Junger Zuwachs

  • Hallo liebe Klassikerforum-Gemeinde!


    Ich bin der bluez, Elektrotechnikstudent und zähle, ich lehne mich wohl nicht allzuweit aus dem Fenster, wenn ich das behaupte, mit meinen 23 Jahren zu dem eher jüngeren Publikum für "klassische" Literatur. Seit meinem zwölften Lebensjahr etwa begeistere ich mich aktiv für Literatur, während ich mir davor, von liebenden Eltern, eher habe vorlesen lassen. Meistens bemühe ich mich die Werke in der Sprache des Autors zu lesen, was sich bisher leider in deutsch, englisch und, eingeschränkt, russisch erschöpft, wobei ich allerdings daran arbeite französisch und spanisch in einigen Jahren hinzuzufügen. Ich werde wohl lieber davon absehen aufzuzählen welche Autoren und Werke ich besonders genieße, da der Beitrag hier sonst deutlich zu lang wird und ich ins schwärmen komme :)
    Stattdessen freue ich mich lieber einfach auf spannende und anregende Diskussionen mit Liebhabern der guten Literatur, die ich leider außerhalb des Internets nicht führen kann.


    Liebe Grüße,


    bluez


  • Ich werde wohl lieber davon absehen aufzuzählen welche Autoren und Werke ich besonders genieße, da der Beitrag hier sonst deutlich zu lang wird und ich ins schwärmen komme :)


    Nun komm, das eine oder andere Highlight solltest Du uns wirklich nicht verschweigen.


    Willkommen im Klub!


    Tom


    :schneemann: (Ja, ich will SCHNEE - und nicht diese Sch...hitze!)

  • Nun gut, mal sehen ob ich es nicht vielleicht auch kurz schaffe. Deshalb mit arg viel Zurückhaltung:
    Besonders gefallen mir aus der Epik: Böll, die vollständigen Werke Dostojewksijs, die fragmentarischen Romane Kafkas. Aus der Dramatik kann man mich sehr leicht mit einem schönen Drama von Grillparzer oder den Jugenddramen Schillers und auch Brecht begeistern. Und einmal alle paar Jahre genieße ich die absolute Brillianz von Goethes Faust (aber sehr gerne auch den von Lenau oder Marlowe!). Die Lyrik findet in mir keinen großen Anhänger: Abseits der klassischen Lyrik Goethes und Schillers kriegt man mich hier fast nur noch mit Kästner ans Buch.


    Aber ich lese auch sonst so vieles gerne, dass ich versucht bin den ganzen Inhalt meiner Bücherregale hier reinzuschreiben.

  • Moin, Moin!


    Nun gut, mal sehen ob ich es nicht vielleicht auch kurz schaffe. Deshalb mit arg viel Zurückhaltung: Besonders gefallen mir aus der Epik: Böll, die vollständigen Werke Dostojewksijs, die fragmentarischen Romane Kafkas.


    Und, zack, schon kriegt man unverhofft einen Seeelenverwandten, nicht nur, was die Lesevorlieben betrifft, sondern auch, was die Lesehemmnisse angeht, siehe anderen Thread...


    Ich lese Böll ebenso, ungeachtet davon, daß er als Literat immer wieder niedergemacht und als veraltet verworfen wird. Da scheiß' ich drauf. Dostoevskij ist ja mein eigentliches Netzsynonym, was anzeigt, daß ich ihn seit Jahrzehnten lese.


    Willkommen also hier. Auf eine gute Diskussion.

  • Was? Böll gilt als veraltet? Wer behauptet das? In welchem Zusammenhang? Hab ich ja noch nie gehört ... Dann müsste man ja gleich auch die ganzen anderen Leute, wie Lenz, Borchert, etc. auch als veraltet bezeichnen, die schreiben doch ganz ähnlich.


    Hast du denn auch, wie ich, das unwahrscheinliche Glück dich an Dostojeweskij im Original erfreuen zu dürfen?

  • Hallo bluez,


    Kafka gehört auch zu meinen Favoriten, an die Russen habe ich mich ewig nicht rangetraut. Derzeit versuche ich mich aber an Krieg und Frieden und das Buch macht mir eine Menge Spaß. Als nächstes ist dann Dostoevskij dran.


    Katrin


  • Als nächstes ist dann Dostoevskij dran.


    Was kommt dir denn da in den Sinn, also "Die Brüder Karamasoff" und "Schuld und Sühne" steht bei mir noch ungelesen herum. :banane: - hi :breitgrins:


    Und moin bluez! :winken:
    Ich hoffe, du fühlst dich hier wohl und bleibst.


    LG
    Anita, aus der bald ein Krümel wird :elch:


    PS Der Sonnenstich lässt grüßen und bringt euch viele Smileys!

    Man muss noch Chaos in sich haben, um einen tanzenden Stern gebären zu können. Nietzsche in "Also sprach Zarathustra"

  • Was kommt dir denn da in den Sinn, also "Die Brüder Karamasoff" und "Schuld und Sühne" steht bei mir noch ungelesen herum. :banane: - hi :breitgrins:


    Neben diesen beiden habe ich noch "Der Idiot" und "Die Dämonen" auf meinem Reader.
    Bei mir heißt das Buch aber "Verbrechen und Strafe". Der Inhalt muss aber der gleiche sein.


    Was ich als erstes lesen werde, weiß ich noch nicht. Empfehlungen?


    Katrin

  • Fang am Besten mit dem Idioten an, der ist relativ kurz und ein echt typischer Dostojewskij. Schuld und Sühne ist hervorragend, aber ich würde es eher erst nach dem Idioten lesen. Die Brüder Karamasow dann zu allerletzt: es ist doch leider arg langatmig geraten, wenn man nicht bereits ein Dostojewskij-Jünger ist :)


    Der vielleicht kürzeste und damit schnellste und doch sehr typische Einstieg wäre vielleicht "Der ewige Gatte".


    Verbrechen und Strafe ist tatsächlich dasselbe, wie Schuld und Sühne. Ersteres wäre aber die wörtlichere Übersetzung des Titels.


  • Verbrechen und Strafe ist tatsächlich dasselbe, wie Schuld und Sühne. Ersteres wäre aber die wörtlichere Übersetzung des Titels.


    Zunächst auch von mir ein herzliches Willkommen.


    Die Übersetzerin Swetlana Geier (+) wurde u.a. dafür gelobt, dass sie dem Roman den Titel "Verbrechen und Strafe" verpasste. Für ihre Dostojewskij-Übersetzungen (oder für ihr Lebenswerk) erhielt sie vor einigen Jahren in Leibzig einen Preis.


    Um der Leseunlust die Basis zu entziehen, kannst du dich an Leserunden beteiligen, das verpflichtet. Am Montag gehts los mit "Radetzkimarsch" von J. Roth.


  • Fang am Besten mit dem Idioten an, der ist relativ kurz und ein echt typischer Dostojewskij. Schuld und Sühne ist hervorragend, aber ich würde es eher erst nach dem Idioten lesen. Die Brüder Karamasow dann zu allerletzt: es ist doch leider arg langatmig geraten, wenn man nicht bereits ein Dostojewskij-Jünger ist :)


    Danke, dann fang ich mal mit dem Idioten an. :winken:


    Katrin

  • Moin, Moin!


    Was? Böll gilt als veraltet? Wer behauptet das? In welchem Zusammenhang? Hab ich ja noch nie gehört ... Dann müsste man ja gleich auch die ganzen anderen Leute, wie Lenz, Borchert, etc. auch als veraltet bezeichnen, die schreiben doch ganz ähnlich.


    Veraltet ist wohl das falsche Wort. Böll wird von einigen als Literat nicht sonderlich geachtet. Freilich wird er als Chronist der Nachkriegszeit unverzichtbar sein.


    Zitat

    Hast du denn auch, wie ich, das unwahrscheinliche Glück dich an Dostojeweskij im Original erfreuen zu dürfen?


    Leider nicht. Trotz 6,5 Jahren Russischunterricht. Alles weg.

  • Da ist man ein paar Tage weg vom Internet ... ein herzliches Willkommen noch nachträglich von mir!
    [hr]

    Böll wird von einigen als Literat nicht sonderlich geachtet. Freilich wird er als Chronist der Nachkriegszeit unverzichtbar sein.


    Etwas so würde ich es auch formulieren, ja. :breitgrins:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus