Übersetzungen

  • Täusche ich mich, oder sind wir in einer Periode, in der eine ungewöhnliche Menge an Neuübersetzungen erscheinen?
    Durch Perlentaucher gewöhnt, die verschiedenen Besprechungen von Neuerscheinungen zu vergleichen, kommt es mir vor, dass die Rezensenten gerade bei Übersetzungen, die gleichen Vorzüge hervorheben. Besonders erscheint mir das bei den neuen Dostojevskijs von Swetlana Geier zu sein. Ich frage mich, ob alle diese Rezensenten die Ursprungssprache der Romane so gut beherrschen, die Bücher auch in der Ursprungssprache gelesen haben, dass sie die sprachliche Qualität so gut einschätzen können, oder sind hier die Verlage nicht ein wenig zur Hand gegangen.
    Wie kann man überhaupt eine Übersetzung beurteilen ohne beide Sprachen zu beherrschen. Gibt es dafür nachvollziehbare Kriterien?

  • Ich glaube schon das die Verlage eine gute Übersetzung der Bücher bewerkstelligen. Es werden wohl mehrere Übersetzer gleichzeitig an einem Buch arbeiten. Der Austausch unter diesen Leuten muss natürlich sehr hoch sein damit das Buch nicht verfälscht wird. Ich habe vollstes Vertrauen das die Verlage mit Ihrer hohen Verantwortung gut umgehen und Ihr bestes dran tun damit wir keine Fremdsprachen lernen müssen.


  • Ich glaube schon das die Verlage eine gute Übersetzung der Bücher bewerkstelligen. Es werden wohl mehrere Übersetzer gleichzeitig an einem Buch arbeiten. Der Austausch unter diesen Leuten muss natürlich sehr hoch sein damit das Buch nicht verfälscht wird. Ich habe vollstes Vertrauen das die Verlage mit Ihrer hohen Verantwortung gut umgehen und Ihr bestes dran tun damit wir keine Fremdsprachen lernen müssen.


    Da bin ich skeptisch. Wenn ich mir so meinen Reim auf die Tagebücher von Alice Schmidt mache, dann waren die Poe-Übersetzungen von Arno Schmidt recht eigenwillig, und ich habe von einem Dichter gelesen (leider komme ich nicht auf den Namen) der die Maigret-Romane ziemlich verhunzt hat. Die übersetzten Versionen von Moby Dick sind zum Teil auch eher freie Bearbeitungen :-(
    Übersetzten soll sehr schlecht bezahlt sein, das sollten wir mit berücksichtigen, wenn wir uns über die Qualität Gedanken machen.

  • dann waren die Poe-Übersetzungen von Arno Schmidt recht eigenwillig


    Nicht nur die. Schmidt hat eigentlich allen Übersetzungen seinen ganz spezifischen Touch gegeben. Das führt durchaus zu besseren Texten. Aber als Übersetzung (die ein Werk möglichst ohne Einmischung des Übersetzers von A nach B bringen soll (mal so ganz verkürzt gesagt)) sind sie eher schlecht.


    Der amerikanische Schmidt-Übersetzer meinte übrigens mal, Schmidts Cooper-Übersetzungen seien so sehr viel besser als die Originale, dass er, wenn er denn schon mal Cooper lesen müsse, den er nicht mag, dann lieber zu Schmidts-Übersetzungen als zum Original greift ;-).


  • Nicht nur die. Schmidt hat eigentlich allen Übersetzungen seinen ganz spezifischen Touch gegeben. Das führt durchaus zu besseren Texten. Aber als Übersetzung (die ein Werk möglichst ohne Einmischung des Übersetzers von A nach B bringen soll (mal so ganz verkürzt gesagt)) sind sie eher schlecht.


    Der amerikanische Schmidt-Übersetzer meinte übrigens mal, Schmidts Cooper-Übersetzungen seien so sehr viel besser als die Originale, dass er, wenn er denn schon mal Cooper lesen müsse, den er nicht mag, dann lieber zu Schmidts-Übersetzungen als zum Original greift ;-).


    Dann sollte ich die vielleicht mal suchen gehen ... Im übrigen habe ich von Schmidts Übersetzungen den Bulwer-Lytton (Was wird er damit machen?) hier; die paar Passagen, die ich mal verglichen habe, haben eine - für mich, der ich tatsächlich anderes erwartet habe - verblüffende Texttreue gezeigt. Vielleicht habe ich aber auch die falschen Ausschnitte erwischt ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Moin, Moin!


    "Ich mache gerne tote Autoren, Klassiker." - Durch das wunderbare Projekt <a href="http://wasmachendieda.de/">Was machen die da?</a> lernen wir durch <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Maximilian_Buddenbohm">Maximillian Buddenbohm</a> und <a href="http://de.wikipedia.org/wiki/Isabel_Bogdan">Isabel Bogdan</a> Menschen und ihre Berufe kennen. Jüngst wurde die Übersetzerin <a href="http://www.letterata.de/">Ulrike Schimming</a> <a href="http://wasmachendieda.de/2014-09-23/ulrike-schimming-uebersetzerin/">besucht</a>.