Beiträge von Leibgeber

    Ich habe sogar einige ausdrückliche "black romance"-Momente in Erinnerung, vor allem die Alpträume des Liebespaars.
    In seinen späteren Romanen ist Zola deutlich nüchterner. Aber ich erinnere mich noch an so gewisse Stellen, zum Beispiel in "Das Tier im Menschen", wie das Verhältnis zwischen Jacques Lantier und seiner Lokomotive erotisch immer weiter aufgeladen wird, bis hin zum "Tod" der Lok nach einem Zugunglück. Ist das noch naturalistisch oder weist es schon auf den Expressionismus voraus?

    Wirklich ? Also, sowas .... ich werde das mal auf Wiedervorlage legen.

    Hauptsache, ich hab meine Märklin lieb.

    Ich hab in eine ältere "Thérèse", Reclam, investiert, Übersetzung von Ernst Sander.

    Sowie in eine noch ältere "Nana", Winkler, übersetzt von Walter Widmer.

    Solide, da kann man nichts verkehrt machen.


    Wie es sich wohl gelesen hätte, wenn Arno Schmidt es nachgedichtet hätte.

    Ich sehe nämlich gerade, dass er sich geäußert hat

    https://www.arno-schmidt-stiftung.de/eba/search?q=zola


    Aber den den Ausgaben der literarischen Essays, die ich hier stehen hab, ist "Germinal" nicht drin.

    (Die vier blauen Paperbacks zur deutschsprachigen, die drei roten zur angelsächsischen Literatur, mit Anhang zu Jules Verne.)

    Womit ich ein bisschen hadere, ist, dass der Roman wohl als sehr naturalistisch gilt. Ich sehe schon, für welche Elemente diese Klassifizierung gelten kann, aber soweit ich das laienhaft
    beurteilen kann, hat Zola die Romantik hier bei weitem noch nicht ganz abgestreift.

    Dann sollte ich Thérèse vielleicht eine Neulektüre gönnen :)


    Hallo Bluebell,


    Empfehlungen gebe ich ungern und selten ab. Ansichten äußern finde ich okay.


    Ich hatte Anfang letzten Jahres die "Drei Städte"-Trilogie gelesen, du findest hier was dazu

    Was lest ihr gerade?


    Es gibt Autoren, die mir liegen, und solche, die es eher nicht tun. Geschmackssache. Interessant fand ich, dass ich Überlegungen angestellt hatte, was mich an der Art zu schreiben denn störte. Und ich bin nicht so richtig dahintergekommen. Außer, dass ich literarische Personen als Ideenträger - so hatte ich es empfunden - nicht so mag. Du findest in dem Thread davor auch anderes dazu, bspw. von Zefira.


    Warum ich mir diese vergleichsweise nicht so bekannte Trilogie vorgenommen hatte, weiß ich nicht. Vielleicht gerade deswegen.


    Übrigens können die Romane des Rougon-Macquart-Zyklus mit Sicherheit auch für sich, einzeln, gelesen werden.

    Wie ich es mit "Das Paradies der Damen" gemacht hatte. Das Warenhausthema ist nicht übel, aber ............. siehe hier drüber.


    Das kurz erwähnte gelbe Reclam von "Germinal" steht hier immer noch. Und liegt hartnäckig durchaus eher oben auf dem SUB.

    Es ist Nummer 4928, ISBN 3-15-004928-8, Ausgabe 1991. Herausgegeben und mit einem (kurzen) Nachwort von Wolfgang Koeppen.

    Meines Wissens ist das einer der berühmtesten Romane des Zyklus.

    Und auch stand-alone-readable.


    Übrigens würde ich auch "Therese Raquin" durchaus noch einen Versuch gönnen. Aber einen ungekürzten.

    Könntest du mitteilen, welche Ausgabe du gelesen hast?

    Hier hat sich der dritte Teil von Coopers Littlepage-Trilogie eingefunden, "Die Roten", Übersetzung Arno Schmidt, gebundene Ausgabe Goverts.

    "Satanstoe" und "Tausendmorgen" stehen schon lange rum, und die waren seinerzeit schwer zu beschaffen gewesen. Beides übrigens ehemalige Bibliotheksexemplare.

    Dieser Band dagegen unglaublich preiswert, die zunehmende Anzahl von Buchverschleuderern hat eben Auswirkungen.

    Ich möchte dem gerne eine Lektüre gönnen.

    Die Übersetzung

    https://www.mobileread.com/forums/showthread.php?t=201236

    hab ich gerade vom Kobo gelöscht. Einige Vergleiche ergeben, dass Schmidt doch vorzuziehen ist. Also Nachdichter jedenfalls besonders :belehr:

    Übersetzer Carl Kolb, und ich war mir sicher gewesen, dass Arno Schmidt den erwähnt. Im Zusammenhang mit Cooper.

    Aber die eBa

    https://www.arno-schmidt-stiftung.de/eba/search

    findet ihn nicht. Entweder mein Gedächtnis, oder die Suche nicht kapiert. Ich suche nach der Stelle, wo Schmidt schreibt über die Qualität dieser alten Viel-Übersetzer.

    Nachgeliefert: ich hab die Stelle wiedergefunden, via

    https://www.mobileread.com/forums/showthread.php?t=201236

    Nur ist's über negative Qualität.


    Zitat

    "[...] Es handelt sich um eine Unzahl von Duodez-Bändchen (Umfang zwischen 5 und 7 Bogen); 1841 waren es bereits 165 Stück; mit ganz wenigen Ausnahmen grausigste übersetzerische Fabrikware, bei der man auf wahrhaft extragalaktische Schnitzer gefaßt sein muß - Einer polstert sich gegen Schläge mit einer 'Unions-Jacke' (im Original natürlich "Union Jack"); über Flüssen liegt, wenn es morgnet, 'dicker Mist'; usw. usw.; - mir ist zuweilen schon der Einfall gekommen, ob es sich nicht um einen solidarischen Racheakt, wegen unzulänglicher Bezahlung handeln könnte? (manche Witze sind ansonsten schlechterdings unerklärbar). [...]"

    (Aus dem Nachwort von Arno Schmidt in dem von ihm übersetzten Cooper-Roman Conanchet oder die Beweinte von Wish-Ton-Wish, Stuttgart, Goverts, 1962.)

    Ja, hier werden wohl häufiger die Readers Digest-Bände entsorgt. Die liegen auch wie Zement in den Regalen, vielleicht weil man dort keine Inhaltsangabe einsehen kann oder einfach, weil sie zu altmodisch aussehen.

    So welche hatte ich gerade letzte Woche mitgenommen, aber keine verkürzten Romansammelausgaben:


    Das große Readers Digest Gartenbuch, drei dicke Bände, zusammen 1407 Seiten, schöner Einband, gutes Papier, fadengeheftet, 1965.

    Keine Fotos, sondern Zeichnungen. Wertigste Biologie, Flora wie Fauna.

    Ich konnte nicht widerstehen :habenwolln:

    Ohne übrigens im mindesten den grünen Daumen zu haben. Ich mach mir nicht mal mit den Balkonkästchen gerne die Pfoten schmutzig.

    Im dritten Band fehlt ein Dutzend Seiten, nothing's perfect ...

    Ich glaube du hast mich missverstanden. Die Trilogie rechne ich nicht dem sozialistischen Realismus zu, aber ich las damals in Rezensionen, das das für die Mutter gilt.


    Gruß, Lauterbach

    Meiner Leseerfahrung nach ist das so.


    Ich hatte, vor schon längeren Jahren, mit Sicherheit einen guten Teil der Gorki-Prosawerke gelesen.

    ( Alle als dtv übrigens, Lizenzausgaben des Winker Verlags. )

    Inclusive den sehr umfangreichen "Klim Samgin".


    Hängen blieb eher wenig. Aber wenn überhaupt was auf dem SWB liegt, dann die drei Autobiographischen.

    Die Erzählungen fand ich zum Teil auch lesenswert.

    Hier, neben anderem, also:

    Boleslaw Prus, Die Puppe. Und bisher macht es mir viel Spaß.

    Ich habe Schwierigkeiten mit den polnischen Namen, obwohl es bisher nicht so viele sind.

    Und, übrigens, Seite 79:


    Zitat

    Damit endete die Unterhaltung, die in einem so reichlich mit französischen Ausdrücken gespickten Polnisch geführt worden war, dass es einem pickligen Gesicht ähnelte.


    Sätze, sich drin zu verlieben ....

    Ich habe mal "Die Mutter" von ihr gelesen, noch im alten Jahrtausend. Es gibt auch eine sehr hübsche Ausgabe von "Schilf im Wind" bei Manesse.

    Offenkundig. So ist das mit der Enthemmtheit am späteren Abend. Gibt doch noch Schnäppchen. Auch bei älteren Manesse. Für so eins ist immer noch irgendwo Platz. Bestellt. Jedenfalls nur enthemmt. Nicht hemmungslos.


    :habenwolln:

    Unterwegs, auf dem Kobo:

    Grazia Deledda, Die Flucht nach Ägypten.

    Text vom deutschen Gutenberg, ePub erstellt mit Gutenberg ePub Generator.

    Wenn es stimmt mit den Werkangaben in Wikipedia, ist von ihr sehr wenig übersetzt. Trotz Nobelpreis.

    Cool, Zefira. Ich hatte es auch über die Bildersuche versucht, und nicht gefunden.


    Mein Exemplar war heute in der Buchhandlung.


    Für den Preis hätte es früher ein Dünndruck gegeben, Fadenheftung, Leineneinband mit Schutzumschlag, Lesebändchen. Plus Anmerkungen und Nachwort.

    Was davon bleibt, ist ein griffiger Einband aus einem mir nicht bekannten Material, und zwei (hübsch farblich abgestimmte) Lesebändchen.

    ( Aber Lesebändchen ohne Fadenheftung, also, da könnten ja auch Taschenbücher mit Lesebändchen gemacht werden. )

    Sowie der Essay, der durchaus verlockend ist.


    Kann der Verlag nichts für. Alle Preise steigen, auch die für's Papier und die Einbände.

    ( Nur die Übersetzer dürften nach wie vor eher wenig verdienen. )

    Und ich meine irgendwann gelesen zu haben von einer Firma, die spezialisiert war auf diese Art Leinen für Bucheinbände, und insolvent ging. Wie so viele.


    Das Titelbild ist schön, ja, das ist sehr gut ausgesucht. Gut, dass da noch nachgebessert wurde.


    Ich halte es für möglich, dass Kampa Gewinn macht mit Kriminalromanen (vom Besseren) und damit eben ab und an was Ambitionierteres finanziert.

    Mit dem

    https://kampaverlag.ch/produkt/pater-brown-tod-und-amen/

    liebäugele ich schon länger.


    Ich freue mich drauf. Aber mehr als ein Romandickleiber zur selben Zeit, das mache ich meist nicht mehr. Also, bald.