Poe im November
https://loomings-jay.blogspot.…4/11/poe-im-november.html
Schöner Artikel über zwei ikonische Daguerrotypien.
Bei weiterem Herumstöbern fand ich diesen Wikipedia-Artikel über ein kurioses Totengedenken
Poe im November
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Schöner Artikel über zwei ikonische Daguerrotypien.
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Henry James, Washington Square. Übersetzerin Bettina Blumenberg. Manesse Verlag.
Henry James, Der Amerikaner. Ausgabe Deutsche Buch-Gemeinschaft Berlin Darmstadt Wien 1969, Lizenz der Übersetzung Kiepenheuer & Witsch von Herta Haas.
Übrigens, so wie auch einige andere der Übersetzungen bei K & W, mit dem Vorwort (als Nachwort) von Henry James zur Ausgabe The Novels and Tales of Henry James (1907–1909; 1918)
https://en.wikisource.org/wiki…r%27s_Sons,_1907)/Preface
Ich halte diese Vorworte des Autors für sehr erhellend zum Werkverständnis, für interessante Einblicke in die Autorenwerkstatt und für große Literatur.
Fordernd sind sie aber auch.
Ich weiß nicht recht, ob ich "Die Flügel der Taube" auslesen soll. Ich stehe ungefähr in der Mitte und komme noch immer nicht klar mit dieser Erzählweise, die ich als extrem schwammig empfinde. Manchmal lese ich eine ganze Seite, ohne am Ende zu wissen, was sie mir sagen wollte.
Vielleicht sollte ich es gut sein lassen, obwohl ich mich schon wieder über mich selbst ärgere; früher hatte ich wesentlich mehr Geduld beim Lesen (einfach weil ich noch nicht soviel Auswahl beim Lesen hatte - heute ist halt immer mindestens ein anderes Buch in Griffweite, das lautstark tönt ...).
Ja, "Die Flügel der Taube" und "Die Goldene Schale" fand ich sehr schwierig.
"Der Wunderbrunnen" und "Die Gesandten" nicht ganz so sehr.
Es wurde einfacher durch ein bisschen Nachlesen über den "späten" Henry James sowie die Erkenntnis, dass er einfach zunehmend indirekt ge-/beschrieben hat.
Die Personen spiegeln sich durch andere, es findet eine ständige "Brechung" des direkten Blicks statt.
So gesehen wurde der schon alte Autor zunehmend "moderner".
Einfacher wurde es auch durch die resignierte Erkenntnis des doch schon recht alten Leibgeber:
im Grunde ist es unmöglich, was über meine Mitmenschen zu wissen. Aber eine Möglichkeit, ein bisschen was über sie zu erfahren (soweit mich das überhaupt interessiert, aber ich bin interessierter an denen in Romanen ) ist, zu beobachten, wie Menschen auf andere Menschen reagieren.
Schwammig finde ich das nicht. Sondern sehr präzis. So wie Lichtbrechung, physikalisch, sehr präzis ist.
Ein bisschen was an James-Exegesen ist in Arbeit. Aber mein Englisch ist sehr eingerostet.
Für demnächst 10 Tage Urlaubsreise selbstverständlich nicht nur der Kobo.
Was mach ich denn, wenn der mal abschmiert ... Fallback Papier eingepackt.
Eine ältere und angebrauchte Taschenbuchausgabe von André Gide, Die Falschmünzer.
Auch in Wismar wird es außerdem Buchhandlungsgefährdungspotential geben.
Oh, riesige Tagebücher und Briefsammlungen gab's und gibt's die Menge. Aber sowas noch zu Lebzeiten ... übrigens hab ich über die Jahre immer mal wieder Handke gelesen. Und, ja, fand es immer spannend, vor allem meine Reaktion darauf: es bringt mich zum Langsamlesen. Und noch langsamer ... schadet nichts.
Es gibt Sätze, in die verliebe ich mich ....
"Mrs. Penniman was a tall, thin, fair, rather faded woman, with a perfectly amiable disposition, a high standard of gentility, a taste for light literature, and a certain foolish indirectness and obliquity of character. She was romantic, she was sentimental, she had a passion for little secrets and mysteries—a very innocent passion, for her secrets had hitherto always been as unpractical as addled eggs."
"Mrs. Penniman war eine hochgewachsene, dünne, hübsche, aber schon etwas verwelkte Frau mit einem durchaus liebenswerten Charakter, einem ausgeprägten Sinn für Anstand, einer Vorliebe für leichte Literatur und einer etwas störrisch wirkenden Unredlichkeit und Abwegigkeit in ihrem Verhalten. Sie war romantisch, sie war sentimental, und sie hegte eine Leidenschaft für kleine Geheimnisse und Heimlichkeiten, eine höchst unschuldige Leidenschaft, da ihre Geheimnisse bisher immer so unbrauchbar gewesen waren wie faule Eier."
Henry James, Washington Square. Übersetzerin Bettina Blumenberg. Manesse Verlag.
Die NZZ vermeldet
Paul Jandl: «Ich bemerkte, dass ich schon Tage nicht mehr an meinem Handrücken gerochen hatte» – Peter Handkes frühe Notizbücher sind jetzt online zugänglich.
Mit seinen Notizbüchern schreibt sich Peter Handke aus einer schnöden Welt heraus, um wieder ein Bewusstsein vom Leben zu bekommen. Es ist ein Akt der Epiphanien, aber auch der Abstürze.
https://www.nzz.ch/feuilleton/…ne-zugaenglich-ld.1852867
Direkter Link
https://edition.onb.ac.at/fedo…/methods/sdef:Context/get
... du liebes bisschen .....
Henry James: Was Maisie wußte. ars vivendi, 2016.
"Like her husband, she carried clothes, carried them as a train carries passengers."
Sie trug ihre Kleidung auf die gleiche Weise wie ihr Mann; sie trug sie so, wie ein Zug Passagiere befördert.
(Kapitel 1.)
Es gibt Sätze, in die verliebe ich mich ....
Henry James: Was Maisie wußte. ars vivendi, 2016.
Wenn es wild durcheinandergeht, ist es ja hochromantisch
Und: was wir heute abgedroschen finden, muss damals noch nicht so empfunden worden sein.
Ich hab die "Sämtliche Schriften" herausgegeben von Klaus Briegleb. (Der Nachdruck bei dtv.)
Hab vorhin den Band 2 mit u.a. "Reisebilder" rausgezogen.
Übrigens: echt gefühlte Sentimentalität ist für mich was Wunderbares. Ich war ja auch mal jung
Wenn ich im im DWB, dem Grimm'schen Wörterbuch, suche, finde ich als erste und einzige Quelle für das Wort "Lilienfinger" eben diesen Heine. Für "Rosenknospenmund" gar nichts. Es könnte also durchaus der Fall sein, dass beide Wörter von Heine geprägt und zum ersten Mal verwendet worden sind. Dass sie seither abgedroschen wurden, könnte man ihm dann nicht vorwerfen.
Ist es nicht so, dass Heine mit derartigen Wortprägungen lyrische Liebesexcesse anderer (nicht nur Romantiker) auf die Schippe nahm?
Dass er Abgedroschenheiten noch einen draufsetzte?
Eines meiner ersten Heine-Leseerlebnisse könnte eventuell am Gymnasium besprochen worden sein.
Das weiß ich nicht mehr. Jedenfalls hab ich es bis heute im Kopf
https://www.lieder.net/lieder/get_text.html?TextId=44420
Da gibt es den Liljenstengel (welchen Dialekt er wohl verballhornt?) und am Ende die Klopstock-Lektüre - Liebesszene im "Werther " gemeint?
Romantik humoristisch auf die Schippe genommen ...
Mittlerweile, viele Jahre wie auch Romantiker später, amüsiere ich mich über das Gedicht, merke ich gerade.
Meine Erlebnisse mit Harzreise und Heine überhaupt liegen schon länger zurück.
Zeit sie zu aktualisieren, nur, wann, bei all den dickleibigen Romanen ...
Henry James: Der Wunderbrunnen (Manesse).
Inzwischen stecke ich in "Des Kapitels Ende".
Die Tage über britische Frühstückssitten sinniert.
ZitatAlles anzeigenDas einzig Moderne an dem ganzen Haus waren die Licht- und Wasserleitungen.
Als Dinny Mittwoch morgens zum Frühstück herabkam – die Jagdgesellschaft sollte um zehn Uhr aufbrechen – saßen schon drei der Damen und alle Herren außer Hallorsen beim Frühstück oder holten sich eben ihr Essen von den Buffettischen. Sie glitt in einen Stuhl neben Lord Saxenden; er erhob sich ein wenig und sagte: »Morgen!«
»Dinny«, rief Michael von der Anrichte her, »Kaffee, Kakao oder Ingwerbier gefällig?«
»Kaffee und Brathering, Michael.«
»Brathering ist keiner da.«
Lord Saxenden blickte auf. »Was, kein Brathering?« und wandte sich wieder der Wurst auf seinem Teller zu.
»Schellfisch?« fragte Michael.
»Nein, danke.«
»Und was willst du, Tante Wilmet?«
»Indisches Risibisi.«
»Keines da. – Nieren, Speck, Rührei, Schellfisch, Schinken, kalte Rebhuhnpastete.«
Lord Saxenden erhob sich. »Ah! Schinken!« und ging zur Anrichte hinüber.
»Also, Dinny?« fragte Michael.
»Nur ein wenig Jam, bitte.«
»Stachelbeer-, Erdbeer-, Johannisbeer- oder Orangenjam?«
»Stachelbeer.«
Meint der das eigentlich ernst?
Aus "Ein Mädchen wartet". Dinny übrigens, eine junge Frau, ist definitiv nicht schwanger.
Und, weil Mr. James einfach großartig ist, direkt dran:
Wie alles kam. Fünf Erzählungen. Manesse.
Und hierzu: allein die erste Erzählung "Georginas Gründe" ist schon mehr als den Kaufpreis wert. Die im Titel genannte Dame ist ein dermaßen intrigantes, skrupelloses Biest ... Lesefreude pur.
Weil es so schön ist mit Mr. James, gleich anschließend:
Erzählungen. Kiepenheuer & Witsch, 1958.
Und, weil Mr. James einfach großartig ist, direkt dran:
Wie alles kam. Fünf Erzählungen. Manesse.
Sehr schöner Beitrag über Dylan Thomas, Lyrik in menschen- und maschinengemachten Übersetzungen, Curt Meyer-Clason
Weil es so schön ist mit Mr. James, gleich anschließend:
Erzählungen. Kiepenheuer & Witsch, 1958.
Nun, ist ja nicht alles so. Wäre sonst wie ständig Pralinen naschen.
Es hat sich für mich zu einem Romanwerk entwickelt, mit dem ich sehr viel Zeit verbringen kann. Läuft auf dem Kobo ja meist unterwegs.
Und gelegentliches Vertiefen finde ich spannend, zur Zeit
Andrea Giovene, Die Autobiographie des Giuliano di Sansevero
https://www.galiani.de/autor/andrea-giovene-4001321
Wer vorab lesen möchte, wie es gefallen haben könnte, findet ein paar schöne Rezensionen auf glanzundelend.
Die Bücher übrigens gut gemacht, aber, dem Preis entsprechend, ohne Fadenheftung. Hätt ich gewusst, dass der Galiani Verlag gar nicht selbständig ist - hätt ich sie trotzdem gekauft.
Die fünf Romane hab ich durch. Anstrengend, wirklich fordernd, und ich meine, etwas Wunderbares gelesen zu haben.
Mir fiel auf, dass es ja noch viel mehr "Italienisches" gewesen war, denn von letztem Jahr Herbst an hatte ich, so nach und nach, die Don Camillo und Peppone - Sammlungen des Giovannino Guareschi (wieder-)gelesen.
Es sollte jetzt was Kürzeres, wenn auch nicht unbedingt Leichteres sein.
Nach meinem Leseexcess 2022/23 ( die drei "großen letzten Romane", plus Porträt einer jungen Dame, plus noch einiges andere) jetzt:
Henry James, Die Aspern-Schriften. Übersetzung Bettina Blumenberg.
( Hatte ich vor zig Jahren schon mal gelesen, Manesse, in einem Band mit "Die Drehung der Schraube". )
Dieser kurze Roman (oder vielleicht Novelle) ist einfach brillant.
Und, neben der spannenden Story, ja auch der Blick des Europa-affinen Autors auf Venedig. Auch zu der Zeit schon Touristenstadt.
Weltbild hat Insolvenz angemeldet.
Zufallsfund