Beiträge von kali

    Hallo zusammen,


    nachdem ich nun Ewigkeiten nur noch lesend im Forum war, wäre ich bei Proust total gern dabei... Sommer passt superund bis dahin widme ich mich noch ein bisschen Virginia Woolfs Essays ... :smile:


    Grüße.

    Zitat von "sandhofer"

    ich würde nie mehr herausfinden, ob ich (z.B.) diesen oder jenen Walser (den Martin meine ich) schon gelesen habe.


    Der Walser lebt aber noch, lieber sandhofer, seine Werke sind noch keine 50 Jahre alt... Wie verhält sich das desweiteren eigentlich mit deinem Profil-Kraus? :zwinker:


    Ich hoffe, du kannst mir nachsehen, dass ich mir diesen Kommentar nun nicht verkneifen konnte... :smile:


    Lg,
    -kali-

    Liebe Leute,


    auch ich möchte euch ein Weihnachtsfest wünschen, wie auch immer ihr es mögt. :nikolaus:


    Ich bin über die Feiertage von der Online-Zivilisation abgeschnitten (was ich eigentlich gar nicht so schlecht finde); vor Neujahr werden wir uns aber definitiv noch mal wiederlesen...


    Lasst es euch gutgehen & esst bis der Arzt kommt! :smile:


    Grüße, rennt mir mit der Diskussion nicht so weit weg und bis dann :winken:
    -kali-

    Lieber sandhofer,


    ich kann deiner Antwort zwar nicht entnehmen, warum du selten etwas liest, was jünger ist als 50 Jahre, aber ich denke, dass Alter selten etwas über Qualität aussagt. (Das wäre dann aber wahrscheinlich schon wieder ein Thema für's allgemeine Diskussionsforum.)
    Wann ein Thema erschöpfend behandelt ist, kann ich dir auch nicht sagen... und... nun ja... soweit ich mich sprachphilosophisch auskenne, ist Wittgenstein zwar von unabweisbarer Bedeutung aber das Thema gab es bereits lange vor ihm.


    Nun: Man(in diesem Fall ich) kann ja niemanden zum Glück zwingen... :zwinker:


    Liebe Grüße,
    -kali-

    Liebe Leute,


    ich weiß, dass es alles andere als klassisch, dafür aber postdramatisch ist: Martin Heckmanns: Kränk. Dass er dennoch kein Niemand ist, beweist die Auszeichnung als "Bester Nachwuchsautor der Spielzeit 2001/2002" in der Kritikerumfrage der Zeitschrift "Theater Heute".


    Suhrkamp fasst das Stück folgendermaßen zusammen:
    "Ein Vater und sein rebellierender Sohn. Eine Mutter und ihre eigensinnige Tochter. Zu sagen haben sich die Generationen wenig. Sie sind in unterschiedlichen Sprachspielen zu Hause. Die Eltern kennen sich von der Arbeit und denken an eine Affäre, die Kinder denken an die Liebe. Unbedingt soll sie sein, groß und symbiotisch, in einer anderen, besseren Welt. Der Weg dahin führt über eine neue Sprache, die sie zu erschaffen suchen."


    Um noch ein wenig Überzeugungsarbeit vorweg zu leisten: Ich kenne das Stück vom Anlesen und bin total begeistert. Der Generationenkonflikt und auch die sich anbahnenden Beziehungen sind nicht so abgeschmackt dargestellt, wie man vllt. annehmen mag. Man kann das ganze Stück als Metagespräch über Sprache lesen.
    Wer also Freude an Sprachspielen und Literaturinnovationen hat... ich würde mich freuen! :smile:


    Grüße,
    -kali-


    Ps: Das ganze ist nicht lang - ungefähr 50 Seiten. "Keine Zeit dafür" gilt also nicht.. Man kann das super dazwischenschieben... :zwinker:

    Hallo zusammen,


    Zitat von "Maja"

    Noch etwas zum Anfang: Die Aufzeichnungen des Ich-Erzählers setzen mit dem Tod der Mutter ein, als ob damit ein neuer Lebensabschnitt beginne.
    Seine Überlegungen in den ersten paar Sätzen, ob es heute oder gestern gewesen sei, erinnern an die Erfahrung, dass eimen in "grossen Momenten" manchmal etwas ganz Banales durch den Kopf geht.


