Hallo Steffi,
bin noch mal in den Brunnen des Archivs hinabgestiegen, um die Schätze unserer wackeren Vorleser Maria und Ikarus zu bergen. Ich hoffe sie haben nichts dagegen, dass ich ihren Text über den Anfang des dritten Buchs hier reinkopiere (ist in den Stollen des alten Forums nicht so leicht wiederzufinden):
ZitatAlles anzeigen[quoteIch habe den 3. Teil begonnen und bin im 2. Hauptstück.
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> Ich tue mir bisher beim Lesen etwas schwer bei den vielen Städten, Herrschernamen und ägyptischen Gottheiten. Das verwirrt mich alles etwas und Joseph mag es vielleicht ähnlich ergangen sein. Ich war genauso froh wie er, als er seinen ehemaligen Begleiter wiedergetroffen hat, diesmal in Funktion eines Führers durch die Wüste. Das war wenigstens eine bekannte Figur. Ich hielt diese Figur ja bisher für einen Engel, aber Thomas Mann schreibt ausdrücklich "Mensch". Jetzt bin ich da doch etwas im Zweifel. Ich denke, daß diese Gestalt noch öfter auftauchen wird und wir über ihre Identität vielleicht aufgeklärt werden.
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> Ich habe eine interessante Ägypten-Seite gefunden, die sehr hilfreich ist, um vor allem in diesem "Götter-Dschungel" etwas besser zurecht zu kommen.
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> Viele Grüße
> ikarus
Hallo Ikarus
bin nun im 2. Hauptstück 'Joseph bei den Pyramiden'.
Danke für den Link, in die HP kann man richtig versinken und die Zeit vergessen.
Hast du die Beschreibung gelesen, warum Ägypten das Land Kemet genannt wurde:
Kemet war der Name, den die alten Ägypter ihr Land gegeben haben. Kemet heißt soviel wie "schwarzes Land" und hat seinen Namen von den Nilüberschwemmungen, die das Land mit fruchtbaren schwarzem Nilschlamm bedeckten. Dieser grüne Streifen machte nur 3 % aus. 97 % waren und sind auch heute noch unbewohnbare Wüste.
Der heutige Name Ägypten wurde von den Griechen übernommen, die das Land am Nil Aigyptos nannten.
Interessant fand ich, daß die verschiedenen Städte verschiedene Götter, besser gesagt vermutlich ihren Lieblingsgott, anbeteten. Am besten fand ich die Katzenstadt. Stell dir vor, eine Stadt riecht nach Baldrian und auch das Essen schmeckt danach, nur weil das 'Katzenkraut' zur Anbetung dazu gehört, nicht zu vergessen die vielen Katzen *ggg*.
Hoffentlich waren die reinlich, sonst gab es bestimmt eine besondere Mischung an Gestank
Alles in allem ist es bisher mal wieder Thomas Mann von seiner ausführlichsten Seite. Die Wegroute nach Ägypten sehr detailiert beschrieben.
Ob Joseph den Rat des Alten wohl an nimmt?
Nährst du meinen Bauch - ehr' ich deinen Brauch!
Dieser einfache Satz könnte ein Gewissenskonflikt in Joseph hervor rufen, gegenüber seinen Vater und dem einzig wahren Gott.
Sehr schöne Sätze habe ich gefunden. Z. B. einen Abendgruß:
Lebe wohl... Möge die Nacht dich in sanften Armen wiegen und dein Haupt entschlimmern an ihrer Brust, friedesüß, wie dein Kinderhaupt einst am Herzen der Mutter.
So nebenbei, ganz unauffällig ändert sich die Sichtweise. War es zuerst für Joseph ein 'hinab gehen' in den Scheol, wie er Ägypten nennt. So ist es nun ein 'hinauf'.
Von der Heimat aus war es wohl mit ihm, wie schon mit Abram, gen Ägypten 'hinabgegangen', in Ägypten nun aber ging es 'hinauf', nämlich dem Lauf des Stromes entgegen, welcher von Süden kam, also daß man im Lande gen Mittag nicht länger 'hinabzog', sondern 'hinauf'. Das war, als sei's auf Verwirrung angelegt wie im Spiel, wenn man den um die Augen Verbundenen ein paarmal um sich selber dreht, damit er nicht mehr wisse, wie ihm der Kopf steht und wo vorn und hinten..
Ägypten war für Joseph ein Schreckgespenst, nun, mit den ganzen bunten Eindrücken, hat vielleicht schon eine Veränderungen in seiner Gesinnung begonnen?
Wie weit bist du?
Gruß Maria
Die klasse Ägyptenseite ist übrigens
http://www.selket.de/
Kann den Ausführungen unserer Vorgänger vorbehaltlos zustimmen.
Liebe Grüße
Holk