Beiträge von Leibgeber

    Als ich in diesem Forum neu war, hat sich bei mir spontan der Eindruck breit gemacht, dass ich es hier mit einer Handvoll eiserner Intellektueller zu tun habe, alle grauhaarig (oder glatzköpfig) und mit Bücherstaub bedeckt, die nur widerwillig alle Schaltjahre mal hinter ihren Buchdeckeln hervorkriechen und den Rechner anwerfen (Windows 7 und darunter), um ein Statement die Weiten des Internets zu werfen ...

    Inzwischen weiß ich immerhin - der Bildungshintergrund hier ist doch recht unterschiedlich; ich kenne mich in der Historie allgemein, in der Literaturhistorie speziell und in alten Sprachen sehr viel weniger aus als viele andere hier und habe auch nicht unbedingt das Interesse, mich da einzuarbeiten. Und so sind die Hintergründe und Interessen vermutlich bei allen recht verschieden. Ich lese immer gerne mit, womit sich die anderen so beschäftigen, kann aber zu antiken Theaterautoren, Philosophie und geschichtlichen Geistesströmungen etc. nichts beitragen - aber wie gesagt, ich lese gerne mit, was andere darüber wissen, und möchte das Forum nicht missen.

    Unbedingt. Ich. Glatzköpfig, graubärtig, Bücherstaub. Und auch noch Bibliothekar.

    Rechner aber, selbstredend: Debian Gnu/Linux.

    Ja, die Forumszeit ist vorbei. Aber ich mag mich mit Social Media nicht abgeben. So ein Forum ist, für mich, übersichtlich. Gut, dass es sie, für die Interessierten, nach wie vor gibt. So wie Bücher auf Papier 8)

    Die Städtetrilogie von Zola habe ich komplett gelesen, wobei ich den Band über Rom ein wenig langatmig fand. Zola lässt seinen Protagonisten lang und breit über eine Art katholischen Staat theoretisieren, was vom heutigen Standpunkt aus ziemlich bizarr wirkt, und nach einiger Zeit wird es redundant. "Paris" und "Lourdes" hat mich dagegen gut unterhalten. "Lourdes" habe ich sogar zweimal gelesen, beim zweiten Mal parallel mit Werfels "Bernadette"-Roman.


    Mit den Rougon-Macquart-Romanen bin ich immer noch nicht komplett durch, vor allem die beiden letzten kenne ich nicht. Das sollte ich bald mal nachholen.


    Übrigens habe ich auch die drei vollendeten Romane des "Evangelien"-Zyklus gelesen - ist schon länger her. Ich fand sie recht kurios, vor allem "Fruchtbarkeit" ist mehr als bizarr.

    Hast du die "Evangelien" auf Papier gelesen oder digital?


    Ich finde "Fruchtbarkeit" und "Arbeit" beim deutschen Gutenberg und bei Mobileread (nehme an, dass Gutenberg da die Textgrundlage ist, ohne es gerade zu überprüfen).

    "Wahrheit" finde ich gar nicht digital.

    Für alle drei Bücher alte Ausgaben bei Knaur und Insel, den unvollendeten "Gerechtigkeit" finde ich gar nicht übersetzt. Schade, denn ich lese gern komplett.


    Mit seltsamen Print On Demand Ausgaben wie bspw. https://d-nb.info/1267177233 mag ich mich gar nicht abgeben. Noch nicht mal nachgewiesen, welche Übersetzung das ist.


    Dem hier

    https://www.mobileread.com/forums/showthread.php?t=148810

    gegebenen Statement kann ich mich übrigens ("Lourdes" und "Rom" gelesen, zur Zeit "Paris") nur anschließen:


    Zitat

    Sein Spätwerk ist - wohlgemerkt: gemessen an der hohen Qualität des Hauptwerkes! - deutlich schwächer; dem Goetheschen Dictum "Bilde, Künstler, rede nicht!" folgt es zu oft nicht, frönt stattdessen zunehmend einem deklamatorischen Verkündigungsstil, wie schon der Rahmentitel seines letzten, unvollendeten Romanzyklus, "Vier Evangelien", erkennen läßt.

