Beiträge von giesbert

    Die Übersetzung von Elisabeth Edl gibt es übrigens auch etwas preiswerter bei dtv. Aber 's ist dann halt nur ein Taschenbuch, das, vermutlich, nach der ersten Lektüre schon arg mitgenommen wirken könnte.


    Die Presse-Zitat bei Hanser machen aber auch wirklich Lust auf eine erneute Lektüre. Ich habe die Kartause irgendwann im Studium gelesen. Und wie so oft verschwimmen hier die Erinnerungen völlig, ich weiß nur noch, dass er mir außerordentlich gut gefallen hat.

    Soll ich schon mal einen Lesevorschlag eintragen oder willst Du das machen – nur all zu lange sollten wir nicht warten, damit andere Interessierte noch Zeit haben sich uns anzuschließen.


    Genau. Dann trag ihn mal ein, den Vorschlag. Bei der Übersetzung führt wohl kein Weg an Elisabeth Edl vorbei.

    Ein ganz, ganz flüchtiger Vergleich zwischen dem Original beim Project Gutenberg, der Leseprobe bei Amazon und meiner Diogenes-Ausgabe scheint mir sehr deutlich für die Neuübersetzung zu sprechen. Ich werde mir die DTV-Ausgabe mal zulegen. Dann wird man weiter sehen 8-).


    was spricht dagegen die „Kartause von Parma“ nicht nur auf die Liste der wieder einmal zu lesenden Romane, sondern auch als Lesevorschlag ins Klassikerforum zu setzen. Ich würde gerne einmal einen Klassiker mit Dir zusammen lesen.


    Außer meiner Disziplinlosigkeit eigentlich nichts ;-). Wir können die "Kartause" aber mal vormerken. Vielleicht so für den Sommer? Ich habe sie gerade mal wieder aufgeschlagen und musste gleich schmunzeln: "Diese Erzählung wurde im Winter 1830 ...". Erzählung! Das sind in meiner (Diogenes) Ausgabe gut 700 Seiten.


    Man müsste sich wohl über die Übersetzung verständigen. Ich habe wie erwähnt die Diogenes-Ausgabe, übersetzt von Erwin Rieger in den 20er-Jahren des vorigen Jahrhunderts (an diese Formulierung muss ich mich auch erst mal gewöhnen ;-)). Bei Amazon finde ich auf Anhieb eine Übersetzung von Elisabeth Edl -- ist das die Frau, die Rot & Schwarz so gefeiert neu übersetzt hat?


    Die Leseprobe bei Amazon verwirrt mich sofort.


    In meiner Ausgabe heißt es:


    Zitat

    Diese Erzählung wurde im Winter 1830, dreihundert Meilen von Paris, geschrieben. Viele Jahre zuvor, in der Zeit, als die französischen Armeen Europa durchzogen, spielte mir der Zufall ein Logierbillett für das Haus eines Domherrn in die Hand: es war in Padua, einer glücklichen Stadt, wo, wie in Vendig, das Vergnügen eine wichtige Sache ist und nicht Zeit zur Empörung der Nachbarn läßt. Da sich mein Aufenthalt in die Länge zog, wurden der Domherr und ich Freunde.


    Bei Edl:

    Zitat

    Diese Erzählung wurde im Winter 1830 und dreihundert Meilen von Paris geschrieben: also keinerlei Anspielung auf die Verhältnisse von 1839.


    Etliche Jahre vor 1830, in einer Zeit, da unsere Armeen durch Europa zogen, verschaffte mir der Zufall eine Quartierschein für das Haus eines Domherrn: Das war in Padua, einer bezaubernden Stadt Italiens; ich blieb recht lange, und wir wurden Freunde.


    Das ist ja ein völlig anderer Text. Sehr seltsam. Muss ich bei Gelegenheit wohl mal ein wenig nachrecherchieren.

    Nach dem ebenso lehrreichen wie amüsanten "Ernst Horst, Nur keine Sentimentalitäten. Wie Dr. Erika Fuchs Entenhausen nach Deutschland verlegte" bleibe ich bei amüsanter Literatur, bewege mich aber wieder in Richtung Klassiker: Ödon von Horvath, Der ewige Spießer. Irgendwann muss es sich doch mal lohnen, dass ich da mal sehr günstig an die Gesammelten Werke gekommen bin ;-).


    Stendhal: Rot und Schwarz.


    Mann, ist das gut. Ich bin ganz hin und weg.


    Stendhal ist sehr, sehr gut. Rot & Schwarz habe ich 2010 oder 2009 (wieder) gelesen. Hm, mal die "Kartause von Parma" auf die Liste der wieder einmal zu lesenden Romane setzen.

    Nach Twains Yankee - der spaßig beginnt, dann etwas belehrend wird, um schließlich den Traum der Zivilisation durch Technik in einem industriellem Massaker und einer nachgerade apokalyptischen Vision unter Leichenbergen begräbt - lese ich jetzt was ganz anderes: Ernst Horst, Nur keine Sentimentalitäten. Wie Dr. Erika Fuchs Entenhausen nach Deutschland verlegte.


    Dieses Projekt hatte ich mir auch mal vorgenommen. Ich habe nicht mal den Arthur Gordon Pym zu Ende gelesen


    Dabei sind, wenn überhaupt, nur die letzten 20, 30 Seiten einigermaßen gelungen. Der Rest ist einfach zusammenklaubtes Zeug, das mit einem Superlativ beginnt und dann nicht weiß, wie man den noch steigern soll. Bei Lovecraft ist es ähnlich, schon nach 20 Seiten hat er den Unsagbarkeitstopos derart ausgeschlachtet, dass er ein Problem mit den übrigen 120 Seiten bekommt. Und uns dann eine gähnend dämliche Mythologie der "Alten Wesen" ausbreitet (die der Ich-Erzähler angeblich aus ca. 500.000 Jahre alten Reliefs detailliert erschlossen hat. Aber sicher doch). Vernes Eisphinx ist einfach nur langweilig, da passiert im Grunde überhaupt nichts. Und der Titel wird am Schluss noch hastig und völlig uninspiriert eingelöst. Das ist insofern lustig, als der Ich-Erzähler Poe vorwirft, den "Pym" mit einem Rätsel abrechen zu lassen, weil er nicht mehr wisse, wie er das noch einigermaßen auflösen können sollte. Da hätte sich Verne durchaus an die eigene Nase fassen können.


    Lovecraft habe ich so mit 15/16 mit großer Begeisterung gelesen, seither immer mal wieder reingelinst, aber selbst Klassikern wie dem "Ding auf der Schwelle" oder "Schatten über Insmouth" keinen Reiz mehr abgewinnen können.


    Deswegen nehme ich mir nichts vor. Ich lasse mich treiben ... :winken:


    Same here ;-). Ich hatte aber vor, die Lektüre wenigstens zu protokollieren, damit ich am Jahresende im Klassikforum was zu schreiben habe. Hat aber auch dieses Jahr nicht funktioniert. Ich erinnere mich noch daran, dass ich Raabes "Stopfkuchen" gelesen habe ... - oder war das schon 2009? Herrjeh. Jüngste Lektüre war jedenfalls leichte Kost: Stig Larssons Trilogie (ein page-turner, aber trotzdem eher schlecht;-)), Poes "Arthur Gordon Pym", in der Folge dann Vernes Fortsetzung "Die Eissphinx" und Lovecrafts "Berge des Wahnsinns" - ich kann keinen der drei Romane empfehlen.


    Immerhin, vorgenommen habe ich mir, das Jahr 2011 der Wiederlektüre großer Romane zu widmen. Mal sehen, was daraus wird.

    Bei Mare ist eine sehr schöne Neuübersetzung (Melanie Walz; Leinen in festem Schuber) von Stevensons "Master of Ballantrae" erschienen, die im Untertitel "Eine Wintergeschichte" heißt und auch oft genug in Schnee und Eis spielt. Wer den großartigen Roman bedauerlicherweise noch nicht kennt, hat hier Gelegenheit, diese beklagenswerte Lücke zu schließen.


    Im Unterschied zur Übersetzung bei Diogenes wird bei Mare auch die "Einleitung" der Rahmenerzählung übernommen, die Stevenson für die Ausgabe seiner Werke ("Edinburgh Edition") geschrieben bzw. fertiggestellt hat (entworfen hatte er sie schon früher, aber weder für den Zeitschriftenvorabdruck noch für die erste Buchausgabe verwendet). Diese Einleitung fehlt allerdings auch dort und wurde erst im 28. und letzten Band dieser Ausgabe 1898 posthum erstmals veröffentlicht.


    Die Ausgabe bietet einen umfangreichen Anhang mit Stevensons (verworfenen) zwei Vorworten zum Roman, einem Nachwort und zahlreichen Anmerkungen, die besonders für Leser hilfreich sind, die die schottische Geschichte des 18. Jahrhunderts nicht am Schnürchen haben.


    Die Ausgabe kostet knapp 30 Euro. Eine ideale Weihnachtsgabe, die man sich auch selbst schenken kann.


    Google wird E-Book-Händler:


    Es gab/gibt ja schon Unmengen an freien Texten -- in einer mitunter saumäßigen Qualität. Besser als nix, klar. Aber letztlich verlässt sich Google zu sehr auf Algorithmen und schmeißt gigabyteweise digitalen Müll mit dem Label "E-Book" auf den Markt. Ganz und gar fürchterlich und unlesbar. Es gab da letzthin mal ein Blogposting bei Google, in dem die Verfügbarkeit von Google Books im Epub-Format gefeiert wurde. Als Beispiel nahm man Stevensons unverwüstlichen Klassiker "Schatzinsel", die man besser nicht gewählt hätte. Ich habe selten ein so mies umgesetztes E-Book gesehen wie diese Version von Google Books. Eine einzige Katastrophe. Zitate finden? Ok (wenn man die dann mit einer verlässlichen Ausgabe abgleicht). Lesen? Vergiss es.


    Zitat

    „Wir haben „Google eBooks“ offen gestaltet“, erklärte der zuständige Manager Abraham Murray im Firmenblog. Das bedeutet, dass die Bücher in einem Format vorliegen, dass sowohl vom Computer, als auch von einer Vielzahl von Lesegeräten verstanden wird.


    Das ist doch wohl ein Witz, oder? "Offen" heißt dann doch etwas anderes als "ihr könnt unseren DRM-verseuchten Mist auf fünf ausgewählten Geräten lesen"

    In der aktuellen c't gibt es übrigens einen großen Vergleichstest diverser E-Book-Reader. Am besten schneiden die beiden Sonys ab (PRS-350 und PRS-650).

    --> "vollständige Ausgabe" ... also entweder stimmt das nicht, oder sie haben Narziss im Register vergessen ... oder Schwab hat ihn wirklich nicht nacherzählt!


    das müsste die Taschenbuchausgabe der Dünndruckausgabe von Insel sein. Und da heißt es im Nachwort: "Dem Text dieser ungekürzten Neuausgabe liegt die letzte von Gustav Schwab besorgte Ausgabe des Werkes von 1846 zugrunde". Außer den üblichen orthographischen Modernisierungen wurde wohl nicht in den Text eingegriffen oder gar gekürzt.


    Und nein, "Narziss" taucht da nicht auf.


    Wer ein reines Nachschlagewerk zur antiken Mythologie haben möchte, kann zu Grant/Hazel greifen (dort findet sich auf S. 289 auch ein Eintrag zu "Narkissos":


    [kaufen=' 3423325089'][/kaufen]


    Die wird auch weiterhin fehlen. Alternativ habe ich die Sprachfiles bei allen Usern in der Datenbank richtig gesetzt - nun sollte die Grafik auch bei Dir angezeigt werden, oder?


    yep. thx.