Nach Tellkamps "Der Turm" versuche ich jetzt meinen ersten Bernhard - "Holzfällen".
Was lest ihr gerade?
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juhuu, ben, das lese ich auch grade, also den bernhard..wie gefällt er dir so weit?
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juhuu, ben, das lese ich auch grade, also den bernhard..wie gefällt er dir so weit?Ich bin noch nicht allzuweit gekommen, aber bis jetzt liest es sich recht flüssig (naja, iast auch kein Wunder nach dem Tellkamp :zwinker: ).
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J.M.G. Le Clézio - Revolutionen
Hab etwa ein Viertel gelesen; bislang bin ich noch eher zwiegespalten. Sind sicherlich interessante, niederschlagende Bilder, die er malt. Gerade auch die Kriegsschilderungen (im Zuge der französischen Revolution) begeistern, ebenso der Kontrast durch die Tagebucheinträge, die simplen, makabren, Notizen zum Algerienkrieg. Mir fällt aber (noch?) etwas die Stringenz in der Erzählung. Bislang jedenfalls ist der "neue" Literaturnobelpreisträger in Bezug auf dieses Buch jedenfalls durchaus empfehlenswert.
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Nach dem Goya-Roman von Lion Feuchtwanger habe ich mich nun an ein zweites, seinerzeit nur teilweise gelesenes Werk gemacht: "Waffen für Amerika" (auch unter "Die Füchse im Weinberg" mal publiziert)...
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Nach dem Goya-Roman von Lion Feuchtwanger ...Wie hat er Dir gefallen? Ich war beeindruckt von der Geschichte des Künstlers, der u.a. in das Visier der Inquisition geriet. Von "Jud Süß", Feuchtwangers bekannterem historischen Roman, war ich etwas weniger angetan. Man merkt mMn, dass zwischen den beiden Werken viel Zeit vergangenen ist und der Autor im Goya-Roman seinen schöpferischen Höhepunkt erreicht hat.
LG
Tom
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Nachdem ich nach meiner mißglückten Wieland Lektüre letztes Jahr hier so nett gebeten wurde, Wieland noch nicht komplett aus meiner LkLm (= Liste kommender Lesemöglichkeiten) zu streichen, habe ich gestern mit Christoph Martin Wielands "Die Geschichte der Abderiten" angefangen. Bisher habe ich mich wirklich gut amüsiert.
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Nachdem ich nach meiner mißglückten Wieland Lektüre letztes Jahr hier so nett gebeten wurde, Wieland noch nicht komplett aus meiner LkLm (= Liste kommender Lesemöglichkeiten) zu streichen, habe ich gestern mit Christoph Martin Wielands "Die Geschichte der Abderiten" angefangen. Bisher habe ich mich wirklich gut amüsiert. -
Ah, Wieland - sehr gute Idee, müsste ich auch mal wieder lesen. Ich hatte mich schon gefragt, was ich nach "Tulpenwahn" (spannendes Sachbuch zur Tulpenmanie in den NL im 17. Jhrd., erster Börsencrash etc.) lesen sollte. Den Agathon vielleicht noch mal? Agathodämon? Don Sylvio? Die politischen Schriften? Die großen Versgedichte? Hm. So viel Auswahl, so wenig Zeit ...
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nach meiner mißglückten Wieland Lektüre letztes Jahr
Ich habe gestern endlich "Die Geschichte des Agathon" nach vierhundert Seiten abgebrochen. -
Hallo Knabe,
Zitat von "Knabe"
Ich habe gestern endlich "Die Geschichte des Agathon" nach vierhundert Seiten abgebrochen.als ich in jüngeren Jahren den Agathon zum ersten Mal gelesen habe, fand ich ihn auch einigermaßen langatmig. Ich habe ihn aber dennoch tapfer zu Ende gelesen. Die erwähnten Abderiten ließen sich da schon wesentlich lockerer herunterlesen, auch von den Verserzählungen (Oberon, Klelia und Sinibald usw.) war ich begeistert. Damals hätte ich wahrscheinlich auch nichts mit dem sehr umfangreichen Aristipp anfangen können, aber das hat sich glücklicherweise inzwischen geändert. Vor einiger Zeit habe ich die ungekürzte Lesung des Aristipp von Jan Philipp Reemtsma gehört, sie hat mir ausgezeichnet gefallen. Wer Wieland nicht lesen will, kann's ja mal mit dem Hören probieren.
Was meine derzeitige Lektüre betrifft: Ich habe jetzt mal wieder zu einem Erzählband von H. C. Artmann gegriffen, nämlich zu: How much, schatzi? Wenn ich Artmann lese, bin ich stets aufs Neue geplättet: ein stilistisches Feuerwerk voller Witz und überschäumender Lust am Sprachspiel, da werden einem geballte Wortladungen an den Kopf geschleudert, daß einem die Ohren klingen. "Jargon-Jongleur" wurde Artmann mal genannt, dieses Wort gefällt mir. Das Buch ist übrigens in Kleinschreibung verfaßt. :breitgrins:
Schöne Grüße,
Wolf -
Das Buch ist übrigens in Kleinschreibung verfaßt. :breitgrins:
Quod licet Iovi non licet bovi ... :winken:
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Was meine derzeitige Lektüre betrifft: Ich habe jetzt mal wieder zu einem Erzählband von H. C. Artmann gegriffen, nämlich zu: How much, schatzi? Wenn ich Artmann lese, bin ich stets aufs Neue geplättet: ein stilistisches Feuerwerk voller Witz und überschäumender Lust am Sprachspiel, da werden einem geballte Wortladungen an den Kopf geschleudert, daß einem die Ohren klingen. "Jargon-Jongleur" wurde Artmann mal genannt, dieses Wort gefällt mir.
Vollste Zustimmung. Versteht man Artmann auch als Nichtösterreicher? (Bist du Deutscher?) Ein anderes, ausgezeichnetes Werk aus dieser Zeit, dialektal der Steiermark verhaftet, ist "Aus dem Leben Hödlmosers" von Reinhard P. Gruber, übrigens auch durchgehend in *ähem, räusper* ... verfasst.
Das Buch ist übrigens in Kleinschreibung verfaßt. :breitgrins:
Er hat Jehova gesagt!!!
Grüße
s.
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Wie hat er Dir gefallen? Ich war beeindruckt von der Geschichte des Künstlers, der u.a. in das Visier der Inquisition geriet. Von "Jud Süß", Feuchtwangers bekannterem historischen Roman, war ich etwas weniger angetan. Man merkt mMn, dass zwischen den beiden Werken viel Zeit vergangenen ist und der Autor im Goya-Roman seinen schöpferischen Höhepunkt erreicht hat.
LG
Tom
...wenn man sich die Zeit lässt, in die Tiefen der beschriebenen Welten einzutauchen, wird man m. E. bei Feuchtwanger immer bemerkenswerte Textstellen finden; meines Erachtens hat auch keiner - wenigstens im neunzehnten/zwanzigsten Jahrhundert, das ich überblicken kann, in deutscher Sprache solche Geschichtspanoramen geschaffen. Mir persönlich hat die "Josephus-Trilogie" am meisten zugesagt...
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Hallo scheichsbeutel,
Zitat von "scheichsbeutel^"
Versteht man Artmann auch als Nichtösterreicher? (Bist du Deutscher?)ja, ich bin Deutscher, verstehe Artmann aber trotzdem weitgehend problemlos. Eine echte Herausforderung sind freilich seine Dialektgedichte in Wiener Mundart, wie man sie etwa in seinem Gedichtband med ana schwoazzn dintn vorfindet. Wenn man sie sich laut vorliest, erschließt sich aber dann doch das meiste, und für den Rest gibt es im Anhang noch ein Glossar mit Worterklärungen. Wenn man von diesen Dialektgedichten absieht, benötigt man aber eigentlich keine besonderen Kenntnisse des österreichischen Deutsch, wenn man H. C. Artmann lesen und genießen will.
Ich überlege mir gerade, diese schöne Ausgabe von Artmanns Dracula, Dracula zu kaufen, die vor ein paar Monaten neu erschienen ist:
http://www.mandelbaum.de/books/791/7248
Das ist eine Lesung auf CD mit Buch. In der Geschichte kommen einige Passagen vor, von denen ich gerne wüßte, wie der Sprecher sie in gesprochene Sprache umgesetzt hat. Bislang habe ich davon nur eine Piper-Taschenbuchausgabe, in der dieser Text zusammen mit anderen "Schauerromanen" abgedruckt ist:
http://www.amazon.de/H-Artmann…ns-Artmann/dp/3492226000/
Anscheinend inzwischen auch schon wieder vergriffen.Zitat von "scheichsbeutel^"
Ein anderes, ausgezeichnetes Werk aus dieser Zeit, dialektal der Steiermark verhaftet, ist "Aus dem Leben Hödlmosers" von Reinhard P. GruberDanke für den Tip, das kannte ich noch nicht. Ich habe gerade mal danach gegoogelt, und ich glaube, das könnte mir gefallen. Deshalb habe ich mir dieses Buch gerade bestellt. :winken:
Schöne Grüße,
Wolf -
Hallo Wolf!
Ich überlege mir gerade, diese schöne Ausgabe von Artmanns Dracula, Dracula zu kaufen, die vor ein paar Monaten neu erschienen ist:
http://www.mandelbaum.de/books/791/7248
Das ist eine Lesung auf CD mit Buch.Ich bin - gerade was spezifisch österreichische - Hör-CDs anlangt, ein wenig skeptisch. Da bemüht man sich krampfhaft um dialektales Lokalkolorit, macht aber andererseits der Verständlichkeit im gesamten deutschen Sprachraum wegen allerlei Konzessionen. Die Ergebnisse sind oft höchst bescheiden.
Die verlinkte Aufnahme kenne ich nicht, Steinhauer könnte aber durchaus geeignet sein für den Vortrag (Lohner etwa verhunzt vieles ganz fürchterlich). Empfehlenswert wären - höchstwahrscheinlich - Originalaufnahmen, von Artmann gesprochen. Ich habe ihn einige Male auf Lesungen erlebt - und es war meist beeindruckend (und habe ihn entgegen weitverbreiteter Vorurteile niemals Unmengen Rotweins zwecks Stimmölung zu sich nehmen sehen). Sein Vortrag war ruhig, oft bedächtig, aber sehr genau, er strahlte eine angenehme Bescheidenheit und Zurückhaltung aus.
Mit dem Hödlmoser hab ich mich immer sehr gut unterhalten, allein die einführende Paraphrasierung Adornos ist des Lesens wert. "[...] sollte der fall eintreten, daß ein teil österreichs zerfällt, so ist damit, weil dieser teil bestandteil ist, notwendigerweise auch der zerfall des bestandes österreichs gegeben; [...] es gibt also kein bestehen eines bestandes ohne die bestehenden teile, die den bestand ausmachen."
Grüße
s.
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Mir persönlich hat die "Josephus-Trilogie" am meisten zugesagt...Ich habe das soeben mal nachgeschlagen - klingt nicht schlecht. Danke für den Hinweis!
LG
Tom
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So mal eben So mal eben die Lektüre der letzten Tage / Wochen ein wenig breiter ausgeführt:
Home to Harlem von Claude McKay hat sich wirklich ganz nett gelesen zu meiner Überraschung, wie bereits oben angedeutet. Vor allem eben auch im Kontext der 1920er Jahre und anderer Leute, die sich ebenfalls mit Afro-Amerikanern und Harlem beschäftigt haben, z.B. Carl van Verchten und Vahel Lindsay. Auch wenn er mit dem Versuch, gegen Stereotypen anzuschreiben, an der einen oder anderen Stelle durchaus einmal scheitert, ist Home to Harlem dennoch ein sehr interessantes Experiment, eine afro-amerikanische Gemeinschaft mit all ihren Unterschieden nach Klasse/Bildung/etc. in einem Roman heraufzubeschwören.
Zwischendurch habe ich jetzt noch Thomas Bernhards Meine Preise eingeschoben, das 2009 erstmals erschienen ist, also mehr als 20 Jahre nach Entstehen, wenn ich das richtig verstanden habe. Ich habe zugegebenermaßen die anderen autobiographischen Werke vom österreichischen Nestbeschmutzer Nummer Eins nicht gelesen, aber im Vergleich zu den Theaterstücken und den paar Romanausschnitten, die ich neben dem Dramen-Werk kenne, erscheinen mir die Texte doch relativ "harmlos" und sind alle mit einem recht offensichtlichen Augenzwinkern geschrieben. Amüsant sind sie allemal geschrieben und durchaus empfehlenswert.
Jonathan Franzens The Corrections habe ich grade zwecks Referatsvorbereitung hier noch mal auf dem Nachttisch liegen gehabt. Auch beim zweiten Mal Lesen hält Franzen den teils stark überzogenen Vergleichen mit den Buddenbrocks von Mann natürlich nicht halt. Wenn man aber nicht gerade mit diesen Riesenerwartungen an das Buch herangeht, findet man ein wunderbares Buch über den Zerfall der Werte in der amerikanischen (und weltweiten) globalisierten Gesellschaft und Wirtschaft vor, das aber eben auch durchaus seine Kritik auf der individuellen Ebene ansetzt. Der Titel ist nicht umsonst zumindest doppeldeutig. Im Seminarkontext gemeinsam mit Richard Powers Gain durchaus der Roman, der sich meiner Ansicht nach am Intensivsten und auch am Besten mit dem Phänomen Globalisierung auseinander setzt.
Neue Bücher auf dem Nachtkästchen:
- Cormac McCarthy - No Country for Old Men
- Jean Toomer - Cane
- Scott F. Fitzgerald - The Great Gatsby -
Ich habe das soeben mal nachgeschlagen - klingt nicht schlecht. Danke für den Hinweis!
In der zweiten Jahreshälfte haben wir für die Trilogie eine Leserunde im großen Forum geplant. :winken:
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Neue Bücher auf dem Nachtkästchen:
- Cormac McCarthy - No Country for Old Men
- Jean Toomer - Cane
- Scott F. Fitzgerald - The Great GatsbyHallo Andi,
Cormac McCarthy lohnt sich immer, er ist einer meiner liebsten Gegenwartsautoren. Allerdings zähle ich "No country ..." zu seinen eher schwächeren Werken. Hast Du schon etwas von ihm gelesen? Über Scott "Gott" Fitzgerald ist hier eine Menge geschrieben worden (Leserunde "The Great Gatsby"), aber wer ist Jean Toomer?
LG
Tom