Beiträge von Dostoevskij

    Zitat von "Hubert"

    Geärgert hatte ich mich nur, dass von denen, die diesen zusätzlichen Leseaufwand nicht mehr erbringen wollen, was ich durchaus nachvollziehen kann, "guter Wille" eingefordert wurde. Diesen Ärger wollte ich zum Ausdruck bringen.


    Was für ein zusätzlicher Leseaufwand? Ich halte das nach wie vor für die Spiegelfechtereien eines intellektuellen Konservatismus. Tip- und Orthografiefehler, die ein gewisses Quantum übersteigen, und formale Dinge wie Anordnung des Textes usw. verzögern ihn IMHO merkbar. Es ist sehr löblich, wenn ihr euch zu einem Minderheitenschutz herablaßt. Mit "guter Wille" war eben jene Toleranz gegenüber einer Gruppe gemeint, die niemandem etwas Schlimmes tut. Ich übe ebenso Toleranz gegen jene, die meinen, daß man "daß"mit "ss" schreiben müßte, obwohl ich dadurch Brechreiz bekomme. In diesem Fall könnte es sogar so sein, daß die Mehrheit für meine Variante gewesen wäre, wäre sie denn gefragt worden. Aber bei der Groß/Kleinschreibung mit der Demokratie zu fuchteln, ist schon starker Tobak.

    Moin, Moin!


    Eben in der Frankfurter Rundschau <a href="http://www.fr-aktuell.de/ressorts/kultur_und_medien/feuilleton/?sid=318bd20b02c7998309f2d5cf2f664fc0&cnt=378061">gefunden</a>, daß die Echtheit des Buches nie bestritten worden ist, sondern was negativ auffiel, waren die mangelnde Informationen zur Editionsgeschichte: "Was die Kritiker umtreibt, ist die Edition, also die Art und Weise, wie die authentischen Aufzeichnungen in der renommierten Anderen Bibliothek dargeboten werden: nämlich ohne exakte Auskunft über die Textgenese zu geben, also darüber, wie aus zwei in der Not der Situation bekritzelten Heften und einer Kladde ein 121-seitiges Typoskript und dann eine Buchfassung von dreihundert Seiten Umfang wurde. Gerade weil es sich nicht um Literatur handelt, sondern um ein historisches Dokument (mit literarischen Qualitäten), sind die Kritiker so insistent."

    Moin, Moin!


    Auch wenn Eigenwerbung immer etwas Häßliches hat, möchte ich doch auf meine <a href="http://www.bibliomaniac.de/abc/ak/cnb.htm">Rubrik</a> innerhalb des Bücherlei hinweisen, in der ich solche kuriosen und erstaunlichen Meldungen rund um Bücher und Literatur sammle.

    Zitat von "JMaria"

    Hat es sonst noch jemand angehört?


    Leider konnte ich hier in Leipzig kein SWR2 empfangen; ich hätte mich ins Knie beißen können.


    Zitat von "JMaria"

    Hab ich das richtig verstanden, es gibt Briefe von Hesse an seine 3.Frau Ninon die bis 2008 gesperrt sind? Weiß jemand etwas darüber, warum das so ist?


    Das ist mir nicht mehr erinnerlich, es gibt aber, und ich möchte explizit darauf hinweisen, ein dickes Buch zu den beiden: <a href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3518378848/">Zwischen Welt und Zaubergarten</a>. Ninon und Hermann Hesse - ein Leben im Dialog.


    Zitat von "JMaria"

    Diese Ninon hat Hesse bis zum Ableben des Dichters über 1400 Bücher vorgelesen.


    Durch seine Augenkrankheit mußte er in seinen späten Jahren die Augen sehr schonen, das Vorlesen wurde somit zu einem der ganz, ganz festen Rituale in ihrem Leben. Aber nicht nur Bücher, auch die ganzen Briefe mußten gelesen und sortiert werden...

    Moin, Moin!


    Walter Kempowski, damit beauftragt, diesen Fall zu prüfen, kam zu dem Ergebnis, das Buch sei authentisch. Die Netzzeitung <a href="http://www.netzeitung.de/voiceofgermany/kulturnews/269567.html">berichtete</a>.

    Zitat von "sandhofer"

    Warum lese ich ein Buch mehrere Male? Eine lange Geschichte...


    ... und eine schöne Geschichte, die mir übrigens wieder klar macht, daß ich bei Wiederlektüren einfach noch zu halbherzig bin, denn ich gebe ehrlich zu, zu sehr noch ungelesenen auf den Leim zu gehen und die "rereads" gern aufzuschieben. Auch bei dicken Büchern geht mir das so. Ich muß mich quasi zwingen. Aber hinterher verstehe ich nicht mehr, was mich vorher zögern ließ.


    Auf den Trichter, den Bücherbestand zu veredeln, indem man z.B. Hardcover für alte oder verschlissene Taschenbücher erwirbt, steht mir zwar noch bevor. Ich bemerke aber schon die Tendenz beim eigentlichen Bücherkauf bei mir UND ich lechze förmlich nach Werkausgaben, die den mühsamen Nachkauf immer neuer Werke eine betreffenden Autors überflüssig machen und man in seinem Falle endlich "Ruhe hat". Wenn man's mal durchrechnet, sind Werkausgaben finanziell und qualitativ fast immer die bessere Wahl.

    Moin, Moin!


    E-Books werden oft höhnisch als der großer Versager deklariert. In Deutschland konnten sich proprietäre Lesegeräte bisher nicht durchsetzen. Viele E-Book-Abieter haben aufgegeben. Trotzdem sehe ich optimistisch in die Zukunft, weil ich selbst glaube, daß uns die eigentliche Revolution erst bevorsteht. Ich denke, daß E-Paper den Durchbruch bringen wird, allerdings wird unter Umständen eine längere Zeit vergehen, in der die Akzeptanz erst wachsen wird. Künftige Generationen werden sich den Vorteilen, die ein elektronisches Lesemedium bietet, wohl kaum verschließen.


    Außerdem gehöre ich zu der Minderheit derjenigen, die durchaus Bücher am Bildschirm liest. Ich empfinde es als angenehm. Ich kopiere den Text in einen Texteditor und stelle mir die Schrift groß und fett, so daß ich mich bequem in den Sessel legen und lesen kann.

    Zitat von "sandhofer"

    Allerdings sind m.W. ungefähr 9 Bände zu diesem Herrn erschienen, muss in den 30ern des letzten Jahrhunderts gewesen sein.


    Ich bekenne, ein Fan von Pelham Grenville Wodehouse zu sein. Zu den paar Autoren, die ich zur Auflockerung zwischen schwerere Kost einschiebe, gehören u.a. Kishon, Simenon und eben jener Wodehouse, dessen Bücher höchst IMHO amüsant sind. Der <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/P._G._Wodehouse">Wikipedia-Artikel</a> listet schon 14 Jeeves-Bücher auf. Insgesamt hat W. über 100 Bücher geschrieben.

    Moin, Moin!


    Obzwar es wissenschaftlicherseits wohl eine meßbare Verzögerung im Lesefluss gibt, halte ich ein Insistieren auf der Großschreibung im Internet doch für Krümelkackerei. Ein bißchen guter Wille, und das Problem ist keines mehr. Ich selbst habe 8 Jahre lang nur klein geschrieben und mich 1997 durch die permanente Schelte im Usenet wieder umstimmen lassen, einfach um meine Ruhe zu haben. Aber warum sollten nun alle den Schwanz einziehen?

    Zitat von "Freiherr81"

    Klassiker die niemand mehr liest: Ludwig Tieck


    Zumindest ich lese ihn noch. Ich nehme doch stark an, nicht der einzige zu sein. Nach dem Roman "Vittoria Accorombona" las ich zuletzt im November "Der Hexensabbat". Mir ist durch die Lektüre kein Schaden entstanden. SCNR

    Moin, Moin!


    Ich habe nichts gegen Kleinschreibung. Diejenigen, die ihr eine schlechtere Lesbarkeit attestieren, bauschen IMHO das Problem auf. Und ich habe auch nichts gegen Akronyme, die das Internet hervorgebracht hat, wenn sie auch in demselben verwendet werden. Das ist durchaus statthaft und hat nichts Verpöntes.


    Ich habe nur etwas gegen die selbsternannten Wächter und Hüter der deutschen Sprache.

    Moin, Moin!


    Als Geizhals komme ich gar nicht umhin, meine Bücher antiquarisch zu erwerben. Circa 95% kaufe ich gebraucht! Mein durchschnittlicher Buchpreis liegt bei 5 EUR. Dennoch habe ich 2003 ungefähr 1000 EUR für Bücher ausgegeben, eben weil ich über 160 Bücher kaufte und darunter einige teure sind, die zu meiner Sammelstrecke der Bibliomanika und Hessiana gehören, wo ich keine Ausgaben scheue.


    Ich stehe dazu, antiquarische Bücher zu kaufen. Bei einer Lektüre von 150 Büchern im Jahr müßte ich das Doppelte ausgeben, wollte ich sie neu kaufen, also annähernd 2000 EUR. Außerdem macht die Suche nach antiquarischen Büchern viel mehr Spaß! Und letztlich wird Holz gespart. Wenn es Menschen gibt, die gebrauchte Bücher verkaufen, sollte es auch welche geben, die sie kaufen. Um es provokativ zu formulieren: Selbst wenn ab jetzt keine neuen Bücher mehr produziert würden, hätte ich trotzdem bis an mein Lebensende ausreichend Lesestoff!

    Zitat von "nimue"

    Habt ihr euch etwas besonderes für das neue Jahr vorgenommen? Buchtechnisch oder sonst? Habt ihr besondere Macken zum Jahresende?


    Seit August 1989 führe ich ja eine <a href="http://www.bibliomaniac.de/misc/leli/">Liste gelesener Bücher</a>. Damals begann ich mit Buch 1 zu zählen; alles was vorher war, ist, weil man's nicht notierte, irgendwie entfleucht. Nun kam es in diesem Jahr just dazu, daß ich mit den Leskovschen Erzählungen gestern Buch Nr. 1399 beendete und doch tatsächlich kurz das Verlangen fühlte, zu Jahresende eine runde Zahl zu erreichen. Dann aber entschied ich mich dagegen, zumal mir heute nicht nach lesen ist bzw. ich kaum dazu komme, weil ich auch zu allem Überfluß in der deutschsprachigen Newsgroup de.rec.buecher einen Thread zu einen Jahresrücklick auf Bücher gestartet habe, den ich am Laufen halten will.


    Vorgenommen für das neue Jahr? Endlich mal einige Wälzer zu lesen, die ich gekonnt vor mir herschiebe, als das sind: Jean Pauls Titan, Albert Vigoleis Thelens Die Insel des zweiten Gesichts, Henry Fielding Tom Jones sowie vielleicht Johnsons Jahrestage. Übrigens meine Statistik für 2003: 167 Bücher gekauft, 164 Bücher gelesen.

    Zitat von "Settembrini"

    Was die 80er-Jahre-Druckerzeugnisse des Berliner Aufbau-Verlags betrifft, so muß ich leider sagen, dass ich hinsichtlich der Papierqualität sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe.


    Nicht alle sind so schlecht, daß sie heute schon vergilbt sind. Die E.T.A.Hoffmann-Bände sind durchweg akzeptabel. Komisch auch, wie unterschiedlich die Papierqualität bei manchen Verlagen waren. Beispielsweise hatte ausgerechnet eine Taschenbuchreihe bei Volk & Welt so gutes Papiere, daß sie noch heute hervorragend lesbar ist. (reihe spektrum)

    Zitat von "Hubert"

    die Geschwister Bronté haben ja als Kinder Geschichten zu diesen Holzsoldaten erfunden und so ihre Phantasie geschult. Diese Figuren sind somit für den literarischen Erfolg der Schwestern nicht unbedeutend.


    Von diesen ausufernden Spielen und dem "System", das die Geschwister Bronte entwarfen, wußte ich bis vor kurzem nichts. Bekannt gemacht wurde mir dies durch einen Essay von Arno Schmidt, enthalten im <a href="http://www.amazon.de/exec/obidos/ASIN/3596145791/">dritten Band</a> seiner Funk-Essays. Hat mich dazu animiert, endlich auch einmal Jane Eyre zu lesen.

    Zitat von "Harald"

    Der Simplicissimus steht auch auf meiner Wunschliste


    Beim Simplicissimus könnte auch ich Feuer fangen; ein Buch, das ich immer wieder höchst gekonnt vor mir herschiebe. Zwar habe ich auch hier noch keine Buchausgabe (mein SUB bleibt strikt begrenzt), könnte dem Text aber <a href="http://www.gutenberg2000.de/grimmels/simpl/simpl.htm">dank dem PG</a> folgen.

    Moin, Moin!


    Ich heiße Markus Kolbeck, bin am 18. April 1966 in Leipzig geboren, wo ich auch lebe. Nach der 10-klassigen POS lernte ich Koch, arbeitet 2 Jahre als Geselle und wechselte dann für drei Jahre auf ein <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Norbertinum_%28Magdeburg%29">Studienkolleg</a> (altprachlich orientiertes Proseminar, das zur Abiturreife führte). Danach Hilfpfleger, später die Ausbildung zum examinierten Krankenpfleger, seitdem in diesem Beruf tätig.


    Ich <a href="http://www.buecherlei.de/misc/leli/index.htm">lese</a> schöngeistige Literatur, selten Sachbücher. Klassiker, moderne Klassiker, Gegenwartsliteratur. Wenig Genreliteratur, vermehrt - je älter ich werde - Krimis "für zwischendurch". Zu den mir unverzichtbaren Schriftstellern zähle ich: Tolstoj, Dostoevskij, Turgenev, Gogol, Cechov, Knut Hamsun, Antonio Lobo Antunes, Jean Paul, Honore de Balzac, Thomas Bernhard, Mario Vargas Llosa, George Simenon, Theodor Fontane. Hartmut Lange etc. pp.


    Gerne greife ich zu Klassikern der Moderne wie Fallada, Schnitzler, Stefan Zweig, Remarque. Die literarische Initiation erlebte ich als 16-Jähriger mit Aitmatows "Der Tag zieht den Jahrhundertweg", woraufhin ich erstmal alles von Aitmatow las, dann die Russen, dann die deutschen Haudegen wie Frisch, Dürrenmatt, Böll, Grass. Erst später weitete sich mein Horizont. Als wegweisendes und einschneidendstes Erlebnis darf ich Rolf Vollmanns <a href="http://www.amazon.de/Die-wunderbaren-Falschm%C3%BCnzer-Rolf-Vollmann/dp/3821844620/">Die wunderbaren Falschmünzer</a> bezeichnen.

    Moin, Moin!


    Über Buch und Leser in Büchern, also Bibliomanika, kann ich mich gar nicht genug auslassen. Alles rund um die Bibliomanie ist mein Haus- und Magenthema. Um so dankbarer bin ich ikarus für den Hinweis auf Wilhelm Genazinos "Eine Frau, eine Wohnung, ein Roman", das mir völlig. Ich möchte auf meine <a href="http://www.bibliomaniac.de/bfb/">Bibliografie</a> hinweisen, wo unter der Rubrik Romane/Erzählungen weitere Bücher gelistet sind. Kommen mir neuen Bücher unter, erwähne ich sie mit Sicherheit auch in meinem Weblog <a href="http://www.bibliomaniac.de/log/">Lesefieber</a>, bevor ich sie in die Bibliografie verfrachte.