Beiträge von Leila Parker

    Hallo Nightfever,


    am 15.12.1894 war Ludwig Raschdau - preußischer Gesandter am Hof zu Weimar - Gast bei der fürstlichen Familie von Schwarzburg-Sondershausen.


    An der fürstlichen Tafel dinierte der Gesandte mit einem Herrn von Gleichen-Rußwurm, der nach seinen Angaben ein Enkel Schillers war.


    Das bedeutet, dass zumindest eine Tochter Schillers sich standesgemäß verheiratet hat.


    Liebe Grüße
    Leila

    Hallo zusammen,


    was Klassiker letztlich sind, lässt sich nur sehr schwer definieren und diese Diskussion wird letztlich zu keinem abschließenden Ergebnis führen.


    Ein schönes Beispiel sind die "Klassiker der Abenteuerliteratur" über die andere Forenteilnehmer, die Schiller, Goethe, Jean Paul u.a. lesen sicherlich die Nase rümpfen würden.


    Hubert hat es mir zutreffend geschrieben: "Es passt schon."


    Aber ein sehr interessante Diskussion ist es für mich schon.


    Liebe Grüße
    Leila :smile:

    Hallo :winken:,


    dieser Tage hatte ich die Gelegenheit an einer Lesung mit Sigrid Damm teilzunehmen, die mich sehr beeindruckt hat.


    Eine sehr sympathische Autorin, die eine knappe Stunde aus ihrer Schiller-Biografie las. Ich hatte mir vorgenommen, zu fragen, ob auch sie die Lyrik Schillers für teilweise banal fände.


    Aber nach der Lesung herrschte eine stille Erhabenheit, für eine halbe Minute hatte ich das Gefühl, Schiller sei allgegenwärtig und ich traute mich nicht mehr, diese Frage zu stellen.


    Die anschließende Diskussion schweifte sehr von ihrer Biografie ab und letztlich ging es mehr um das Schillerbild in der DDR und um ihre dort erschienene Lenz-Biografie.


    Eigentlich hatte ich mir vorgenommen, ihre Schiller-Biografie zu erwerben und von Sigrid Damm signieren zu lassen. Ich unterließ es und werde mir die Biografie von Safranski kaufen.
    Ich möchte mehr über Schillers Werke erfahren und da bietet mir die Biographie von Sigrid Damm zu wenig. Dennoch war es ein sehr schöner und interessanter Abend, den ich nicht missen möchte.


    Liebe Grüße
    Leila

    Hallo zusammen,


    Friedrich von Hardenberg (1772-1801), der sich Novalis nannte und wie kein anderer als führender Repräsentant der deutschen Romantik zu bezeichnen ist, verfasste u.a. das Romanfragment "Heinrich von Ofterdingen", das man ohne jeden Zweifel als das Symbol der romantischen Poesie betrachten kann.


    Keine Sorge, ich will hier keine neue Leserunde anregen, aber mich würde es sehr interessieren, ob es sich lohnt, diesen Roman zu lesen, sich mit Novalis überhaupt noch auseinanderzusetzen.


    Was ist eure Meinung zu "Heinrich von Ofterdingen"?


    Liebe Grüße
    Leila :smile:
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    Es fehlt mir nur so sehr an Büchern - noch mehr an Menschen, mit denen ich philosophieren, an denen ich mich electrisieren könnte.
    Novalis im Jahre 1798

    Hallo Mandel,


    nein, deine Frage ist in keiner Weise lächerlich, denn ich tue mich damt auch sehr schwer. Oft bin ich sehr unsicher, wenn ich einen Beitrag schreibe, habe ich es jetzt mit einem Klassiker im eigentlichen Sinne zu tun habe.


    Schon zu Thomas Mann gab es hier im Forum unterschiedliche Meinungen, ob der Autor zu den Klassikern zählt oder nicht.


    Aber ich denke es ist nicht so gravierend schlimm, wenn es mal daneben geht.


    Wie schrieb mir einmal Hubert: "Es passt schon!".


    Liebe Grüße
    Leila

    Hallo zusammen :winken:,


    zu diesem Thema möchte ich noch eine Passage aus dem Buch von Ludwig Raschdau "In Weimar als preußischer Gesandter 1894-1897" (Berlin 1939) zitieren:


    "Weimar ist ein doch sehr kleiner Ort und von einigen größeren Gebäuden, Museum, Schloß, Post, Bahnhof abgesehen, kann Weimar schon zu Goethes Zeit so ausgesehen haben. ... Enge Straßen im alten Teile, altmodische Giebel, sehr hohe Dächer, das Volk behäbig und spießbürgerlich, so konnte der Ort wohl Goethe bei der Beschreibung des Osterspaziergangs als Muster vorgeschwebt haben. wirtschaftlich ist Weimar, zum Teil absichtlich, zurückgeblieben..."


