ZDF trennt sich von Elke Heidenreich

  • ach komm, stoeren wir andere nicht mit dieser sinnlosen diskussion. wenn du grade moechtest, dann schick mir doch eine pm falls das hier moeglich ist.

    "Von den meisten Büchern bleiben nur Zitate übrig. Warum nicht gleich nur Zitate schreiben?" Stanislaw Jerzy Lec


  • weiß nich ob ich dir bei letzterer aussage ganz zustimmen kann, scheich. über urteilsvermögen und kompetenz von EH lässt sich sicher diskutieren, aber vllt ist es für ne menge leute ganz hilfreich ne nette kaffeehaustante ohne staubtrockene hochnasenattitüde und germanistische fachausdrücke vor sich zu haben, die eine hilfreiche schneise durch den dschungel der gegenwartsliteratur schlägt und ein wenig die literatur von ihrem sockel holt, wo sie im internetzeitalter zwangsläufig son bisschen vor sich hin stäubelt und spinnenweben ansetzt. :breitgrins:


    Ob irgendjemand für irgendetwas hilfreich sein kann, ist in diesem Zusammenhang vollkommen belanglos. Frau Heidenreich wird von ihrer Brigitte-Klientel sicherlich so empfunden, manch einer mag Dieter Bohlen für richtungsweisend in Sachen Musikgeschmack halten. Und auch der schlechteste Philosoph erfüllt spätestens nach seinem Dahinscheiden einen Zweck und wird via Ameisen und Maden nützlicher Bestandteil der Nahrungskette. Über ihre literarische "Kompetenz" zu diskutieren ist müßig: Ich jedenfalls möchte mir von niemanden die Web-Programmierung erklären lassen, der php5 für die Kurzbezeichnung eines Vogelgrippevirus hält.


    Die Unbedarftheit Frau Heidenreichs mit dem "Internetzeitalter" (nebst entsprechend nachlässigen Schreibgewohnheiten mancher User) in Zusammenhang zu bringen und das als Rechtfertigung für EH zu verwenden ist argumentativ - vorsichtig ausgedrückt - höchst seltsam: Als ob zwei Unsinnigkeiten einander auslöschen würden.


    So nebenher: Ich kann Klassikfreund in seiner Kritik bezüglich deiner cool-nonchalanten Schreibweise nur voll zustimmen. Meiner Erfahrung nach verwendet jemand, dem es an der nötigen Zeit gebricht, die Großschreibtaste zu betätigen, die ihm dadurch zusätzlich zur Verfügung stehenden Zehntelsekunden keineswegs dafür, einen besonders geistreichen Beitrag zu verfassen. Diese äußere Form hat mit Respekt und Höflichkeit gegenüber den anderen Teilnehmern zu tun; wer von syntaktisch-orthographischen Regeln unbeleckt seine Beiträge im Schnellschussverfahren in ein Forum schreibt, dem gebricht es genau an diesem Respekt. Da du aber diesbezüglich beratungsresistent zu sein scheinst, dürfte sich eine weitere Unterhaltung erübrigen.


    Grüße


    s.

  • gut, die mehr oder minder implizite, mehr oder minder kindische kritik an meiner person uebersehe ich in meiner nonchalanten coolness einfach und halte dir mal zugute, dass du die ausufernde diskussion wieder in ihre urspruengliche thematik zurueckgefuhrt hast. :)
    ob es dir passt oder nicht: die mehrheit der leser besteht nunmal aus brigitteklientel, respektiert man das nicht, eruebrigt sich auch kritik ueber das gegenwaertige leseverhalten der menschen. nein, an einen klassikerfreund richten sich solche sendungen sicher nicht, kennst du klassiker, setzt das schon einmal eine eingeschlagene richtung und gewisse lektuerekenntnisse voraus. deswegen sehe ich solche sendungen auch nicht als ort der systematischen auseinandersetzung mit literatur an, sondern als orientierung fuer wie du es so wunderbar vorurteilsfrei und differenziert ausgedrueckt hast, eben jenes brigitteklientel, durch einen wachsendes angebot an internationaler und nationaler gegenwartslektuere. ich finde heidenreich und bohlen uebrigens unter zwei aspekten durchaus vergleichbar: der popularitaet und der polemik, wenn man es so ausdruecken kann. die elke heidenreichs sendungen eine nicht unangenehme nonchalance verleiht. kommt sicher nicht jeder damit klar. immerhin ist in dies eine art demonstrativer polemik und aeussert sich nicht unter dem deckmantel intellektueller monumentalsatzstellung. :)
    aber was rede ich ueberhaupt...das ist doch alles sowieso zu anstrengend zu lesen. :)

