Beiträge von Steffi


    In diese Richtung hatte ich auch überlegt, weil mich die Sache an eine keltische Sage erinnert hat, die ich vor einigen Jahren gelesen habe. Darin wird ein König am Oberschenkel verletzt und ist daraufhin bettlägrig, und sein Land geht währenddessen vor die Hunde. Es handelt sich dabei um eine Metapher für Impotenz, und seither bin ich sensibilisiert, wenn ich von Verletzungen in einem gewissen Radius rund um den männlichen Intimbereich lese. :breitgrins:


    Ah, dann bin ich künftig auch vorgewarnt, danke :breitgrins: Daran hatte ich nämlich gar nicht gedacht.



    Auch die Problematik, dass ein Leidender, durch den Ausweg der Kunst überleben kann, steckt in der Erzählung.


    Das leuchtet ein und ist auch schlüssig - ein Ausweg, der nicht unbedingt zu mehr Glück und Zufriedenheit verhilft.

    Hallo zusammen !


    Ich konnte mit der Erzählung "Bericht an eine Akademie" nicht soviel anfangen. Ich hatte sogleich das Märchen "Der Affe als Mensch" von Wilhelm Hauff im Kopf und schon das gefällt mir nicht. Eine Satire auf die menschliche Gesellschaft, ja, aber ich vermisste die Raffiniertheit, die Kafka sonst so gut beherrscht.

    Hallo JMaria,
    hallo Lost !



    Besonders gefallen hat mir Siegfried Lenz dezente Symbolik; das Feuer (eine Art Reinigung, Neubeginn?), seine äußere Heilung (die neuen Hautinseln hat sein Körper akzeptiert) parallel zu der inneren Heilung (das Erzählen), seine feinen Umschreibungen wenn es um Kriegshandlungen ging. Ja, das ist für mich Siegfried Lenz. Das Versöhnen und dass Zufriedenheit wichtiger als Stolz ist, das kommt in seinen Werken immer ans Licht.


    Ich gebe dir völlig Recht - Lenz bleibt immer seinen Werten treu und kann diese auch immer dezent und unaufdringlich erläutern.


    Auch ich habe unsere Leserunde wieder sehr genossen, vielen Dank euch beiden !

    Hallo Hubert,


    nix passiert :zwinker: Ich hab den Brief gestern noch gelesen. Ich fand ihn sehr interessant, aber ein bißchen kam es mir auch so vor, als ob es nicht ein Brief war, den man wirklich abschicken will. Mir schien es, dass Kafka auch eine solche Hassfigur braucht, um schreiben zu können und nicht in einem schönen, braven und langweiligen Alltag zu versinken. Zumindest wenn ich soviele Vorwürfe hätte, würde ich nicht mehr mit meinem Vater sprechen, schon gar nicht mein Kind zu ihm bringen und überhaupt jeden Kontakt ablehnen.

    Ich habe nun am Wochenende "Heimatmuseum" beendet. Gegen Ende nahm die Geschichte richtig Fahrt auf und ja, ganz schön desillusionierend war die Situation nach dem Krieg.


    Die Wandlung Connys konnte ich nicht recht nachvollziehen. Er hatte sich doch immer auch über "Heimat" lustig gemacht und dann wird er schließlich noch Ehrenbürger. Aber es ist irgendwie eine Art Mißbrauch, die er mit dem Museum treibt, so schien es mir. Vielleicht, weil er sich im Westen nicht anpassen konnte oder keine andere Arbeit als die in seinen Lucknower Blättern fand ? Weil es schön für ihn war, so hofiert zu werden, etwas zu gelten ? Traurig ja, aber doch die Erkenntnis, dass Heimat in uns selber bleibt und das wichtiger und wertvoller ist, als das Gemeinschaftsgefühl, das beschworen wird.


    An der Erzählhaltung ist mir noch aufgefallen, dass es zwar aus der persönlichen Perspektive von Zygmund geschrieben wurde, dennoch seine inneren Gefühle nicht zur Sprache kamen. Selbst seine Gefühle beim Verlust von Frau und Kind waren nur angedeutet. Diese konsequent ausgeführte Distanziertheit und Objektivität hat mir sehr gut gefallen.


    Auch wenn ich am Anfang etwas Schwierigkeiten hatte, hat mich Siegfried Lenz auch dieses Mal wieder nicht enttäuscht. Wunderbare Atmosphäre und Beschreibungen, vielschichtige Personen, ein interessantes Thema, das vielfach beleuchtet wurde und am Ende steht eine eindeutige Aussage - ein großes Lesevergnügen.


    Aber vielleicht ja doch, bzw. tun es viele Kinder wohl ganz automatisch, und in der Pubertät kommt dann zum ersten Mal der Moment, wo sie sich ihrer Individualität so richtig bewusst werden und gegen die Erwartungen der Eltern rebellieren - und sei es nur, indem sie etwas bestimmtes nicht mehr tun.
    So gesehen könnte es tatsächlich sein, dass Gregor, obwohl altersmäßig schon erwachsen, vielleicht etwas nachholt, dass er in der Pubertät versäumt hat.


    Danke, Bluebell, du hast es sehr gut ausgedrückt, so hatte ich es gemeint !


    Ich habe ja "Die Verwandlung" aufgrund eines Schul-Referats meiner Tochter gelesen. Und für sie war dieser Pubertätsaspekt (ich nenne das jetzt einfach mal so) sehr greifbar, quasi ein Aufruf, sich eben nicht ein Leben lang den Pflichten und Erwartungen der Eltern oder der Familie zu unterwerfen, sondern seinen eigenen Weg zu finden, auch wenn man sich damit selber ausgrenzt. Denn, wie man bei Gregor sieht, obwohl er sich lange unterworfen hat, wurde er nicht als Person sondern nur aufgrund seiner Ernährer-Position geliebt. Das Ungeziefer könnte dann auch eine Metapher für den alten Gregor (aus Gregors Sicht) und den neuen Gregor (aus Familiensicht) sein.


    Wie gesagt, ich denke, dass das einer unter mehreren Aspekten ist. Das Alter spielt meiner Meinung nach dafür keine große Rolle, ich denke aber, dass man damals ja schon mit 15 zu arbeiten begann, daher Gregor auch erst Anfang 20 sein könnte.


    Wie leicht Siegfried Lenz schreibt; ganz unauffällig setzt er in Kapitel 12 eine Szene, wo die Leute beim Grabenziehen 1000jährige Schlacke finden, während das sogenannte "Tausendjährige Reich" im Osten zerfiel.


    Dieser Zusammenhang ist mit gar nicht aufgefallen - danke für den Hinweis !


    Zitat


    letzter Satz aus dem 12. Kapitel:
    ...es gibt keine Rückkehr, es gibt überhaupt für keinen eine Rückkehr zu dem, was einmal war, selbst wenn wir, durch Wunder und ein genaues Gedächtnis geleitet, die zerrissenen Fäden wieder aufnehmen und sie nur kurz zusammenknoten: Einmal jetrännt - für immer jetrännt, sagte Sonja Turk; nuscht is mit neuem Beginnen.


    Ein sehr starkes Kapitel.


    Ja, ich hatte am Ende Gänsehaut, ein sehr treffender Satz !


    Zitat


    Ist dir der Begriff "Gehörlosen Bataillon" aufgefallen. Wird erst seit jüngeren Jahren erforscht, wie mir scheint:
    http://oehrli-treff.de/?p=61


    Mir ist zwar der Begriff aufgefallen, ich dachte aber nicht darüber nach. Fein, dass du recherchiert hast, danke !
    Überhaupt muss ich sagen, obwohl ich doch schon etliche Bücher mit dem Thema Nationalsozialismus gelesen habe, ist "Heimatmuseum" eines, das trotz der sehr subjektiven und zurückhaltenden Beschreibungen eines der intensivsten ist.

    Im 12. Kapitel ist nun das Kriegsende absehbar. Bis zur letzten Minute sinnlose Verteidigungsanstrengungen. Auch das kenne ich vom Erzählen meiner Großmutter, deren Nachbardorf sich noch vehement gegen die einrückenden Amerikaner gewehrt haben. Plötzlich wird der Begriff Heimat greifbarer, weil der Verlust so nahe ist. Und gleichzeitig auch der noch einzig bestehende Grund für die Verteidigung bis zum letzen Atemzug.


    Man spürt auch, dass Heimat ein sehr vielfältiger und leicht zu mißbrauchender Begriff ist, dazu mit sehr vielen Gefühlen besetzt.


    Hat sich also Gregor, bisher Mittelpunkt der Familie (siehe Raumanordnung) über Nacht in eine unerwünschte Person verwandelt?


    Leider erfahren wir als Leser nicht, ob sich Gregor sozusagen selber entschlossen hat, seinen Pflichten nicht mehr nachzukommen und die bisherige Familienordnung durcheinanderzubringen. Oder ob dieser Impuls von außen kam.


    Wenn man die Erzählung als Entwicklung eines Kindes zum Erwachsenen liest, dann kam seine Verwandlung mit dem Ende der Pubertät. (Wie alt ist Gregor eigentlich ?). Er hatte bis zur Verwandlung nicht den Mut, seine Lage und Position zu ändern, seinen Bedürfnissen nachzugehen, er erfüllte seine Pflicht wie ein Kind. Nun weigert sich sein Körper, seine Psyche vielleicht, dem Bild der anderen weiterhin zu entsprechen. Und setzt damit die weiteren Geschehnisse in Gang.

    Weiß jemand was ein Ostlandreiter ist?


    Leider weiß ich auch nicht, wo der Begriff direkt herkommt. Ich glaube aber, das im Zusammenhang mit dem Mittelalter schon gehört zu haben. Ach, da hab ich doch noch was gefunden: "Naer Ostland willen wy rejden - Ins Ostland wollen wir reiten"


    http://www.lexikus.de/Norddeut…/Die-Eroberung-des-Ostens


    Mir gefällt nach wie vor die Erzählweise sehr gut; neben dem Heimatbegriff gibt es doch sehr viel Lokalkolorit und auch die konkrete Situation der Menschen wird deutlich.



    Erinnerung und Geschichte liegen nahe beieinander.


    Das hast du schön und sehr passend ausgedrückt. Ich bin im 12. Kapitel.


    Würde mir eigentlich auch besser gefallen, aber wie Bluebells „pro/conta-Liste“ zeigt, gibt es für beide Meinungen gute Argumente, ich denke auch wenn man die Erzählung noch zehn mal liest – Kafka hat das so geschickt gemacht, dass es keine endgültige Entscheidung gibt. Ein Argument für die contra-Seite, allerdings außerhalb der Erzählung, ist imo noch, dass Kafka sich dagegen mit Erfolg gewehrt hat, dass in der Erstveröffentlichung ein Bild von Gregor nach der Verwandlung veröffentlicht wird.


    Die Pro/Contra-Liste, danke Bluebell fürs posten, ist sehr interessant und bietet sehr viel Stoff zum Nachdenken. Für mich wird die Vorstellung, dass Gregor eben nur aus der Sicht verschiedener Personen und seiner eigenen zum Ungeziefer wird, immer reizvoller :breitgrins: Auf jeden Fall bin ich nach wie vor begeistert, dass man "Die Verwandlung" unter so vielen Gesichtspunkten lesen kann.



    Wie findet ihr in diesem Zusammenhang übrigens, dass es inzwischen auch eine Comic-Version von der „Verwandlung“ gibt (siehe Links im Materialordner)? Darf man das?


    Grundsätzlich finde ich es immer gut, wenn es zu Klassikern auch Comic-Versionen gibt. Bei der "Verwandlung" allerdings, die ja in sehr hohem Masse von der eigenen Vorstellungskraft und den vielfältigen Interpretationsmöglichkeiten lebt, finde ich das doch eine sehr große Einschränkung. Die Geschichte wird ja nun schon gefiltert und das finde ich gerade bei Kafka schade. Denn weit mehr als Atmosphäre und Handlung macht Kafka für mich aus, es entgeht dem Leser die eigentliche Genialität Kafkas, nämlich seine Vorstellungen direkt fühlbar zu machen.

    diese sind mir im Moment noch zu flüchtig ! Ob wir vom Großvater tatsächlich noch mehr erfahren werden? Von Edith vermutlich schon. Conny ist mir sehr gut beschrieben und entwickelt sich interessant. Bin schon gespannt wie es weitergeht. Wie weit bist du?


    Hallo JMaria,


    ich komme zum 10. Kapitel.


    Ich finde, im Moment entwickelt sich die Geschichte recht rasant, es gibt weniger von den abstrakten Überlegungen. Vielleicht gefällt es mir deshalb, weil ich auch immer mal wieder an Proust und die Erinnerung denke. Diese ist doch sehr individuell und grade dieses Einzigartige, könnte das durch Gegenstände erlebt bzw. ersetzt werden ? Es ist für mich schon ein Widerspruch und ich frage mich, ob es letzendlich darauf hinausläuft. Andererseits, die Teppiche bewahren und erzählen etwas ganz besonderes, kann man das so einfach vergessen ? Ein überaus komplexes und wichtiges Thema, das da ausgelöst wurde.

    Zum zweiten Satz: ja, das ist natürlich eine sehr plausible Schlussfolgerung, sehe ich auch so. Mir gefällt aber ganz gut, dass Kafka hier meiner Meinung nach eigentlich nicht die Option offen lässt, das Ungeziefer nur metaphorisch zu interpretieren, sondern es ist (finde ich) schon recht klar, dass sich Gregor "tatsächlich" verwandelt hat.
    Daher meine Frage zu deinem ersten Satz: Wie genau meinst du das? Ist das Ungeziefer für dich doch "nur" symbolisch?


    Ja, ich bin nicht sicher, ob man die ganze Geschichte unter dem Gesichtspunkt verstehen könnte, dass Gregor sich körperlich gar nicht verwandelt hat, mir würde aber so eine Interpretation gefallen :zwinker: Würde alles logisch zusammenpassen, dann wäre es für mich tatsächlich so, dass eben nur die Sichtweise der anderen sich verändert (verwandelt) hat. Dafür müsste man aber gerade unter diesen Vorrausetzungen die Erzählung nochmal lesen, dafür habe ich aber im Moment keine Zeit und Lust.


    Da diskutieren tatsächlich Leute darüber, was genau er nun eigentlich ist! Aber jetzt, da ich die Geschichte kenne, frage ich mich ehrlich gesagt, inwiefern das relevant sein soll!? :confused:


    Naja, meist wird Gegror ja mit seinem Namen angesprochen und auch dass er selbst keineswegs verwundert über seine neue Gestalt ist, könnte darauf zurückzuführen sein, dass nur die Außenstehenden ihn als Ungeziefer sehen. Er kommt seinen Pflichten nicht mehr nach und wird daher zum Störenfried, zur Kakerlake. Ich sehe das als Spiel mit dem Leser, denn welche Position kriegen wir denn vorgesetzt, Gregors und eines inneren Erzählers, einen auktorialen Erzähler oder einen aus der Sicht der Familie ? Ein bißchen verwischt sich das an manchen Stellen, weil auch die Familienbeziehungen dynamisch sind, sich laufend verändern und verwandeln. Keiner ist und bleibt zuverlässig einschätzbar, so wie z.B. die Putzfrau. Alle spielen und spielten eine Rolle. Ich finde, dass diese Gruppendynamik sehr gut dargestellt wird.



    Soeben in der :baden: Teil II von III beendet - und diesmal sind die Schlüpfrigkeiten sogar mir ins Auge gestochen!
    Nicht nur, dass sich Gregor gegen das Bildnis der Dame im Pelz drückt, was "seinem heißen Bauch wohltut" - nein, seine Mutter verliert beim Zulaufen auf den Vater auch noch einen Rock nach dem anderen und umfängt ihn schließlich in "gänzlicher Vereinigung"! Na hallo.


    :breitgrins: Dieser Interpretationsansatz wird wohl bei der Schullektüre unter den Tisch fallen !

    "Vor dem Sturm" und "Unwiederbringlich" kenne ich. Beide sind durchaus sehr unterschiedliche Werke. Mir gefällt Fontane in seinen deutlich gesellschaftkritischeren Romanen immer etwas besser und daher fand ich auch "Unwiederbringlich" schöner, es ist neben "Frau Jenny Treibel" mein Lieblingsroman von ihm. Aber sowieso kann man bei Fontane eigentlich nichts falsch machen :zwinker:


    ich denke, zur Heimatkunde gehört auch eine gewisse Reife, die oft erst in Erscheinung tritt, wenn man älter ist.
    Das kommt doch auch gut rüber, als die Schulklasse das Heimatmuseum besucht und so allerlei Schabernack treibt. Zygmunt hat diese Reife bereits, da er sozusagen ein Erbe auf den Schultern trägt und dieses früh spürt.


    Stimmt, gleichzeitig kann es aber auch zur Belastung werden, wenn man so besessen ist wie Adam Rogalla. Die Gedanken richten sich dann nur noch auf die Vergangenheit, aber auch die Gegenwart und jeder neue Tag hat ja die Heimat in sich. Es ist also kein starrer Begriff, denn durch die Erinnerung oder neue Erfahrungen und Erkenntnisse verändert sich auch der eigene Begriff von Heimat. Ich denke, durch die vielen kleinen Geschichten, die eingebettet sind, wird das deutlich.


    Ich muss aber sagen, im Moment interessieren mich mehr die Personen als der Heimatbegriff, der Großvater z.B. oder auch Edith. Hier spielt Lenz seine Erzählkunst richtig aus !


    Das „Bild mit der Dame im Pelz“ schon zu Beginn der Erzählung ist ja möglicherweise eine Anspielung auf Sacher-Masochs Novelle „Venus im Pelz“ (auf die übrigens der Begriff Masochismus zurück geht), und so habe ich da mal quergelesen (zu Lesen lohnt sich das wahrscheinlich nicht)


    Eine wunderbare Entdeckung, Hubert ! Die "Dame im Pelz" ist für mich auf jeden Fall eine erotische Anspielung. Sie steht auch dafür, dass Gregor keinerlei Beziehungen, weder gesellschaftlich noch sexuell, außerhalb der Familie hat. Seine Pflichterfüllung, die ja bis zur Selbstaufgabe geht, hat das verhindert. Und diese Pflichterfüllung hat ja tatsächlich auch etwas masochistisches.


    Interessant ist bei der "Verwandlung" ja auch, wer sich eigentlich verwandelt. Gregor wacht als Ungeziefer auf (der Käfer, mit dem er so gerne überall dargestellt wird, taucht namentlich nur einmal, und zwar ausgesprochen von der Hausdienerin, auf), aber ist er tatsächlich verwandelt, nur weil er sich von seiner Selbstaufgabe befreit ? Ich finde die Verwandlung speziell von Vater und Schwester noch viel gravierender.



    Ja, Steffi, und deshalb denke ich inzwischen, man darf Kafka nicht biografisch interpretieren oder religiös oder psychoanalytisch oder …, oder… - sondern man muss diese Ansätze alle zusammen betrachten, also Kafkas persönliche Verhältnisse, seine Auseinandersetzung mit der jüdischen Kabbala, seine Kenntnisse der Psychoanalyse und, und ……


    Da stimme ich dir zu ! Ich glaube auch, dass das die Faszination von Kafka für mich ausmacht, eben dass er nicht auf einen Interpretationsansatz festgelegt werden kann.

    Hallo Lost,


    ebenfalls einen schönen und erholsamen Urlaub !


    Ich bin ein bißchen weitergekommen, Zygmund lebt nun bei seinem Onkel. Dieser wird wohl zum Auslöser für das spätere Heimatmuseum. Ich finde es spannend, wieviele Heimatbegriffe und Ansichten über Heimat nun schon aufgetaucht sind. Gleichzeitig denkt man auch darüber nach, was für einen selbst Heimat bedeutet.


    ich finde Siegfried Lenz kann man selbst als Heimatmuseum sinnbildlich betrachten. Er bewahrt Geschichten, Reste und Zeugnisse aus einer anderen Zeit und er versucht (wie Adam Rogalla) zu kitten und reparieren und der Nachwelt sowas wie Verständnis zu vermitteln.


    Das finde ich einen sehr schönen Gedanken !