    Gleichwohl sind natürlich auch seine letzten sechs Romane besser als das meiste, das zu dieser Zeit geschrieben wurde.


    Eben. Wo haben Balzac, Stendhal, Flaubert denn gepredigt?

    Zur Verifizierung des letzten Satzes müsste ich freilich das meiste gelesen haben, das zu dieser Zeit geschrieben wurde. Und das geht schon mal von der verfügbaren Zeit und Konzentration her nicht. Außerdem ist Vieles nicht übersetzt.

    Im Rahmen meines 20. Jahrhundert-Projekt versuche ich auch ein paar Klassiker der Unterhaltungsliteratur dieses Jahrhunderts kennen zu lernen und habe mir dafür einige "klassische" amerikanische Krimis aus der ersten Hälfte des Jahrhunderts ausgewählt. Begonnen habe ich mit Dashiell Hammet: Rote Ernte.
    Ich hatte zuvor gedacht, dass das sehr hard boiled sei, aber nein, sehr kühl und dennoch spannend erzählt, auch nicht chauvinistisch bisher. Mal sehen, was noch weiter kommt.

    Hammett ist unbedingt empfehlenswert, meine ich, weit über das Genre Kriminalliteratur hinaus. Lag mir mehr als Chandler. Sam Spade ist DER hardboiled Detective, nicht Phil Marlowe.


    Ich hatte die Romane von Hammett seinerzeit alle gelesen, teilweise mehrfach. Der hier mein Favorit. Eigentlich ein Western-Motiv: der einsame Cowboy landet im Landkaff und spielt die konkurrierenden Banden gegeneinander aus. Womit das Abschlachten beginnt.


    Auch empfehlenswert: William Faulkner, "Die Freistatt". Knallharter Stoff. Und schon lange zur Wiederlektüre vorgesehen. Ebenso wie der Storyband "Der Springer greift an. Kriminalgeschichten".


    Ja, sehr vieles. Hast du schon mal was von Margaret Millar gelesen? Eigentlich so Vorstadtliteratur, und hinter den Fassaden brodelt's ...


    Preisfrage: warum ist Hammett Unterhaltungsliteratur und Faulkner "Hochliteratur"? Weil der den Nobelpreis gekriegt hat ;)

    Hier ist's Zola: Drei Städte (Lourdes - Rom - Paris).

    Ich hab mich zur Ordnung gerufen, dies am Stück zu lesen, anstatt mich mal wieder in andere Lektüren zu begeben.

    Sammlung Dieterich, die "Zweite Auflage im Großformat 1991".

    Volle Zustimmung. Wobei die wehenden Fahnen im Haifischbecken der Wirtschaft wohl eher keine Rolle spielen ;)


    An einen anderen Vorgang, seinerzeit gelesen, hab ich mich jetzt auch noch erinnert (Gedächtnis funktioniert manchmal besser als unendlich verschlagwortete Linksammlungen)

    https://www.nzz.ch/feuilleton/…-verlaesst-wbg-ld.1478255


    So isses. Man mag zu Sarrazin stehen, wie man will - und zur Veröffentlichung des Schreibens in "Tumult" auch.

    Wissenschaftlicher Diskurs bedeutet, unter anderem, Streitbarkeit. Kontroversen. Debatten.

    Alles, meiner Sicht nach, so zunehmend den Bach runter. Generell.


    Verflachung. Plus, dies fiel mir in den Katalogen auf, zunehmende Genderei. Nichts für mich.

    Es muss schon länger gekriselt haben.

    Ich hatte zwei- oder vielleicht dreimal Verkaufsanrufe gekriegt. Mein Profil hätte ergeben, dass ich vorrangig ... und deshalb würde man mir anbieten ... in einem Fall war es eines der Faksimiles (aber ich hatte nie ein Faksimile bei ihnen gekauft, also kann mein Profil das auch nicht hergegeben haben), im anderen Fall eine Heine-Ausgabe (aber ich hab längst eine). Das war, meine ich, ein wenig grenzwertig. Aber die Angestellten können ja nichts dafür.

