Hallo Maja,
schön, dass du das mit dem Wohnrecht gefunden hast. Das soll Heine ja auch vor einer Abschiebung bewahrt haben, im Gegensatz z. B. zu Marx, der Frankreich verlassen mußte.
Es beginnt also mit einer Heimkehr. Schon seit den Anfängen ein Thema der Literatur (s. Homers Odysseus, der allerdings erst gegen Ende wieder in die Heimat gelangt). Mußte Heine eigentlich die Festnahme an der Grenze befürchten, oder hatte er sich vorher freies Geleit zusichern lassen? Oder gab es erst später einen Haftbefehl? In den letzten zwei Stropen des Kapitels erfährt man, wie wohltuend die Heimat auf den Dichter wirkt ("Ich könnte Eichen(natürlich) zerbrechen!").
In den ersten Strophen ist die Ironie noch gedämpft, aber mit der falschen Stimme des Harfenmädchens wird der Ton schon schärfer. Bei Harfenmädchen denke ich übrigens auch an Storm (und an Mignon):
"Heute, nur heute
Bin ich so schön;
Morgen, ach morgen
Muß alles vergehn!
Nur diese Stunde
Bist du noch mein;
Sterben, ach sterben
Soll ich allein. "
Dann gibt es heftige Kirchen- ("Eiapopeia vom Himmel") und Gesellschaftskritik ("Zuckererbsen für jedermann"). Das Hier und Jetzt ist entscheidend, keine Heilsversprechen im Himmel.
"Jungfer Europa" spielt zwar auf die Mythologie (und Stiere :zwinker: )an (wie auch die neuen Kräfte des Riesen), meint aber wohl einen neuen, jungen, reinen Staatenbund (ohne die alten Konventionen) mit dem Hauptmerkmal Freiheit.
Überlege auch schon, erst mal alles durchzulesen. Vielleicht machen das die anderen auch, um dann geballt wieder zu uns zu stoßen. :breitgrins:
Gruß
Holk