Warum lesen wir?

  • Die Frage wird viele verwundern, aber sie ist mir heute so in den Sinn gekommen als ich einige Postings zum Ableben von MRR gelesen habe. Zudem gibt es seit längerem einen Thread auf Literaturschock in dem über ein ähnliches Thema diskutiert wird: http://www.literaturschock.de/…x.php/topic,26316.90.html (auf der Seite 7 ab dem vierten Beitrag startet die aktuelle Diskussion, alles davor war schon vor über einem Jahr).


    Konkret soll die Frage aber eigentlich heißen: Will der Leser sich beim Lesen anstrengen oder will er einfach nur unterhalten werden? Mit anstrengen meine ich ob der Leser gewillt ist sich mit Literatur auseinander zu setzen, die ihn fordert oder will er nur berieselt werden.


    In der Diskussion auf Literaturschock ging es im Grunde darüber, dass Literaturkritik keine große Rolle mehr spielt, die Leute lesen selten bis gar kein Feuilleton mehr und wenn man dann Rezensionen liest muss man sich manchmal fragen was der Rezensent eigentlich sagen will. Man hat das Gefühl dass die Kritiker mit Fremdwörtern und kuriosen Sätzen um sich schlagen um ja gebildet zu wirken. Ich steige da manchmal einfach aus. Und anstatt Lust auf das Buch zu machen schrecken mich solche Rezensionen meist eher ab.


    Nun gehöre ich zu denjenigen die, wie man so schön sagt, querbeet lesen. Ich lese gerne Thriller, Krimis, Fantasy, SF, typische Frauenliteratur, historische Romane, Belletristik, aber auch Klassiker. Und bei den Klassikern auch gerne mal jene wo man nicht einfach drüberfliegen kann, sondern konzentriert lesen muss.


    Nun kenne ich persönlich sehr wenige Menschen die überhaupt lesen und wenn dann greifen sie zu Büchern bei denen sie unterhalten werden wollen. Einen Klassiker oder auch zeitgenössische Literatur (also Autoren die zum Beispiel auf der Longlist für den deutschen Buchpreis stehen) liest da keiner. Meist mit dem Argument dass Lesen ja Spaß machen und nicht anstrengend sein soll.


    Früher setzte man sich vor den Fernseher und wurde berieselt. Mittlerweile ist das Programm teilweise schon so dämlich dass viele nun zu einem Buch greifen und sich berieseln lassen. Seicht soll es ein, wenn möglich viel Action und Spannung, aber mitdenken will man nicht.


    Daher stellt sich für mich nun die Frage: Warum lesen wir? Wirklich nur weil wir uns blöd berieseln lassen wollen oder soll Lesen auch mehr sein?


    Katrin

  • Hallo Katrin,


    also ich lese meistens, weil denken Spaß macht und die Phantasie derart angeregt wird,
    wie bei kaum einem anderem Medium. Das funktioniert natürlich nicht immer, denn man ist
    nicht jeden Tag in der Lage, anspruchsvoller Literatur zu folgen. Aber ich z.B. lese dann nicht
    irgendeinen Krimi etc. um mich berieseln zu lassen, sondern höre meistens Musik. Das liegt
    schlicht und einfach daran, weil mich diese Literatur meistens langweilt. Das war nicht immer so,
    früher habe ich auch meistens querbeet gelesen, sozusagen fast alles, was mir in die Finger kam.
    Das ist wie mit Wein, wenn man jung ist, trinkt man jede Plörre, Hauptsache es knallt, mit zunehmenden
    Alter und Training, legt man immer mehr Wert auf einen guten und feinsinnigen Wein, es muß nicht
    mehr knallen.


    Gruß, Lauterbach

  • Hallo Katrin.


    Also momentan habe ich folgendes Leseverhalten, das war mal anders, vor dem Malen - da wollte ich meinen Kopf anstrengen um in Bewegung zu bleiben. Aber wie gesagt, seit dem ich male ist mein Kopf in Bewegung - im Gegenteil, mein ganzes Ich ist so kreativ, nervös, jetzt möchte ich mich beim Lesen fallen lassen. Da steckt nun mein Problem, so ganz seichte Literatur, die du höchstwahrscheinlich meinst, kann ich einfach nicht lesen, da sträuben sich bei mir alle Nackenhaare, wenn alles so konstruiert gut zusammen läuft - schüttel. Aber Bücher, die von mir Kopfakrobatik abverlangen, meist sind es die Zeitgenossen, die so eine Mosaik-Sprache, Verschachtelung verwenden, das geht einfach nicht, dazu bin ich einfach nicht frei genug vom Kopf. Was soll ich lesen?
    Nun ja, momentan lese ich den zweiten Band von Proust - das geht ganz gut. Also wenn jemand Romane kennt, die einfach nur gut fließen, nicht zu seicht sind, aber auch keinen Spagat von mir verlangen, nur her damit, das suche ich. :winken:


    LG
    Anita

    Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Nietzsche in "Also sprach Zarathustra"


  • Das ist wie mit Wein, wenn man jung ist, trinkt man jede Plörre, Hauptsache es knallt, mit zunehmenden
    Alter und Training, legt man immer mehr Wert auf einen guten und feinsinnigen Wein, es muß nicht
    mehr knallen.


    Das ist ein schöner Vergleich den ich so unterschreiben kann. Ich merke bei mir, dass es literaturtechnisch in diese Richtung geht. Ich bin zwar noch immer sehr viel mit "schlechtem Wein" beschäftigt, um bei dem Vergleich zu bleiben, aber ich tendiere immer öfter zu einem richtig guten Tropfen.




    Also momentan habe ich folgendes Leseverhalten, das war mal anders, vor dem Malen - da wollte ich meinen Kopf anstrengen um in Bewegung zu bleiben. Aber wie gesagt, seit dem ich male ist mein Kopf in Bewegung - im Gegenteil, mein ganzes Ich ist so kreativ, nervös, jetzt möchte ich mich beim Lesen fallen lassen.


    Das kann ich verstehen, aber beim Malen beschäftigst du dich ja schon. Ich habe auch eine Zeitlang gemalt, naja zumindest war es für mich Malen :breitgrins: da konnte ich auch keine anspruchsvolle Literatur sehen.





    Da steckt nun mein Problem, so ganz seichte Literatur, die du höchstwahrscheinlich meinst, kann ich einfach nicht lesen, da sträuben sich bei mir alle Nackenhaare,...
    Nun ja, momentan lese ich den zweiten Band von Proust - das geht ganz gut. Also wenn jemand Romane kennt, die einfach nur gut fließen, nicht zu seicht sind, aber auch keinen Spagat von mir verlangen, nur her damit, das suche ich. :winken:


    Ich bin mir nicht ganz sicher ob wir vom selben ausgehen. :breitgrins: Was du unter seichter Literatur verstehst, ist für mich wahrscheinlich schon anspruchsvoll. An Proust habe ich mich noch nicht mal rangewagt und du liest ihn mal so nebenbei. Aber ich weiß was du meinst.


    Katrin

  • Hallo


    Ich bin der Meinung, diese Frage schon mal irgendwo beantwortet zu haben. Never mind.


    Will der Leser sich beim Lesen anstrengen oder will er einfach nur unterhalten werden? Mit anstrengen meine ich ob der Leser gewillt ist sich mit Literatur auseinander zu setzen, die ihn fordert oder will er nur berieselt werden.


    Ich kann schon dieser (angeblichen) Alternative nichts abgewinnen. Anstrengung finde ich ja gerade entspannend. Wenn ich übers Gelesene nicht nachdenken kann, mal mehr, mal minder, interessiert es mich nicht. Sherlock Holmes hat ja offenbar nicht gelesen. Und deshalb musste er, wenn er keinen interessanten Fall zu lösen hatte, zu Kokain greifen, um seinem Hirn den nötigen Schwung zu geben. Da lese ich lieber.



    In der Diskussion auf Literaturschock ging es im Grunde darüber, dass Literaturkritik keine große Rolle mehr spielt, die Leute lesen selten bis gar kein Feuilleton mehr [...]


    Dascha nun eine ganz andere Diskussion. Da kann ich nichts zu sagen, weil ich allein schon den Ansatz wieder für falsch halte. Gerade der gestern verstorbene MRR hat gezeigt, wie viele Leute Feuilleton lesen. Und im TV gucken.


    [...]und wenn man dann Rezensionen liest muss man sich manchmal fragen was der Rezensent eigentlich sagen will. Man hat das Gefühl dass die Kritiker mit Fremdwörtern und kuriosen Sätzen um sich schlagen um ja gebildet zu wirken. Ich steige da manchmal einfach aus.


    Wenn mir ein Physiker die Quantentheorie erklären will, steige ich auch aus. Jedes Fach hat seine spezifische Terminologie. Die kann man weitestgehend lernen. Man muss nicht. Man kann damit leben, dass einem die Quantentheorie ein Buch mit sieben Siegeln bleibt. Komischerweise höre ich nie Leute darüber meckern, dass sie der Teilchenphysik nicht folgen können. Ich finde, dass auch der Kritiker das Recht hat, nur einen Teil des Publikums anzusprechen, den Teil nämlich, der seine Sprache spricht. Genauso, wie Physiker untereinander ihre Sprache sprechen und auf mich Laien keine Rücksicht nehmen müssen. Man könnte allenfalls argumentieren, dass der Rezensent die Funktion eines Übersetzers haben solle, ähnlich wie der Wissenschaftsjournalist, der die Fachsprache in die mir verständliche Sprache übersetzt. Literaturkritik hat wohl beide Funktionen. Und soll bitte beide beibehalten. Es gibt genügend sog. Literaturkritiker, die es für Kritik halten, vom Buch zu schwärmen und es dann mit einem emphatischen "Lesen!" in die Kamera zu recken.


    Und anstatt Lust auf das Buch zu machen schrecken mich solche Rezensionen meist eher ab.


    Mich schrecken MRR und seine Klone ab. "Lesen!" Brrr...


    Meist mit dem Argument dass Lesen ja Spaß machen und nicht anstrengend sein soll.


    Wie kann man Spass haben, ohne sich anzustrengen? Sogar Sex ist schweisstreibend... :breitgrins:


    Grüsse


    sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus


  • Ich kann schon dieser (angeblichen) Alternative nichts abgewinnen. Anstrengung finde ich ja gerade entspannend.


    Ich kenne sehr viele die das anders sehen. Daher auch meine Frage. Vielleicht sollte ich sie aber nicht gerade in einem Klassikerforum stellen :breitgrins:




    Wenn mir ein Physiker die Quantentheorie erklären will, steige ich auch aus. Jedes Fach hat seine spezifische Terminologie.


    Gut, da gebe ich dir recht, aber was soll bitte dieser Satz heißen: Der Roman ist aufgespannt zwischen den Bildprogrammen elektro-organisch aufgemotzten Metal-Trashs und pazifizierter Körperlosigkeit; man kann auch sagen zwischen der alten Erde, auf der antik gewandete weiße Gestalten wie weiland die Stoiker wandeln, und dem Mars, wo Human Orcs sich zu Tode malochen.
    Der stammt aus einer Rezension aus der Zeit: Reinhard Jirgl - "Nichts von euch auf Erden"


    Eigene Sprache okay, aber das kann man ja sicher auch so sagen, dass es zumindest der halbwegs gebildete Mensch (wo ich mich dazu zähle) auch verstehen kann.




    Wie kann man Spass haben, ohne sich anzustrengen? Sogar Sex ist schweisstreibend... :breitgrins:


    :breitgrins:


    Katrin

  • Hier eine Antwort in Anlehnung an Friedrich Schlegel:
    Wir lesen, weil es ohne Poesie und Literatur keine lebenswerte Wirklichkeit, ohne Geist keine lebendige Geisteswelt gibt.


    Sehr philosophisch - und irgendwie schön. Vor allem aber: sehr ROMANTISCH.

  • Gut, da gebe ich dir recht, aber was soll bitte dieser Satz heißen: [...]


    Do androids dream of electric sheep?


    Eigene Sprache okay, aber das kann man ja sicher auch so sagen, dass es zumindest der halbwegs gebildete Mensch (wo ich mich dazu zähle) auch verstehen kann.


    Genau da unterscheiden wir uns. Ich behaupte und glaube, dass es legitim ist, wenn man Literaturkritiken schreibt für den Insider. Quasi von Experimentalphysiker zu Experimentalphysiker ...


    Vor allem aber: sehr ROMANTISCH.


    :breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Genau da unterscheiden wir uns. Ich behaupte und glaube, dass es legitim ist, wenn man Literaturkritiken schreibt für den Insider. Quasi von Experimentalphysiker zu Experimentalphysiker ...


    Sicherlich ist das legitim, aber, in der Regel schreibt man in großen Tageszeiten für den Leser und
    nicht für Literaturkritiker, und da sehe ich das wie Katrin, mehr Verständlichkeit könnte manchmal
    nicht schaden, wäre sogar förderlich.
    Auch der Quantenphysiker, der in der WAZ schreibt, sollte halbwegs zu verstehen sein,
    im Physik Review kann er schreiben wie er will.


    Gruß, Lauterbach

  • Ich lese gegen meine eigene Vergänglichkeit an. Mit zunehmendem Alter stelle ich fest, was ich alles lesetechnisch verpasst habe. Also her mit den Büchern!
    Auch ich bin "Querbeetleser" und merke, daß auch die "hohe" Literatur sehr lesbar und spannend sein kann.
    Immer mehr habe ich eine Neugier in mir, neues zu entdecken. Vieles ist klarer als vor 20/30 Jahren! Ich will vieles aufnehmen und kennenlernen. Was gibt es da schöneres als Bücher!


