Beiträge von Leila Parker

    Danke, Giesbert, ich werde mich frühzeitig darum kümmern. :smile:


    Aber der April geht schon in Ordnung, egal wie das Wetter ist, ob Regen oder Sonneschein. Ich möchte gerne einmal Arno Schmidt PUR erleben, sehen, spüren und fühlen wie er Bargfeld empfunden haben könnte.


    Bis dahin werde ich mich auch mit seiner Vita noch intensiver beschäftigen.


    Liebe Grüße
    Leila

    Hallo zusammen :winken:,


    das ist eine sehr interessante Diskussion und regt zur weiteren Vertiefung mit dem Werk Arno Schmidts an.


    Vielen Dank auf für die Fotos, Giesbert, die mich in meiner Absicht bestärken, nach Bargfeld zu fahren, spätestens Anfang April. Kann man das Haus besichtigen und an wen muss man sich wenden?


    Freue mich auf das Schauerfeld, die ganze Umgebung. Ich hoffe nur, dass das mit der Putenfarm nichts wird, das wäre schrecklich. :sauer:


    Ich werde nun zügig das "Tagebuch von 1954" zu Ende bringen und dann mit "Seelandschaft mit Pocahontas" und "Das steinerne Herz" fortfahren.


    Liebe Grüße
    Leila

    Hallo Giesbert,


    in Sachen Arno Schmidt noch auf Entdeckungsreise, wirkt dein Urteil auf mich doch sehr ernüchternd, gerade bei deinem Engagement bezüglich des Eremiten in Bargfeld.


    Da habe ich mich wieder einmal sehr weit aus dem Fenster gelehnt und Hubert wird sich köstlich amüsieren. :redface:


    So bleibt für mich dann doch die Frage, wie kann Arno Schmidt im Jahre 2005 positioniert werden?


    Liebe Grüße
    Leila


    P.S. Trotzdem, nach Bargfeld werde ich fahren. :smile:

    Hallo Hubert,


    Arno Schmidt halte ich für einen der wichtigsten Autoren der Nachkriegsliteratur seit 1945 und für einen Erneuerer der deutschen Sprache.
    Zudem bin ich der Meinung, dass er mit "Das steinerene Herz" 1955 den wichtigsten Roman der fünfziger Jahre und den ersten deutsch-deutschen Roman verfasst hat.


    Ferner vertrete ich die Auffasung, das Arno Schmidt mit "Zettels Traum" sich in die Riege der modernen Klassiker begeben hat und bitte, mir diese Formulierung nicht zu verübeln, da Du ja nicht verhehlst, dich mit "Klassiker der Moderne usw" sehr schwer zu tun.


    Nach deiner Frage was uns Arno Schmidt heute bedeuten sollte, dann doch die Tatsache und die Erkenntnis, daß er die Literatur der 2. Hälfte des 20. Hahrhunderts entscheidend geprägt hat wie kein zweiter Autor.


    Deshalb hat er zumindest für mich eine große Bedeutung. andere Forenteilnehmer werden das durchaus anders sehen.


    Damit erzeuge ich sicherlich Widerspruch, aber über Arno Schmidt zu diskutieren ist für mich sehr reizvoll, bin ich doch noch immer dabei, diesen Autor für mich zu entdecken.


    Liebe Grüße
    Leila

    Hallo Nigthfever,


    das Friedrich Schiller eventuell als banal bezeichnet werden könnte, bezog sich aus meiner Sicht ausschließlich auf seine Lyrik.


    Gerade sein Versepos "Der Taucher" ist trotz seines historischen Hintergrundes - in dem Herrscher ist ja Friedrich II. von Staufen zu sehen - kann hier von einem banalen Text gesprochen werden. Selten wurde ein Gedicht so verballhornt, dass es zum großen Lacher werden kann. Bei Schillers Gedichten ist das so extrem leicht machbar.



    Das ist natürlich meine Sichtweise und jeder Widerspruch weckt mein Interesse, darüber neu nachzudenken.


    Liebe Grüße
    Leila

    Hallo Roquariol,


    als ich durch deine Bemerkung über Schiller im Rahmen einer umfassenden Gymnasialerzihung las und meine eigene Schulzeit noch einmals Revue passieren lies, fiel mir auch auf, wie umfassend Schiller Gegenstand unseres Deutschunterrichtes war. Jedes Jahr mehrere Gedichte und "Wallensteins Lager" sind mir noch in bleibender Erinnerung.


    Dann aber bekamen wir einen neuen "Lehrkörper" und nun nahmen Bert Brecht und Wolfgang Borchert (Draussen vor der Tür) breiten Raum unseres Deutschunterrichts ein. Das gefiel mehr sehr viel besser. :smile:


    Viele Grüße
    Leila

    Hallo :winken:,


    gerade arbeite ich mich durch Alice Schmidts "Tagebuch aus dem Jahre 1954" und mir wird deutlich wie lange das alles schon zurückliegt - eine schier vergangene Welt und Zeit offenbart sich mir.


    In der Tat, Arno Schmidt ist schon vor über 25 Jahren gestorben und würde heute - am 18. Januar 2005 - seinen 91. Geburtstag feiern.


    Noch tue ich mich in diesem Forum mit der Definition "Klassiker" etwas schwer. Hubert meinte, selbst Thomas Mann wäre noch kein Klassiker, obwohl er das für mich ohne jeden Zweifel ist.


    Auch Arno Schmidt betrachte ich heute schon als Klassiker der modernen Literatur, nicht nur in Bezug auf sein Werk, sondern auch, was er für uns heute noch bedeutet oder bedeuten sollte.


    Natürlich erzeugen meine Ausführungen sicherlich Widerspruch - aber dieser ist durchaus gewollt und so stelle ich nicht nur mir sondern auch in diesem Forum die Frage:


    "Ist Arno Schmidt inzwischen ein Klassiker der deutschen Literatur?"


    Liebe Grüße
    Leila


    P.S. Das Tagebuch 1954 von Alice Schmidt ist sehr lesenswert, aber neben Alice und Arno Schmidt muß man auch Katzen mögen, zumindest "Topper" und "Ringelnatz". :smile:

    Hallo :winken:


    in meiner Schulzeit meinte ein Studienrat zu uns sagen zu müssen:
    "Sie sollten wissen und werden es auch selbst erkennen, unser hochgeehrter Schiller ist im Grunde genommen ein ganz banaler Dichter".


    Ich war über diese Formulierung sehr erstaunt und verwundert. Aber gerade in den letzten Jahren habe ich die Erfahrung gemacht, gerade seine Lyrik lässt sich für Betriebsfeiern und zu ähnlichen Anlässen wunderbar "verballhornen" und ich muß zugeben, davon auch Gebrauch gemacht zu haben.


    Mit dieser Ansicht stehe ich eigentlich nicht allein, denn Alice Schmidt, die Ehefrau von Arno Schmidt, schreibt in ihr Tagebuch am 10. Juli 1954:
    "...für dies Studium beginne ich nun mit: Schillers Jungfrau von Orleans. -Aber wie platt schon die 1. Verse. Welch Vater sagt zu seiner Tochter: 'Entfaltet ist die Blume deines Leibes'. Arno ist der gleichen Ansicht! - Was für ein Gott ist Arno dagegen!!"


    Wie seht ihr Schiller und darf man ihn als banalen Dichter bezeichnen?


    Liebe Grüße
    Leila


    P.S. Bitte nicht böse sein, wenn ich mich jetzt vielleicht zu sehr aus dem Fenster gelehnt habe. :redface:

    Hallo zusammen :winken: ,


    Friedrich Schiller hat aus Geldnot zwei Werke der Trivialliteratur verfasst.
    Dies sind "Der Verbrecher aus verlorener Ehre" (1786) und den unvollendeten Fortsetzungsroman "Der Geisterseher" (1787/89).


    Werke Karl Mays die zur Hochliteratur gehören sind:


    Und Friede auf Erden (1901/04)
    Im Reiche des silbernen Löwen (1902/03)
    Der Mir von Dschinnistan (1907/09)
    Winnetou IV (1909/10)


    Ferner muß noch sein 1904-06 entstandenes Drama "Babel & Bibel" genannt weren.


    Insofern kann man den Ausführungen Sandhofers zustimmen, wenngleich diese etwas verschwommen und dem Spätwerk Karl Mays nur bedingt gerecht werden. Meinen Positionen sind da sehr viel klarer ausgelegt.


    Tatsache ist, daß die Trivialwerke Schillers gerne verschwiegen werden, während das Spätwerk Karl Mays noch heute darum ringt, als Hochliteratur anerkannt zu werden.


    Ohne Arno Schmidt wäre das Spätwerk Karl Mays noch nicht einmal auf halben Wege zur Hochliteratur.


    Liebe Grüße
    Leila

    Hallo :winken:


    Nun, die Grenze zwischen Trivial- und Hochliteratur zieht sich in einigen Fällen wie ein roter Faden bei den Autoren selbst. Typische Beispiele sind Friedrich Schiller und Karl May. Beide haben Trivial- und Hochliteratur geschrieben.


    Hermann Hesse ist - mit meinen Augen gesehen - Hochliteratur in einem Guß.
    Schwerer fällt es mir da bei Heinrich Spoerl, der keine Hochliteratur schrieb, dessen Werke man aber auch nicht zu der Trivialliteratur zählen kann.
    Schwierig, schwierig.


    Viele Grüße
    Leila

    Hallo :winken:,


    eigentlich hatte Prinz Johann aus dem Hause Wettin nie Interesse daran König von Sachsen zu werden, doch die Zeitläufe zwangen ihn nach dem Unfalltod seines Bruders, die Köngiskrone von 1854 bis zu seine Tod 1873 in schwierigen Zeiten anzunehmen. Dies jedoch nur am Rande.


    Sein eigentlich Interesse galt der Dichtung und Literatur. So bediente er sich des Künsterlnamens Philaletes, d.h. Freund der Wahrheit.
    Beonders Dantes "Göttliche Komödie" hatte es ihm angetan und brachte in eigener übersetzung 1833 die ersten 10 Gesänge Dantes in Buchform heraus, der zwischen 1865 - 1871 die Gesamtausgabe folgte.
    Seine Bedeutung als Förderer des Werkes von Dante in Deutschland kann nicht hoch genug eingeschätzt werden.


    Er schrieb auch Librettos und Novellen, so die letzte im Jahre 1872 unter dem Titel "Der Entehrte".


    Besonders gefällt mir ein schöner Vierzeiler, den er um 1850 verfasste:


    Hast Du mehr als einen Wein
    Wähle stets den rechten,
    Aber kann´s nicht anders sein,
    Trinke auch den schlechten. :smile: :smile:


    Grüße Leila

    Hallo :winken:,


    habe heute das Buch von Alice Schmidt "Tagebuch aus dem Jahr 1954" erhalten und will morgen mit der Lektüre anfangen. Freue mich sehr auf das Buch. :smile: :smile:


    Grüße Leila

    Hallo zusammen.
    liebe Gitta,


    wenn ich den vergangen Beiträgen gelegentlich keine Anrede verwendet habe, geschah dies nicht in böser Absicht oder Unhöflichkeit. Auch für Hinweise werde ich mich künftig gerne bedanken.


    Generell gefällt mir die Forum gerade wegen seiner kultivierten und höflichen Umgangformen sehr gut und fühle mich hier richt wohl. Danke. :blume: :blume:


    Grüße Leila

    Hallo Roquariol,


    Du hast es mit zwei Sätzen auf den Punkt gebracht. Es war etwas unglücklich von mir, überhaupt Paris nur ansatzweise zu nennen ins spiel zu bringen. In der Tat, Worpswede ist da ein sehr guter Vergleich mit Weimar.