    "Von den meisten Büchern bleiben nur Zitate übrig. Warum nicht gleich nur Zitate schreiben?" Stanislaw Jerzy Lec

  • Halli Hallo Yoana


    Wenn Du uns testen willst, wie gut wir durchgängige Kleinschreibung ohne Absätze und wenigen Kommas lesen können, dann muss ich zugeben, dass Deine Beiträge durchaus sinnvoll sind. Hab gerade geübt! :breitgrins:


    Ich bin wirklich kein cholerischer Mensch, aber sollte ich mal an einem Herzschlag sterben, war es mit hundertprozentiger Sicherheit eine dieser unästhetischen Sex-Werbeeinblendungen und nicht, weil mir jemand mit Mord und Totschlag gedroht hat. :zwinker:


    Ich denke, es ist leichter, sich über das Niveau der TV-Sendungen zu informieren (mittels TV-Programm und Zappen), als sich durch die Literatur der heutigen Jungautoren zu lesen. Da gibt es noch viel zu entdecken, doch wünsche ich keinem von ihnen den grausamen Literaturzirkus, der ihnen blühen könnte, wenn sie erstmal "entdeckt" und "verbrannt" werden, um dann wieder in die Sicherheit eines unbekannten Daseins entlassen zu werden. Da gibt es bestimmt stillere Wege.

  • kann mir nicht vorstellen, dass das so schwer zu lesen ist, oder? ;)


    Sagen wir so: Da ich hier administriere, lese ich es natürlich. Ungern. Und ich pflege normalerweise auf solche Beiträge (wie auch auf Beiträge, die grundlegende grammatische und/oder syntaktische Regeln ausser acht lassen) ganz einfach nicht zu reagieren ... :winken:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • hallo evelyne,


    die kleinschreibung ist kein trotz, es fällt mir wirklich schwer zwischen den verschiedenen tastaturen sowie zwischen der deutschen groß- und der rumänischen kleinschreibung umzuschalten. ich kann versuchen mehr zeit darauf zu verwenden sobald ich meine beiträge nicht zwischen zwei physiologieaufgaben ins www jage. momentan käme nur ein noch verwirrender mischmasch heraus.


    klar, neue namen haben es schwer sich zu etablieren. doch ich erinnere mich nur an kaminer, dessen erste satiren mir wirklich besonders positiv aufgefallen sind, schon allein wegen dem unkomplizierten ausdruck (oder war das doch nur der osteuropabonus? ;) ) und der überall erwähnte kehlmann. ja, mir hat das buch gefallen, obwohl es auf allen bestsellerlisten war. auch judith hermanns stil habe ich als unglaublich ausdrucksstark und dicht in erinnerung, auch wenn bei ihr meiner meinung nach der vorwurf der inhaltsleere nicht ganz ungerechtfertigt war. aber vllt hab mich da auch zu sehr vom konsens beeinflussen lassen. :) da wäre noch juli zeh, die meiner meinung nach manchmal etwas überambitioniert rüber kommt, geht aber nicht auf kosten der qualität. klar ist da potenzial und das wird sich auch gegen die widrigkeiten des literatursystems durchsetzen.

    "Von den meisten Büchern bleiben nur Zitate übrig. Warum nicht gleich nur Zitate schreiben?" Stanislaw Jerzy Lec

  • aber eigentlich hast du recht, sandhofer, ich habe momentan, nicht zuletzt aufgrund meines studiums, keine zeit mich mit grammatikregeln bzw. ihren fanatischen anhängern zu befassen. und selten habe ich mir auf einem forum soviel unsachlichkeit anhören müssen wie heute. ich bin wirklich enttäuscht ehrlich gesagt. wenn das alles ist was erwachsene menschen aus klassischer literatur lernen können, bin ich tatsächlich an falscher stelle gelandet. nichtsdestotrotz wünsche ich euch noch viel vergnügen bei gehobener lektüre und sollte sich irgendjemand von meiner nonchalanten coolness angegriffen führen, rechnet es einfach unter "romantische erregungskultur". :)
    lieben gruß.

    "Von den meisten Büchern bleiben nur Zitate übrig. Warum nicht gleich nur Zitate schreiben?" Stanislaw Jerzy Lec


  • Ich finde es kindisch und beschämend, jemandem wegen der Kleinschreibung ans Knie zu pissen. Ich weiß, wovon ich rede. Ich schrieb mehr als 10 Jahre lang bewußt klein und kenne jede Anfeindung, Verunglimpfung und Diskussion aus dem Effeff. Und wenn geübte Leser wie wir es nicht beherrschen, einen so gearteten Text zu lesen, wer dann? Das ist doch ein Witz. Ich komme mir vor, Gralshütern der Rechtschaffenheit zu begegnen. Da kommt mir das Kotzen. Schämt euch!


    *schmunzel* - ein Rächer der antireaktionären Kleinschreiber. - Mein Widerstand gegen diese Form der Sprache (die da vorgibt, für Zeichensetzung und dergleichen keine Zeit zu haben) speist sich aus Erfahrungswerten: Ich meine bezüglich Internetkommunikation eine Korrelation zwischen floskelhaftem Internetjargon (ey boah voll das buch ey) und mediokrem Inhalt festzustellen. Wäre es umgekehrt - ich würde die Schreibweise zu begrüßen geneigt sein.


    Das Zeitargument ist ja besonders süß: Weder zum Durchlesen des Texten noch zur Betätigung der Großschreibtaste reicht's. Hingegen ist das Einfügen von Smileys meist kein Zeitproblem, das Absetzen unzähliger Postings bescheidenen Inhalts ebenso. Erinnert an Autofahrer und deren Verzweiflung im Stau, weil sie im Begriff sind, 15 Minuten zu "verlieren". Wobei dies impliziert, dass die verlorenen Minuten ansonsten in allerhand wertvolle Tätigkeiten investiert würden (etwa Erlernen grammatikalischer Regeln).


    Im übrigen fühle ich mich durch "nonchalante Coolness" keineswegs angegriffen, teile ansonsten Sandhofers Reaktionen auf derlei Postings, indem sie einfach einer fundamentalen Nichtbeachtung anheim fallen. (Es reicht ohnehin selten für "Gefühle" welcher Art auch immer bei der Forumsschreiberei, außer - zeitweilig - zu herzhaftem Gelächter.) Allerdings war Yoanas Antwort direkt an mich gerichtet und ich durch die nachfolgenden Beiträge daran erinnert, warum ich nicht geantwortet habe.


    Was die bewusste Kleinschreibung (auch in literarischen Texten) anbelangt: Ich bin grundsätzlich skeptisch, wenn die Form über den Inhalt gestellt wird. Mich beschleicht beim Anblick von derlei Äußerlichkeiten immer der Verdacht, dass da durch blitzende Firnis und pseudorevolutionäres Getue (Kleinschreibung galt ein Zeitlang als Inbegriff des Antireaktionären, wobei eine Revolution, die bloß Großbuchstaben malträtiert, schon etwas Amüsantes hat) über den trivialen Inhalt hinweggetäuscht werden soll.


    Dostoevskij: Ich hab mich redlich bemüht. Ehrlich. Es will einfach nicht klappen, kein hin- oder zureichender Grund am Horizont auftauchen. Ich schäme mich nicht :zwinker:


    Grüße


    s.


  • Ich finde es kindisch und beschämend, jemandem wegen der Kleinschreibung ans Knie zu pissen. Ich weiß, wovon ich rede. Ich schrieb mehr als 10 Jahre lang bewußt klein und kenne jede Anfeindung, Verunglimpfung und Diskussion aus dem Effeff. Und wenn geübte Leser wie wir es nicht beherrschen, einen so gearteten Text zu lesen, wer dann? Das ist doch ein Witz. Ich komme mir vor, Gralshütern der Rechtschaffenheit zu begegnen. Da kommt mir das Kotzen. Schämt euch!


    well said.


    Ich habe kürzlich Dietmar Daths "Waffenwetter" gelesen. Ein Roman in konsequenter Kleinschreibung, auch nach Punkt oder bei Eigennamen. Ausnahme: GOTT. Nach spätestens 3, 4 Seiten liest sich das genauso problemlos weg wie ein Text in Geschmischtschreibung.

  • Eure Diskussion erinnert mich an's Usenet. Eine höfliche PM hätte wohl mehr Erfolgschancen gehabt. Hier schreiben die meisten eben groß - und auf Kleinschreibung zu beharren ist ebenfalls eine Art von Formalismus. Streitkultur geht aber anders.


    Zu einem interessanteren Thema: Das Deutsche Wörterbuch der Grimms verwendet auch Kleinschreibung. Außer am Satzanfang und bei Eigennamen.


    Ich finde allerdings Großbuchstaben besser zum Querlesen. Und zumindest am Anfang eines Satzes erleichtern sie mir auch das "normale" Lesen.


  • hallo evelyne,


    die kleinschreibung ist kein trotz, es fällt mir wirklich schwer zwischen den verschiedenen tastaturen sowie zwischen der deutschen groß- und der rumänischen kleinschreibung umzuschalten. ich kann versuchen mehr zeit darauf zu verwenden sobald ich meine beiträge nicht zwischen zwei physiologieaufgaben ins www jage. momentan käme nur ein noch verwirrender mischmasch heraus.


    klar, neue namen haben es schwer sich zu etablieren. doch ich erinnere mich nur an kaminer, dessen erste satiren mir wirklich besonders positiv aufgefallen sind, schon allein wegen dem unkomplizierten ausdruck (oder war das doch nur der osteuropabonus? ;) ) und der überall erwähnte kehlmann. ja, mir hat das buch gefallen, obwohl es auf allen bestsellerlisten war. auch judith hermanns stil habe ich als unglaublich ausdrucksstark und dicht in erinnerung, auch wenn bei ihr meiner meinung nach der vorwurf der inhaltsleere nicht ganz ungerechtfertigt war. aber vllt hab mich da auch zu sehr vom konsens beeinflussen lassen. :) da wäre noch juli zeh, die meiner meinung nach manchmal etwas überambitioniert rüber kommt, geht aber nicht auf kosten der qualität. klar ist da potenzial und das wird sich auch gegen die widrigkeiten des literatursystems durchsetzen.



    Hallo Yoana


    Wenn es sich natürlich wirklich nur um ein PC-Problem handelt, kann ich es schon nachvollziehen. Ich wechsle auch zwischen deutscher und Schweizer Tastatur. So habe ich eine leise Ahnung von Deinem Tastatur-Problem.


    Dazu schnell eine Frage in die Runde: Wo befindet sich das @ auf der deutschen Tastatur? Bei der Schweizer Tastatur ist es über der 2.


    Yoana, auch ich begrüße Neulinge auf dem Literaturmarkt. Überhaupt unterstütze ich erstmal jede Literatur, welche sich in irgendeiner Form über den Einheitsbrei von Boulevard-Zeitschriften heraushebt. Es ist auch nicht so, dass mir Experimente in Form und Inhalt gegen den Strich gehen, im Gegenteil. Nur sind sie nicht mehr herausragend, wenn es zur Alltagskultur wird.


    Bei den Kids z. B. hat sich eine ungute Sitte der verwahrlosten Rechtschreibung breitgemacht, welche sich auch schulisch negativ auswirkt. Von daher sehe ich allen Beugungen der deutschen Rechtschreibung äußerst kritisch gegenüber und finde schon die heutige Lockerung sehr problematisch und verwaschen. In Verlagen kann das sogar zu internen Streitigkeiten führen, wenn sich jeder eine eigene Rechtschreibung zurechtschustert. So habe ich mich als Lektorin gegen solche Risiken betrieblich versichern lassen, was auch nötig ist, wenn derart irrational mit Sprachregelungen umgegangen wird. Mir persönlich wäre eine noch klarere Rechtschreibregelung lieber. Ich muss gegebenenfalls alles beweisen können wie ein Anwalt.


    Wenn die Kinder heute kein anständiges Deutsch mehr lernen, werden sie es später nur unnötig schwer haben im Beruf. Wer wird schon ernst genommen, wenn die Rechtschreibung schon fast an Analphabetismus grenzt? Und weshalb sollen sich die Kinder noch an Grammatik-Regeln halten, wenn die Erwachsenen einfach schnell mal die Großschreibung abschaffen? Heute die Großschrift, morgen die Grammatik und übermorgen?


    Ich bin eher stolz darauf, etwas gegen die Verwahrlosung der deutschen Sprache zu tun. Aber wenn es bei Dir nur ein Tastatur-Problem ist, wirst Du ja nichts dagegen einwenden, wenn ich es richtig verstanden habe.

  • Zitat von "Yoana"


    fuehle mich darueber hinaus geschmeichelt dass meine mangelhafte rechtschreibung mehr anziehungskraft hat als anscheinend die diskussion ueber die praesentation von buechern im technologisierten zeitalter.


    Es ist eigentlich ganz einfach: Wer nicht will, daß seine Rechtschreibung zum Diskussionsthema wird, der sollte möglichst orthographisch unauffällig schreiben. Unauffällig ist eine Rechtschreibung, die sich am Üblichen orientiert. Je stärker Du von der Konvention abweichst - egal, ob das nun die Schreibung, die Kleidung, die Gestik oder sonst etwas anderes betrifft -, desto mehr Aufmerksamkeit wirst Du erregen.


    Es war also von vornherein klar, daß Du früher oder später auf Deine Kleinschreibung angesprochen wirst; und daß eine durchgängige Kleinschreibung nicht nach jedermanns Geschmack ist, war Dir wahrscheinlich auch nicht neu. Deshalb wäre es nett gewesen, wenn Du Dir wenigstens eine halbwegs originelle Begründung für Deine Kleinschreibung hättest einfallen lassen. ;-) Sich auf Faulheit oder Zeitmangel zu berufen kommt erfahrungsgemäß nicht so gut an, dadurch kommt eine Kleinschreibungsdiskussion erst richtig in Schwung. Die Idee mit der rumänischen Tastatur war da schon besser, zwar kann man damit völlig problemlos Großbuchstaben schreiben, weil auch die rumänische Orthographie nicht ohne Großbuchstaben auskommt, aber hier besteht immerhin die Chance, daß Dein Gesprächspartner das rumänische Tastaturlayout nicht kennt und sich mit dieser Erklärung zufriedengibt. :breitgrins:


    Zitat von "Dostoevskij"


    Ich finde es kindisch und beschämend, jemandem wegen der Kleinschreibung ans Knie zu pissen.


    Tief durchatmen und locker bleiben! :-)


    Zitat von "Dostoevskij"


    Und wenn geübte Leser wie wir es nicht beherrschen, einen so gearteten Text zu lesen, wer dann?


    Es geht ja nicht darum, daß man den Text nicht entziffern kann, das könnte man notfalls auch dann, wenn er ohne Wortzwischenräume und noch dazu in Spiegelschrift geschrieben wäre. Aber bei Yoanas Texten brauche ich für das Querlesen mehr Zeit als für die anderen Texte hier, die in normaler Groß- und Kleinschreibung vorliegen. Anderen Mitdiskutanten geht es offenbar ebenso. Mir ist klar, daß das Yoana völlig wurscht sein kann. Es wäre ja auch zuviel verlangt, daß ein so vielbeschäftigter Mensch wie Yoana auf unsere Unzulänglichkeiten Rücksicht nähme. ;-)


    Zitat von "Dostoevskij"


    Das ist doch ein Witz.


    Deswegen gibt es auch keinen Grund, daß Du das so ernst nimmst. ;-)


    Schöne Grüße,
    Wolf

  • das ist denke ich das letzte was ich zu dieser diskussion beitrage. Man sollte allerdings niemals nie sagen. :) ich moechte gerne noch einmal zusammenfassen:


    a) Tastaturschreiben ist ein automatismus. jeder kennt sicher das problem mit dem AUF DIE FALSCHE STELLE zuckenden finger, oder? Ich habe keinen eigenen computer, weswegen ich mit mehreren tastaturen arbeite aus allen herren ländern, wie das hier nunmal so ist. Jede hat eine Shifttaste und jeder hat sie an ungewohnter stelle. der mensch ist ein gewohnheitstier.


    b) Deutsch ist nicht meine muttersprache. Das erklärt meine unsägliche grammatik. "boah ey alter."Wenn ihr ein so großes problem damit habt, dann fügt doch bitte an das brett den hinweis an: for germans only.


    c) Ich bin schlichtweg geistig damit überfordert zwischen rumänischer kleinschreibung und deutschen regeln zu oszillieren. Tut mir leid, ich bin dumm.