    Gruß
    josmar


    Aktuell: Bertrand Russel; Denker des Abendlandes/Albert Camus; Der Mythos des Sisyphos/Jan Siebelink; Der Garten des Vaters/Robert Musil; Der Mann ohne Eigenschaften-->Langzeitprojekt

    Einmal editiert, zuletzt von josmar ()

  • Hallo!


    Ich halte Klarheit, Verständlichkeit für eine Tugend des Schreibens an sich, unabhängig davon, ob es sich um geistes- oder naturwissenschaftliche Themen handelt. Der Hinweis auf eine allenthalben notwendige Fachterminologie ist zumeist eine Ausrede: Fast immer lassen sich komplizierte Sachverhalte verständlich darstellen. Wobei vor allem in den Geisteswissenschaften eine Art sich Berauschen am eigenen Wortgeklingel - im Rahmen der Postmoderne (aber nicht nur) - en vogue ist. Das heißt im Gegenzug natürlich nicht, dass man sich einer twitterkonformen Sprache bedienen muss.


    Dem inkriminierten Satz über wandelnde Stoiker und deren Antipoden auf dem Mars scheint eine gewisse Selbstgefälligkeit anzuhaften: Jedenfalls erfahre ich dadurch mehr über den Schreiber als über das besprochene Buch. Da will sich auch mal ein Kritiker als Schöngeist und Sprachkünstler versuchen. Ob der Versuch diesfalls gelungen ist darf bezweifelt werden :zwinker:.


    Grüße


    s.


  • An Proust habe ich mich noch nicht mal rangewagt und du liest ihn mal so nebenbei.


    Nebenbei - hm, ja neben dem Malen, aber nicht nebenbei. Da ich sowieso sehr langsam lese, lese ich eigentlich nie unbewusst - ich fresse auch keine Romane, weil ich nach 1 Stunde, max. 1,5 Stunden nicht mehr lesen kann, dann muss ich mich bewegen oder schlafen. Also ist das was ich lese ziemlich intensiv, egal ob Updike, Schundroman oder Proust. Deshalb verursacht der Schundroman bei mir Übelkeit, gleichwohl ich Rosamunde Pilcher Filme sehe - sonntags, sogar ziemlich häufig. Die sind aber nach 1,5 Stunden vorbei, ein Roman dauert immer über Tage bis Wochen, das ertrage ich dann nicht.


    Also warum lese ich? Zum Genuss, so wie ich meine Schoki genieße und ein kühles Jever :zwinker:

    Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Nietzsche in "Also sprach Zarathustra"

  • Hallo!


    Die Frage ist doch: Klar und verständlich - für wen? Den Homo-Mensura-Satz wendet ja jede/r meist ganz instinktiv auf sich selber an. „Der Mensch ist das Maß aller Dinge, der seienden, dass sie sind, der nichtseienden, dass sie nicht sind.“ Der verständlichen, dass sie verständlich sind, der unverständlichen, dass sie unverständlich sind. Was bekanntlich Platon so expliziert: „Nicht wahr, er meint dies so: Wie ein jedes Ding mir erscheint, ein solches ist es auch mir, und wie es dir erscheint, ein solches ist es wiederum dir.“ Während mir allerdings Protagoras ganz klar auf Dinge zu gehen scheint, wo es ein klares Ja oder Nein gibt, zieht ihn Platon ins Feld der graduellen Unterschiede hinüber. Was mir als kalt erscheint, ist für meine Frau eine angenehme Temperatur. Ja, sogar für ein und denselben Menschen gilt das: Nach mehrjährigem Aufenthalt in den Tropen erscheint mir zurück in Mitteleuropa ein "warmer" Frühlingstag mit 20° Celsius als a...kalt.


    Mir scheint, dass die Literaturkritik den Fehler macht, zu wenig explizit darzustellen, für wen sie den eigentlich schreibt. (Und oft ist es wohl wirklich so, dass einer eine Kritik nur für - sich selber verfasst.)


    Zum Genuss, so wie ich meine Schoki genieße und ein kühles Jever :zwinker:


    Miteinander?!? :entsetzt: :breitgrins:


    Grüsse


    sandhofer

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Ich lese schon so lange Jahre, dass ich mir überhaupt keine Gedanken darüber mache warum, wenn ich sie mir überhaupt Mal gemacht habe. Was mir eher Kopfzerbrechen macht, ist die Frage: warum lese ich phasenweise kaum, und warum kündigt sich so eine Phase, die sich schon über Monate erstrecken kann, nicht an? Die Folgefragen, die sich daraus ergeben will ich hier garnicht aufzählen.


  • ... was soll bitte dieser Satz heißen: Der Roman ist aufgespannt zwischen den Bildprogrammen elektro-organisch aufgemotzten Metal-Trashs und pazifizierter Körperlosigkeit; man kann auch sagen zwischen der alten Erde, auf der antik gewandete weiße Gestalten wie weiland die Stoiker wandeln, und dem Mars, wo Human Orcs sich zu Tode malochen.


    Hier liegt ein klarer Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz vor.

  • Moin, Moin!


    Also warum lese ich? Zum Genuss, so wie ich meine Schoki genieße und ein kühles Jever :zwinker:


    Me too. Ich lese, weil ich das einfach lieber mache als etwas anderes. Prinizpiell bewundere ich Menschen, die sich für eine Sache begeistern können, sei es, einen Garten zu pflegen, sich Tiere zu halten, heimzuwerken, oder sei es, sich <a href="http://www.koellerer.net/">kulturell auszutoben</a>. Die dafür eine Menge Zeit und Geld opfern. Da ich niemandem verpflichtet bin (Familie), kann ich mit meiner freien Zeit anfangen, was ich will. Und da wechseln sich eben diese zwei Dinge ab: lesen und Serien gucken. Kurzum, zu lesen ist die schnellsten, erprobteste Möglichkeit für mich, Flow zu erzeugen. Das ist für mich die Triebkraft, weiterzuleben: so viele Momente des Flows wie nur möglich zu schaffen.


  • Sicherlich ist das legitim, aber, in der Regel schreibt man in großen Tageszeiten für den Leser und
    nicht für Literaturkritiker, und da sehe ich das wie Katrin, mehr Verständlichkeit könnte manchmal
    nicht schaden, wäre sogar förderlich.


    Sehe ich auch so, die Literaturkritiker anscheinend nicht.




    Ich lese gegen meine eigene Vergänglichkeit an. Mit zunehmendem Alter stelle ich fest, was ich alles lesetechnisch verpasst habe. Also her mit den Büchern!


    Das Gefühl habe ich auch manchmal. Ich habe in der letzten Woche meinen Buchbestand neu erfasst, da meine Liste schon lange nicht mehr aktuell war. Bei mir stehen Bücher im Regal von denen hätte ich schwören können, dass ich sie noch nicht gelesen habe, aber ich habe Rezis darüber verfasst und sie haben mir beim Lesen anscheinend sehr gut gefallen. Und jetzt weiß ich nicht mal mehr dass ich sie gelesen habe. :redface:


    Bei Klassikern ist mir das noch nie passiert, da muss ich mich konzentrieren beim Lesen und lese nicht einfach so drüber.




    Nebenbei - hm, ja neben dem Malen, aber nicht nebenbei. Da ich sowieso sehr langsam lese, lese ich eigentlich nie unbewusst - ich fresse auch keine Romane, weil ich nach 1 Stunde, max. 1,5 Stunden nicht mehr lesen kann, dann muss ich mich bewegen oder schlafen.


    Gut, dann gehen wir doch vom selben Standpunkt aus :winken:
    Ich dachte schon dass du Proust so nebenbei einfach mal runterliest.




    Die Frage ist doch: Klar und verständlich - für wen?


    Egoistisch würde ich jetzt sagen: Für mich :breitgrins:
    aber ich weiß schon worauf du hinauswillst.




    Mir scheint, dass die Literaturkritik den Fehler macht, zu wenig explizit darzustellen, für wen sie den eigentlich schreibt. (Und oft ist es wohl wirklich so, dass einer eine Kritik nur für - sich selber verfasst.)


    Kommt mir manchmal so vor. Aber wie Lauterbach schon schrieb, wenn einer bei einer großen Tageszeitung schreibt, dann sollte er sich dem Niveau dort angleichen. Die WAZ oder die Zeit lesen ja nicht nur studierte Literaturkritiker.



    Hier liegt ein klarer Verstoß gegen das Betäubungsmittelgesetz vor.


    :breitgrins:




    Kurzum, zu lesen ist die schnellsten, erprobteste Möglichkeit für mich, Flow zu erzeugen. Das ist für mich die Triebkraft, weiterzuleben: so viele Momente des Flows wie nur möglich zu schaffen.


    Schön gesagt. Drogen sollen auch ganz schnell gehen :breitgrins: habe ich aber nie selbst probiert, ich bleibe auch lieber beim Lesen. :winken:


    Katrin