Ich hatte so mit 14, 15, 16 eine Hesse-Phase - da habe ich zuerst den Steppenwolf gelesen (mit dem ich zugegeben damals noch nicht so viel anfangen konnte), dann Siddharta, das mir schon besser gefiel (allerdings hatte ich mich da gerade voller Enthusiasmus konfirmieren lassen und war nicht so wahnsinnig offen für fremde religiöse Einflusse) und dann mit großer Begeisterung Narziss und Goldmund, Demian und als letztes Unterm Rad.
Damals mochte ich die Sprache wahnsinnig gerne, und Narziss und Goldmund würde ich noch immer zu meinen Lieblingen zählen, obwohl ich es seit Jahren kaum mehr angefasst habe (müsste mal wieder...). Ich habe auch eine CD mit Gedichten und einem Brief an seine Eltern - das ist wirklich beeindruckend, wie geschliffen er sich schon mit 15 Jahren ausdrücken konnte.
"Einstiegsdroge Hesse" ist bestimmt für viele Jugendliche zutreffend. Vor ein paar Jahren war anlässlich seines soundsovielten Geburtstages ein entsprechender Artikel mit Umfragen und Kommentaren von Jugendlichen im stern - da waren viele dabei, auf die Hesse diesen Harry-Potter-Effekt gehabt hatte.
Für mich trifft das nicht zu: parallel zu Siddharta quälte ich mich erst durch Dostoievskis Idioten, um etwas später voller Begeisterung die Brüder Karamasov zu verschlingen... und gelesen habe ich sowieso schon vorher. ALso kein Einstieg in die Literatur für mich, sondern eher ein schönes Bad, in dem ich mich eine Zeit lang sehr wohl gefühlt habe, bis es mir irgendwann zu schwül wurde.
Nightfever
*noch ganz neu ist* :winken: