Beiträge von giesbert

    Ich habe gerade erfahren, dass die erste (gebundene) Auflage der Pepys-Tagebücher vergriffen und eine zweite in dieser Form nicht geplant ist.


    Aber im September sollen die Tagebücher in einer preiswerteren Broschurausgabe erscheinen. Wer also noch nicht gekauft hat, sollte sich den September vormerken. Es lohnt sich.


    Aktuelle Lektüre: Diverse Bücher zu Bob Dylan; Pepys Tagebuch 1661 und Guy Deutschers "Im Spiegel der Sprache: Warum die Welt in anderen Sprachen anders aussieht".


    Heute habe ich den Fehler gemacht, mal kurz in Collins' "Monddiamanten" reinzuschauen. Warum, weiß ich auch nicht, mir war danach. Jetzt habe ich knapp 100 Seiten hinter mir und werde den sich angenehm locker weglesenden Schmöcker wohl erstmal zuende bringen, bevor ich mich wieder den angefangenen Büchern widme 8-).


    welche Bücher zu Bob Dylan kannst Du empfehlen, - Dylan ist ja ein Thema, das mich auch sehr interessiert.


    Gelesen habe ich Michael Endepols "Bob Dylan von A bis Z", Deterings "Bob Dylan" (Reclam), in der von Theweleit herausgegebenen Sammlung "How does it feel" habe ich bislang nur ein weing herumgelesen. Alles empfehlenswert. Im Regal stehen noch eine Meng un- oder nur angelesener Bücher zu Dylan, zB Benzingers Dylan-Buch, Sheltons dicke Biografie etc. Soo viel Zeit habe ich leider nicht, dass ich das alles zeitnah lesen könnte, da höre ich mir lieber noch mal das Peking-Bootleg an ;-)

    Aktuelle Lektüre: Diverse Bücher zu Bob Dylan; Pepys Tagebuch 1661 und Guy Deutschers "Im Spiegel der Sprache: Warum die Welt in anderen Sprachen anders aussieht".

    Übrigens habe ich mir jetzt schon mal die Hanser-Ausgabe der "Kartause" zugelegt, sehr schönes Buch mit sehr umfangreichen Anhang. Der Roman selbst geht bis Seite 654, dann folgen rund 340 Seiten Anhang: Nachwort, "Italienische Manuskripte", Balzac über Stendhal, Briefe von Stendhal und Balzac, Entwürfe für eine Neuausgabe, und Anmerkungen. Der Kauf lohnt sich auf jeden Fall, auch wenn eine Leserunde nicht zustande kommen sollte ;-).


    Danke. Wikipedia habe ich auch gelesen. Mich nahm Wunder, welchen 3. Zyklus Waugh meinte - im Sinne einer speziellen Leseempfehlung. ;)


    So, jetzt konnte ich noch mal kurz nachschlagen. Neben Blandings Castle (als Beispiel für rein aristokratisch) und Jeeves (als Beispiel für ein Mix aus Aristokratie und Bürgertum) nennt Waugh Mr Mulliner (als Beispiel für bürgerlich). Die Nennung hat also weniger qualitative als eher thematische Gründe.


    Was ist der dritte Zyklus?


    ich hab das Buch gerade nicht greifbar, aber die Wikipedia kennt folgende Serien/Zyklen. Such Dir was aus ;-)


    2.1 Blandings Castle
    2.2 The Drones Club
    2.3 Golf stories
    2.4 Jeeves
    2.5 Mr Mulliner
    2.6 Psmith
    2.7 School stories
    2.8 Ukridge
    2.9 Uncle Fred
    2.10 Other

    In der Ausgabe von "Jetzt oder nie" gibt es Anhang einen Auszug aus einem Wodehouse-Essay von Evelyn Waugh, in der Waugh hervorhebt, dass Wodehouse' Werke in einer reinen zeitlosen Fantasiewelt spielen:


    Zitat

    In keinem der drei [Zyklen] findet sich irgendeine Übereinstimmung mit dem wirklichen Leben irgendeiner Epoche. Wodhouse’ Figuren sind nicht, wie törichterweise behauptet wurde, Relikte aus dem edwardischen England. Sie sind reine Phantasiegebilde […]. Schon das Wort "Gamaschen" entführt uns in eine Fabelwelt, gehören doch diese Kleidungsstücke schon seit vier Jahrzehnten nicht mehr zur Garderobe des flotten jungen Städters. Trotzdem trägt man sie laut Wodehouse bis heute im Drones Club, obwohl auch dieser nicht die geringste Ähnlichkeit mit irgendeinem Londoner Club irgendeiner Epoche. Wodehouse … kannte die Redeweise junger Männer. Die Sprache des Drones Club dagegen kam nie einem lebenden Menschen über die Lippen, sondern entspringt vollkommen Wodehouse’ Erfindungsgabe – oder besser gesagt seiner Eingebung. … Welche Schurkereien ihnen auch zur Last gelegt werden, sie alle leben in einer Welt der keuschen paradiesischen Unschuld. Für Wodehouse hat der Sündenfall nicht stattgefunden. Seine Figuren haben nie von der verbotenen Frucht gegessen. Noch heute leben sie im Garten Eden. Seine idyllische Welt wird niemals ihren Glanz verlieren. … Er hat für uns eine Welt erschaffen, in der wir leben und schwelgen können.

    Ach, bevor ich's vergess: Nach Benjamin Steins erstaunlichem Roman "Die Leinwand" habe ich mich mal wieder der leichten Muse in die Arme geworfen und PG Wodehouse "Jetzt oder nie" gelesen. Wie immer bei Wodehouse mit großem Vergnügen.


    Bin auf der Suche nach einer gebundenen, englischsprachige Werkausgabe. Irgendwelche Tipps?


    Friedhelm Rathjen gibt als Grundlage für seine "Huckleberry Finn"-Übersetzung die "Neuedition von Walter Blair und Victor Fischer", "The Works of Mark Twain" an (der Huck steht in Band 8). Die Ausgabe scheint es aber nicht mehr zu geben, bei Amazon.com wird etwa besagter Band 8 antiquarisch für knapp 65 Euro angeboten. Das Mark Twain House & Museum bietet in ihrem Online-Shop eine Ausgabe "Complete Mark Twain 2010" an, 29 Bände, allerdings Paperback. Da werden, scheint's, mehrere Bände in ein paar sehr dicken Paperbacks zusammengefasst.


    Wenn man noch ein bisschen rumsucht, kann man fast den Verdacht bekommen, es gäbe überhaupt keine Standardausgabe.


    http://bancroft.berkeley.edu/MTP/publications.html#works

    ach, btw -

    Zitat

    Die bedeutendste Schwierigkeit für eine Rezension scheint mir zu sein, die Fabel auch nur andeutungsweise nachzuerzählen, ohne dem Leser einen Teil des Spaßes an der Lektüre zu nehmen.


    schreibt Bonaventura zur "Leinwand"

    Nach Fontane (bei dem ich wie immer über die formale Meisterschaft gestaunt habe) jetzt mal ganz was anderes: Benjamin Stein, Die Leinwand. Wenn ich das richtig sehe, ist das ein Doppelroman. Die eine Hälfte ist von einem "Annon Zichroni", die andere von einem "Jan Wechsler" geschrieben. Wie man das liest, bleibt einem laut Klappentext selbst überlassen, man kann erst Zichroni, dann Wechsler, oder erst Wechsler, dann Zichroni oder die kapitelweise abwechselnd lesen. Aufmerksam wurde ich auf den mir bis dato völlig unbekannten Roman und seinen Autor durch Bonaventuras lobende Besprechung: http://bonaventura.musagetes.de/?p=2248

    was immer dies komische Wort auch eigentlich meinen mag ... :winken:


    auf jeden Fall meint es etwas, das schon Jean Paul bekümmert hat:


    Zitat

    Siebente Bitte, die halb aus der zweiten fließet, aber nur die Kunstrichter angeht, mir in ihren fliegenden Blättern, die sie Rezensionen nennen, mit keiner Publikation meiner Hauptbegebenheiten vorzugreifen, sondern dem Leser einige Überraschungen, die er doch nur einmal hat, zu lassen.


    (Vorrede zum Hesperus)


    Bei Texten, die erkennbar auf einen Clou, Knalleffekt oder eine Pointe aus sind, sollte man einfach ein wenig vorsichtig sein, bevor man damit herausplatzt.

    Fast hätte ich's vergessen - fürs Protokoll: Nach Horváths "Ewigen Spießer" (der böse und gut ist) lese ich jetzt rasch noch die letzten 50 Seiten von Pepys' 1660-Tagebuch.