Beiträge von Steffi
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Willkommen und viel Spaß hier !
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Ich habe das Buch gestern beendet.
Der geradlinige Erzählstil hat mich nicht so begeistert, da ich an Dickens besonders seine irrwitzigen Verflechtungen mag. Auch fand ich die Auswirkungen der ökonomischen, emotionslosen Erziehung nicht wirklich gut dargestellt, Bitzer bleibt mir dabei am Ende zu blass und auch das Verhalten von Tom und Luise fand ich nicht genügend damit begründet.
Wie Giesbert finde ich auch nicht, dass die Industrialisierung ausreichend durchleuchet wird. Sie bleibt ein schöner Hintergrund für Coketown und wird nur wenig thematisiert.
Trotzdem war es für mich interessant, mal diese Seite von Dickens kennenzulernen. Danke euch für die schöne Leserunde !
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Sie ist eine Figur, die man bei Dickens erwartet.
Ja, dass ist schon etwas, was ich dem Roman vorhalten könnte: dass so wenig "übliches" Personal sich darin tummelt. Ich bin jetzt in der Mitte des 3. Buches, bisher ist auch die Handlung ziemlich geradlinig, obwohl man so schöne Verwicklungen hätte aufbauen können. :zwinker:
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Ich bin noch in der Mitte des 2. Buches. Mich überzeugt bisher Blackpools Rolle bzw. Dickens Aussage damit nicht. Sowohl die Arbeiter/Gewerkschaft als auch die Arbeitgeber sind auf der "bösen" Seite, einzig Blackpool, der sich neutral verhält, steht auf der richtigen Seite, auch wenn es ihn persönlich bisher am meisten trifft. Ja, wenn beide Seiten aufeinander zugingen, um die Lebensbedingungen erträglich zu machen, dann gäbe es auch keine Gegner.
Einsicht und Kompromissbereitschaft sind ja nicht unbedingt menschliche Tugenden, wie Dickens üblicherweise in seinen Personen, die er doch gerne in gut und böse einteilt, ganz richtig aufzeigt.
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Aber ich lese den Dickens nicht einmal wegen der industriellen Bezüge, das war nur der äußere Anlass, mir diesen Roman vorzunehmen, sondern besonders weil mir seine Personencharakterisierung und Ironie so gut gefallen.
Das ist richtig und ich denke, dass er sich auch hier nicht von seinem Konzept abbringen lässt. Im Vergleich zu Zola, der ja überwiegend den Einfluss der Umwelt auf die Personen zeigt und das eher exemplarisch, beschäftigt sich Dickens mit den Beziehungen der Personen untereinander. Auch wenn er seine Figuren mitunter sehr ausreizt, z.T. ist das für mich auch zuviel, so bei der Frau von Blackpool. Für mich ist dieser Vergleich sehr interessant.
Ich komme auch zum 2. Buch. Bezüglich der geheimnisvollen Alten bin ich ganz eurer Meinung ...
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Ich komme zu I, 10.
Ein bißchen vermisse ich schon die Thematisierung der Industrialisierung. Dickens geht es bisher mehr um das Gemüt als um die Einflüsse von außen. Meines Erachtens hätten sich Bounderby und Co auch ohne die technischen Fortschritte so entwickeln können. Vielleicht ändert sich ja mit dem Auftauchen von Blackpool etwas.
Das Kapitel I,5 "Der Grundton" bietet dazu einige sehr interessante Details. Im zweiten Absatz werden ganz viele Merkmale dieser Umwälzung verdichtet: Umweltverschmutzung von Luft und Wasser, Massenarchitektur der Arbeitersiedlungen und die ökonomische Stadtplanung, die Einzwängung in ein unerbittliches Zeitraster, das den Aufenthalt im Privaten durch die gleichgeschalteten Arbeitszeiten der Fabriken reglementiert, die Uniformität der Menschen in ihrer ärmlichen Arbeitskleidung, ihrem ungesunden und abgehärmten Aussehen und die allgemeine Zerstörung von Individualität in Lebensführung und Lebensablauf, das alles hat Dickens ganz genial in die Bilder dieses einen Absatzes gefasst.Dieser Absatz reicht mir nicht aus, um den Einfluss auf die Gesellschaft zu beschreiben. Es ist mir zu allgemein gehalten.
Nochmals zu Mr. Sleary: Komischerweise habe ich seinen Sprachfehler nach den ersten paar Wörtern glatt überlesen und somit hätten sich die Übersetzer für mich diese Mühe gar nicht machen müssen :zwinker:
Interessant, Giesbert, dein Fund bei Arno Schmidt. Den Vergleich von Dickens mit den Feenpalästen gefällt mir ausnehmend gut.
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Ich bin nicht wirklich weit gekommen am Wochenende, daher kann ich zum Inhalt noch nicht viel sagen.
Vielen Dank für die Kostproben der Übersetzungen !
Ich lese im Moment noch die deutsche Gutenbergausgabe auf dem Kindle, von Carl Kolb übersetzt (danke, finsbury). Mich stört aber so manches daran, es klingt für mich so angestaubt, während das Original irgendwie schöner klingt. Vielleicht wechsle ich noch, mal sehen, ob ich mich daran gewöhne. Im übrigen finde ich auch die anderen Übersetzungen nicht gerade gelungener, Christine Höppner gefällt mir da noch am besten.
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JMaria hat mich auf die Leserunde aufmerksam gemacht. Zwar habe ich nicht unbedingt Lust auf Dickens aber umso mehr auf eine Leserunde, daher bin ich auch mit dabei. Ich lese wohl das deutsche eBook.
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Hast du bestimmte Zeitfenster am Tag, die du fürs Lesen reservierst ? Bei mir klappt so ein Leseritual ganz gut.
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Bei den Briten fällt mir noch Galsworthy ein: The Forsyte Saga.
Evtl. Wilhelm Raabe, ich kenne aber nur Pfisters Mühle, da zumindest gibts kein Großbürgertum.
Bei Zola gibt es tatsächlich sehr große stilistische Unterschiede in den Übersetzungen und nicht alle Romane des Rougon-Maquart-Zyklus sind qualitativ gleich.
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Das klingt sehr spannend ! Stimmt, die Landschaft ist in der Deutschstunde sehr präsent, ich erinnere mich an die Dünen und immer wieder das Wasser.
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Warum nicht auch ein paar längere Sachen ? Buddenbrooks von Thomas Mann, Die Forsythe-Saga von Galsworthy, die Romane von Jane Austen (eher für die weiblichen Zuhöhrer interessant), Odyssee von Homer oder auch Edgar Allan Poe könnte ich mir vorstellen.
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Upton SInclair hat sich mit der Auswirkungen des Kapitalismus beschäftigt: Der Dschungel, Öl. Er schreibt aber wohl eher sozialkritisch.
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Ich würde mich, solltet ihr die Serie lesen, über eure Meinung freuen !
Ich habe inzwischen von Band 2 das Hörbuch und werde das den Sommer über genießen. :smile: -
Ich mag diese Fantasy-Zyklus sehr, ich habe früher ziemlich viel Fantasy gelesen und ich würde sagen, dass George RR Martin und sein Lied von Eis und Feuer mit zu den besten gehört. Die Reihe ist ziemlich politisch orientiert, d.h. es geht hauptsächlich um Machtkämpfe zwischen den einzelnen Parteien. Martin erzählt dabei immer von einem andere Focus aus, sodass man nicht bei jeder Figur sicher ist, ob sie sympathisch oder unsympathisch ist. Mit dem plötzlichen Tod einer geliebten Figur darf gerechnet werden :rollen: Der Fanatsy-Anteil ist recht gering, Zwerge und Elfen gibt es keine und auch die Drachen sind nicht wirklich magisch. Allerdings verbirgt sich hinter der Mauer im Norden etwas ... aber menschliche Abgründe tun es ja auch !
Ich habe die Bücher in englisch gelesen, kann also nichts über die Übersetzung sagen, und die TV-Serie fand ich gut gemacht, aber natürlich lotet sie nicht alle Aspekte der Bücher aus. Einziger Nachteil ist, dass Martin schon sehr lange daran schreibt und, so wie ich es abschätze, wohl nie zu einem Ende kommen wird. Aber er lässt in der Qualität der Bücher auch nicht nach, also wenn dir der erste Band gefällt, wirst du um die weiteren nicht herum kommen !
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Ja, es ist wahrscheinlich dann auch mehr ein Gewöhnungsproblem bei mir. Da ich mit dem normalen Kindle völlig zufrieden bin, werde ich da nicht so schnell etwas daran ändern. Der Sony hätte mir damals auch gefallen, aber einfacher finde ich halt die amazon-Anbindung plus Leseproben.
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Ich habe den tolino im Buchladen ausprobiert und fand, dass er beim Umblättern recht langsam war. Haptisch gefällt mir der Kindle auch etwas besser, mag aber daran liegen, dass ich ihn gewöhnt bin. Dazu kommt, dass ich beim Lesen touch-Bildschirme nicht mag, zumal es eben nur auf der rechten Bildschirmhälfte vorwärts ging. Da ich aber gerne einhändig lese, finde ich es umständlich, wenn ich das Gerät in der linken Hand halte, dort hinzukommen.
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Na gut, wir haben in Doderers Dämonen den großen Ostmark-Roman( kleiner ironischer Seitenhieb), aber gibt es den großen BRD- Roman oder müsste es ihn geben? Ich finde die DDR- Literatur so reichhaltig, - das Konzert dieser Stimmen (einige hast du genannnt) ist für mich der große DDR-Roman!Den einen BRD- bzw. DDR-Roman wird es nicht geben, denke ich, weil es auch zu viele verschiedene Richtungen gibt, in die sich das entwickeln könnte. Auch der Turm zeigt ja mehr oder weniger, soweit ich das überhaupt beurteilen kann, einen kleinen Ausschnitt mit Bezug auf die Kulturlandschaft. Siegfried Lenz halte ich für einen Vertreter der BRD-Romane, allerdings hat auch er den Fokus auf bestimmte Ausschnitte (Heimatverlust, Persönlichkeitsverlust).
Hm, ja, und was gäbe es denn an "Versöhnungsliteratur" in anderen Ländern und unter den Klassikern ?