Hallo,
Ein Freund (Naturwissenschaftler mit Familie, sehr im Stress) fragte mich kürzlich nach Lektüretipps. Ich dachte noch, sowas von kein Problem, aaaaber: Es soll etwas klassisches sein, also nicht nach 1945 veröffentlicht. Außerdem soll es gut zu lesen sein, sich nicht in Gesellschaftskritik erschöpfen, und der Stil soll auch nicht wichtiger als der Inhalt sein. Madame Bovary z.B. hat meinen Freund nachdrücklich erschöpft, bei Moby Dick hat er alsbald aufgegeben und bei den Brüdern Karamasow hat er vor den langen Beschreibungen zu Beginn kapituliert.
Ich habe ihm jetzt mal Balzac empfohlen (Vater Goriot, dann Verlorene Illusionen), sowie Dickens (Bleak House, dann Copperfield) und von Dostojewski Der Idiot, dann Die Dämonen. Aber so ganz zufrieden bin ich nicht. Habt ihr vielleicht gute Tipps? Es darf Anspruch haben, aber man muss es auch nach einem harten Arbeits- und Familientag noch lesen können, ohne einzuschlafen.