Beiträge von giesbert

    Hi,


    eigentlich steht ja alles auf meiner Homepage, aber um euch einen Klick zu sparen, hier die wichtigsten Eckdaten: Giesbert Damaschke, *1961 in der Gegend von Dortmund, Germanistik- & Philosophie-Studium in Bonn, Abschluss mit einer Arbeit über Wilhelm Raabe (lesen! unbedingt, alles ab "Zum wilden Mann"), kurz an der Uni, ab 1989 Redakteur bei verschiedenen Computerzeitschriften in München, seit 1997 freier Autor für Computer- und Internetthemen ebd.


    Dass Klassiker nicht nur laaaangweiliger Scheiß von vor zweihundert Jahren sind, hat mich Arno Schmidt gelehrt.


    Obwohl der Klassiker, der mich seit meinen frühen Kindertagen treu begleitet, Donald Duck heißt (ich bin Mitglied der D.O.N.A.L.D.). Und ich bin Star Trek verfallen. Kann man nix machen.


    Und für alles andere verweise ich dann doch auf meine Homepage.

    Zitat von "Leila Parker"

    puh, jetzt habe ich ein richtig schlechtes Gewissen, so bedenkenlos Arno Schmidt zitiert zu haben.


    aber nicht doch ! :smile:


    Schmidt hat ja auch behauptet, man verstünde England besser, wenn man die Bulwer-Lytton-Schinken gelesen habe: Von Bargfeld aus muss die Welt, die nur noch per Farbfernsehen ins Haus kam, schon sehr eigenartig ausgesehen haben.

    Schmidts Cooper-Übersetzungen lesen sich übrigens sehr gut, das sind tolle Schmöker. Vielleicht war ich ja seinerzeit deshalb so von den Lederstrumpf-Bänden (ich hab übrigens die fünfbändige Insel-TB-Übersetzung) enttäuscht, weil sie so weit hinter Schmidts Littlepage-Übersetzung zurück bleiben.


    Schmidt nimmt sich als Übersetzer übrigens so viele Freiheiten heraus, dass seine Übersetzungen, als Übersetzung, schlecht sind, weil sie zu gut sind :zwinker:

    Zitat

    Zum Schluß sei Arno Schmidt zitiert: "Es gibt schlechterdings keinen besseren und müheloseren Zugang zum Verständnis der Mentalität der USA als das Gesamtwerk Coopers. Er hat uns unvergleichlich unterrichtet!"


    Das wäre nicht das erste Mal, dass Schmidts Urteil eher eigenwillig ist. Und wenn man sich anschaut, was er von "der Mentalität der USA" verstanden hat (vorsichtig geschätzt: gar nichts), dann wird sein Lob gleich doppelt suspekt.


    Schmidts eigene Cooper-Übersetzungen (Conanchet / Satanstoe / Tausendmorgen / Die Roten) habe ich mit großem Vergnügen gelesen (Satanstoe z.B. an 1 langen Tag) -- aber bei den Lederstrümpfen bin ich irgendwo im dritten Band stecken geblieben.


    John E. Woods, der Schmidt ins Englische übersetzt, hat mal gesagt, dass er Cooper nur auf Deutsch, nämlich in Schmids Übersetzung lesen könne. Im Original sei das unlesbar.

    Zitat von "xenophanes"

    Kafka ist auch einer meiner Favoriten, Hesse ist am anderen Ende der Skala angesiedelt


    Hesse nehm ich nicht mehr wahr seit dem wir in der Schule "Unterm Rad" gelesen haben und ich mich etwa ab er Hälfte geweigert habe, das Buch weiterzulesen.


    Von Kafka las ich vor 25 Jahren "alles" (was man im jugendlichen Leichtsinn halt so für "alles" hält ;-)), vor kurzem dann "Der Verschollene". Seltsame Prosa. Ich kann nicht sagen, dass er zu meinen Lieblingen gehört, aber ich habe da eine Ecke, da stehen die, äh, distanziert Bewunderten. Da steht er erstmal gut. In diesem Jahr wollte ich nochmal Das Schloß lesen, dann sehen wir weiter.


    Beindruckendstes LeseErlebnis 2004: Wolfgang Hildesheimer "Tynset". Kein Klassiker, aber ein abgründiger Text.