    Mir ist klar, daß das Yoana völlig wurscht sein kann. Es wäre ja auch zuviel verlangt, daß ein so vielbeschäftigter Mensch wie Yoana auf unsere Unzulänglichkeiten Rücksicht nähme. ;-)


    d) Nein, ich bin kein vielbeschäftigter mensch. zumindest außerhalb der prüfungssaison und wenn ich wieder gesund bin.


    Es ist eigentlich ganz einfach: Wer nicht will, daß seine Rechtschreibung zum Diskussionsthema wird, der sollte möglichst orthographisch unauffällig schreiben. Unauffällig ist eine Rechtschreibung, die sich am Üblichen orientiert. Je stärker Du von der Konvention abweichst - egal, ob das nun die Schreibung, die Kleidung, die Gestik oder sonst etwas anderes betrifft -, desto mehr Aufmerksamkeit wirst Du erregen.


    Und meine auffälligkeit ist für dich eine ausreichende begründung in einen so abfälligen ton zu verfallen? Das sagt viel aus. Allerdings nicht über mich.


    zumal ich persönlich mir zum querlesen für jeden beitrag einige minuten nehme. als vielbeschäftigter mensch. weil ich denke, dass das eine art respekt ist, der leider außerhalb von formalismus liegt, also weniger beachtet ist.
    da sehe ich, evelyne, ein größeres problem unserer zeit, der mangel an eben jener, und das problem der slogans. von beidem kann ich mich selber leider nicht ausschließen. von der konkurrent, die die zwischenmenschliche unterhaltung schleichend untergräbt, ganz abgesehen. und ja, den mangel an respekt wenn dieser nachdenken, somit anstrengung erfordert. das @ itst übrigens auf dem q, strg und alt gedrückt halten. daneben auf dem E ist das € zeichen. das dich als schweizerin vermutlich weniger interessieren dürfte. ;) ich hab das gegenteilige problem, das @ auf der 2...



    Ich meine bezüglich Internetkommunikation eine Korrelation zwischen floskelhaftem Internetjargon (ey boah voll das buch ey) und mediokrem Inhalt festzustellen. Wäre es umgekehrt - ich würde die Schreibweise zu begrüßen geneigt sein...Ich bin grundsätzlich skeptisch, wenn die Form über den Inhalt gestellt wird.


    ich denke, diese aussage kommentiert sich von selbst. nein, meine antwort war nicht ausschließlich an dich gerichtet, auch wenn deinen beiträgen etwas beinahe dreist herabfälliges anhaftet. arroganz sieht von unten nicht aus wie niveau, weil niveau es nicht nötig hat, über etwas zu stehen. der ton macht die musik, ich denke, das ist ein deutsches sprichwort, oder?



    ehrlich gesagt habe ich nach dieser unerfreulichen diskussion denkbar wenig lust noch im forum zu schreiben. das sage ich nicht um die beleidigte leberwurst zu spielen oder euch zu freudentränen zu animieren, sondern weil ich betonen möchte, dass sich unter eurer community ein paar sehr interessante und gebildete mitdiskutanten befinden und ich es als erfreulich empfinde, dass es allem zum trotz die klassiker in den weiten des netzes nicht verschwinden werden. auch wenn ich ab und an das gefühl hatte, dass das verhalten des einen oder anderen unter euch eher stoff für einen zukünftigen klassiker liefern könnte.
    damit beende ich meinen "eher bescheidenen" beitrag und wünsche euch auch in zukunft viel spaß beim lesen und streiten. schlagt euch nicht die köpfe ein. um den einen oder anderen wäre es wirklich schade. :)

    "Von den meisten Büchern bleiben nur Zitate übrig. Warum nicht gleich nur Zitate schreiben?" Stanislaw Jerzy Lec

    Einmal editiert, zuletzt von Yoana ()


  • Von außen gesehen hat dieser Orthografie-Disput für mich etwas typisch Deutsches. Das ist das schlimmste Verdikt, das ihm zukommen kann. :zwinker:


    Auch hier muß - wie damals im Usenet üblich am Ende solcher Postings - der Satz kommen: Oh, wir sind jetzt aber hoffnungslos off topic; denn das ZDF hat sich nicht von der Großschreibung getrennt, sondern nur vom Großmaul.


    also ich wollte nun nicht rassistisch oder anmaßend sein, aber: "Wo man singt, da lass dich ruhig niederschlagen,
    deutsche Sänger lieben keine Zwischenfragen." ich wurde gewarnt. ;)


    ohmann, jetzt kehrt doch zurück zu euren klassikern, der arme goethe rotiert über dieser diskussion sicher in seinem grab. :breitgrins:

    "Von den meisten Büchern bleiben nur Zitate übrig. Warum nicht gleich nur Zitate schreiben?" Stanislaw Jerzy Lec

  • Hallo Yoana,


    Zitat von "Yoana"


    Deutsch ist nicht meine muttersprache. Das erklärt meine unsägliche grammatik.


    Deine Grammatik ist doch völlig normal, sie ist überhaupt nicht von der eines deutschen Muttersprachlers zu unterscheiden, darüber brauchst Du Dir wirklich keine Gedanken zu machen.


    Zitat von "Yoana"

    Und meine auffälligkeit ist für dich eine ausreichende begründung in einen so abfälligen ton zu verfallen? Das sagt viel aus. Allerdings nicht über mich.


    Mein Posting war keineswegs abfällig gemeint, das hier gerade Zitierte war lediglich eine sachliche Feststellung, die meinem Interesse an orthographischen Fragestellungen entsprang. :-) Was genau empfandest Du denn an meinem Beitrag als abfällig? Das interessiert mich ehrlich. Etwa meinen ironischen Hinweis auf Deine Vielbeschäftigtheit? Damit griff ich nur Deine eigenen Bemerkungen auf. Du schriebst ja selbst, daß Du aufgrund Deines Studiums keine Zeit hättest, Dich mit Grammatikregeln und ihren fanatischen Anhängern zu befassen und daß Du Deine Beiträge zwischen zwei Physiologieaufgaben ins WWW jagst. Ich war eigentlich der Meinung, wer selbst so spöttisch und ironisch schreibt, könnte seinerseits auch etwas Spott vertragen. War wohl ein Irrtum. ;-)


    Um noch einmal darauf zurückzukommen: Du schriebst, daß mein "abfälliger ton" viel über mich aussagen würde. Was genau meinst Du denn damit? Wie gesagt, das interessiert mich wirklich, umso mehr als Du gerade den Mangel an Respekt beklagtest und vom schleichenden Untergraben der zwischenmenschlichen Unterhaltung schriebst.


    Schöne Grüße,
    Wolf

  • Ei was!
    Nun hat sich aus der Kleinschreibung schnell eine grundsätzliche Auseinandersetzung darüber entwickelt wie fein die üblichen Formen in diesem Forum zu beachten sind.
    Dabei hat Yoana lediglich EINE Regel bei Seite gelassen und ist keineswegs der zunehmenden, wenn auch meist harmlosen, Verwahrlosung der Sprachgewohnheiten gefolgt wie sie sich im Internet und den einschlägigen Wirtschaftspublikationen breit macht.
    Es ist sicherlich unangemessen, einer Frau zu empfehlen sich mit aufgerissenem Hemd den Angreifern entgegen zu stellen, zu Mal sich einige Schüsse als Querschläger erweisen, die kaum mehr als eine Gefahr für den Schützen bedeuten, wie auch die Furcht vor revolutionären Umtrieben, bei der guten Durchdringung aufmerksamer Institutionen im Internet, vorläufig keine Bedeutung hat.
    Wer jedoch bewusst gegen Regeln verstößt sollte da aber auch robust gegen die Form der Kritik sein, die ja hier nicht „flächendeckend“ erscheint. Jedenfalls wäre es mir lieb, wenn die letzten Beiträge von Yoana zu diesem Thema nicht ihre letzten Beiträge im Forum sind.


