Februar 2003: Stefan Zweig - Maria Stuart

  • Hallo Steffi
    tolle Links. Besonders über das elizabethanische Zeitalter, ich stöbere gerade in "Language", sehr nützlich, falls ich doch mal Shakespeare im Original lesen möchte.


    da ihr schon so weit seit in eurer Leserunde, möchte ich nur kurz ein paar Zeilen von Schillers Maria Stuart hier hereinsetzen, denn ich finde das paßt gut zu Stefan Zweigs Ausführungen:


    erster Aufzug, Im Schloß zu Fotheringhay
    Paulet (Maria's Hüter)
    Solang sie noch besitzt, kann sie noch schaden,
    Denn alles wird Gewehr in ihrer Hand.


    Kennedy (Maria's Amme)
    Seid gütig, Sir. Nehmt nicht den letzten Schmuck
    Aus unserem Leben weg! Die jammervolle
    Erfreut der Anblick alter Herrlichkeit,
    Denn alles andere habt Ihr uns entrissen.


    Paulet
    Es liegt in guter Hand. Gewissenhaft
    Wird es zu seiner Zeit zurückgegeben!


    Kennedy
    Wer sieht es diesen kahlen Wänden an,
    Daß eine Königin hier wohnt? Wo ist
    Die Himmeldecke über ihrem Sitz?
    Muß sie den zärtlich weichgewöhnten Fuß
    Nicht auf gemeinen rauhen Boden setzen?
    Mit groben Zinn - die schlechtste Edelfrau
    Würd` es verschmähn - bedient man ihre Tafel.


    Paulet
    So speiste sie zu Sterlyn ihren Gatten,
    Da sie aus Gold mit ihrem Buhlen trank.


    Kennedy
    Sogar des Spiegels kleine Notdurft mangelt.


    Paulet
    Solang sie noch ihr eitles Bild beschaut,
    Hört sie nicht auf, zu hoffen und zu wagen.


    Kennedy
    An Büchern fehlt`s, den Geist zu unterhalten.


    Paulet
    Die Bibel ließ man ihr, das Herz zu bessern.


    Kennedy
    Selbst ihre Laute ward ihr weggenommen.


    Paulet
    Weil sie verbuhlte Lieder drauf gespielt.


    Kennedy
    Ist das ein Schicksal für die Weicherzogne,
    Die in der Wiege Königin schon war,
    Am üpp'gen Hof der Mediceerin
    In jeder Freuden Fülle aufgewachsen!
    Es sei genug, daß man die Macht ihr nahm,
    Muß man die armen Flitter ihr mißgönnen?
    In großes Unglück lehrt ein edles Herz
    Sich endlich finden, aber wehe tut`s,
    Des Lebens kleine Zierden zu entbehren.


    Paulet
    Sie wenden nur das Herz dem Eiteln zu,
    Das in sich gehen und bereuen soll.
    Ein üppig lastervolles Leben büßt sich
    in Mangel und Erniedrigung allein.


    Kennedy
    Wenn ihre zarte Jugend sich verging,
    Mag sie`s mit Gott abtun und ihrem Herzen -
    In England ist kein Richter über sie.


    Paulet
    Sie wird gerichtet , wo sie frevelte.


    Kennedy
    Zum Freveln fesseln sie zu enge Banden.


    Paulet
    Doch wußte sie aus diesen engen Banden
    Den Arm zu recken in die Welt, die Fackel
    Des Bürgerkrieges in das Reich zu schleudern
    Und gegen unsere Königin, die Gott
    Erhalte, Meuchelrotten zu bewaffnen.


    Erregte sie aus diesen Mauern nicht
    Den Bösewicht Parry und den Babington
    Zu der verfluchten Tat des Königsmords?
    Hielt dieses Eisengitter sie zurück,
    Das edle Herz des Norfolk zu umstricken?


    Für sie geopfert fiel das beste Haupt
    Auf dieser Insel unterm Henkerbeil -
    Und schreckte dieses jammervolle Beispiel
    Die Rasenden zurück, die sich wetteifernd
    Um ihrentwillen in den Abgrund stürzen?


    Die Blutgerüste füllen sich für sie
    Mit immer neuen Todesopfern an,
    Und das wird nimmer enden, bis sie selbst,
    Die Schuldigste, darauf geopfert ist.


    - O Fluch dem Tag, da dieses Landes Küste
    Gastfreundlich diese Helena empfing.

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • hallo!
    Ich hinke ein wenig hinterher. Den heutigen Sonntag habe ich dazu benutzt, ein wenig aufzuholen. Dabei bin ich immer mehr von Maria Stuart beeindruckt. Sie muss eine starke Persönlichkeit gewesen sein, bei all ihren Fehlern. Zu Beginn des 9. Kapitels heißt es von ihr: eine unbedingte, eherne Entschlossenheit, ein rascher, wacher Überblick, ein wilder und sogar heldischer Mut.


    Wenn ich mir heutige Frauen in ihrem Alter vorstelle, bin ich sehr beeindruckt.


    Dagegen wird ihr 2. Mann als Schwächling beschrieben. Maria kann einem schon leid tun. Erst mit einem Kind verheiratet und dann mit diesem unausgegorenen Teenager.


    Heute mittag habe ich mit dem 11. Kapitel begonnen, wo der Beginn ihrer Liason zu Bothwell geschildert wird. Zweig schildert meisterhaft den Beginn einer "Verhängnisvollen Affaire".


    Obwohl ich den Ausgang kenne, bin ich doch gespannt, wie es weiter geht.



    Erika


    :blume:

    Wer Klugheit erwirbt, liebt das Leben und der Verständige findet Gutes.
    <br />Sprüche Salomo 19,8

  • Hallo Erika !


    Du schreibst:


    Zitat

    Zu Beginn des 9. Kapitels heißt es von ihr: eine unbedingte, eherne Entschlossenheit, ein rascher, wacher Überblick, ein wilder und sogar heldischer Mut.


    Im weiteren Verlauf der Geschichte zeigt sich jedoch, dass sie ihre Entschlossenheit immer zum falschen Zeitpunkt einsetzt, der Mut doch an Sturheit grenzt und der Überblick erst einsetzt, wenn die Probleme schon vorhanden sind ! :breitgrins:


    Ich bin mir über Marias Charakter immer noch nicht ganz schlüssig! Auf jeden Fall scheint sie sehr charmant gewesen zu sein, hätte sie sonst so viele Männer auf ihre Seite gezogen ? Ich frage mich auch, warum sie nie jemand vor den wirklich schlimmen Fehlern, vor allem Darnleys Mord und dann die Heirat mit Bothwell, bewahren konnte. Leider erfahren wir von Stefan Zweig darüber nichts. Vielleicht auch gut so, da das wohl nur Mutmaßungen sein könnten. Für mich bleibt trotzdem vieles rätselhaft - einer der Gründe, warum die Person Maria Stuarts so faszinierend ist ?


    Gruß von Steffi

  • Hallo zusammen


    Ich bin durch, und bin vom Stoff so angetan, dass ich Schillers Maria Stuart sofort anschließen lassen werde. Aber nicht nur Thema, auch der Autor Sefan Zweig liegt mir sehr. Eine schöne, klare Sprache. Seine "Maria Stuart" war mein erstes Buch von ihm, ganz sicher nicht das letzte.


    Steffi schreibt:
    "Schön gesagt, auch wenn ich das "ganz" für mich weglassen würde".
    Recht hat sie. Die gebrauch von Superlativen im allgemeinen Sprachgebrauch ist schon inflationär.


    Liebe Erika, auch wenn du das Ende kennst, wird dir bis zum Schluß des Buches noch einiges an Dramatik geboten. Da darfst du ruhig gespannt sein :smile: .


    Mein persöhnliches Resümee des Buches habe ich ja schon im Beitrag vom 27. Juni Kund getan :zwinker: .


    Schöne Grüße
    Rainer

  • Hallo zusammen,
    ich bin jetzt auf den letzten hundert Seiten angelangt und mache mich jetzt auf zum Endspurt - und das kann man ja wirklich mit Fug und Recht sagen: das Thema fesselt mich unglaublich, so dass ich eingentlich gar nicht langsam lesen kann und mich ärgere, wenn ich das Buch aus der Hand legen muss.
    @ Steffi: Warum Maria nie jemand vor ihren grössten Fehlern bewahren konnte, liegt glaube ich daran, dass sie selbst unglaublich stur war und sich nicht hat hereinreden lassen, wenn sie sich mal was in den Kopf gesetzt hatte (diese Sturheit bei Bothwell grenzt ja schon an völlige Idiotie, Selbstaufgabe, das ist ja schon fast krank), und dass sie bis auf Rizzio, der ja denn auch schnellstens beiseite geschafft wurde, niemanden hatte, der wirklich ihre Interessen, bzw. die Schottlands vertreten hat, sondern vielmehr immer nur die eigenen. Die wollten bis zu einem gewissen Grade gar nicht ehrlich helfen. :sauer:
    Am Anfang habe ich wegen der dauernden Wiederholungen in den Charakterbeschreibungen von Zweig mal darauf geachtet, ob er sich nicht irgendwann mal vertut und etwas gegensätzliches behauptet, sich widerspricht. Irgendwann habe ich das aber aufgegeben, denn es hat mir auch sehr gefallen, diese Wiederholung zu lesen, denn sie hat es erspart, hunderte von Seiten zurückzublättern und durch diese Wiederholung ist es natürlich dann auch hängengeblieben (z.B. dass Elisabeth so kühl sei und in den Momenten, wo es darauf ankommt, nie eine 100%ige Entscheidung treffen kann, sondern sich immer windet und dreht und halbe Sachen macht). Das macht Zweig in all seinen Büchern - vielleicht ist das mit ein Grund, dass der Stoff so dicht und packend geschrieben ist, nicht trotz, sondern gerade auch wegen dieser Wiederholungen. Ich denke manchmal, er müsste seine Bücher wie Balzac in mehreren durchwachten Nächten und Tagen geschrieben haben mit Unmengen Kaffee und ohne Pause (natürlich nicht ganz so extrem).
    Mal sehen, wie es mit der armen Maria dann zu Ende geht, Elisabeth hat sie ja jetzt endlich in ihren Klauen, auch rechtmässig, nachdem Maria einer Untersuchung des Mordfalls Darnley zugestimmt hat... Aber wie hinterhältig, Marias Briefe dann doch vorlesen zu lassen vor Gericht, trotz vorherigen Versprechens, nichts zu tun, was Marias Ehre öffentlich schaden könnte...
    Was für ein intriganter Haufen!
    Viele Grüsse,
    Nele

  • Hallo !


    Ich bin nun auch mit Maria Stuart fertig - wie euch hat mich der Roman sehr gefesselt, die geschichtlichen Hintergründe sind so klar und strukturiert, nie gab es ausschweifende Ausschmückungen. Die Charaktere der 2 Hauptpersonen stehen mir jetzt deutlich vor Augen auch die damaligen politischen Umstände. Toll, wie Stefan Zweig es schafft, diese Dramatik und Tragödie, diese Intrigen und Leidenschaften so ruhig und scheinbar leicht zu schildern und den Leser damit total in Bann zu ziehen.


    Irgendwann schaffe ich es noch nach Schottland ...


    Rainer: dieses "ganz" bezog sich nur auf mich persönlich, es sollte keine Kritik an deiner Wortwahl sein, ich hoffe, dass du mich nicht falsch verstanden hast. Ich benutze gerne Superlative !!! Ich freue mich, wenn du Maria Stuart als ganz große Literatur empfindest und ich bei diesem Erlebnis dabeisein durfte :smile:


    Nele: Ja, mit der Sturheit hast du ganz recht ! Noch bei ihrem Ende bittet sie nicht um Gnade sondern legt stur ihren Kopf auf den Richtblock. Stur und stolz - eine tödliche Mischung !?
    Am eindrucksvollsten zeigt sich ihr Charakter in der Stunde des Todes. Zuerst zieht sie unter das dunkelbraune Kleid rote !!! Seidenunterkleidung an, damit das Blut nicht so unangenehme Flecken macht :entsetzt: und dann wird nochmals der Katholizismus in Szene gesetzt um einen Grund für die Hinrichtung zu geben.


    Folgende Antworten ist Stefan Zweig oder die Historie noch schuldig geblieben:
    Warum denkt Maria nicht schon vorher an Abtreibung sondern erst, als sie schon in Lithlingow festsitzt? Dann wäre doch Zweigs Grund für die Einwilligung Marias in die Ehe mit Bothwell hinfällig ?
    Warum legt sie bei ihrem Ende so viel Wert auf ihren Glauben? Er hat sie auch nicht vor Ehebruch und Mordplänen abgehalten. Nur Show oder Läuterung durch die jahrelange Haft in England?


    Gruß von Steffi

  • Hallo


    Steffi
    Ich hab´ dich schon richtig verstanden. Jetzt, nachdem ich´s nochmal gelesen habe, würde ich "ganz" auch weglassen. FREUNDSCHAFT :zwinker:


    Zu Bothwell, seiner Ehe mit Maria und der Schwangerschaft:
    War es nicht so, dass Maria dem Bothwell verfallen war (Zweig schreibt von Hörigkeit)? Sie die Ehe mit Bothwell wünschte!? Sie also gar nicht wollte, dass die Ehe hinfällig wurde!?
    Erst später, in aussichtsloser Lage, wurde das werdende Leben in ihr zur zusätzlichen großen Belastung!?


    Diese Hörigkeit gibt es doch! Und gab es sicher schon immer. Und dieses totale Verfallen einer Person ist vollkommen unabhängig von Stand, Rang, Bildung und Aussehen (Denke ich mir so, als Laie).
    Dieses "Ausrasten" (Die Ratio beiseite schiebend) Marias, was Bothwell betrifft, ist m.E. zumindest denkbar.


    Rainer

  • Hallo Rainer !


    Unter dem Stichwort Hörigkeit habe ich diesen interessanten Artikel gefunden.
    Hörigkeit


    So im ersten Moment könnte es auf Marias Psyche durchaus passen !


    Gruß von Steffi

  • Hallo


    Danke für den Link! Wirklich Interessant.
    So gesehen, kann man sich dies abgedrehte Verhältniss Marias zu Bothwell durchaus erklären.


    Gruß
    Rainer

  • Ich habe den Schluss des Buches auf meinem Flug in den Urlaub gelesen und muss abschliessend sagen, dass es mich wirklich beeindruckt hat - und zwar nicht nur die Geschichte, sondern auch Zweig´s erzählstil mal wieder (trotz einiger Kritikpunkte).
    Besonders imponierend fand ich, dass Maria Stuart sich in blutroter Unterwäsche zum Schafott begeben hat. Was eine Idee - und das damals! Was das für ein unglaublicher Anblick gewesen sein muss!
    Also ich kann die Lektüre nur weiterempfehlen, auch geschichtlich habe ich eine Menge dabei gelernt!
    LG, Nele

  • literarische Verarbeitung der Maria Stuart:


    http://www.simonewinko.de/marialit.html


    Schiller's Maria Stuart


    Theodor Fontane:
    Maria und Bothwell
    König Darnley liegt erschlagen,
    Graf Bothwell hat es getan,
    Sechs Lords von Schottland tragen
    Die Leiche nach Sankt Alban,
    Sie stellen bei Fackelscheine
    Den Sarg an den Altar hin; -
    Von Trauernden fehlt nur eine,
    Maria, die Königin.


    Die sitzet daheim im Schlosse,
    In funkelnder Nische des Saals,
    Auf dem Sammetpfühl ihr Genosse
    Ist der Mörder ihres Gemahls ;
    Dem Lande kleidet die Trauer,
    Der Königin kleidet die Lust,
    Kalt-heiße Wonneschauer
    Durchrieseln ihre Brust.


    Sie spricht verlockenden Schalles:
    »Nun komm, und küsse dich rot,
    Ich danke dir alles, alles,
    Mein Leben und - seinen Tod:
    O schau nicht so fragend und bange,
    Schau lieber wie sonst mich an,
    Leg ab die blasse Wange,
    Getan ist, was getan.«


    Die Kerzen brennen wie lüstern
    Und geben schwülen Hauch,
    Immer leiser wird das Flüstern,
    Nun schweigt das Flüstern auch,
    Ihr Atem lodert zusammen
    Wie Glut und Glut sich mischt,
    Bis mählich in Flackerflammen
    So Lust wie Licht erlischt.


    Still wird's; nur Mondeslichter
    Durchhuschen noch bleich den Saal,
    Es schlummern wie Totengesichter
    Graf Bothwell und sein Gemahl;
    Sie schlummern; des Windes Weise
    Erstirbt im hohen Kamin,
    An den Wänden, hastig-leise,
    Schatten vorüber fliehn.


    Und hastiger wird ihr Treiben,
    Schon graut und dämmert der Tag,
    Da schlägt's an die klirrenden Scheiben
    Wie flatternder Flügelschlag;
    Auffahren die zwei vom Kissen,
    Verstört an Haar und Sinn,
    Im Traume ward wach ihr Gewissen
    Und es murmelt die Königin:


    »Hilf Himmel, ich sah die Meinen
    Landflüchtig, der Zügel beraubt,
    Der fallenden Krone des Einen
    Nachrollte sein fallendes Haupt,
    Und wie Donner durch meine Seele,
    Ging das alte Lied:
    Ich räch' alle Schuld und Fehle
    Bis in das vierte Glied.«


    Maria hat es gesprochen,
    Graf Bothwell hört es kaum,
    Seine Schläfe pulsen und pochen,
    Er denkt an den eigenen Traum,
    Er spricht unter Starren und Stocken:
    »Sie grüßte, dann betete sie,
    Abschnitt ihr der Henker die Locken,
    Ach, Deine Locken, Marie.«


    Graf Bothwell hat es gesprochen,
    Maria hört ihn kaum,
    Ihre Schläfe pulsen und pochen,
    Sie denkt an den eigenen Traum,
    Stumm blicken die Buhlergatten
    Sich an so blass, so bang; -
    König Darnleys blutiger Schatten
    Schreitet den Saal entlang.


    Die Locke der Maria Stuart (The Lock of Queen Mary)


    Lord William, he was dying
    Lord William Hamilton.
    He thus speaks to his son dear
    "Now listen you, Sir John."


    I'll leave you land and people,
    Our name and our renown,
    I'll leave you, more important yet,
    This lock, a sacred heirlom.


    This lock, I saw it falling,
    I heard the scissors' sound -
    And when Queen Mary prayéd,
    I too spoke silently the words.


    A holy oath I swore then:
    To bear in pleasure and distress,
    In times of joy or sorrow,
    This lock upon my breast.


    I've carried it in sorrow,
    In death I'll leave it to my son -
    To live and die for the Stuarts
    This too you'll swear, Sir John."


    Lord William thus has spoken,
    And faithful was Sir John.
    In silence he took the heirlom,
    And silently he mourn'd.


    For twenty years he bore it,
    And when his hour arriv'd
    He with his father's same words
    The lock from his heart untied.


    He gave it to his own son,
    The son to his son in time.
    Their heirlom was unbroken faith
    And the lock, a holy sign.


    And when on prancing stallion
    King James to London rode,
    And when King Charles on the scaffold
    His head to the hangman bode,


    And when at the river Boyne
    The warcries again "Stuart" were -
    In pain and joy, the lock dear,
    And the Hamiltons were there.


    And they were there the last time,
    When on Cullodens moor
    The thistle-banner flying
    Their eyes beheld once more.


    Once more it was a William,
    And once again a John,
    An old one and a young one,
    But both were Hamilton.


    Sir John, he fought on foot,
    Lord William on proud steed,
    Until an English ballot
    Him from the saddle threw.


    He handed to his son then
    The lock, from blood all red,
    He had no time for long speech,
    "Keep it well" he only said.


    He kept it well, the young one,
    Many a month and many year,
    And even when he self grew old
    The lock, it was still dear.


    And when in latest time
    To him a message arrived
    That dead away far in the South
    The last of the Stuarts lied,


    He spoke when he gave dying
    The lock to his oldest son:
    "The Stuarts might have ended
    but faith will never so".


    And still the noble Hamiltons,
    They keep their old renown,
    But one thing more than any else
    The lock, a sacred heirlom.
    (Theodor Fontane)
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    Marie Freifrau von Ebner-Eschenbach: 1860 Maria Stuart in Schottland
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    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Sir Walter Scott: Der Abt (The Abbot)
    handelt über Maria Stuarts Aufenthalt auf Lochleven Castle und ihre Befreiung.

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Etwas verspätet melde ich mich auch noch mal zum Thema. Ich habe am Wochenende die letzten 100 Seiten gelesen. Die eindrückliche Schreibweise Zweigs war schon packend.


    Beeindruckend und doch fremd, wie Maria ihren eigenen Tod inszeniert. Jede Einzelheit wird bedacht. Mit dem Opfer ihres Lebens will sie Elisabeth vor der Geschichte ins Unrecht setzen.


    Ihr Stolz hat ihr das Leben gekostet:
    "Aber Maria will gar nicht mehr gerettet sein. Immer war ihre stärkste Waffe der Stolz, und eher wird sie das Knie beugen vor dem Schaffott als vor einer Protektorin." (S. 421)


    Unrühmlich auch die Rolle der Verbündeten Frankreich und Spanien. Es bleibt bei formalen Protesten gegen das Unrecht, die ohne Folgen bleiben. Das erinnert an die Rolle des Auslands zu Beginn der Nazizeit. Das Buch erschien 1935, als die Vernichtungsmaschine ihre Arbeit aufnahm.


    Dies war nicht das letzte Buch, das ich von Stefan Zweig gelesen habe.



    Erika


    :blume:

    Wer Klugheit erwirbt, liebt das Leben und der Verständige findet Gutes.
    <br />Sprüche Salomo 19,8