Das Lesetempo lässt nach.
Aber es wächst das Verständnis, dass es auf's Tempo ja auch nicht ankommt.
Die Konzentrationsfähigkeit lässt ja nicht nach, sondern wandelt sich nur.
Ich meine immer öfter, auch was zu verstehen von dem, was ich lese.
Leselisten, wie immer, nur im Kopf, also ständig im Fluss.
Was ich lese, trage ich in mein Jahresnotizbuch ein, das ist mir wichtig.
Häufiges Gefühl: oh, den/die, davon hatte ich mehr lesen wollen, auch über, Biographisches, und das ist schon wieder Jahre aus den Augen verloren.
Was ich dieses Jahr nicht begonnen habe:
in 2022 hatte ich mir ein Lesezeichen in meine Balzac-Ausgabe gelegt.
Die alte Goldmann-Ausgabe, Lizenzausgabe Bertelsmann, übersetzt von Ernst Sander.
Vorgesehen: Lektüre der "Comédie" in chronologischer Reihenfolge.
Erster Roman: Die Königstreuen (Le dernier Chouan ou la Bretagne en 1800, 1829).
Nicht begonnen.
So über den Daumen gepeilt hab ich wahrscheinlich 3/4 der Romane und Novellen gelesen, über Jahrzehnte, teils auch mehrfach.
Alles nochmal, oder neu. Ich behalte es im Auge
Außerdem nicht begonnen: Wiederlektüre des "Ulysses".
Vor einigen Monaten ein Exemplar der kommentierten Ausgabe gekauft, und ich möchte beim Lesen die englische Ausgabe parallelisieren
aber das nehme ich mir für "Moby Dick" auch schon seit Jahren vor.
Begonnen dagegen, und DAS Leseerlebnis des Jahres, auf dem Kobo, Marcel Proust, den ich in den 80ern, warum auch immer, sehr viel gelesen hatte.
Die alte Rechel-Mertens-Übersetzung steht hier, die Ausgabe in Buchkassette, ich habe mich nicht für die durch Lucius Keller revidierte Rechel-Mertens entschieden, sondern für Bernd-Jürgen Fischer.
Elektronisch, weil diese https://d-nb.info/1141209608 Kassette nicht zu kriegen ist.
Inclusive Proust-Handbuch, das ist schon sehr verlockend.
Ein Teil der Zeit, wie immer, die Dauerlektüren:
biblische Schriften, plus Sekundärliteratur dazu. Pascal. Nietzsche, E.M. Cioran, schon seit längerem auch Nicolas Gómez Dávila. H.C. Artmann.
Lyrik, in (regel-)mäßiger Dosis, ich hoffe sehr, dass mir nächstes Jahr mal wieder nach Rilke ist.
Wunderbar: das ein- und andere von Henry James. Wird mehr werden.
Das Ein- und Andere in meiner inoffiziellen Lesereihe "Seltsames, Abseitiges, Kurioses etcetera aus dem Langen 19. Jahrhundert".
Nach und nach mal wieder Arno Schmidt, in dieser Ausgabe, die ich schon lange hab
https://d-nb.info/966496191
Sehr besonders:
Charlotte Brontë, "Villette", fand ich besser als die berühmtere "Jane Eyre".
Melville, "Mardi", schwierig, kurios, jedenfalls bereichernd.
Zeromski, "Schutt und Asche".
Gontscharow, "Eine alltägliche Geschichte" und "Oblomow". (Nicht zum ersten Mal.)
Hamsun, "Hunger".
Merimée, Novellen.
Meredith, "Der Egoist".