Februar 2003: Homer - Odyssee

  • Hallo !


    Vielen Dank für eure links ! Besonders für mythologica.de, da doch immer wieder Namen vorkommen, die ich kenne, deren Geschichten ich aber nicht mehr weiss !


    Je mehr ich lese, desto begeisterter bin ich. Zuerst hatte ich auch Bedenken, ich dachte, das könnte doch sehr schwer zu lesen sein. Aber im Gegenteil, die Hexameter flutschen nur so :smile:


    Auch die Erzähltechnik, die 2 Handlungsstränge und die doch sehr emotional geschilderten Personen gefallen mir ! Odysseus sitzt am Strand und heult, bis Zeus ein Einsehen hat. Kalypso erzählt nichts vom Besuch Hermes' und stellt seine Heimkehr als ihre eigene Großzügigkeit dar. Und nachdem Odysseus erschöpft am Strand der Phäaken landet, überlegt er sich, wo er sich hinlegen soll: am Strand ? - aber da könnte erfrieren ! im Gebüsch? - aber da könnten wilde Tiere kommen ! Dann wandelt er sich plötzlich vom "großen Dulder" zum "Listenreichen", als er Nausikaa schmeichelt.


    Manchmal kommt es mir auch so vor, als ob Homer bzw. der Dichter nicht nur ein individuelles Schicksal beschreibt, sondern vielleicht das eines Volkes ? Neubesiedlungen, Religion, Recht, Gesellschaftsstruktur ...


    Ich komme nun zum 7. Gesang und bin gespannt, wann Odysseus seine Erlebnisse auf der Irrfahrt erzählt !


    Noch Erläuterungen zu den Orten:
    Ogygia - Insel der Kalypso: wird vielfach mit Malta oder Gozo gleichgesetzt, da Malta "verbergender Hafen"(phönizisch) bedeutet und Kalypso "die Verbergerin"


    Scherias - Phäakenland: glaubt man auf Korfu zu finden



    Gruß von
    Steffi

  • http://www.bhak-bludenz.ac.at/…ur/griech_antike/epos.htm


    ist vielleicht auch ganz lesenswert, zur Ergänzung...


    Steffi, so weit wie du bin ich noch nicht, weil ich zeitgleich den Don Quijote lese :rollen: , ich habe erst den vierten Gesang hinter mir. Ich fand irgendwie ganz witzig, dass der "Meeralte" Proteus sich als Gott, der er immerhin ist, gegen Menelaos, der ihn festhält und partout nicht loslässt, nicht wehren kann. Zwar verwandelt er sich in allerlei (Löwe, Schlange, Wildschwein, Baum etc.), doch mehr ist offenbar nicht drin und Proteus erzählt dem Heroen schließlich, was er hören will...


    auch hier wieder diese "menschliche" Schilderung: Menelaos bezwingt erst einen Gott (!) und weint dann, als er hört, dass sein Bruder Agamemmnon ermordet wurde.


    Zur Geographie hab ich irgendwo gelesen, dass man die Odyssee nicht "abgekoppelt" als Reisebericht verstehen darf, weil das Ganze eben in sagenhafte Zeiten zurückreicht und die Orte u. Routen größtenteils nicht eindeutig bestimmt werden können; da gibt es anscheinend viele Unstimmigkeiten.

  • Hallo zusammen,


    bin jetzt beim IX. Gesang.


    Odysseus erzählt dem König Alkinoos seine Geschichte.


    Bin jetzt gerade bei der Erzählung über den einäugigen Kyklop (? - so wird es jedenfalls in meiner Ausgabe geschrieben) und lese mit leisem Gruseln, mit welchem Appetit der Polyphemos die Gefährten von Odysseus fachmännisch zerlegt und dann verspeist.



    "Blutig entspritzt ihr Gehirn und benetzte den Boden"


    "Dann zerstückte er sie Glied für Glied und tischte den Schmaus auf und verschmähte weder Eingeweide noch Fleisch noch die markichten Knochen" :entsetzt: :entsetzt:


    Und dann die Rede von Odysseus:


    "Nimm, Kyklop, und trink eins, auf Menschfleisch ist der Wein gut"


    Nun ja, man muss es ja nicht unbedingt ausprobieren...



    Die Beschreibung, wie er dann den Kyklopen schachmatt setzte, schenk ich mir. Ich hab dann gestern abend erst mal aufgehört zu lesen (schluck..)


    Leicht angewiderte Grüße


    Ingrid

  • das klingt ja reizend.... bin gerade beim siebten Gesang, ich habe an der Stelle zu lesen aufgehört, wo Odysseus von Alkinoos reich beschenkt wird... muss das denn sein, diese detailgetreue Schilderung .... na ja, vielleicht halte ich dann endlich mal meine Diät durch :rollen: , wenn mir so richtig der Appetit vergeht.. :breitgrins:???

