• Hallo zusammen,


    hatten wir eigentlich schon das Thema: "Bücher"?
    Ich meine damit die neue Zeitschrift. Nr. 2 ist diesen Monat herausgekommen.


    In anderen Foren wurde Nr. 1 ziemlich zerfetzt, deswegen habe ich erstmal vom Kauf abgesehen.


    Jedoch reizt mich in dem neuen Heft der Artikel:


    Thomas Manns Sekretär
    Eine Spurensuche in Florida


    hat jemand von euch das Heft gekauft und kann mir sagen wie ausführlich der Artikel ist? bzw. wie ihr die neue Zeitschrift findet?


    diesmal ist in der Zeitschrift auch ein Hörbuch: E.A. Poe: Die schwarze Katze.


    LG Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo Maria,


    ich habe mir die erste "buecher" gekauft und nun die neue Ausgabe auch und bin wohl eine der wenigen, die nicht großartig was Herumzunörgeln hat. Die Berichte der Zeitschrift finde ich sehr interessant (dieses mal ist auch ein drei- oder vierseitiger Artikel über Zensur und Bücherverbrennung drin. Toll aufgemacht mit Zitaten aus betroffenen Werken und die Magazinseiten des Berichts sind knallrot mit schwarzer Schrift).


    Ich bin jetzt im Büro, kann aber gerne heute Abend nochmal den Mann Bericht näher ansehen (bisher habe ich die Zeitschrift nur kurz durchgeblättert, aber noch nicht gelesen).


    Wie gesagt: Ich fand die erste Ausgabe schon gelungen und werde mir auch die weiteren kaufen - die Verrisse fand ich teilweise sehr polemisch. Interessant übrigens: In dieser zweiten Ausgabe sind im Editorial am Anfang Stimmen zu dem Magazin abgedruckt. Dabei ist mir sehr positiv aufgefallen, dass auch dieser absolute Verriss eines Berufskritikers gedruckt wurde.


    Natürlich sind die Buchvorstellungen sehr kurz gehalten, aber um mich für ein Buch zu interessieren (oder auch nicht) reicht es. Außerdem war in jeder Ausgabe eine Literaturepoche vorgestellt. Und dieses Mal fand ich den Artikel über Nicole Kidmans Literaturverfilmungen auch sehr interessant.


    Liebe Grüße
    nimue

  • Hallo Nimue
    danke für dein Feedback. Ich habe heute nach dem Magazin geschaut, aber nicht gefunden. Mal sehen ob ich es nächste Woche auftreibe.


    Wenn du zu dem Artikel über Manns' Sekretär noch kurz etwas schreiben könntest, wäre das toll.


    Zitat

    Dabei ist mir sehr positiv aufgefallen, dass auch dieser absolute Verriss eines Berufskritikers gedruckt wurde.


    das habe ich auf ihrer Homepage auch gelesen. Ist ein aufrichtiger Zug der Redaktion.


    LG Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo Maria,


    „Thomas Manns Sekretär, Eine Spurensuche in Florida“
    hat jemand von euch das Heft gekauft und kann mir sagen wie ausführlich der Artikel ist?


    Der Artikel besteht aus zwei Seiten, eine davon ist ein ganzseitiges Foto von Konrad Kellen, die andere Seite Werbung für sein Buch „Katzenellenbogen“. Mit diesem Buch hat Kellen den ersten Teil seiner Lebensgeschichte vorgelegt. Auf die Zeit mit Thomas Mann will er erst in der Fortsetzung eingehen. Zu Thomas Mann erfährt man in dem Artikel aber schon, dass Kellen die 1.800 handgeschriebene Manuskriptseiten von „Joseph der Ernährer“ in die Maschine getippt hat. Das war’s aber auch schon, m.M. nach eine echte Mogelpackung.


    Liebe Grüße von Hubert

  • Hallo zusammen,
    hallo nimue,


    neben "300 Bücher im Überblick" !? enthält das Magazin „Bücher“ auch Rubriken, die recht interessant sein könnten:


    Schon gewusst? Folge 2: Die Rückkehr des Schund: Groschenromane erleben eine Renaissance


    Wiederentdeckte Klassiker – Folge 2: E.T.A.Hoffmann „Prinzessin Brambilla“


    Verhinderte Bestseller – Folge 2: Wodehouse „SOS, Jeeves“


    Was war eigentlich: Folge 2 Aufklärung


    Die schönsten Liebesromane – Folge 2: Nabokov „Lolita“


    Überschätzte Bücher – Folge 2 Houellebecq „Plattform“


    Allerdings frage ich mich, seit wann sind Groschenromane Bücher?, wieso musste Hoffmann wiederentdeckt werden?, ist Lolita wirklich ein schöner Liebesroman? und wer überschätzt Houellebecq?


    Nun soll man ein Magazin nicht nach einer Ausgabe beurteilen und das erste Heft habe ich verpasst, da Du nimue Dir das erste Heft gekauft hast, wäre ich Dir dankbar, wenn Du mir die dort vorgestellten „wiederentdeckten Klassiker“, „verhinderte Bestseller“, „schönsten Liebesroman“ und „überschätztes Buch“ nennen könntest.


    Vielen Dank im voraus und ein schönes Wochenende


    Hubert

  • Hallo Hubert


    Von Deinen 'Sorgenkindern' kenne ich nur Jeeves. Allerdings sind m.W. ungefähr 9 Bände zu diesem Herrn erschienen, muss in den 30ern des letzten Jahrhunderts gewesen sein. Ich kenne 3 davon (Very Good, Jeeves; Right Ho, Jeeves; Thank you, Jeeves). Das Grundprinzip ist immer dasselbe: ein tumber englischer Aristokrat setzt sich in die Nesseln (meist bei Freunden und / oder Frauen); Jeeves, sein Butler, rettet ihn und die ganze Familie. Recht witzig geschreiben, und m.W. waren die Bücher zu Wodehouse' Lebzeiten auch Bestseller.


    Grüsse


    Sandhofer


    PS. Jeeves wusste auf alles eine Antwort, zu jeder Situtation fand er den passenden Bgriff. Es gibt deshalb noch heute eine Suchmaschine im Internekt, die früher mal "Ask Jeeves" hiess, heute: http://www.ask.com/

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Zitat von "sandhofer"

    Allerdings sind m.W. ungefähr 9 Bände zu diesem Herrn erschienen, muss in den 30ern des letzten Jahrhunderts gewesen sein.


    Ich bekenne, ein Fan von Pelham Grenville Wodehouse zu sein. Zu den paar Autoren, die ich zur Auflockerung zwischen schwerere Kost einschiebe, gehören u.a. Kishon, Simenon und eben jener Wodehouse, dessen Bücher höchst IMHO amüsant sind. Der <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/P._G._Wodehouse">Wikipedia-Artikel</a> listet schon 14 Jeeves-Bücher auf. Insgesamt hat W. über 100 Bücher geschrieben.

  • Hallo Hubert


    Zitat

    Der Artikel besteht aus zwei Seiten, eine davon ist ein ganzseitiges Foto von Konrad Kellen, die andere Seite Werbung für sein Buch „Katzenellenbogen“. Mit diesem Buch hat Kellen den ersten Teil seiner Lebensgeschichte vorgelegt. Auf die Zeit mit Thomas Mann will er erst in der Fortsetzung eingehen. Zu Thomas Mann erfährt man in dem Artikel aber schon, dass Kellen die 1.800 handgeschriebene Manuskriptseiten von „Joseph der Ernährer“ in die Maschine getippt hat. Das war’s aber auch schon, m.M. nach eine echte Mogelpackung.


    habe ich schon befürchtet. Danke für die Zusammenfassung.
    Ich werde mir die Zeitschrift kaufen (falls ich sie noch irgendwo finde) um mal einen Gesamteindruck des Angebots zu bekommen.


    LG Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo Hubert,


    Zitat von "Hubert"

    Allerdings frage ich mich, seit wann sind Groschenromane Bücher?, wieso musste Hoffmann wiederentdeckt werden?, ist Lolita wirklich ein schöner Liebesroman? und wer überschätzt Houellebecq?


    Vielleicht musste Hoffmann nicht hier im Klassikerforum wiederentdeckt werden, vielleicht aber von anderen in der großen weiten Welt? :zwinker:
    Den Kommentar zu Lolita in Bücher fand ich sehr gelungen: "Es ist kein Liebesroman, sondern ein Buch über die Liebe".
    Und ich denke schon, dass Houellebecq sehr geschätzt wird, ob er überschätzt wird, weiß ich nicht, denn Plattform habe ich noch nicht gelesen.


    Zitat von "Hubert"

    Nun soll man ein Magazin nicht nach einer Ausgabe beurteilen und das erste Heft habe ich verpasst, da Du nimue Dir das erste Heft gekauft hast, wäre ich Dir dankbar, wenn Du mir die dort vorgestellten „wiederentdeckten Klassiker“, „verhinderte Bestseller“, „schönsten Liebesroman“ und „überschätztes Buch“ nennen könntest.


    Gerne, das kann aber noch etwas dauern, weil ich gerade nicht weiß, wo ich die Ausgabe hingetan habe und ich momentan so in meiner Abschlußarbeit verstrickt bin.


    Liebe Grüße
    nimue

  • Hallo zusammen,
    hallo nimue,


    Nun soll man ein Magazin nicht nach einer Ausgabe beurteilen und das erste Heft habe ich verpasst, da Du nimue Dir das erste Heft gekauft hast, wäre ich Dir dankbar, wenn Du mir die dort vorgestellten „wiederentdeckten Klassiker“, „verhinderte Bestseller“, „schönsten Liebesroman“ und „überschätztes Buch“ nennen könntest


    Gerne, das kann aber noch etwas dauern, weil ich gerade nicht weiß, wo ich die Ausgabe hingetan habe und ich momentan so in meiner Abschlußarbeit verstrickt bin.


    Vielen Dank, nimue, für Deine Antwort. Die Infos habe ich inzwischen in einem anderen Literaturforum erfahren:


    In der Ausgabe 1 von „bücher“ war der „wiederentdeckte Klassiker“, Stendhals „Rot und Schwarz“, der „schönste Liebesroman“, Tschingis Atmatovs „Dshamilja“ und das überschätzteste Buch, Siegfried Lenz’ „Fundbüro“


    Vielleicht musste Hoffmann nicht hier im Klassikerforum wiederentdeckt werden, vielleicht aber von anderen in der großen weiten Welt?


    Hoffmann scheint mir, ist auch in der großen, weiten Welt bekannt und noch mehr der in Heft 1 „wiederentdeckte“ Stendhal wie die folgenden Kanons zeigen:


    Zeitliste enthält Hoffmann (Nr. 40) und Stendhal (Nr. 43):
    http://www.klassikerforum.de/forum/viewtopic.php?t=339


    MRRs Kanon deutscher Romane enthält Hoffmann
    http://www.klassikerforum.de/f…s=0&postorder=asc&start=0


    internationale Liste enthält Stendhal:
    http://www.klassikerforum.de/forum/viewtopic.php?t=78



    Den Kommentar zu Lolita in Bücher fand ich sehr gelungen: "Es ist kein Liebesroman, sondern ein Buch über die Liebe".


    Dann hätte es aber in die Rubrik "Bücher über die Liebe" und nicht in die Rubrik "Schönster Liebesroman" gehört, aber
    einen Roman, der den sexuellen Missbrauch eines 12-jährigen Mädchens durch einen 40-jährigen Mann schildert, als ein Buch über die Liebe zu bezeichnen – hmmm – da fällt auch mir nichts mehr ein.



    Und ich denke schon, dass Houellebecq sehr geschätzt wird, ob er überschätzt wird, weiß ich nicht, denn Plattform habe ich noch nicht gelesen.


    Wie Du, denke ich auch: Houellebecq wird geschätzt, aber m.M. nach zu Recht und somit nicht überschätzt, das gleiche gilt für Siegfried Lenz (der „überschätzte“ aus Heft 1), der m.M. nach mit Grass und Walser gleichzusetzen ist, aber viel weniger geschätzt wird, also eher ein „Unterschätzter“ ist. Die Meinung von Berch und mir zu Houellebecq, insbesondere Berchs Meinung zu „Plattform“ kannst Du nachlesen unter:
    http://www.klassikerforum.de/forum/viewtopic.php?t=532


    Liebe Grüße


    Hubert

  • Hallo zusammen!


    Hubert hat einiges geschrieben, worauf ich antworten möchte:


    Zu "Lolita"

    Zitat

    Dann hätte es aber in die Rubrik "Bücher über die Liebe" und nicht in die Rubrik "Schönster Liebesroman" gehört, aber
    einen Roman, der den sexuellen Missbrauch eines 12-jährigen Mädchens durch einen 40-jährigen Mann schildert, als ein Buch über die Liebe zu bezeichnen ? hmmm ? da fällt auch mir nichts mehr ein.


    Nun, ein Buch über die Liebe ist es natürlich schon. Wie pervers eine solche pädophile Beziehung auch ist - auf der Seite des Pädophilen kann durchaus eine Art von Liebe vorhanden sein. Als "Liebesroman" würde ich "Lolita" allerdings auch nicht bezeichnen ...


    Über Lenz

    Zitat

    Houellebecq wird geschätzt, aber m.M. nach zu Recht und somit nicht überschätzt, das gleiche gilt für Siegfried Lenz (der ?überschätzte? aus Heft 1), der m.M. nach mit Grass und Walser gleichzusetzen ist


    Über Geschmack lässt sich bekanntlich herrlich streiten. Persönlich halte ich den Siegfried Lenz ebenfalls für ziemlich überschätzt, ähnlich wie den Walser (falls Du nämlich den Martin meinst und nicht den Robert).


    Grüsse


    Sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Hallo Sandhofer,


    Du hast gepostet:
    Nun, ein Buch über die Liebe ist es natürlich schon. Wie pervers eine solche pädophile Beziehung auch ist - auf der Seite des Pädophilen kann durchaus eine Art von Liebe vorhanden sein. Als "Liebesroman" würde ich "Lolita" allerdings auch nicht bezeichnen


    Möglicherweise verstehen wir unter dem Begriff "Liebe" nicht dasselbe. Mein Liebesbegriff ist von Erich Fromm geprägt, aber darüber will ich nicht diskutieren da ich denke in der Sache sind wir uns einig:


    "Lolita", ist ein toller Roman, aber in einer Rubirk "Die schönsten Liebesromane" hat er nichts zu suchen.


    Gruß von Hubert

  • Hallo zusammen


    Die erste Ausgabe der Zeitschrift habe ich bei uns auch leider nirgends gefunden. Und die neue Ausgabe gab es auch nur in der Bahnhofsbuchhandlung.
    Nach den ganzen Verrissen in anderen Foren war ich zunächst sehr skeptisch. Aber ich muß sagen: Sooo schlecht finde ich diese Zeitschrift gar nicht. Natürlich nicht zu vergleichen mit "Literaturen", das habe ich auch gar nicht erwartet. Es wendet sich eher an "Otto Normalleser". (Von daher sind wir hier nicht ganz die richtige Zielgruppe :breitgrins: ) Und wenn davon einer E. T. A. Hoffmann entdeckt, ist das doch nicht schlecht, oder Hubert?
    Ich habe dafür P. G. Wodehouse entdeckt. Von dem hatte ich noch nie gehört und der Artikel über ihn hat mich jetzt doch neugierig gemacht.
    Gefallen haben mir noch die Artikel über die Zensur und über die Epoche der Aufklärung. Auf die Home-Story über Frau Kessler hätte ich dagegen verzichten können und von den "Ladies aus Leipzig" gern etwas mehr über deren Bücher erfahren.
    Daß "Lolita" in einer Rubrik "Die schönsten Liebesromane" nichts verloren hat, da gebe ich Hubert recht. Darüber kann ich aber locker hinwegsehen.
    Ich werde mir das nächste Heft auch wieder besorgen. Es liefert mir einen guten Überblick über den aktuellen Buchmarkt. (Ich schreibe ausdrücklich nicht "Literatur" :breitgrins: )


    Viele Grüße
    ikarus

    &quot;Der Umgang mit Büchern bringt die Leute um den Verstand&quot; (Erasmus von Rotterdam)

  • Hallo Ikarus,
    ich habe auch festgestellt, daß die Zeitschrift nur schwer zu finden ist. Das nächste Mal muß ich wohl auch eine Kiosk aufsuchen (nur haben wir keinen in der Nähe). Naja, vielleicht wird die Zeitschrift ja noch populärer.


    Zitat

    Nach den ganzen Verrissen in anderen Foren war ich zunächst sehr skeptisch. Aber ich muß sagen: Sooo schlecht finde ich diese Zeitschrift gar nicht. Natürlich nicht zu vergleichen mit "Literaturen", das habe ich auch gar nicht erwartet. Es wendet sich eher an "Otto Normalleser". (Von daher sind wir hier nicht ganz die richtige Zielgruppe :breitgrins: ) Und wenn davon einer E. T. A. Hoffmann entdeckt, ist das doch nicht schlecht, oder Hubert?


    a pro po E.T.A. Hoffmann:
    durch unsere Diskussion über klassiksche Kriminalromane habe ich mir "Das Fräulein Scuderi" rausgesucht und vor ein paar Wochen gelesen. Fand ich spannend und etwas schaurig, war sehr angetan vom Erzählstil.


    Zitat


    Ich habe dafür P. G. Wodehouse entdeckt. Von dem hatte ich noch nie gehört und der Artikel über ihn hat mich jetzt doch neugierig gemacht.


    schreibt er nicht heitere Romane? Ich habe als Jugendliche einmal einen Wodehouse gelesen, aber ich kann mich nicht mehr so recht daran erinnern.


    Viele Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo zusammen,
    hallo ikarus,


    dass das Magazin „bücher“ sooo schlecht ist, habe ich ja (noch) nicht gesagt, bisher hatte ich mich nur gewundert, dass die Auswahl in den einzelnen Rubriken nach m.M. nicht so gelungen war - und Du hast Recht, in einem Magazin „bücher“ darf es nicht nur um Hochliteratur gehen, auch ich hatte das nicht erwartet.


    Ob man allerdings darüber hinwegsehen soll, wenn „Lolita“ als ein Meisterwerk über die Liebe bezeichnet wird, .... :In einem Magazin, dass mit einem mehrseitigen Artikel über die BILD-Frau Katja Kessler Leser lockt, halte ich es schon für gefährlich sexuellen Missbrauch von Kindern als Liebe zu bezeichnen (hätte Humbert Humbert auch nur ein Fünkchen Liebe für das Mädchen empfunden, hätte er ja wohl auf die Befriedigung seiner sexuellen Begierden verzichtet), vor allem wenn man sich die Werbung der BILD in Erinnerung ruft, bei der vor noch nicht allzu langer Zeit auf Litfasssäulen auf einen Buchvorabdruck in BILD hingewiesen wurde mit dem Slogan: „IN DER LIEBE IST ALLES ERLAUBT“


    Natürlich wäre es nicht schlecht, wenn einer der Magazinleser E.T.A. Hoffmann entdecken würde, nur hätte dazu eine Rubrik „Empfohlene Klassiker“ ausgereicht. Eine Rubrik „Wiederentdeckte Klassiker“ täuscht m.M. nach vor, „bücher“ hätte diese Klassiker wiederentdeckt. – Allerdings bin ich eher der Meinung das die Hinführung der Magazinleser zu ernstzunehmender zeitgenössischer Literatur (wie z.B. Siegfried Lenz) sinnvoller und eher möglich gewesen wäre, als die Hinführung zu einem der schwersten deutschen Klassiker.


    Noch kurz zum Katja Kessler Artikel:


    Schon die Überschrift „Fräulein Wunder“ wieder eine Mogelpackung, wenn man bedenkt, dass das Fräulein, seit Jahren mit dem Chef der BILD verheiratet und Mutter ist. Aber wer ein Verbrechen als Liebe bezeichnet, der weiß natürlich nicht, dass ein Fräulein eine unverheiratete Frau ist. „Früher schrieb sie die Texte für die „Bild-Mädchen von Seite 1.“, später dann die Bücher von Dieter Bohlen. „Katha Kessler kommt. Rote Stiefel, kurzer Rock, ein weißes Shirt .... zwei große wache Augen unter locker hochgestecktem Haar.“ Na, wenn schon kein Fraulein, dann doch ein Wunder, denke ich noch, aber ein Blick auf das ganzseitige Bild der Frau Kessler, zeigt, dass das jetzt nur schlechter Ausdruck war. Tatsächlich hat Frau Kessler ihre Augen auch im Gesicht und nicht unter den Haaren. „Höflich ist sie. Und klug. Zu klug um überheblich zu sein.“ Wem jetzt noch nicht schlecht ist, der erfährt beim Weiterlesen dann doch noch ein Wunder: „Wenn Katja Kessler schwanger ist, kommen halt nicht nur süße Babys heraus, sondern auch Kassenknüller. Dieter Bohlens Biografie „Nichts als die Wahrheit“ vollendete sie kurz nach der Entbindlung .... „Hinter den Kulissen“ folgte in der zweiten Schwangerschaft“ Bleibt zu hoffen, dass weitere Schwangerschaften ausbleiben, denn Kessler droht schon mit einem dritten Bohlen-Titel: „Hier kommt der Sensenmann – jetzt mach ich sie alle platt“ würde der heißen, wie uns Frau Kessler verrät und was der Bücher-Welt hoffentlich erspart bleibt.


    Gruß von Hubert


    PS: Was mich an „bücher“ am meisten stört: Es kostet Geld, und in meiner Buchhandlung liegen immer Buchmagazine (z.B. „Buchjournal“ vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels oder „Kundenmagazin“ der Buchhandlung etc) kostenlos aus, vielleicht etwas dünner, aber mindestens genau so informativ und ohne mich mit Katja Kessler, Nicole Kidman oder Olaf Martens zu quälen.


  • Zitat von "Hubert"

    PS: Was mich an „bücher“ am meisten stört: Es kostet Geld, und in meiner Buchhandlung liegen immer Buchmagazine (z.B. „Buchjournal“ vom Börsenverein des Deutschen Buchhandels oder „Kundenmagazin“ der Buchhandlung etc) kostenlos aus, vielleicht etwas dünner, aber mindestens genau so informativ und ohne mich mit Katja Kessler, Nicole Kidman oder Olaf Martens zu quälen.


    Hallo zusammen
    Hallo Hubert,
    diese Magazine in den Buchhandlung, zumindest auch in meiner, nehme ich immer liebend gerne mit. Eine Zeitschrift kann man im Internet kostenlos downloaden:


    Lesen und Leute


    LG Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo zusammen,


    über "Bücher", das ich nicht kenne, kann ich nichts sagen,
    ich habe mir manchmal "Literaturen" gekauft,
    habe die Zeitschrift aber schon länger nicht mehr gesehen. Gibt es sie noch?
    Ich fand die Qualität immer gut, mein Interesse hat aber nicht für ein Abo gereicht.


    Gruß
    Atomium

  • Hallihallo,


    ja, Literaturen gibt es noch und ich frage mich, warum sich manche über den Preis der "Bücher" aufregen. Die Ausgabe kostet 3,80 EUR. Welches Hochglanz Magazin mit einer solchen Seitenzahl kostet weniger? Die Literaturen kostet ganze 9,90 EUR!


    Meiner Meinung nach kann man die beiden Magazine überhaupt nicht miteinander vergleichen. Das wäre ungefähr so, wie wenn man die FAZ mit "Fit for Fun" vergleichen würde.


    Liebe Grüße
    nimue

  • Guten Morgen zusammen,


    Nimue hat gepostet:
    ja, Literaturen gibt es noch und ich frage mich, warum sich manche über den Preis der "Bücher" aufregen. Die Ausgabe kostet 3,80 EUR. Welches Hochglanz Magazin mit einer solchen Seitenzahl kostet weniger? Die Literaturen kostet ganze 9,90 EUR!


    Hallo nimue,


    zwar weiß ich nicht, wenn Du mit „manche“ meinst, ich persönlich rege mich nicht über den Preis von „bücher“ auf (das Heft Nr. 2 war m.M. nach sogar ein Schnäppchen), sondern mich ärgert der Versuch, Kunden für Werbung –und sei diese auch auf Hochglanzpapier gedruckt- direkt Geld abzuknöpfen.


    Meiner Meinung nach kann man die beiden Magazine überhaupt nicht miteinander vergleichen. Das wäre ungefähr so, wie wenn man die FAZ mit "Fit for Fun" vergleichen würde


    Doch kann man, da beides Magazine sind, ich mag aber kein’s von beiden, Apfel und Birnen, kann man, entgegen der landläufigen Meinung auch vergleichen, weil beides Obstsorten sind, ich mag Äpfel lieber, FAZ (Frankfurter Allgemeine Zeitung –für Sandhofer, obwohl ich bei dieser Frage auch nicht sicher bin, ob sie ernst gemeint war) und „Fit for Fun“ kann man nicht vergleichen, weil die FAZ eine Tageszeitung ist, FfF nicht. Die FAZ könnte man aber, da beides Tageszeitungen sind, z.B. mit BILD vergleichen.


    Gruß von Hubert