Herman Melville : Moby Dick oder Der Wal

  • Das klingt gut. Ich habe den verlinkten Artikel gelesen. Vielen Dank. Bei den im Artikel genannten Stellen bin ich noch nicht. Meine Übersetzung bildet aber immerhin - glaube ich - ganz gut die Quäkersprache von Kapitän Bildad nach. Ich werde dann mal schauen, wie es ist, wenn die Ahab-Rede zum Moby Dick kommt.

    Ein Buch muss die Axt sein für das gefrorene Meer in uns. (Kafka)

  • Ich hab mal den Schlusssatz (ok, die beiden Schlusssätze) in den verschiedenen, mir zugänglichen Übersetzungen verglichen. Also:


    Original:


    Zitat

    On the second day, a sail drew near, nearer, and picked me up at last. It was the devious-cruising Rachel, that in her retracing search after her missing children, only found another orphan.

    Gutenberg (dt. v. Wilhelm Strüver)

    Zitat

    Am zweiten Tage kam ein Segler heran und nahm mich schließlich auf. Es war die in falschen Zonen kreuzende »Rachel«, die auf der immer noch währenden Suche nach ihren verlorengegangenen Kindern nur ein anderes Waisenkind fand.

    Thesi Mutzenbecher unter Mitwirkung von Ernst Schnabel:

    Zitat

    Am zweiten Tag sah ich ein Segel näher kommen; endlich nahm man mich auf. Es war die "Rahel", die auf der Suche nach ihren Kindern vom Wege abgekommen war. Nun hatte sie statt ihrer verschollenen Kindern einen Verwaisten gefunden.

    Matthias Jendis:

    Zitat

    Am zweiten Tage stand ein Segel auf mich zu, kam näher, näher und nahm mich schließlich auf. Es war die umherirrende Rachel; auf der Suche nach ihren verschollenen Kindern fand sie nur eine weitere Waise.

    Friedhelm Rathjen:

    Zitat

    Am zweiten Tage kam ein Segel nah heran, noch näher, und las mich schließlich auf. Es war die schweifend kreuzende Rachel, welche auf ihrer der eigenen Spur folgenden Suche nach ihren vermißten Kindern bloß eine weiter Waise fand.

    Strüver und Mutzenbecher sind imho indiskutabel, Jendis ist schon ganz ok, wirklich gut scheint mir allerdings nur Rathjens Übersetzung zu sein. Wobei - für mich - keine der mir vorliegenden Übersetzungen an Sprachmelodie und Lakonie des Originals herankommt.