Auch ich habe "Dort unten" beendet. Ich fand es etwas mühselig zu lesen, ich hoffe, Stangeler findet kein weiteres Manuskript :zwinker: Die Interpretation von JMaria, dass Doderer seine Neigungen mit der Sprache auch verschleiert, gefällt mir gut ! Außerdem könnte ich mir vorstellen, dass es für einen Historiker auch mal schön sein kann, ein Dokument sozusagen legal zu fälschen. Und auch passt es in die Problematik, die sich durch autobiografische Texte ergeben können; hierbei ist nicht nur Doderer zu nennen, der die Dämonen 1929 beginnt und erst später, nämlich 1956 zu Ende schreibt, auch G-ff beginnt seine Chronik 1927 und schreibt erst 1955 zu Ende und auch Ruodlieb schreibt das Manuskript 1517, die Ereignisse haben sich aber 1464 abgespielt. Jeder der Texte ist also in einem zeitlichen Rückblick entstanden und somit schon durch den Autor interpretiert.
Sicherlich sind euch auch die Namen aufgefallen: Heimo (Spitzname von Heimito), Ruodlieb (der erste fiktionale Roman des Mittelalters), Oswald (von Wolkenstein ?)
Stangeler sieht den Namen als Kryptogramm.
Das verstehe ich auch nicht so ganz, denn unter Kryptogramm versteht man doch eigentlich ein Rätsel, bei dem die Buchstaben Zahlenwerte enthalten ?
Die beiden letzten Kapitel des zweiten Buches zeigen uns zwei verwandelte Hauptpersonen des Buches, René Stangeler und Geyrenhoff, der auch in der Kapitelübeschrift "Der Sturz vom Steckenpferd" anzeigt, dass er vom Hobbychronisten in seine eigene Geschichte hereingestürzt ist. Wobei auch er zunächst wieder zum Beobachter und Erschließer wird und die Zusammenhänge zwischen Quapps Abstammung und einem Betrug Levielles bei ihren Erbansprüchen immer deutlicher werden.
Es wird hier eindeutig, dass sowohl Stangeler als auch Geyrenhoff sich von ihrer 2. Reaität verabschiedet haben und in die tatsächliche 1. Realität gelangt sind. Die Apperzeption ist geglückt. Stangeler hat nun ein Ziel, auch fühlt er sich durch die neue Arbeit sicher und selbstbestätigt. Und auch Geyrenhoff erkennt, wie falsch sich die anderen benehmen und dass er für Quapp handeln muss.
Gerade die zwei Kapitel: Am Strom und Sturz vom Schaukelpferd haben mit sehr gut gefallen. Überhaupt mag ich Dwight Williams und die Drobila ganz gerne. An der Donau erkennt Stangeler, dass das Leben immer weiter geht und wie die äußere und innere Ordnung in Einklang zu bringen ist. Es herrschte Ordnung bei ihm. (S. 820 beck)
Was die Ausdrücke konvex und konkav in diesem Zusammenhang bedeuten, will sich mir nicht recht erschließen. Meint er damit nur die Nasenform oder die Leibesfülle der entsprechenden Damen? Konkav und Leibesfüllle schließen einander aber doch wohl aus?
Ich bin noch nicht soweit. Konkav für die Taille, je breiter, also konvexer Hüfte und Busen, desto konkaver die Taille ? Im übrigen, die dicken Damen, die bisher beschrieben wurden, wiegen ca. 70 kg, also Kleidergröße 38 oder 40, in meinen Augen kann man da noch nicht wirklich von Leibesfülle sprechen.