    Aus der Erinnerung: ich bin ja lang dabei gewesen. Schon in der Zeit, als man noch per Papier bestellte. Irgendwie hatten sie es mit dem Webshop lange nicht so richtig auf die Reihe gekriegt. Und so dolle sah der nie aus, nach meinem Geschmack. Ich hatte die letzten Jahre eine Premium-Migliedschaft. Und mit der Gutschrift der 10 Euro pro Jahr klappte es nicht so recht.

    Undsoweiter.


    Finanzierung durch Subskriptionen, Doktorandenförderung, etc. ... naja, das kann ich nicht beurteilen.


    Und: die Bücher, die früher exklusiv nur bei der WBG zu kaufen waren, die kriegte man ja irgendwann auch anderswo.


    Totverallgemeinerung des Programms? Wohl einfach: the times they're changin'.

    In jener Zeit, als es nur Papier gab, die Verlage selbständig waren, anstatt Konzernen zu gehören, ambitioniert waren, etcetera, veröffentlichte, soweit ich mich erinnere, der Herder Verlag theologische und pädagogische Literatur. Inklusive eine sehr große Paperback-Reihe. Speziell katholisch waren die irgendwann nicht mehr. Es gab auch viel so im Bereich Lebenshilfe, Spirituelles ...

    :saint:

    Ich fände es interessant zu wissen, was sich die Verlagsgruppe Herder (ich hab gerade nachgelesen, die sind offensichtlich immer noch selbständig) von der Backlist der WBG verspricht.

    Soll ich mein Lesezeichen im Browser löschen? Denn das war's dann wohl.

    Oh, ich würde abwarten, ob's auf Herder weiterverlinkt :)


    inwieweit der Börsenblatt-Artikel die völlige Abwicklung beschönigt, ist mir nicht klar.

    Nach Eröffnung des Insolvenzverfahrens

    Herder übernimmt Teile der wbg

    Zum 2. Januar hat der Herder Verlag Teile der Wissenschaftlichen Buchgesellschaft mit einem Gesamt-Umsatzvolumen von ca. drei Millionen Euro übernommen. Die Transaktion umfasst mehr als 200 lieferbare Backlist- und Frontlisttitel.


    https://www.boersenblatt.net/n…immt-teile-der-wbg-314143


    Mitteilung für Mitglieder:

    Für das Jahr 2024 werden wir keinen Mitgliedsbeitrag mehr erheben. Ihre Mitgliedschaft endet automatisch mit der Auflösung des Vereins zum 01.01.2024, eine Kündigung Ihrerseits ist daher nicht notwendig. Die exklusiven Mitgliedspreise, auch für den Buchkauf in unseren zahlreichen Partnerbuchhandlungen, die Kooperationen mit unseren Museumspartnern sowie die Abonnements des Verlags können wir leider nicht weiter anbieten.

    Zu Was lest ihr gerade?


    George Moore, Ein Drama in Musselin

    https://d-nb.info/780192508


    Erschienen 1886 als "A Drama in Muslin". Diese Ausgabe übersetzt die vom Verfasser bearbeitete Version von 1915, erschienen als "Muslin" ( https://www.gutenberg.org/ebooks/14659 ). Leider nicht deren Vorwort (lesenswert! Deepl half mir). Dafür enthält sie ein Nachwort des Anglisten Max Wildi. Dort auch zur Bearbeitung, bzw. den Kürzungen. Der 63-jährige bearbeitet das Werk des 34-jährigen. Mit der Version 1886 verglichen hab ich nicht.


    Das "Drama" im Titel hatte Moore also nicht mehr gewollt. Ich finde es gut, halte es für Ironie. Denn es geht um die für die betroffenen Personen (manchmal) katastrophal lebensentscheidenden Dramen, die im Lauf der Welt, selbstredend, keinerlei Bedeutung haben. Außer, dass diese Personen eben auch über das Schicksal eines Landes mitbestimmen. Ob sie wollen oder nicht.


    Hauptpersonen sind Mrs Barton und ihre beiden Töchter Alice und Olive, sowie deren drei Freundinnen aus der Klosterschule.


    Vor bitterernstem Hintergrund - Verarmung der quasi leibeigenen Pächter, Gründung der "Landliga" ( https://de.wikipedia.org/wiki/Irish_Land_League ), "politisch motivierte" Morde, zum Beispiel an Lord Frederick Cavendish ( https://de.wikipedia.org/wiki/Frederick_Cavendish ) - tanzt und amüsiert man sich, so gut es geht, und insgesamt eher gequält, denn es geht darum, eine größere Anzahl an jungen (und nicht mehr ganz so jungen) Frauen jener Gesellschaft aus niederem Adel und Gutsbesitzern möglichst gewinnbringend (und irgendwann nur noch) unter die Haube zu kriegen. Woran der (auf Seite 242) diagnostizierte Frauenüberschuss ("mehr als zwei Millionen") gelegen haben könnte, weiß ich nicht. Waren so viel mehr Männer ausgewandert?


    In diesem Kampf um zu knappe Ressourcen mutieren "Debütantinnen" und deren Mütter zu giftsprühenden Konkurrentinnen. Einige erfolgreich, der große Rest bleibt zurück. Bzw. übrig.


    Die Männer sind hauptsächlich da, um in diesen Kampf eingespannt zu werden, sind freilich auch sonst nicht zu sehr viel zu gebrauchen. Und wird mal eben eine der Beteiligten geschwängert, verzieht "er" sich eben Richtung Australien. Mr Barton dilettiert als Maler und an der Gitarre, als Grundbesitzer und Gutsherr ist er nutzlos. So darf ihm auch mal angedroht werden, "den Nachschub an Farben, Leinwand und Gitarrensaiten" zu streichen (Seite 378), wenn er nicht so pariert, wie die Gemahlin es für angebracht hält. Der Hausfreund "Milord" Dungory ist gut, für Mrs Bartons Ziele eingespannt zu werden, und darf sich dafür mit gelegentlich schlüpfrigen Französismen hervortun.


    Der Auswege sind wenige. Einen beschreitet Alice Barton. Sie heiratet zwar auch. Aber einen Arzt. Und wird Romanautorin. Während für Olive die Jagd weitergeht ...


    Insgesamt sind die Aussichten trübe. Privat, wie auch für Irland. Eine Komödie, jein ... falls ja, eine, die ich als eher giftig empfinde.


    Übersetzung: die jahrzehntelang auf englischsprachige Literatur "abonnierte" Elisabeth Schnack liefert, einer Reihe von Vergleichen nach, solide Arbeit ab.

    Ein Aussetzer ist mir aufgefallen:

    Kapitel XVII,


    Zitat

    The slender figures ascending to tiny naked shoulders, presented a piquant contrast with the huge, black Assyrian, bull-like policemen, who guarded the passage, and reduced, by contrast, to almost doll-like proportions the white creatures who went up the great stairway.


    gibt sie wieder mit (Übersetzung Seite 211):


    Zitat

    Schlanke, zu zarten, nackten Schultern ansteigende Körper bildeten einen reizvollen Kontrast zu den riesigen schwarzen, assyrischen Polizisten-Bullen, die den Durchgang bewachten und jedes weiße Geschöpf, das die große Prachttreppe hinauf ging, durch den Gegensatz zu fast puppenhaften Ausmaßen verkleinerten.


    Sorry, den MUSSTE ich zitieren :-)


    Sehr lesenswert, meine ich.


    Über Mr Moore hab ich mich, neben dem Nachwort, bisher nur aus der Wikipedia informiert. Ein bisschen was anderes ist noch ins Deutsche übersetzt.

    Zitat

    In that neat little house their uneventful life dribbled away in maiden idleness; neither hope nor despair broke the triviality of their days—and yet, was it their fault? No; for what could they do if no one would marry them?—a woman could do nothing without a husband.

    There is a reason for the existence of a pack-horse, but none for that of an unmarried woman. She can achieve nothing—she has no duty but, by blotting herself out, to shield herself from the attacks of ever-slandering friends. Alice had looked forward to a husband and a home as the certain accomplishment of years; now she saw that a woman, independently of her own will, may remain single.


    George Moore, Ein Drama in Musselin (A Drama in Muslin, 1886).


    Ich lese die Übersetzung von Elisabeth Schnack (älteres Manesse, mal wieder) und vergleiche gelegentlich mit dem englischen Text von Gutenberg.

