Beiträge von meier

    Des is bestimmt laiwand... Leider beherrsche ich neben dem hier geläufigen senegalesischen Stammesdialekt keine weitere Fremdsprache. Schade. Hätte mich interessiert.


    Gruß
    Meier

    Heute brachte mein Lieferant " Die wunderbaren Jahre" von Rainer Kunze angeschleppt, die mich im Moment noch vom Weiterlesen im Döblin-Lesebuch abhalten. Ein interessantes Kaleidoskop über den Alltag in der früheren DDR, der allerdings auch in der heutigen EU angesiedelt sein könnte, wo es inzwischen mit indidueller Dreiheit auch nicht mehr weit her sein soll.


    Gruß
    Meier

    Zwischenzeitlich hat die "ruckartige" Erzählweise zwar denn doch etwas mein Lesevergnügen getrübt. Allerdings wurde mir zum Ende des zweiten Teils, also der "kopflosen Welt" doch etwas deutlicher, inwiefern Canetti hier die Entstehungsbedingungen des Faschismus nachzuzeichnen versucht. So erscheint mir beispielsweise das plötzliche Verbrechen an Fischerle doch sehr charakteristisch für das Schicksal vieler Juden zu stehen, denen es letztendlich nicht mehr gelang, Österreich rechtzeitig zu verlassen.

    Da mir Canetti bisher nur als Theoretiker bekannt war, bin ich von seiner munteren Erzählweise bisher sehr angetan. Was mich im Moment außerdem zu munteren Spekulationen verananlasst, ist natürlich die Frage, was uns Canetti mit seinen grotesk überzeichneten Figuren eigentlich sagen will? Mir persönlich erscheint beispielsweise Helene auch nicht unbedingt "gehässiger" als Kien, der offensichtlich nicht dazu imstande ist, seine ehelichen Pflichten zu erfüllen. Inzwischen bin ich bei der Stelle, wo er lieber seine nichtexistenten Bücher mit einem buckligen Zwerg auf Seidenpapier stapelt, was dann stlistisch schon wieder mehr an Kafka als an Balzac erinnert. Außerdem gehe ich davon aus, dass sicher einige Forenmitglieder das Buch kennen, weshalb ich gerne einige Meinungen dazu lesen würde.


    Gruß
    Meier

    Canetti: Die Blendung


    Ich wäre entschieden verärgerter über das Ausbleiben meines Lieferanten, hätte er mich nicht mit dem Canetti überrascht. Stilistisch wie auch inhaltlich an Balzac anknüpfend, bin ich im Moment bei der Stelle, an der Kien diese berauschende Rede an seine Bücher hält. Insgesamt scheint es eh eine bitterböse Parabel auf die Zustände im dritten Reich zu sein, wobei ich mich zum derzeitigen Zeitpunkt nicht in unsinnige Spekulationen verlieren möchte. Jedenfalls das beste Buch, dass mir bisher fälschlicherweise geliefert wurde, weshalb ich meine Teilnahme an der LR jetzt kategorisch absagen muss. Eventuell lege ich mir die Wanderjahre zu, wenn ich das nächste Mal dazu komme, selbst in die Hauptstadt zu reiten. Wenn es meine Zeit dann erlaubt, schreibe ich vielleicht auch noch einen kleinen Aufsatz darüber, wobei dann aber wieder zu befürchten ist, dass es zu unschönen Fehlinterpretationen kommt.

    Habe mich mit meinem Handy jetzt zumindest durch die ersten 2/3 Gutenberg Kapitel gelesen. Bis dahin durchaus die interessante Betrachtung bezüglich der Umstände, die den Sohn des Böttichers gewissermaßen zu dem werden lassen, der bereits in (welchen überhaupt?) den Bibelgeschichten vorgestellt wird. Ihm dieser Lebensweg gewissermaßen schicksahaft vorbestimmt war. Bin jetzt gespannt, was man über die Familiengeschichte dieses Joseph im Folgenden noch erfährt.


    Gruß
    Meier

    Hier im Senegal dauert leider alles etwas länger. Gerade kam mein Buchhändler vorbei und brachte Nietzsches Wanderer samt Schatten sowie Canettis Blendung. Jetzt will er nochmals zum Markt in der nächsten Stadt reiten und hofft spätestens am Mittwoch wieder hier zu sein. Dann hätte er es aber ganz sicher dabei. Dabei nehme ich an, dass der Schlingel einfach bloß doppeltes Trink und Wegegeld kassieren möchte. Im Ausland wird man halt doch immer mal abgezockt :zwinker:.


    Gruß
    Meier

    Zunächst bloß ein entsagender Gruß meinerseits zur Eröffnung der Leserunde. Mein Buch ist nämlich leider noch nicht da. Ich hoffe aber, dass es dann morgen endlich eintreffen wird. Zudem habe ich mir eh vorgenommen, die Lektüre extrem langsam anzugehen, so dass mich das Lesetempo meines Vorredners leicht erschreckt. Es kann daher sein, dass ich erst später in die Diskussion einsteigen werde.


    Meier

    Zitat

    Neben dem Hanser Verlag zählt Suhrkamp damit für mich immer noch zu den wichtigsten Adressen für zeitgenössische Literatur.


    Nun ja. Die Geschmäcker sind durchaus verschieden, wobei ich zugegebenermassen die von dir genannten Autoren gar nicht kenne. Was mich so missgestimmt macht ist, dass man den Ruf dieses renomierten Literaturhauses mit teuren und medienwirksamen, gerichtlichen Schlammschlachten über die Jahre an den Rand eines gigantischen Scheiterns gebracht hat.


    Gruß
    Meier

    Wenn man schon alleine bedenkt, wieviel Geld da für Gerichtskosten zum Fenster rausgeschmissen wird. Wie soll das mit diesem Verlagspromm zu refinanzieren sein? Mir schwant Böses!