Beiträge von giesbert

    Zitat

    Zum Schluß sei Arno Schmidt zitiert: "Es gibt schlechterdings keinen besseren und müheloseren Zugang zum Verständnis der Mentalität der USA als das Gesamtwerk Coopers. Er hat uns unvergleichlich unterrichtet!"


    Das wäre nicht das erste Mal, dass Schmidts Urteil eher eigenwillig ist. Und wenn man sich anschaut, was er von "der Mentalität der USA" verstanden hat (vorsichtig geschätzt: gar nichts), dann wird sein Lob gleich doppelt suspekt.


    Schmidts eigene Cooper-Übersetzungen (Conanchet / Satanstoe / Tausendmorgen / Die Roten) habe ich mit großem Vergnügen gelesen (Satanstoe z.B. an 1 langen Tag) -- aber bei den Lederstrümpfen bin ich irgendwo im dritten Band stecken geblieben.


    John E. Woods, der Schmidt ins Englische übersetzt, hat mal gesagt, dass er Cooper nur auf Deutsch, nämlich in Schmids Übersetzung lesen könne. Im Original sei das unlesbar.

    Zitat von "xenophanes"

    Kafka ist auch einer meiner Favoriten, Hesse ist am anderen Ende der Skala angesiedelt


    Hesse nehm ich nicht mehr wahr seit dem wir in der Schule "Unterm Rad" gelesen haben und ich mich etwa ab er Hälfte geweigert habe, das Buch weiterzulesen.


    Von Kafka las ich vor 25 Jahren "alles" (was man im jugendlichen Leichtsinn halt so für "alles" hält ;-)), vor kurzem dann "Der Verschollene". Seltsame Prosa. Ich kann nicht sagen, dass er zu meinen Lieblingen gehört, aber ich habe da eine Ecke, da stehen die, äh, distanziert Bewunderten. Da steht er erstmal gut. In diesem Jahr wollte ich nochmal Das Schloß lesen, dann sehen wir weiter.


    Beindruckendstes LeseErlebnis 2004: Wolfgang Hildesheimer "Tynset". Kein Klassiker, aber ein abgründiger Text.