    Man kann Sandhofer und den anderen Forenteilnehmern nur zustimmen, außer der geistigen Größe, die Weimar besonders zwischen 1790 und 1805 und bestenfalls zu Goetehes Zeiten überhaupt beherbergte, ist die Stadt eigentlich völlig unbedeutend.


    Liebe Grüße
    Leila :smile:

    Hallo Sandhofer,
    hallo zusammen,


    natürlich hast Du, lieber Sandhofer, in Bezug auf Goethes geistiges Umfeld völlig recht, aber mir geht es eigentlich nur um seine Beziehung zu Christiane.


    Nun habe ich gestern noch gelesen, dass Goethe sich durchaus ordinärer Umgangsformen bedient und ebensolche Gespräche im kleineren Kreis geführt haben soll. Mir eröffnet sich da ein vielleicht ganz anderer Goethe als er mir hinlänglich bekannt war. Interessant.


    Liebe Grüße
    Leila

    Hallo Gitta,


    für diese These spricht viel, gibt es in der Geschichte doch viele gleiche Verbindungen wie z.B. zwischen Otto von Bismarck und seiner Frau u.v.a.


    Aber bei Goethe wundert es mich doch sehr. Nun, ich werde doch das Buch von Sigrid Damm "Chrstiane und Goethe" demnächst lesen müssen.


    Liebe Grüße
    Leila


    P.S. Habe mir gerade deine Farbradierungen angeschaut. Ich bin begeistert. Deine Arbeiten gefallen mir sehr gut. :smile:

    Hallo zusammen,


    nein, nicht das gleichnamige Buch von Sigrid Damm steht hier zur Diskussion, das in diesem schönen und angenehmen Forum sicher auch schon vorgestellt und diskutiert wurde.


    Vielmehr geht es mir hier um die Ehe zwischen Goethe und Christiane Vulpius, die seit 1788 als Lebensgemeinschaft bestand und der 1806 die offizielle Trauung folgte. 1816 verstarb Christiane nach kurzer und sehr schwerer Karnkheit.


    Was mich schon immer ein wenig irritierte, gleichzeitig aber auch faszinierte, ist die Festellung, was den größten Dichter und Denker seiner Zeit, J.W. von Goethe, veranlasst hat, sich eine Lebenspartnerin zu suchen und zu finden, die eigentlich weit unter seinem geistigen und kulturellen Niveau war. Ich bitte jetzt, nicht auf die anderen eventuell hinlänglich bekannten Qualitäten zu verweisen, welche die Fanstasie der Männer zu erregen weiß. Letztlich dauerte diese seltsame Beziehung doch immerhein 28 Jahre. Eine Bettgeschichte war es also sicher nicht.


    Was meinen die anderen Forenteilnehmer, welche Gründe mögen Goethe bewogen haben, diese fast drei Jahrzehnte dauernde Verbindung einzugehen?


    Etwas ratlos
    Leila

    Hallo :winken:,


    sicherlich kennt von uns fast jeder den "Robinson Cursoe" von Daniel Defoe, natürlich nur wenige im Original, die meisten in bearbeiteter Form. Ich habe das Buch öfters und sehr gerne in den verschiedesten Fassungen gelesen und hatte auch eine gewisse Vorstellung von Defoe, das auch ein wenig geprägt war von dem Film "Robinson darf nicht sterben".


    Aber - ich war wohl gerade mal so 15 Jahre hielt ich plötzlich in einem Antiqauriat ein Buch in Händen unter dem Titel "Roxana" von Daniel Defoe. Schon zu Hause sah ich, dass ich da ein Buch in Händen hatte, das so ganz anders war, als der "Robinson Crusoe". :zwinker:
    Also las ich das Buch erst in der Nacht. Ich machte mir Licht und bei der Lektüre ging mir auch so manches andere Licht auf, erfuhr Dinge die ich bisher so nicht kannte. Puh, so ein Buch hatte ich noch nie gelesen.
    Als ich nach einigen, fast durchlesenen, Nächten das Buch verschlungen hatte, bin ich bis heute eigentlich dankbar, dieses Werk von Defoe gelesen zu haben.


    Allerdings ist mein Bild über den Daniel Defoe seitdem ein anderes -durchaus positives - geworden, zumal ich erfuhr, dass er mit "Moll Flanders" ähnliches verfasst hat.


    Was haltet ihr von Daniel Defoe und seinem Werk?


    Liebe Grüße
    Leila

    Hallo zusammen,


    meine Meinung ist, daß nicht die im Beitrag von Georg genannten fünf Kritierien bei der Beurteilung nicht erfüllt werden müssen, um einen Autor auf den Olymp der "modernen Klassiker" zu heben.


    Dazu bedarf es vielmehr der Tatsache, welchen Stellenwert der Autor von der Literaturwissenschaft erhält. Ich meine daher, dass Arno Schmidt ohne jeden Zweifel zu den modernen Klassikern gehört.


    Ich hoffe, dass meine Meinung mir Georg nicht verübelt, lieber sollten wir darüber weiter intensiv diskutieren. :blume: :blume:


    Die Formulierung "Moderner Klassiker" und "Klassiker der Moderne" wurden mir schon in der Schule suggeriert. Kann ich nix dafür. :smile:


    Liebe Grüße
    Leila

    Hallo rezk,


    ich hatte eigentlich auf das Buch und seinen Autor Jacob Wassermann hinweisen wollen.


    Deiner Meinung kann ich mich nicht so anschließen, da mir das Buch sehr gut gefiel, aber natürlich ist das Geschmacksache, zumal mich auch sehr der historische Hintergrund interessierte. Das war überhaupt der Grund, weshalb ich das Buch gelesen habe.


    Liebe Grüße
    Leila

    Hallo zusammen,


    ich meine, dass die Freundschaft zwischen Schiller und Goethe sicherlich komplizierter war, als uns das Denkmal vor dem Nationaltheater in Weimar suggeriert.


    Nicht nur Goethe, wie bereits von Holkenäs zitiert, sondern auch Schiller dürfte seine Probleme mit dem eitlen Goethe gehabt haben.


    Gibt es Aufzeichnungen von Schiller, die sein Verhältnis zu Goethe näher beleuchten?


    Liebe Grüße
    Leila

    "Der schönste krimi der Welt" nannte Golo Mann 1980 den von Jacob Wassermann 1908 veröffentlichten Roman "Kaspar Hauser und Die Trägheit des Herzens".


    Jacob Wassermann (1873-1934), ein jüdischer Schriftsteller in Deutschland, gehört sicherlich nicht zu den Klassikern der deutschen Literatur, ist aber auch ein Autor, der nicht übergangen werden darf und Bestandteil der deutschen Literaturgeschichte ist.


    In diesem bemerkenswerten Roman geht es um das Schicksal von Kaspar Hauser der plötzlich 1828 in Nürnberg auftauchte und 1833 in Ansbach ermordert wurde. Wer war er? Nach einem Artikel des "Spiegel" vor einigen Jahren wohl der Sohn eines österreichischen Soldaten, den man aussetzte, wahrscheinlicher aber ein Sproß, mehr noch, der Erbgroßherzog von Baden, den man verschwinden ließ, um eine Seitenlinie des Hauses Zähringen, genauer gesagt aus einer illegitimen Verbindung des Markgrafen Karl von Baden, was denn auch geschah und wohl auch der Grund war, dass Kasoar Hauser ermorderte wurde.


    Das alles und viel mehr erzählt der Roman von Jacob Wassermann, ein Buch, das ich vor einigen jahren mit großem Interesse las und jedem empfehlen kann, der sich für einen guten Roman erwärmen kann und sich auch letztlich für eine kleine aber mysteriöse Episode der deutschen Geshichte interessiert.


    Von Jakob Wassermann, der u.a. auch mit Thomas Mann befreundet war sind noch Werke, wie "Die Juden von Zirndorf" und "Der Fall Maurizius" zu erwähnen und eine Beschäftigung mit dem Autor lohnt sich alle Male.


    Liebe Grüße
    Leila

    Hallo Georg :klatschen:,


    der Vierzeiler des Wettiners hat mich mehr amüsiert. Ich kann auch nicht sagen, dass ich banales rundweg ablehne.


    Ich meinte doch nur, bei Schiller solches zu erkennen. Dazu kommt, dass ich sein Gedicht "Der Taucher" eigentlich sehr mag. Ferner denke ich, Georg, dass wir bezüglich Schillers dramatischen Werken doch gleicher Meinung sind, nehme ich zumindest an. :smile:


    Anmerken möchte ich, auch für die anderen Forenteilnehmer, dass meine Beiträge durchaus den Charakter von "Gesprächen am Kamin" haben können, also ernst gemeint sind, aber durchaus von einer gewissen "Leichtigkeit des Seins" getragen werden.


    Liebe Grüße
    Leila

    Hallo Georg,


    um einem Mißverständnis vorzubeugen, der von dir zitierte Vierzeilen ist nicht von mir, sondern von König Johann von Sachsen und banal ist er auf jeden Fall.


    Liebe Grüße
    Leila