    Es ist mir immer noch nicht einleuchtend, dass der Tod und im speziellen der Tod seiner Mutter für Meursault diese enorme Wichtigkeit hat, wie wir intuititv von Menschen in der westlichen Gesellschaft annehmen, dass er haben sollte.
    Wie weiter oben schon erwähnt, nennt er sie "Leiche", was ich alles andere als eine feinfühlige, von Emotionen bewegte Wortwahl nenne. Er betont, dass er sie nie besuchte, da ihm das ganze Procedere irgendwie doch zu stressig sei und das Kapitel zwei wird mit den Worten abgeschlossen: Ich habe gedacht, daß immerhin ein Sonntag herum war, daß Mama jetzt beerdigt war, daß ich wieder zur Arbeit gehen würde und daß sich eigentlich nichts geändert hatte. Und ich glaube, man unterstellt Meursault zu viel wenn man denkt, da sei sowas ganz, ganz Zerbrechliches und Weiches hinter all dieser ist-mir-irgendwie-egal-Haltung...


    Zitat von "kali"


    Was denkt ihr, warum, Meursault seine Mutter nicht nochmal sehen wollte?


    Auch wenn es seltsam ist, sich selbst zu zitieren, aber auch hier ist mir das immer noch unplausibel. :redface:
    Ich meine, betrachten wir uns, wie im ersten Kapitel Menschen beschrieben werden. Sie sind absolut reduziert auf äußerliche Erscheinungen. Bsp.weise stellt Meursault fest, dass Pérez hinkt, dass seine Nase mit Mitessern gespickt war usf. Da ist keinerlei Überlegung, was in diesem Mann wohl vor sich gehen muss oder was seine Mutter mit ihm verbunden haben muss. Da ist auch kein gedankliches Abtriften, in dem Sinn, dass er sich ganz nebensächlichen Kleinigkeiten zuwendet. Er beschreibt die Menschen wie seelenlose Materie oder als würde er ein Fahndungsfoto aufgeben. Worauf ich hinauswill: wenn er die Lebenden nicht mehr als lebend sieht, warum kann er sich dann nicht auch die Tote ansehen? :confused:


    Zitat von "riff-raff"


    Ich frage mich, ob der Held des Romans wirklich konsequent ist in seiner Gleichgültigkeit?


    Ist es tatsächlich Gleichgültigkeit oder ist es eben Entfremdung oder ganz was anderes? Ich glaube, dass es uns weiterhelfen würden, wenn wir über die Abgrenzung der Begriffe gegeneinander noch mal genauer sprechen würden...


    Bis dahin: liebe Grüße,
    -kali-

    Guten Morgen,


    bevor ich mir heute Abend noch ausführlicher Zeit nehmen werde, vorweg eine Stelle aus gegen Ende des zweiten Kapitels, die mich stutzig machte.


    Ich habe eine Werbung für Kruschen-Salz ausgeschnitten und sie in ein altes Heft geklebt, in dem ich die Sachen sammle, die mich in der Zeitung amüsieren.


    Auch ohne zu wissen, was genau Kruschen-Salz ist, amüsiert es mich sehr, dass das Meursault amüsiert. Ziemlich fremd, der Typ. :zwinker:


    Grüße,
    -kali-

    Hallo zusammen,




    Zitat von "Maja"


    Dass er ihr näherstand als er gegen aussen zugibt, zeigt wohl die Wortwahl: Mama. Er sagt nicht "meine Mutter".


    a)
    Mir ist diese Wortwahl auch aufgefallen, doch habe ich sie ein wenig anders gelesen, und zwar, dass sich darin irgendwas kindliches in Mersaults Person wiederspiegelt. Auch dieser (fast) durchweg parataktischer Sprachgebrauch erinnert doch eher an die einfache Satzbauweise von Kindern. Schätzungsweise die Hälfte der Sätze beginnt mit: Ich habe..., Ich bin..., Ich war... etc.
    Dem widersprechen einige Bilder und Metaphern, die zwischendurch fast unauffällig einfließen, wie:
    Die Sonne hatte den Teer aufplatzen lassen. Die Füße versanken darin und legten sein glänzendes Fleisch frei. oder:
    Sie [die Tränen] breiteten sich aus, flossen wieder zusammen und bildeten einen Wasserfirnis auf diesem zerstörten Gesicht. oder:
    die blutrote Erde, die auf Mamas Sarg polterte das weiße Fleisch der Wurzeln
    Bis jetzt weiß ich noch nicht so recht, was ich mit dieser Feststellung anfangen soll, aber wir können es ja über die nächsten Kapitel weiter betrachten.



    b)
    Ich weiß nicht ob er ihr nahestand:
    weshalb ich im letzten Jahr nicht mehr hingefahren bin. Und auch, weil es mich um meinen Sonntag brachte - ganz abgesehen von der Mühe, zum Bus zu gehen, Fahrkarten zu lösen und zwei Stunden zu fahren.
    ich fühlte, welchen Spaß es mir gemacht hätte, spazierenzugehen, wenn da nicht Mama gewesen wäre.
    Dann sind wir beiseite getreten, um die Leiche vorbeizulassen.


    Im "Mythos des Sisyphos" schreibt Camus:
    Auch die Menschen sondern Unmenschliches ab. In gewissen hellsichtigen Stunden läßt das mechanische Aussehen ihre Gesten, ihre sinnlose Pantomime alles um sie herum stumpfsinnig erscheinen. [...] Und auch der Fremde, der uns in gewissen Augenblicken in einem Spiegel begegnet, der vertraute und doch beunruhigende Bruder, den wir auf unseren eigenen Photographien wiederfinden, ist das Absurde.


    Ist es Zufall, dass Meursault extrem unter der Hell(sicht)igkeit in der Leichenhalle und auf dem Weg zur Kirche leidet? Wenn Meursault tatsächlich so sieht, wie er dem Leser beschreibt, hat er wohl das Unmenschliche fokusiert. Er wirkt stumpf, in seiner nüchternen Erzählweise. (kleiner Exkurs: Ich musste in der sechsten Klasse mal einen Aufsatz über mein Lineal und meinen Bleistift schreiben, der hatte wohl einen sehr ähnlichen sprachlichen Stil :zwinker: )
    Meursault ist 'der Fremde', der von einem anderen Fremden, dem Heimleiter, etwas aus dem Leben seiner Mutter erzählt bekommt, die ihm auch fremd ist?
    Ich sehe noch nicht ganz so klar... :rollen:
    Was denkt ihr, waru, Meursault seine Mutter nicht nochmal sehen wollte?


    Liebe Grüße, kali

    Hallo zusammen,
    Hallo Friedrich-Arthur,


    ich habe hier mal ein Gedicht Rilkes, zu dem ich gern deine Meinung wüsste... Was er hier malt und welche Stimmung auf dich wirkt:



    DER BALL


    Du Runder, der das Warme aus zwei Händen
    im Fliegen, oben, fortgiebt, sorglos wie
    sein Eigenes; was in den Gegenständen
    nicht bleiben kann, zu unbeschwert für sie,
    zu wenig Ding und doch noch Ding genug,
    um nicht aus allem draußen Aufgereihten
    unsichtbar plötzlich in uns einzugleiten:
    das glitt in dich, du zwischen Fall und Flug
    noch Unentschlossener: der, wenn er steigt,
    als hätte er ihn mit hinaufgehoben,
    den Wurf entführt und freiläßt -, und sich neigt
    und einhält und den Spielenden von oben
    auf einmal eine neue Stelle zeigt,
    sie ordnend wie zu einer Tanzfigur,
    um dann, erwartet und erwünscht von allen,
    rasch, einfach, kunstlos, ganz Natur,
    dem Becher hoher Hände zuzufallen.


    Mit gespannten Grüßen,
    -kali-

    Zitat von "sandhofer"


    Leider sind die meisten sog. Literaturwissenschafter aber Selbstdarsteller, die lieber mit grossartigen Begriffen um sich werfen, als einen Text genau zu analysieren.


    Wen meinst du denn da im allgemeinen und speziellen?