    Landleben, in diesem Falle irisches, und das Schicksal der Frauen einer bestimmten Klasse, die keine Wahl haben, als zu heiraten, oder eben alte Jungfern zu werden.

    Schicksale der Frauen anderer Gesellschaftsklassen waren anders, aber wohl nicht unbedingt erstrebenswerter.


    Erinnerte mich an eine der wenigen Stellen aus all den vielen Romanen, die ich gelesen, eine der wenigen, die ich behalten habe, wusste nicht mehr, welcher Dostojewskij, aber sowas weiß ja das Internet

    https://www.textlog.de/dostojewski/roman/der-idiot/iii-viii


    Zitat

    "Haben Sie immer nur im Elternhaus gelebt, Aglaja Iwanowna?“ fragte er. „Ich meine, sind Sie nie in einer Schule gewesen, haben Sie nie ein Unterrichtsinstitut besucht?"

    "Nein, niemals; ich habe immer wie in einer verkorkten Flasche zu Hause gesessen und werde direkt aus der Flasche heiraten; ..."


    Oder eben, wie bei Alice Barton, ihrer Schwester und anderen, die Klosterschule vorab.

    Was sie daraus machen wird, weiß ich, nach 100 Seiten, noch nicht.

    Das ganze mit der Art Ironie geschrieben, hinter der tiefer Ernst steckt. Romanliteratur, wie ich sie zeit zig Jahren bevorzuge, und es ist auch diesmal wieder gut zu lesen.

    Das Lesetempo lässt nach.

    Aber es wächst das Verständnis, dass es auf's Tempo ja auch nicht ankommt.

    Die Konzentrationsfähigkeit lässt ja nicht nach, sondern wandelt sich nur.

    Ich meine immer öfter, auch was zu verstehen von dem, was ich lese.


    Leselisten, wie immer, nur im Kopf, also ständig im Fluss.

    Was ich lese, trage ich in mein Jahresnotizbuch ein, das ist mir wichtig.

    Häufiges Gefühl: oh, den/die, davon hatte ich mehr lesen wollen, auch über, Biographisches, und das ist schon wieder Jahre aus den Augen verloren.


    Was ich dieses Jahr nicht begonnen habe:

    in 2022 hatte ich mir ein Lesezeichen in meine Balzac-Ausgabe gelegt.

    Die alte Goldmann-Ausgabe, Lizenzausgabe Bertelsmann, übersetzt von Ernst Sander.

    Vorgesehen: Lektüre der "Comédie" in chronologischer Reihenfolge.

    Erster Roman: Die Königstreuen (Le dernier Chouan ou la Bretagne en 1800, 1829).

    Nicht begonnen.

    So über den Daumen gepeilt hab ich wahrscheinlich 3/4 der Romane und Novellen gelesen, über Jahrzehnte, teils auch mehrfach.

    Alles nochmal, oder neu. Ich behalte es im Auge :-)


    Außerdem nicht begonnen: Wiederlektüre des "Ulysses".

    Vor einigen Monaten ein Exemplar der kommentierten Ausgabe gekauft, und ich möchte beim Lesen die englische Ausgabe parallelisieren ;-)

    aber das nehme ich mir für "Moby Dick" auch schon seit Jahren vor.


    Begonnen dagegen, und DAS Leseerlebnis des Jahres, auf dem Kobo, Marcel Proust, den ich in den 80ern, warum auch immer, sehr viel gelesen hatte.

    Die alte Rechel-Mertens-Übersetzung steht hier, die Ausgabe in Buchkassette, ich habe mich nicht für die durch Lucius Keller revidierte Rechel-Mertens entschieden, sondern für Bernd-Jürgen Fischer.

    Elektronisch, weil diese https://d-nb.info/1141209608 Kassette nicht zu kriegen ist.

    Inclusive Proust-Handbuch, das ist schon sehr verlockend.


    Ein Teil der Zeit, wie immer, die Dauerlektüren:

    biblische Schriften, plus Sekundärliteratur dazu. Pascal. Nietzsche, E.M. Cioran, schon seit längerem auch Nicolas Gómez Dávila. H.C. Artmann.

    Lyrik, in (regel-)mäßiger Dosis, ich hoffe sehr, dass mir nächstes Jahr mal wieder nach Rilke ist.


    Wunderbar: das ein- und andere von Henry James. Wird mehr werden.

    Das Ein- und Andere in meiner inoffiziellen Lesereihe "Seltsames, Abseitiges, Kurioses etcetera aus dem Langen 19. Jahrhundert".

    Nach und nach mal wieder Arno Schmidt, in dieser Ausgabe, die ich schon lange hab

    https://d-nb.info/966496191


    Sehr besonders:

    Charlotte Brontë, "Villette", fand ich besser als die berühmtere "Jane Eyre".

    Melville, "Mardi", schwierig, kurios, jedenfalls bereichernd.

    Zeromski, "Schutt und Asche".

    Gontscharow, "Eine alltägliche Geschichte" und "Oblomow". (Nicht zum ersten Mal.)

    Hamsun, "Hunger".

    Merimée, Novellen.

    Meredith, "Der Egoist".

    Frohe Feiertage!

    Ich verbringe die Zeit mit meiner Liebsten, sowie u.a. mit Giovannino Guareschi (gerade "Don Camillo und die Rothaarige") und Goethe-Balladen.

    Gute Besserung den Erkältungskranken!

    Ich hab Hexenschuss und bin ab und an, wie auch sonst, im Krafttraining

    Unterwegs, auf dem Kobo:

    Uwe Tellkamp. "Der Eisvogel", "Der Turm", "Der Schlaf in den Uhren".

    Ersteres inzwischen abgeschlossen, und ich fand es sehr gut geschrieben.

    "Der Turm" hatte ich schon mal gelesen, nach dem Erscheinen der Taschenbuchausgabe, und möchte es, jetzt als "Vorab" zu "Der Schlaf in den Uhren" nochmal lesen. Und weil ich es auch sehr gut geschrieben gefunden hatte.

    Dies alles unbefangen, ich bin nicht sehr geübt im Lesen neuerer Literatur.

    Och, ich halte es für möglich, dass ich einer Satire aufgesessen bin.

    Und jetzt überlege ich, selbstredend, an wen die sich richtet.

    a) Die, denen der ganze Gender-, Woke-, etcetera Krempel auf den Keks geht?

    b) Oder die, welche Opern und Operninszenierungen mit ebendem aufladen?

    ( Die Suchmaschine der Wahl findet da vieles. )

    Ja, die Grenzen zwischen Realität und Satire verwischen sich.


    Ich bin immer noch nicht ganz sicher. Postillon-Prinzip ...? Vor allem hätte mich die letzte Strophe interessiert, wo es um "alle Mädchen sind ja mein" geht.
    Jedenfalls eine tolle Seite.

    Durchaus. Aber mir, ganz im Ernst, etwas zu woke. Sobald es politisch wird.

    Und deshalb tippe ich auf a) :saint:


    Musikalisch dagegen ... also, dies

    https://blogs.nmz.de/badblog/2…yse-in-335-teilen-takt-1/

    habe ich mir vorgenommen, noch zu schaffen.

    Zweitlektüren werde ich auch in meine Liste integrieren. Ich bin jetzt in dem Alter, in dem es Zeit wird, für gut befundene Bücher noch einmal zu würdigen. Alle Zeit der Welt hat man ja auch nicht mehr, und da weiß man wenigstens, dass die Lektüre sich lohnt.

    Unbedingt. Bei mir wird der SWB (Stapel wiederzulesender Bücher) immer höher.

    Und der SWWB schon seit längerem auch. Der SWWWB ............... :)

    Wobei Leselisten bei mir immer fluid sind, nämlich nur in meinem Kopf.

    Leute, kauft Papier. Die alten Ausgaben. Habt ihr es in den Regalen, ist es nicht zu ändern :)

    Leute, kauft Noten. Die alten. Habt ihr Papier im Regal, ist's nicht zu ändern :)


    »Ens Vogelfänger*in bin ich ja« – Deutscher Notenverlag veröffentlicht gegenderte »Zauberflöte«

    https://blogs.nmz.de/badblog/2…-gegenderte-zauberfloete/


    Der Beitrag ist vom 7. November, und ob dieser Klavierauszug wirklich erschienen ist, weiß ich noch nicht.