    Grüße Leila

    Lieber Sandhofer,


    es war eher der große Respekt den du bei geniesst, wenn ich mir einen großen Teil deiner über 1400 Beträge durchlese. Daher das "Sie".


    Also darf ich Du sagen?


    Natürlich hast Du so gesehen recht. für mich waren und sind es eben die Impule die Weimar bis 1805 geprägt haben und die bis heute nachhallen. Natürlich lässt sich auch über die Zeit von 1805 bis Goethes Tod 1832 trefflich diskutieren.


    Was hältst Du überhaupt von Eckermann? Er wird ja vielfach nicht sehr positiv beurteilt.


    Grüße Leila

    Lieber Sandhofer,


    nun wollte ich es genau wissen. Nach einer Ausarbeitung Hermann Schiller waren die Jahre von 1786 - 1805 die Zeit der Hochklassik in Weimar. Sie endete wohl wesentlich mit dem Tod Schillers am 9. April 1805.


    Ihre Auffassung, dass dies die Zeit nach 1810 bis zum Tod Goethes 1832 war, kann ich überhaupt nicht zustimmen. Das war doch schon eine Zeit der geistigen Tristesse in Weimar, wo nur noch viele zu dem, wie wir heute sagen würden, Superstar nach Weimar pilgerte.
    Natürlich gab es zu jener Zeit Goethes "Faust II" und die für uns heute so wichtigen "Gepräche mit Eckermann".


    Grüße Leila

    Hallo Nightfever,


    ungerecht in Bezug auf Paris wollte ich ganz sicher nicht sein, sondern nur die Bedeutung Weimars in jener Zeit herausheben und was sie uns letztlich bis heute gegeben hat. Das ist gewaltig.


    Das soll keineswegs die Bedeutung von Paris schmälern. Das Paris der Jahre von etwa 1880 bis 1914 ist sowieso unerreicht, da wirken Berlin, London und Wien eng und unbedeutend, von Weimar sprach damals niemand mehr.


    Aber von 1790 bis etwa 1810 war Weimar wie strahlender ein strahlender Komet am Himmel, der bis heute nachstrahlt.


    Grüße Leila

    Hallo :winken:,


    ein Forenteilnehmer hat anderer Stelle einmal die Bedeutung der Weltstadt Paris mit Berlin und London verglichen und die Bedeutung, diese auf das Kulturleben und die Literatur genommen hat.


    Dem ist natürlich so, aber während in Paris zwischen 1789 und 1805 die Köpfe rollten und Eroberungskreige geführt wurden, trifft sich zu gleicher Zeit in und um Weimar die geistige Elite Deutschlands, Leute wie Goethe, Schiller, Herder und Jean Paul und das ist nur die Spitze des "Eisberges", die Liste ließe sich fast endlos fortsetzen. Alles Dichter und Denker die wesentlicher Bestandteil dieses Fforums sind.


    Ich denke, daß das Weimar zwischen 1790 und 1810 als "Weltstadt des Hochklassizismus" bezeichnet werden kann, wobei ich mich natürlich gerne von Gegenargumenten überzeugen lasse.


    Grüße Leila

    Vielleicht ist es von Interesse, daß J.F.Coopers Vorbild für die Figur des Lederstrumpfs aus Deutschland stammte.


    Es handelt sich dabei um Johann Adam Hartmann, der 1748 in Edenkoben in der Pfalz geboren wurde und 1764 nach Kanada auswanderte. Dort wurde er ein berühmter Trapper und starb 1836 in den USA.


    Interessant die Verbindung Hartmann - J.F.Cooper und Max Slevogt (1896-1932) der den "Lederstrumpf" 1909 illustrierte. Auf Schloß Ludwigshöhe nahe Edenkoben befindet sich das Max-Slevogt-Museum.


    Wer mehr erfahren will: http://www.google.de
    Eingabe: Edenkoben und Lederstrumpf


    Grüße Leila