    Kann man wirklich die deutsche Großschreibung in diesem Forum zum Tabu erheben?
    Jedenfalls wirken die Beiträge von Yoana auf mich nicht als wahllos, und unüberlegt.

    aus meiner sicht ist eine gelassene toleranz, besonders gegenüber neuen teilnehmern im forum und die beschränkung auf hinweise besser, als die wilhelminische aufgeregtheit. schließlich besteht auch kein lesezwang. Und Eines ist auch sicher: die Rechtschreibprüfung macht es den kleinschreibern (wenigstens auf meinem Mac) besonders schwer.

  • Ich mag auch noch mal :smile:


    Mir persönlich ging es um diesen [url=http://www.klassikerforum.de/index.php/topic,2844.msg35019.html#msg35019]Beitrag[/url], auf den ich zu antworten (für mich und still und heimlich) verzichtete, weil er mir sowohl in Diktion als auch Inhalt nachlässig erschien (Ignoranz in sandhoferschem Sinne). Geantwortet hab ich erst, als Klassikfreund und E. Marthi die Schreibweise monierten (die eben u. a. der Grund für mein Nichtantworten waren). Auf den Inhalt bezogen habe ich darauf hingewiesen, dass die Tatsache, dass irgendwer Heidenreichs Sendung interessant oder nützlich finden würde, rein gar nichts über die Qualität und den Anspruch (den Frau Heidenreich durchaus stellt) aussagt. Es ging mir auch keineswegs nur um die Kleinschreibung, sondern auch um fehlende Zeichensetzung, Verkürzungen ("son bisschen ..." "nich", später "det war ja auch ne rein ...") etc. Typischer Internetstil (die fehlende Großschreibung ist ein bloßer, nicht konstituierender Teil des Jargons), mir (aus den nun schon mehrfach erwähnten Gründen) nicht eben sympathisch, aber eben auch kaum einer Erwähnung wert.


    Nu is aber voll die panik angesagt: "Scham" ist angezeigt ob der ungehörigen Kritik und ich stelle an mir Schamlosigkeit fest. Giesbert hält als Antwort auf den Schamaufruf fest, dass er solch kleingeschriebene Texte flüssig zu lesen imstande sei, was nun sicherlich kaum jemand in Zweifel gezogen hat. Yoana blickt verzweifelt auf ihre rumänische Tastatur und findet die Großschreibtaste nicht (sie ist genau dort, wo sie sich auch im Deutschen befindet).


    ------------------


    Etwas anderes sind literarische Texte, die sich der Kleinschreibung bedienen; früher en vogue (das halbe "Forum Stadtpark" befleißigte sich dieser "progressiven" Technik, um allerdings bis auf wenige Ausnahmen wieder davon abzukommen) - ist das heute nur noch selten. Mir will sich schlicht der Sinn dieses um Nonkonformität bemühten Verhaltens nicht erschließen, ich habe häufig den Verdacht, dass es sich um bloße Attitüde handelt.


    Die Gebrüder Grimm (nebst Wörterbuch) wollten dem durch Gottesfrömmigkeit entstandenen Großschreibwahn tatsächlich den Garaus machen (allerdings dürften deren Absichten und Yoanas Schreibweise nicht mehr als Kleinbuchstaben gemeinsam haben). Und eine solche Reform wäre (wenn ich auch glaube, dass es Wichtigeres gibt) durchaus in meinem Sinne. Hier aber ging es um etwas gänzlich anderes: Schnell hingeschluderte Texte im Stile des Twitter-Internetjargons, welche als Hinweis auf nachlässigen Umgang mit Sprache als auch Argumentationstechniken verstanden werden können.


    Mir scheint, dass Yoanas Beiträge deshalb (und mit Recht) moniert wurden, weil in ihnen unter anderem durch die durchgängige Kleinschreibung dieser Jargon zum Ausdruck kam. Das wird hier nicht wirklich gern gesehen; und ich habe insofern dafür Verständnis, als ich eben einen Zusammenhang zwischen Schreib- und Argumentationsweise festzustellen meine. Im übrigen: Ob das alles nun als d(t)eutsches Spezifikum betrachtet werden kann, weiß ich nicht. Ich bin volksfremd ...


    Allerliebste Grüße


    s.

  • Von außen gesehen hat dieser Orthografie-Disput für mich etwas typisch Deutsches. Das ist das schlimmste Verdikt, das ihm zukommen kann. :zwinker:


    Letzeres sagst Du. Ich würde mich das - gegenüber einer andern Nation ;) - nie trauen ... :winken:

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus