Beiträge von Leibgeber

    Ich bin mir sicher, dass sowas ja schon Milliardenfach durchs Web schwirrt, nur fällt es uns üblicherweise nicht auf.


    Mein leichter Gänsehauteffekt: Kindle-Besitzern können ihre e-Books von Roald Dahl etc. inzwischen auf ihren Geräten geändert werden, ohne dass sie es merken.


    Leute, kauft Papier. Die alten Ausgaben. Habt ihr es in den Regalen, ist es nicht zu ändern :)


    Aktuell

    https://lithub.com/why-i-decid…le-guins-childrens-books/

    Theo Downes- Le Guin wohl ihr Sohn.

    Moin, Moin!


    Ein Ethiker hält es für wahrscheinlich, daß bald KI-Religionen entstehen, Sekten, die Künstliche Intelligenz verehren werden. Er plädiert dafür, daß wir uns jetzt darauf vorbereiten. Im Gegensatz zu früheren Kulten wird bei diesem die Möglichkeit bestehen, mit der Gottheit zu kommunizieren.


    Nur falls jemand gefragt hätte, woher meine heutige Gänsehaut gekommen ist.

    Die Möglichkeit der Kommunikation bestand auch schon bisher und länger.

    Es nennt sich, glaub ich, Gebet ....


    Was die Gänsehaut betrifft, so hätte sie mir vor ca. 35 Jahren kommen können. Als ich die Neuromancer-Trilogie gelesen hab.

    Inzwischen ist sie da, manchmal. Die Gänsehaut.

    Eines der eher wenigen Werke der Science Fiction, die, wenn auch in etwas anderer Weise, (virtuelle) Realität geworden sind.

    Im Rahmen meiner Lesereihe "unbekannte, obskure, seltsame, oder wie-auch-immer-Literatur vorrangig des 19. Jahrhunderts":

    Ludwig Bechstein, Die Geheimnisse eines Wundermannes

    https://www.ngiyaw-ebooks.org/ngiyaw/author/bechstein.htm

    Ohne alle Kenntnisse, außer, dass es sich um den Märchen-Bechstein handelt.


    Bisher eine gar seltsame Botanik-Vorlesung mit einer heftigen Auslassung betreffend den Tod "des Erzketzers, des Abtes Jerusalem in Braunschweig."

    Musste ich nachschauen, klar

    https://de.wikipedia.org/wiki/…iedrich_Wilhelm_Jerusalem

    Es verortet den Roman im Jahre 1790.

    Und wer der seltsame, in Mühlhausen geborene, Botaniker - so es eine Vorlage gibt - ist, das weiß ich nach 10 Seiten noch nicht.

    Mir ging es ganz ähnlich mit Schmidts Übersetzung von Wilkie Collins, "Die Frau in Weiß". Unvergessen ist mir (nur ein Beispiel unter Hunderten) der Halbsatz, nachdem der Erzähler eine Tasse kaputt geschlagen hatte - seine Gesprächspartnerin stand "trübe trauernd über den Trümmern der Teetasse". Herrlich! Collins ist in behaglicher Erzähler, aber kein glänzender Stilist, und das Besondere dieses Buches ist Schmidt zu verdanken, nicht Collins.

    Gestern mit Freundin im öffentlichen Bücherschrank geräubert.

    Bester Fund *freu* :


    Die Frau in Weiß, Übersetzung Arno Schmidt, Goverts, 5. Auflage 1965. Gut erhalten, fadengeheftet, mit Schutzumschlag.

    Foto übrigens, oder Filmstill, wie das vielleicht heißt, nehme ich an, aus dem Mehrteiler

    https://de.wikipedia.org/wiki/Die_Frau_in_Wei%C3%9F_(1971)


    Ich hatte "Woman in White" und "Moonstone" auf Englisch gelesen, vor vielleicht 25 Jahren.

    Für die Schmidt-Übersetzung bin ich demnächst mal fällig.

    Wen ich raus bin aus meinen Henry-James-Exegesen.

    Wie ist Braddon denn so? Ich habe mal eine "Literaturgeschichte des Krimis" gelesen, in der sie erwähnt wurde - wenn ich mich richtig erinnere, gehört sie ins Genre Schauerromantik?

    Nun, wie sie insgesamt so ist, weiß ich nicht. Denn dies ist mein erster Roman von ihr, von, laut englischsprachiger Wikipedia, mehr als 80.

    Ich wäre interessiert, eine ihrer Gespenstergeschichten zu lesen.


    Dieser gehört in das Genre "Ein Criminal-Roman". Wie es früher bei dtv hieß.


    Die Übersetzung finde ich unglaublich komisch.

    Der ehrwürdige Londoner Temple wird ganz korrekt als Tempel eingedeutscht, und die im Titel genannte, sehr undurchsichtige Lady geht für schönbehaart (fair-haired) durch. Eisenbahndecke (für railway rug = Reisedecke) ist auch gut.


    Für Fans dieser Art Literatur lesenswert, meine ich. Sagen wir, wie ein-nicht-so-gut-wie-von-Arno Schmidt übersetzter Wilkie Collins.

    Bei meiner inoffiziellen, schon seit zig Jahren laufenden Lesereihe "unbekannte, obskure, seltsame, oder wie-auch-immer-Literatur vorrangig des 19. Jahrhunderts" ...

    In deren Rahmen:


    Braddon, Mary Elizabeth: Lady Audleys Geheimnis

    https://www.mobileread.com/forums/showthread.php?t=285204

    https://www.mobileread.com/forums/showthread.php?t=285523

    https://www.mobileread.com/forums/showthread.php?t=285934


    Ich musste mal wieder für die Übersetzung entscheiden, zu viel Englisch ist aus Konzentrationsgründen nicht drin.

    Also deutsch von einem Dr. Büchle.


    Die Übersetzung stellt mich durchaus zufrieden.

    Nach einigen Vergleichen mit dem Original geht die für ungekürzt durch, und schön alterthümlich ist sie auch.

    Ich meine, dass Arno Schmidt mal was geschrieben hätte zur Qualität solcher Übersetzungen, eventuell im Zusammenhang mit JF Cooper.

    Danke für den Mobileread-Link!

    brucewelch veröffentlicht da eine Unmenge e-books, zum Teil richtige Gesamtausgaben, Editionen eigentlich schon.

    Bei meiner inoffiziellen, schon seit zig Jahren laufenden Lesereihe "unbekannte, obskure, seltsame, oder wie-auch-immer-Literatur vorrangig des 19. Jahrhunderts" ist er und sind Frodok und pynch immer wieder hilfreich. Das ist es, was ich zum größten Teil auf dem Kobo betreibe.

    Gerade fand ich

    https://www.mobileread.com/forums/showthread.php?t=341427

    Theodor Mügge ??? je von gehört ???

    aber: wann das alles nur lesen .......

    Empfehlenswert.

    Das meine ich auch. Allerdings erst nach Lektüre des Werkes.


    Ich hatte, vor Jahren, diese Ausgabe gelesen (außer Aufsätze, Autobiographien, Briefe)

    https://www.mobileread.com/forums/showthread.php?t=226897

    und viel Freude damit, vor allem wegen beider Versionen von "Der Grüne Heinrich" hintereinander.


    Ich denke, dass Kittstein vertiefend wirken wird.


    An die Keller-Fans, Bitte um Hilfe:


    welche Druckausgabe würdet ihr empfehlen?


    ( Abseits der HKKA - nicht bezahlbar -

    und der "Deutsche Klassiker-Verlag" - "Die Leute von Seldwyla", "Züricher Novellen" und "Der Grüne Heinrich" (leider nur die 1. Fassung) gibt es als Taschenbuch, die anderen einfach zu teuer für mich. "Heinrich" 2. Fassung ist antiquarisch gar nicht zu ermitteln. )


    Liebe Grüße

    Leibgeber

    Ich habe mir "Der Baron Bagge" von Alexander Lernet-Holenia vorgenommen, eine Novelle, die von Michael Maar in "Die Schlange im Wolfspelz - Das Geheimnis guter Literatur" als Meisterwerk gerühmt wird.

    Ich krieg schon wieder Lust. Ist das sowas wie "Kitsch Konvention und Kunst", erweiterte Ausgabe? ;) Den berühmten Klassiker von Deschner hatte ich vor zig Jahren mal gelesen.

    Ich bin nun wieder in "Pelle der Eroberer" von Martin Andersen Nexö eingestiegen. Schon 2018 habe ich einen Anlauf damit gemacht, jedenfalls entdecke ich in einem Forum, das ich damals oft besucht habe, ein Zitat aus dem Buch, das im letzten Drittel des ersten Bandes zu finden ist. Aber ich tue mich schwer damit, und vermutlich ist auch der Abbruch 2018 kein Zufall. Ich habe "Ditte Menschenkind" so sehr genossen, weil Nexö ein so unglaubliches Einfühlungsvermögen in die Psyche eines kleinen Mädchens zeigte. Im Pelle geht es nun mal um einen kleinen Jungen. Und diese Jungsperspektive, die Allmachtsphantasien, in denen schon im Alter von acht Jahren die zukünftige unverschämte Männlichkeit durchscheint, die kann ich im Moment ganz schlecht vertragen.

    Mit den Jahren werde ich in dieser Hinsicht immer empfindlicher.
    Ein wenig werde ich sicher noch weiterlesen, aber ich bin nicht sicher, wie lange ich dranbleibe. Einen dritten Anlauf werde ich nicht machen. Wenn es mir diesmal nichts taugt, dann wandert Pelle von hinnen.

    Auf was du mich bringst ... gerade in Lernet-Holenia investiert, und jetzt Ditte ... das allerdings hab ich seit über drei Jahrzehnten. Ich hatte damals noch die Unart, oder Art, vorne das Kaufdatum reinzuschreiben. (Aber mit Bleistift.) 21.3.1991, muss wohl ein Kölner Antiquariat gewesen sein, und das hatte fünf Deutschmark gekostet. Dietz Verlag.

    Nur Zeit hab ich jetzt nicht dafür.

    Ich finde ihn, nach knapp der Hälfte, wesentlich besser als die doch berühmtere "Jane Eyre".

    Manchmal scheint sogar Humor durchzublitzen ...

    Thematik, naja, sind beides Gouvernantenromane, oder ? ;)

    Also, "Villette" könnte für alle, die, wie ich, die Erzählliteratur des Langen Neunzehnten Jahrhunderts lieben, eine gute Wahl sein.

    Ein großer Roman, dem, anders als "Jane Eyre", das Transzendieren in große Lebensfragen, vor allem das Thema Einsamkeit, gelingt.

    Nicht ganz ohne Mängel, meine ich - Mrs Brontë muss auch hier eine Dachbodenspukerei einführen, die ich nicht schlüssig finde, aber das sind Kleinigkeiten.

    Die Hauptpersonen sind psychologisch schlüssig, ich fand das alles wirklich bewegend.

    Die Manesse-Ausgabe (Übersetzung Ilse Leisi) übersetzt übrigens die recht häufigen französische Dialogabschnitte, und zwar als Fußnoten, nicht im Anhang.

    Bezogen auf seine Lebensdaten ist Lernet-Holenia eigentlich noch kein Klassiker (1897 - 1976), aber aufgrund seiner Themen und seines Stile möchte ich ihn gern dazurechnen. Im Regal muss er neben Leo Perutz stehen. Ich mache diesen Faden hier auf, weil ich einen Dünndruckband mit vier Romanen von Lernet-Holenia gefunden habe, die ich alle vier in diesem Jahr lesen möchte. (Im letzten Jahr hatte ich "Ein Traum in Rot" gelesen, was mir sehr gefallen hat.)


    Hallo Zefira,

    ist das der?

    https://d-nb.info/840695608


    Ich könnte schwach werden. Lernet-Holenia wie auch Perutz kommen mir seit zig Jahren immer wieder zwischen -

    hab von beiden, soweit erinnerlich, noch nie was gelesen.

    Davon gab's mal eine kleine Auswahl (hg. v. Elsemarie Maletzke, Frankfurt/Main 1987, knapp 400 Seiten). Ich hab da mal so 200 Seiten gelesen, hat mich nicht unbedingt vom Hocker gehauen (Arno Schmidt hin oder her ;-))

    Ich nehme an, dass davon auch niemand mehr wüsste, wäre es nicht von den Brontës.

    Leibgeber, die Romane der Brontes habe ich in den Neunzigern alle gelesen. "Villette" fand ich von der Thematik un dem Setting her recht spannend.

    Ich finde ihn, nach knapp der Hälfte, wesentlich besser als die doch berühmtere "Jane Eyre".

    Manchmal scheint sogar Humor durchzublitzen ...

    Thematik, naja, sind beides Gouvernantenromane, oder ? ;)

    Diesmal klappt's, auf Neujahr einen neuen Roman anzufangen.

    Dominique von Eugène Fromentin. Winkler

    https://d-nb.info/870989812

    Angeregt übrigens durch den Kommentar in James', Die Gesandten. Wo Autor und Roman erwähnt werden.

    Das ist ein eher kleiner, und, meine ich, psychologisch geschickter Roman. Junger Mann, 17, verliebt sich in junge Frau, 18. (In dem Alter sind das, bekannterweise, Äonen. 37-38 oder 57-58 dagegen kein Problem.) Und sie auch, wie immer mehr durchscheint, in ihn. Junge Frau heiratet, wie die Konvention es will, einen anderen, Älteren ....


    Die schwierige Entscheidung: welcher Roman jetzt ? entschieden für:

    Charlotte Brontë, Villette. (Manesse.)

    Nach der Wiederlektüre von "Jane Eyre" (Charlotte) und "Sturmhöhe" (Emily) letztes Jahr dieser zum ersten Male.


    Vor etwa fünf Jahren "The Tenant of Wildfell Hall" von Anne.


    Also fehlt ja von den berühmten Schwestern gar nicht mehr so viel. Außer, meines Wissens, zigtausend Seiten Angria und Gondal ;)

    Einen Thread zu Henry James hab ich nicht gefunden. Und meine, dass er einen verdient hat. Falls es schon einen gibt, ist es ja vielleicht möglich, umzuhängen?


    Hierzu

    Was lest ihr gerade?


    Henry James, Die Gesandten.

    Einige unfertige Anmerkungen.


    Ich meine, einen wirklich GROẞEN Roman gelesen zu haben, in schöner Ausgabe

    https://www.hanser-literaturve…andten/978-3-446-24917-2/


    Sie enthält, laut Nachwort Seite 615, zum ersten Male komplett deutsch, das Vorwort des Verfassers zur New York Edition 1909

    https://gutenberg.org/ebooks/432

    Und das ist eine Romantheorie, die ich schwer verständlich und sehr spannend finde. Wiederlektüre projektiert.


    Die Übersetzung ist, denke ich, beim DEM Übersetzer, in Ordnung. Ein bisschen verglichen hab ich ab und an auch.


    Eine dicke Leseempfehlung, eventuell ja nicht nur für ältere Herrschaften (wie ich) ;) ;( , die meinen, ihre Jugend verpasst zu haben (wie ich) ;( ;)


    So wie es steht in Book 5, Chapter II:

    Zitat

    “It’s not too late for you, on any side, and you don’t strike me as in danger of missing the train; besides which people can be in general pretty well trusted, of course—with the clock of their freedom ticking as loud as it seems to do here—to keep an eye on the fleeting hour. All the same don’t forget that you’re young—blessedly young; be glad of it on the contrary and live up to it. Live all you can; it’s a mistake not to. It doesn’t so much matter what you do in particular, so long as you have your life ...

    ... and so on.

    Endlich hab ich mal eine Schlüsselszene als solche erkannt, und das in dem Alter ...


    Ein Roman voll wunderbarer Dialoge, bei dem ich permanent das Gefühl hatte - noch mehr als bei vielen anderen - wer-weiß-wie-viele-Subtexte zu verpassen. Aber manchmal auch einen zu finden.

    Ein Roman, der es hinkriegt, dass eine der weiblichen Personen (Mrs. Newsome) nie leiblich auftaucht, aber ständig im Hintergrund dräut ... oder so.


    Ein Roman, der .... gelesen werden will.


    Henry James generell: ich hab ein bisschen recherchiert in Sachen Übersetzungen. So viele gibt es gar nicht, und das bei solch einem Autor ...