    Grüße,
    -kali-

    Hallo zusammen, hallo sandhofer,


    Es gibt einiges an Literatur, bei dem es sich unbewusst in mir wehrt, es mit literaturwissenschaftlichen Händen anzufassen; z..b. die Liebeslyrik Rilkes (was bei den Dinggedichten schon wieder ganz anders aussieht) oder bei den (Kurz-)Erzählungen Kafkas.
    Ich bin mir aber nicht sicher, ob literaturwissenschaftliches Lesen tatsächlich immer diese Tonnen von Sekundärliteratur benötigt, da es ja imho ein Verfahren zum Lesen ist. Wenn man also einmal diese Liwi-Theorie gewälzt hat, stellt sich dann nicht sowas wie eine intuitive Leseweise ein? Ein eher aufmerksameres Lesen (mit offenen Augen :zwinker: ) im Gegensatz zur völligen Selbstaufgabe in der Literatur?
    Ich weiß nicht, ob es wider der Natur von literarischen Worten ist, sie auf immer abstraktere Ebenen zu heben oder sie immer mehr zu verbegrifflichen. Ich habe allerdings für mich festgestellt, dass es mir nichts vom Zauber des Textes nimmt, genauer hinzusehen. Das ist ja eigentlich auch nur das, was hier im Forum passiert, oder?


    Grüße,
    -kali-

    Hallo, die Runde,


    Zitat von "Hubert"


    Wie ist das jetzt aber, wenn auf dem Buch "BILD" steht.


    Ja, richtig "lustig" wird's erst wenn auf der Bibel "Bild" steht... Hm: Find' ich's "lustig" oder lustig?! Es ist makaber. Also: lustig!


    Zum Thema 'Handke': Ich möchte an dieser Stelle gern noch den "Untertageblues" empfehlen. Aber nur die erste Hälfte.


    Mit Grüßen
    -kali-

    Hallo,


    Zitat von "Nightfever"


    Ach ja, Schiller... Ich hätte JMaria ja empfohlen, mit "Kabale und Liebe" anzufangen[...]


    Ja, das hätte ich auch Nightfever. Ich sah "Kabale und Liebe" zuerst im Theater und war bei keiner Aufführung eines Klassikers so gefesselt wie bei diesem Drama. Ich habe die Textfassung danach mindestens dreimal nacheinander verschlungen. Ich liebe es, wie Schiller dort mit den Worten umgeht.
    Was ich an Schiller auch sehr schätze sind seine theoretischen Abhandlungen, wie etwa zur Ästhetik. Er geht viel zu oft (und zu absolutem Unrecht, wie ich finde) neben Goethe unter.


    Grüße,
    -kali-

    Hallo zusammen,


    Zitat von "Georg"


    Wie alt dichtende Alkoholiker werden sieht man an Schiller, Poe, Beaudelaire.


    Nun, ich bin nicht die Belesenste in Schillers Biographie (ich werde mir auf jeden Fall Herrn Safranskis Darstellung kaufen!), doch glaube ich, dass sein frühes Versterben den Hauptgrund nicht im Alkoholkonsum hatte. Er hatte schon früh "Brust-Leiden", Krämpfe die wohl auch in Zusammenhang mit einer Lungenentzündung standen.


    Zitat von "sovereign"


    Und was ist aus der alten "Melancholie" heute geworden? Eine profane Krankheit namens Depression. Unbedingt zu therapieren mit diversen Mitteln wie Serontonin-Hemmern, die der Pharmaindustrie
    Milliardenumsätze bescheren.


    Dazu wüde ich gern noch mal Freud bringen:
    "Die Absicht, daß der Mensch glüklich sei, ist im Plan der Schöpfung nicht enthalten."


    Ohne jetzt eine Diskussion über zeitgenössische Kultur&Gesellschaft vom Stab brechen zu wollen: Es ist wohl ein Charakteristikum des Heutes, dass es anders ist als das Damals. :zwinker:


    Mit Grüßen
    -kali-

    Hallo zusammen,


    ich bin absolut deiner Meinung, sandhofer, dass prinzipiell so ziemlich alles die Anlage hat, Droge zu werden. Und dass, wenn ein Situationstyp einen automatischen Griff zu Zigarette, Tabletten oder Wein etc. verlangt, von Sucht zu sprechen ist. Ob das nun die drei Flaschen Bier nach dem Abendbrot sind oder der kleine Schnaps, um sich in Schreibestimmung zu bringen.


    Zitat von "sandhofer"


    Es wäre mal interessant - und vielleicht gibt's die Untersuchung schon - wieviele Schriftsteller im eigentlichen Sinn des Wortes 'drogenabhängig' waren. Arno Schmidt ganz sicher. Schiller ziemlich sicher. Goethe? - Sein Weinkonsum war auch in hohem Alter nicht klein ...


    An Goethe musste ich auch sofort denken. An Italien gefiel ihm wohl u.a. der Wein, und wenn man in seinen Briefen liest, geht es vielmals darum, wann er wohin wieviele Flaschen wovon bestellte.


    Ich kann mich erinnern, dass ich von Baudelaire las, dass er mit 46 Jahren starb, nachdem er durch starke Abhängigkeit von Opium, Haschisch und auch Alkohol stumm und gelähmt worden war (und dann an den Folgen seiner Sucht starb).


    Grüße,
    -kali-

    Hallo in die Runde,



    Zitat von "Dostoevskij"

    Moin, Moin!


    Vielleicht sollte man prinzipiell unter derjenigen Droge lesen, unter der der Autor das Buch verfaßte? Ein Täßchen Kaffee bei Modeste Mignon oder ein Gläßchen Absinth beim Radetzkymarsch?


    Das verträgt sich dann aber ganz schlecht mit Simultanlesen, oder? :zwinker:
    Ich glaube, dass diese Selbstversuche nicht nur auf der literarischen Ebene interessant sind sondern auf die Dauer auch eingetragenen Vereinen ein paar Mitglieder mehr einbringen... :smile:


    Ich lese eigentlich immer nüchtern, da ich Alkohol nicht mag. Kennt jemanden einen bekennenden Nicht-Trinker in der Autorenzunft? Mir würde spontan keiner einfallen...


    Grüße,
    -kali-

    Hallo,


    Otfried Höffe ist ein zeitgenössischer Philosophiegeschichtsschreiber und kam mir in den Sinn, da ich mich neulich näher mit Kant beschäftigte, und er ein ausgewiesener Kant-Kenner ist. Er ist also im allgemeinen und speziellen tätig. Ich kann ihn nur empfehlen - sehr klar und verständlich geschrieben. Aber solche Empfehlungen willst du bestimmt gar nicht. :zwinker:


    Zitat


    Ich fände es alledings interessant, die philosophischen Abschnitte in Sofies Welt anhand eines guten Philosophieführers auf den Prüfstand zu stellen! Mir kamen sie immer ein bisschen schwammig-gefühlsduselig vor.


    Das finde ich auch eine gute Idee und würde an den spezifischen Stellen gern mithelfen. :smile:


    Grüße,
    -kali-

    Hallo wiederum,


    Zitat von "sandhofer"


    Nun, es ist eine Lesart. Nicht mehr und nicht minder. Genauso wie die strukturalistische. Die textimmanente. Die positivistische. Die ...


    Richtig, es ist eine Lesart. Und ich wollte, aufgrund deiner Nachfrage, meine eher zum Strukturalismus hin- und von der Hermeneutik abgewendete Position zum Ausdruck bringen.



    Zitat von "sandhofer"


    Ausserdem lese ich persönlich nicht (mehr) "literaturwissenschaftlich"...


    Darf man fragen warum?


    Zitat von "sandhofer"


    Ähm ... hmm ... öh ... das verstehe ich nun auch wieder nicht so ganz ... Der Autor als Textentität?


    Ich meinte mit der Absolutheit des Autors, dass wenn ich streng hermeneutisch lese, es eigentlich egal ist, ob ich oder du oder Person XY der Leser ist. Wenn ich die Theorie der Hermeneutik richtig verstanden habe, geht es in dieser Lesart primär darum, Zeichen und Symbole zu dekodieren und sie in einer kohärente Interpretation zusammenzufügen. Jeder Leser müsste also, wenn er sich nur "gut genug" mit dem Text beschäftigt schlussendlich bei der gleichen Theorie landen, wie jeder andere auch, da uns der Autor die Intention ja mitgab.
    Im Strukturalismus werden Autor, Text und Leser als gleichberechtigt gedacht; wodurch die Grenzen zum Autobiographischen also nicht ganz so problemtisch scheinen - für meine Begriffe. (Natürlich ergeben sich dann in ganz anderen Bereichen wieder Probleme...)


    Grüße,
    -kali-