Beiträge von giesbert

    Neue eBooks mit all ihren Nachteilen habe ich nur in ein, zwei Ausnahmefällen gekauft (zuletzt -- mooment, ah hier: Juli 2013, Christian Y. Schmidt: Im Jahr des Hasendrachen).


    Ansonsten entscheide ich mich - wenn ich überhaupt noch neue Bücher kaufe, was immer seltener vorkommt - fast immer für die Buch-Ausgabe.


    Allerdings ist man aber soviel ich weiß bei Kindle an Amazon gebunden


    nein, ist man nicht. Auf meinem Kindle sind zu 99% eBooks, die *nicht* von Amazon kommen, sondern von Mobileread. Ein paar kommen aus dem iBookstore von Apple, den Harry Potter habe ich direkt bei Pottermore gekauft, nur eine Handvoll Titel habe ich bei Amazon geladen und noch weniger dort gekauft.

    Ich bin erschreckend lesefaul. Raabes Prinzessin Fisch abgebrochen, Indigo etwas lustlos zur Seite gelegt (noch nicht abgebrochen, sieht aber nicht gut aus). Bleiben die Isnogud-Comics 8-).

    Das zitierte Rundfunkfeature kann aktuell wohl noch als MP3 geladen werden, ansonsten hat Steinaecker das Material auch noch für die Zeitung aufbereitet:


    Zitat

    Wie war der nur möglich?
    Vor hundert Jahren wurde Arno Schmidt geboren. Ich konnte mit ihm nie etwas anfangen. Dann habe ich ihn gelesen. Was er uns heute lehren kann, ist ästhetische Kompromisslosigkeit Von Thomas von Steinaecker


    http://www.welt.de/print/die_w…war-der-nur-moeglich.html

    Zitat

    »Die Utopie kann jederzeit und überall stattfinden.«


    Thomas von Steinaecker erzählt im Gespräch mit seiner Lektorin Petra Gropp von seiner anfänglichen Abneigung und anschließenden Entdeckung des Werks von Arno Schmidt. Jüngst hat er eine Reise nach Bargfeld unternommen, wo er die Lederjacke von Arno Schmidt fotografierte, und für den Bayerischen Rundfunk ein Feature über den Jubilar produziert, das am 16.1. ausgestrahlt wird.
    http://www.hundertvierzehn.de/artikel/»die-utopie-kann-jederzeit-und-überall-stattfinden«_153.html

    Noch ein hörenswertes Hörspiel aus dem WDR-Hörspielpool:


    Zitat

    Der Hund der Baskervilles
    Im Spätherbst des Jahres 1889 hören Sherlock Holmes und Dr. Watson zum ersten Mal von der grauenerregenden Legende der Baskervilles. Bastian Pastewka hat aus Sir Arthur Conan Doyles berühmtesten Roman eine neue Hörspielfassung gemacht. Bearbeitung und Regie: Bastian Pastewka © WDR 2014


    http://gffstream-3.vo.llnwd.ne…rvilles_20140105_1801.mp3


    (MP3, 1:40 Stunden)


    Das ist eine sehr schön gemachte Hörspielvariante. Wer meint, er habe die Story eh schon bis zum Überdruss intus, sollte sich das trotzdem anhören.


    Wer die alten Hörspiele mit Peter Pasetti als Holmes kennt, wird sich über eine kleine Anspielung freuen: Wenn Holmes zur Geige greift, spielt er kurz die Titelakkorde der 50er-Jahre-Reihe.

    Im "WDR-Hörspielspeicher" steht aktuell das Hörspiel "Wellen" (nach Keyserlings Roman) als MP3 bereit:


    http://gffstream-2.vo.llnwd.ne…_Wellen_20131226_1701.mp3


    Zitat

    Auf den ersten Blick erscheint es wie ein farbenfrohes Gesellschaftsporträt zu Beginn des 20. Jahrhunderts: Menschen unterschiedlichster Schichten, vom Fischer bis zum Baron, vereint im Sommerlicht eines Ostseestrands. Aber der Schein trügt. Buch: Eduard von Keyserling; Bearbeitung: Peter Steinbach; Regie: Claudia Johanna Leist © WDR 2013

    Dazu habe ich schon mal vor Jahren etwas geschrieben, das setze ich einfach mal hierher ;-)



    Ein wenig muß ich an Günter Grass denken, dem im Alter nichts mehr so Herausragendes gelungen ist.


    was heißt denn hier "im Alter"? Grass gehört allenfalls zu den One-Hit-Wonders. Und selbst dieses eine Buch ist über die Jahre doch arg muffig geworden.

    Ich bin jetzt (fast) durch (die Busfahrt zum Büro hat heute morgen nicht ganz gereicht ;-)): Der Roman wird deutlich besser, sobald er sich vom "Arbeiter"-Thema löst und sich wieder auf das Geschwisterpaar und die satirische Polemik gegen den Utilitarismus konzentriert.


    Die Erzählfäden werden für Dickens’ Verhältnisse sehr gradlinig (und ein wenig arg lustlos und routinert) verflochten, Überraschungen gibt es keine (kein Vergleich mit Bleakhouse). Aber das soll mir nur recht sein, dann ist dieser doch enttäuschende Roman mit seinen sehr platten Schwarz/Weiß-Figuren endlich vorbei ;-).


    Als Beispiel für eine literarische Antwort auf die Industrialisierung (was ja der Anlass für diese Leserunde war), taugt er imho nur sehr bedingt.

    Ich bin in der letzten Zeit leider kaum zum Lesen gekommen und bin jetzt bei II/11. - Sobald Blackpool nicht mehr auftaucht, liest sich das alles gleich sehr viel besser ;-). Der Text hat seine Momente, aber richtig gut ist das imho nicht.


    Es gibt im Copperfield eine kurze, zwei, drei Seiten lange Szene, in der Copperfield auf seiner Wanderschaft einem alkoholabhängigen Tagelöhner und dessen von ihm regelmäßig verprügelten Frau begegnet: Diese Szene ist kraftvoller und realistischer als alle äh Arbeiter-Szenen in Hard Times.

    Pfisters Mühle gibt es in verschiedenen digitalen Versionen:


    PDF, für EBook-Reader optimiert
    http://www.mobileread.com/forums/showthread.php?t=84309


    Als ePub im Rahmen einer digitalen Gesamtausgabe, hier: Band V (Romane 1884-1889). Neben Pfisters Mühle gibt's hier dann noch Villa Schönow, Unruhige Gäste, Im alten Eisen, Das Odfeld und Der Lar. An Villa Schönow kann ich mich jetzt so auf Anhieb nicht erinnern (gelesen habe ich das alles), aber Unruhige Gäste und Das Odfeld sind Meisterwerke, die muss man kennen. Der Lar ist ein ziemlich doppelbödiges Stück, das unter einer amüsanten Oberfläche komplexe erzähltheoretische Fragen diskutiert.
    http://www.mobileread.com/forums/showthread.php?t=214696


    Bei Gutenberg als Webseite
    http://gutenberg.spiegel.de/buch/548/1

    Ich bin jetzt lt Kindle bei rund 60% (Kapitel II/7) - und ich werde zunehmend ungehaltener. Das ist mir alles zu grobschlächtig, da wird ein dünner Einfall unerträglich breit getreten. Ich werde mich wohl noch durchkämpfen (ich möchte nicht das dritte Buch in Folge abbrechen ;-)), aber große Hoffnungen auf Besserung mache ich mir da nicht.