Liebe Mitleser/innen, eben bin ich einer Literaturgruppe bei Facebook über folgenden Eintrag gestolpert.
Vielleicht kennt schon der eine oder die andere von euch diese Geschichte - mir war sie neu und ich habe mich sehr amüsiert.
Ich zitiere den Eintrag:
"Am 10. April 1917 schrieb ein in Berlin-Charlottenburg lebender Leser der Verwandlung an Franz Kafka:
Sehr geehrter Herr,
Sie haben mich unglücklich gemacht.
Ich habe Ihre Verwandlung gekauft und meiner Kusine geschenkt. Die weiß sich die Geschichte aber nicht zu erklären.
Meine Kusine hats ihrer Mutter gegeben, die weiß auch keine Erklärung.
Die Mutter hat das Buch meiner andern Kusine gegeben und die hat auch keine Erklärung.
Nun haben sie an mich geschrieben. Ich soll ihnen die Geschichte erklären. Weil ich der Doctor der Familie wäre. Aber ich bin ratlos.
Herr! Ich habe Monate hindurch im Schützengraben mich mit dem Russen herumgehauen und nicht mit der Wimper gezuckt. Wenn aber mein Renommee bei meinen Kusinen zum Teufel ginge, das ertrüg ich nicht.
Nur Sie können mir helfen. Sie müssen es; denn Sie haben mir die Suppe eingebrockt. Also bitte sagen Sie mir, was meine Kusine sich bei der Verwandlung zu denken hat.
Mit vorzüglicher Hochachtung ergebenst Dr. Siegfried Wolff.
Quelle: Schiller-Nationalmuseum/Deutsches Literaturarchiv Marbach am Neckar, Die Kafka-Sammlung Helene Zylberberg (Marbach am Neckar 1996), 14.
Die Teilnehmerin, die obenstehendes Zitat gepostet hat, schrieb dazu, Kafka habe nie geantwortet. Weiß vielleicht jemand von euch etwas darüber?
Grüße von Zefira