ZitatWahl, Entscheidung zwischen zwei Möglichkeiten
Da ich aber nicht die Wahl habe in einer Welt zu leben, in der Deutschland den 2. Weltkrieg gewonnen hat, der 1. Weltkrieg nie stattgefundne hat, das römische Weltreich nicht untergegangen ist oder die DDR die BRD geschluckt hat, halte ich den Begriff „Alternativ-Welt-Roman“ für irreführend.
Da es sich bei Belletristik nicht um die Abbildung der Realität handelt sondern um Fiktionen, hat der Autor sehr wohl die Wahl.
In diesem Falle, ob er ein historisches Ereignis als gegeben hinnimmt oder schildert, was wäre, wenn statt diesem Ereignis das Gegenteil eingetroffen wäre.
Oder noch anders ausgegedrückt: Zu bestimmten Zeiten hatten Menschen in ihren Entscheidungen ein Wahl. Sie haben sich für etwas entschieden (meist unbewußt, ohne Überlegung der "Alternativen") und damit die Weltgeschichte beeinflußt. Diese Wahl hätte auch anders ausfallen können und darüber spekuliert der Alternativ-Welt-Roman.
Zu Utopie, wenn's interessiert später mehr.
Der Duden zeigt ja nur, wie das Wort Utopie bzw. utopisch heute im allgemeinen Sprachgebrauch benutzt wird und nicht die eigentliche Wortbedeutung.
Nach der Definition wäre alle Romane mehr oder minder Utopien.
ZitatIn jedem Fall aber druecken sie den Glauben aus, dass die Welt durch ein einzelnes Ereignis veraenderbar ist. Das wiederum halte ich fuer sehr fraglich, um nicht zu sagen, trivial.
Selbstverständlich wird die Realität durch jede Deiner Entscheidungen fixiert, denn damit werden x mögliche Varianten nicht mehr Realität.
Ob diese Wahlmöglichkeit allerdings von der Weltgeschichte im nachhinein wahrgenommen wird, hängt von Deiner Position (=siehe Bush) ab.
Auf das Gedankengut der Parallelen Welten (jede Möglichkeit einer Entscheidung wird real) will gar nicht erst eingehen.
LG Dyke