Beiträge von Rainer

    Hallo Nimue


    Deine Rezensionen waren Auslöser für mein Unterfangen, Harry Potter zu lesen!
    Meinen Shakespeare hab´ ich immer so plaziert, dass ihn auch bestimmt jeder sieht- jetzt muss ich den Harry heimlich lesen! :breitgrins:
    Wo ich gerade bei Shakespeare bin :lol: : am 1. und 2. Weihnachtsfeiertag "Othello" und "Viel Lärm um Nichts" im TV. "Viel Lärm um Nichts" ist mein Lieblingsstück, witzige Dialoge, und mit Kenneth
    Branagh und Emma Thompson in einem traumhaften Setting ein MUSS.


    Rainer

    Hallo zusammen


    Meine Neugier treibt mich nun doch dazu, mal den Harry Potter zu lesen.
    So mal eben "zwischendurch" 8) .
    Meine Tochter (12 Jahre) und meine Frau finden die Bücher ganz Toll.
    Die "Pottermania" klingt wohl z.Z. bereits wieder ab, aber ich möchte wenigstens wissen wovon ich rede, wenn ich die Potter-Bücher ablehne :wink: .


    Rainer

    Hallo allerseits


    Neben dem Vergnügen, dass mir die Lektüre von "Die Brautleute" bereitet hat, gesellen sich natürlich eine Menge Eindrücke, die beim Lesen entstanden sind.
    Da ist die tiefe Religiosität, die auch Nele in einem ihrer Beiträge schon angesprochen hat, die einen großen Teil der Grundstimmung des Buches ausmacht.
    Gottglaube, Gottergebenheit, SEIN Wille, SEIN Gebot, SEINE Güte, SEINEN unermesslichen Ratschluss, finden wir ständig und überall in den Mündern der Leute. Mir drängte sich immer der Kontrast auf zwischen der Allmacht Gottes im Gedankengut der Leute und auf der anderen Seite die Wirklichkeit des Buches mit Hungersnot, Pest, Folter, Soldateska und frei waltenden Feudalherren.
    Je schlechter es einem geht, je bedrückender und bedrohlicher einem die Situation, das Leben, erscheint, um so eher ist der Mensch bereit, an übernatürliche Kräfte, die über uns Menschen walten und wachen, zu glauben- an Gott. Sagt man nicht so? Liegt darin nicht die Wurzel dieser Religiosität und, vor allem, die Anerkennung der kirchlichen Autorität?
    Die Beschreibungen von Pest und Hunger, auch das wüten der Soldateska, sind m. E. Höhepunkte des Romans. Die Geschichte Lucias und Lorenzos ein sehr gelungener Rahmen, der das ganze Buch zusammen hält.
    Die Charakteren der Protagonisten bleiben alle ihrem Schema Treu- wie Steffi mal erwähnte. Auch der Ungenannte, erst Schurke dann Wohltäter, fällt da nicht aus dem Schema. Wohltätig geht er mit demselben Elan zu Werke wie ehedem bei seinen Schurkereien. Er ist der gleiche geblieben, hat nur die Seite gewechselt.
    Die gute Seele Cristofero führte, bevor sie erfüllt starb, etwas zusammen, woraus neues Leben entstand. Da schloss sich ein Kreis.


    Rainer

    Hallo


    Ikarus hat recht, wenn er meint, ich wäre etwas zu drastisch mit der Unterstellung, der Kardinal nimmt Abbondios Tot billigend hin. Das sehe ich jetzt auch so.
    Die Szene mit unserem Bruder Hasenfuß, in der er mit den beiden Frauen in die Burg des Ungenannten flieht, ist einfach köstlich! In Hader mit seinem Schicksal schilt er sogar die Menschen, die wie er Schutz in der Burg suchen. Ängstlich, schreckhaft, wahrlich keine Zierde seines Standes, möchte man ihm raten, doch auf den Händen zu laufen, damit ihm der Himmel nicht auf den Kopf falle.
    Ja, und trotz alledem muß man unserem Don Abbandio Sympathie entgegen bringen.
    Im Doppelpack mit seiner Haushälterin schon ein "verrücktes Paar" :lol: .
    Bis bald
    Rainer

    Hallo zusammen


    ikarus: So weit sind wir doch gar nicht auseinander.
    Auch ich bin der Meinung, der Kardinal wirft Abbondio Kleinmütigkeit vor.
    Don Abbondio IST Kleinmütig und hat wenig Vertrauen in die Macht der Kirche. Dieses tadelt der Kardinal ZU RECHT an einem seiner Priester. Nur den Begriff der Feigheit vor Don Rodrigo würde ich durch den der Angst ersetzen.
    Und hier nun wollte ich ansetzen: Der Kardinal wirft Abbondio vor, nur seine "weltliche Gefährdung" zu sehen. Abbondio antwortet:" Der Grund ist eben, ich habe diese Visagen gesehen und ich habe diese Worte gehört! Euer Durchlaucht hat gut reden, aber Ihr müßtet einmal in der Haut eines armen Priesters stecken und dann in so eine Lage geraten".
    DAS ist der arme, kleine Priester den ich meinte und auf dessen Seite ich mich schlage. Denn ich finde, er hat Recht mit seinem Einwand, bereits in "diese Visagen" gesehen zu haben. Die Degenspitzen, die Don Abbondio bedrohen, tanzen doch schon vor seiner Nase, sind real. Was kann ein Kardinal, der weit weg ist, denn da noch ausrichten? Von der Bedrohung bis zur Hochzeit wären es doch nur ein Tag gewesen. Wie hätte der Kardinal da reagieren können? Don Abbondio wäre schneller in seinem Blut gelegen, als der Kardinal erfahren hätte, wer überhaubt dieser kleine Priester ist.
    Auf seiten des Kardinals wird darauf nur mit Gottvertrauen argumentiert.


    Ich hoffe, nun nicht mehr Verwirrung als Erklärung angerichtet zu haben :?


    Steffi: Auch Maria hatte zu Lucia eine interessante Anmerkung gemacht.
    werd´ wohl nochmal darüber nachdenken müssen.


    Bis bald
    Rainer

    Hallo Maria


    Warum den Grass löschen? Lass doch mal!


    So aus´m Stegreif fällt mir die "Blechtrommel" ein, die man als Klassiker bezeichnen könnte. Aber das sehe ich nicht so eng. Halte es da mit Walser:" Der gebrauch eines Autors macht aus ihm einen Klassiker. Wenn die Gesellschaft oder die Bevölkerung oder das Volk ihn gebraucht, dann ist er ein Klassiker. ..." (Dank an Nimue)


    Schöne Grüße
    Rainer

    Hallo allerliebste Mitleser!


    Hinke etwas hinter euch her, deshalb eine leicht verspätete Reaktion auf das Gespräch Federigo Borromeo mit Don Abbondio (Kapitel 26).


    Ich muß mich auf die Seite des Don Abbondio schlagen!
    Der arme Kerl ist sonst ganz allein´ :wink: .
    Ein kleiner, unbedeutender Priester wird in seinem Bergdorf von den Schergen eines Feudalherren bedroht. In seiner ganzen Unzulänglichkeit ist er nicht in der Lage den Konflikt, in den er steckt, zu lösen. Er hat Angst, mit aufgeschlitztem Bauch irgendwo im Gebüsch zu enden. Die Hochzeit zu verhindern ist für ihn eine Frage von Leben oder Tod!
    Nun steht er vor seinem großen, bedeutenden, heiligen Kardinal und muß sich eine Moralpredigt anhören. Der Extrakt der glänzenden Rede Borromeos ist aber m.E. der: Trotze der Furcht und lasse dich- wenn´s denn sein muß- umbringen. Alles andere wäre nicht gottgegeben.
    Ganz Platt: Der Kardinal nimmt den Tod seines Priesters billigend in kauf, der kirchlichen Ehre zuliebe.
    Die Verfehlung des Priesters besteht vorrangig in der Nichtbefolgung kirchlicher Gesetze- die geplatzte Hochzeit ist da ganz zweitrangig!


    Rainer

    Hallo an alle!


    Lucia, die arme Lucia!
    In einem Buch, so opulent ausgestattet mit schönen, bildhaften Beschreibungen, in die man als Leser eintaucht und sich in einem Wirtshaus unter Zechkumpanen oder in einer Menschenmenge wiederfindet dessen stoßen und schieben spürbar ist- in so einem Buch bleibt sie merkwürdig blaß.
    Aber Jetzt! Schurken, die auch vor Bluttaten nicht zurückschrecken bekommen ob ihres jammerns und bitten weiche Knie, oder besser, weiche Herzen. Der ungenannte Oberschurke, eh seiner Schandtaten überdrüssig, völlig verstört, die Läuterung sitzt bereits auf der Schulter, denkt an Suicid.
    Und? Wie sehen wir jetzt unsere Lucia?
    Ich zumindest sehe sie genau so undeutlich wie zuvor!
    Ein verschämtes junges Ding vor Gertrude, ein verängstigt- jammerndes Bündel in der Kutsche während der Entführung, in des ungenannten Burg ebenso.
    Bilder, prächtig ausgesattet, stehen vor meinem geistigen Auge. Sobald aber Lucia erscheint, lässt sie der Regisseur am äußeren Bildrand, im Schatten, nur undeutlich erkennen!
    So ist mein (zumindest NOCH) empfinden.


    Rainer

    Hi!
    Sendungen, die im Verdacht stehen, über dem geistigen Niveau von "TV Total" zu rangieren, werden zum Schutz der Plebejer zu mitternächtlichen Zeiten gesendet.
    Den Sendeanstalten und ihren Verantwortlichen sei Dank dafür. Ja, wo kämen wir den da hin, wenn sich Kreti und Pleti mit uns über Tolstoij und T. Mann unterhalten könnte!
    Die "Prime-Time" sollte der "Superhitparadedervolksmusik" vorbehalten bleiben.
    Ähnlich Manzoni (mit seinen 25 mailändischen Lesern) wissen wir uns zu mitternächtlicher Stunde in kleiner, illustrer Gesellschaft (Die Aufzeichnung mit dem Recorder lassen wir mal gelten :wink: ).


    Noch ´n lesereichen Sonntagabend
    Rainer

    Hallo ihr Lieben!
    Ikarus hat ja so Recht, wenn er meint, mir entginge was, wenn ich nicht mitlesen würde.
    Bei Kapitel 11 angelangt muss ich sagen, dass ich begeistert bin.
    Wollte erwähnen, dass die Geschichte der Gertrude eigentlich ein eigenes Buch verdiente, da lese ich in den Anmerkungen, dass dieser "Roman im Roman" unter dem Titel "Die Nonne von Monza" Berühmtheit erlangt hat.
    Die Anmerkungen sind sehr hilfreich! Ich möchte sie nicht missen.
    Bis später. Will noch ´n bischen lesen :D
    Rainer

    Gruß an alle!
    St. John Rivers empfand ich trotz seines religiösen Eiferns als "netten Kerl". Seine dann allerdings einsetzende penetrant-lästige Art der Werbung um Jane Eyre ging mir dann doch zu weit. Zumal man die Beweggründe seiner Werbung als sehr fragwürdig bezeichnen kann. Wäre Jane dieser Werbung "erlegen", verlöre die Figur mit ihrer Intelligenz und ihrem Selbstbewusstsein vollkommen an Glaubwürdigkeit.
    St. John stehen zu lassen und Rochester´s Ruf zu folgen war nur folgerichtig.
    Einer übersteigerten Religiösität mit all ihren Auswüchsen wurde eine Abfuhr erteilt und- mit Verlaub- etwas anderes hätte ich niemals akzeptiert :wink: .
    Sicher, bis hier war ein mögliches Happy End in weite Ferne gerückt. Nun zeichnet sich eine mögliche Wende ab.
    Rainer

    Also, jetzt muss ich doch mal fragen, wer die Sendung "Bücher!" am 23.11. auf 3Sat gesehen hat?
    Freaks, Büchernarren und -sammler wurden gezeigt. Es war von Sucht und Beschaffungskriminalität die Rede.
    Von Wohnungen und Lagerräume, die angemietet weden mussten, um die Bücher unterzubringen.
    Einiges wirkte wirklich sehr skurril.
    Mittlerweile hab´ ich zu meinen Büchern ein sehr entspanntes und sachliches Verhältnis, weshalb einer Ausleihe von meiner Seite nichts im Wege steht :wink:
    Rainer

    Hallo ihr lieben,
    es ehrt mich, dass ihr an mich denkt :) .
    Mir ist es etwas peinlich, mittmachen zu wollen - aber kein Exemplar zur Hand :erroet: .
    Hier (Ruhrpott) fast alles abgeklappert. Nix zu machen!
    Kürzeste Lieferzeit: Dezember :? .
    Etwas zerknirscht grüßt Euch
    Rainer

    Ein fröhliches Hallo an alle,
    Ja, die Böll geschichte kenne ich. Und das Buch ist im Fernsehfilm gut umgesetzt.
    Mit meiner Haltung zum "Fest der Feste" halte ich mich in der Regel immer etwas hinter´m Berg, um anderen die Stimmung nicht zu verderben. Bin der Typ, der sich mit anderen freuen kann. Deshalb soll es mir Recht sein, wenn die Leute sich in der Mehrzahl ja doch freuen.
    Also: Zauberhafte, besinnliche Feiertage wünsche ich Ginny und all den anderen-aus ganzem Herzen.
    Rainer

    Hallo,
    also zu klassischer Weihnachtslektüre fällt mir rein gar nichts ein. Bin eher ein klassischer Verweigerer der übliche Gepflogenheiten, sich vor Weihnachten in einen Strudel ziehen zu lasse , der es bei einigen fast zur Pflicht macht, sich frösteld bei nasskaltem Wetter unter 40 Watt Beleuchtung auf einem Weihnachtsmarkt wiederzufinden und sich billigen Weihnachtsnippes in den Beutel zu stopfen. ACH, WIE STIMMUNGSVOLL.
    Sorry, hab´ mich hinreißen lassen. Möchte keinem auf die Füße treten, dem dies Fest noch etwas Bedeutet!
    Wohlgemerkt: Weihnachten ja, aber nicht so, wie es in der Öffentlichkeit abläuft.
    Aus dem gesagten ergibt sich, dass sich bei mir keine besondere Stimmung einstellt, schlussendlich sich für mich auch nie die Frage nach besonderer Lektüre gestellt hat.
    Allerdings lasse ich mich gern eines besseren belehren, was die Lektüre betrifft.
    Aus dem Ruhrpott umarmt Euch
    Rainer


    P.S. Ein Stimmungsvolles Vergnügen hatte ich bis vor zwei Tagen: mit Jane Eyre! Da kommt kein Weihnachtsmarkt mit :wink: