige Begeisterung für das gedruckte Wort in jeder Form nahm damals ihren Anfang. Wenn mir das in irgendeiner Weise geschadet hat, dann allenfalls in der, dass ich büchersüchtig wurde.

    Dies trifft auch auf mich und unsere lieben, längst verstorbenen Eltern zu.


    Mir gerade bekanntgewordener Zensurfall, nach verschiedenen Portalen, in denen ich an sich nicht lese:

    Agatha Christie.


    https://www.n-tv.de/leute/Agat…e-an-article24015434.html

    https://www.stern.de/kultur/bu…itet-werden-33321942.html

    und andere.


    Aus erstverlinktem Artikel


    Zitat

    Mehrere Romane der britischen Schriftstellerin Agatha Christie (1890-1976) sind offenbar überarbeitet worden, um Stellen mit potenziell anstößiger Sprache zu entfernen. Dabei soll es laut der Zeitung "The Telegraph" um Beleidigungen und Verweise auf ethnische Herkunft gehen. Bei "Poirot"- und "Miss Marple"-Fällen, die zwischen 1920 und 1976 entstanden sind, wurden dem Bericht zufolge in neuen Ausgaben Passagen überarbeitet oder entfernt. Ziel sei es demnach gewesen, die Werke von Sprache und Beschreibungen zu befreien, die das moderne Publikum als anstößig empfinde.


    Also, wer definiert, was "potenziell anstößige Sprache" ist? Und was das "moderne Publikum" ist und was dieses will?

    Ist "potentiell anstößig" nicht eine wunderbare Formulierung, die von denen, die es wollen, auf alles angewendet werden kann, was beliebt?

    Aus meiner unendlichen, natürlich verschlagworteten Linksammlung


    1. Zola

    https://katerpaul.wordpress.co…2/20/sibylle-leifer-1943/

    sehr schönes, aber schon lang nicht mehr befülltes Blog. Der namengebende Kater ist längst verstorben, wie es mit dem blogbetreibenden Dosenöffner ist, weiß ich nicht.

    Der Text findet sich

    https://tierpark.lauftext.de/t…ies-der-katzen/index.html

    aber ich weiß nicht, ob er komplett ist.


    2. Joyce

    https://www.perlentaucher.de/b…atzen-von-kopenhagen.html


    3. Eggebrecht

    https://www.officinaludi.de/buecher/eggebrecht-katzen/

    Das hatte ich vor Jahren meiner Liebsten, Katzenfreundin, geschenkt, sie fand es wunderbar.


    4. Zu Baudelaire

    https://publikationen.ub.uni-f…or/index/index/docId/4948

    Diese 42-Seiten-Interpretation hab ich nicht gelesen, aber jedenfalls das Gedicht. Zweisprachig, weil des Französischen nicht mächtig.


    5. Zu Arno Schmidt

    Auch auf katerpaul

    https://katerpaul.wordpress.co…schmidt-und-seine-katzen/

    https://katerpaul.wordpress.co…hmidt-und-seine-katzen-2/

    https://katerpaul.wordpress.co…hmidt-und-seine-katzen-3/


    6. Zu Güter Grass

    https://www.faz.net/aktuell/fe…enter-grass-13557458.html


    7. Colette

    http://www.unionsverlag.com/info/title.asp?title_id=2653


    8. Kästner

    https://www.lehmanns.de/shop/k…783855354337-meine-katzen


    9.

    Bilder und Texte: Der Literarische Katzenkalender. Jedes Jahr. Die Werbung hat sich der Schöffling Verlag verdient.

    Kriegt erwähnte Freundin immer zur Weihnacht (plus eine Überraschung, selbstredend).


    10. Nichts literarisches, aber ein schönes Stück, überhaupt, bei mir Scarlatti as Scarlatti can ...

    https://de.wikipedia.org/wiki/Katzenfuge

    Interpretation, zum Beispiel


    Leibgeber, Katzenfreund mit Allergie ;)

    Mir geht es genauso. Das Buch ist einer der bekannten polnischen Klassiker, aber seit Jahren fehlt eine deutsche Übersetzung. Die selten erhältlichen antiquarischen Ausgaben sind absurd teuer.
    Ich weiß, dass Esther Kinsky das Buch gerne neu übersetzen würde, es gibt auch einen Verlag, der Interesse daran hat, aber bislang ist es noch nicht dazu gekommen. Ein Problem ist sicher der Umfang. Ich habe auch Guggolz schon einmal darauf angesprochen. Es müsste aber sicher eine zweibändige Ausgabe werden.


    Ich selbst habe mir mittlerweile eine englische Übersetzung davon besorgt.

    Ich finde gerade einen Hinweis auf eine Übersetzung

    https://www.buchhandel.de/buch/Die-Puppe-9783311100485

    https://d-nb.info/1271712253


    Auf der Verlagswebsite https://kampaverlag.ch/ (noch) nichts.


    ( Ebenso nichts mit Esther Kinsky und Guggolz. )


    Ich fand den Hinweis hier seinerzeit sehr interessant, der Verfasser war mir unbekannt.

    Lese normalerweise, bei Belletristik, keine Rezensionen vorab.

    Werde aber diesmal darauf warten.

    Hardcover angegeben, aber: Fadenheftung?


    Die in der DNB angegebenen beiden Übersetzernamen sagen mir nichts.

    Nach ein bisschen googlen eben: scheinen doch für Qualität zu stehen.