Herman Melville, Mardi und eine Reise dorthin. Die sehr schöne zweibändige Ausgabe der leider längst verblichenen Achilla Presse.
Ich hatte diesen seltsamen Roman vor ca. 10 Jahren versucht, auf Englisch. Das ging gar nicht. Melville auf Englisch für mich zu kompliziert.
Danach die Übersetzung gekauft, und auch irgendwie steckengeblieben. Vielleicht waren, wie öfters, andere Romane dazwischengekommen.
Diesmal geht es. Da demnächst die Wiederlektüre von "Moby-Dick" ansteht, halte ich "Mardi" für unverzichtbar.
Mag sein, als Weg zum Weißen Wal, ich weiß es nicht. Jedenfalls ähnlich rätselhaft.
Ausgelesen, nach drei Monaten.
Ein gar seltsames Werk, phantastische Reise, die uns den Spiegel vorhält, oder wie auch immer. Ich hab sehr wenig Leseerfahrung auf diesem Gebiet.
Literarisch ambitioniert, zukunftsweisend, dass es auch geglückt ist, bezweifele ich.
Für einen Roman halte ich es nicht, eher für einen historisch-philosophisch-theologisch-anthropologischen-et-alii-Essay mit ein bisschen Handlung. Als Melville-Fan müsste ich es auf Englisch wiederlesen und jeder der Unmengen Anspielungen nachgehen.
Verschiebe ich mal auf meine Rentner-Zeit, wo ich 6-8 Stunden pro Tag in irgendeiner schönen Fach-/Institutsbibliothek sitzen und forschen werde, ach ja, und Russisch lernen
Schön übrigens, dass die Übersetzung, nach btb, nochmal bei Manesse wiederveröffentlicht wurde.