  • Guten Morgen,


    habe gestern abend noch ein bißchen weitergelesen. Das Kapital "Kyklop" habe ich ganz schnell hinter mir gelassen (er hatte ein sehr bildhafte Sprache, der Herr Homer, man kann sich alles ganz genau im Detail vorstellen :breitgrins:) und bin jetzt am Ende des X. Gesanges angelangt.


    Die Erzählung mit Kirke (komisch für mich, ich kenne nur "Circe") ist sattsam bekannt. Es hat mir nur ein bißchen zu denken gegeben: Penelope wehrt mit Macht den Freiern, d.h. für mich, sie verwehrt ihnen auch das Bett, oder irre ich mich da? Aber Odysseus bestieg mir Kirke das köstlich bereitete Lager! :grmpf:



    Eine nette Geschichte am Ende dieses Kapitels, als Kirke die Gefährten und Odysseus zum Aufbruch drängt, was nicht ohne Verlust eines der Gefährten abgeht:


    "Denn der jüngste der Schar, Elpenor, nicht eben besonders tapfer gegen den Feind noch mit Verstand gesegnet, hatte sich heimlich beiseit auf Kirkes heilige Wohnung, von der Hitze des Weines sich abzukühlen, gelagert. Jetzo vernahm er den Lärm und das rege Getümmel der Freunde; plötzlich sprang er empor und vergaß in seiner Betäubung, wieder hinab die Stufen der langen Treppe zu steigen, sondern er stürzte sich grade vom Dache hinunter."


    Fazit: Also Dummbeutel hats tatsächlich zu allen Zeiten gegeben, selbst in der Antike! :zwinker: .

  • Zitat von "Ingrid"

    Die Erzählung mit Kirke (komisch für mich, ich kenne nur "Circe") ist sattsam bekannt. Es hat mir nur ein bißchen zu denken gegeben: Penelope wehrt mit Macht den Freiern, d.h. für mich, sie verwehrt ihnen auch das Bett, oder irre ich mich da? Aber Odysseus bestieg mir Kirke das köstlich bereitete Lager! :grmpf:


    hallo,


    bin jetzt in der mitte des zehnten gesangs... kirke hat grad die gefährten in schweine verwandelt :entsetzt: ...


    mir ist "circe" auch bekannter als "kirke". das liegt aber sicher daran, dass wir die griechischen begriffe durch die vermittlung der römer kennen, die ja "c" schrieben" und "k" sprachen: wir kennen also ihre schreibweise mit "c", nur wird bei uns eben "c" nicht mehr wie "k" gesprochen (das hat mit sprachwandel zu tun, eine ziemlich komplexe geschichte :rollen: hab ich mal ein seminar dazu gemacht...)


    tja, zur untreue von odysseus kann ich nur sagen: weit entfernt von modernen begriffen wie gleichberechtigung :zwinker:


    eine bemerkung am rande: ich finde die "odyssee" richtig klasse zum lesen!!! :klatschen: hab`s mir wesentlich trockener und schwieriger vorgestellt

  • Zitat von "Elfenkönigin"

    öhm.. halloooooo, JMaria und Fevvers, seid ihr auch noch daaa? :breitgrins:


    Hallo, Elfenkönigen,


    vielleicht wollen sie uns beide damit überraschen, in dem sie uns mitteilen, dass sie schon viel weiter sind als wir, oder aber - welche Idee - sie haben aufgegeben :rollen: :rollen: und uns alleine gelassen!


    Das mit der "Circe" und der "Kirke" hast du aber zu meiner völligen Verwirrung ganz toll erklärt. Mir ist jetzt alles klar :breitgrins: :breitgrins: :breitgrins:
    Liebe Grüße
    Ingrid

  • Hallo zusammen


    ich bin noch dabei, jedoch warte ich darauf, daß ich im 13. Gesang einsteigen kann, da ich die vorherigen bereits vor ein paar Wochen las.
    Um wieder reinzukommen in die Sage habe ich bis jetzt Quergelesen.


    Das Mythologienlexikon und eure Links waren mir auch eine große Hilfe.


    So richtig mitgerissen hat mich die Geschichte erst ab dem Zeitpunkt als Odysseus seine Geschichte dem König Alkinoos erzählte. Vorher war mir alles irgendwie sehr fremd. Vielleicht weil ich auch zuwenig über die Sage weiß.


    Als ich auf den Gesang stoß mit dem menschenfressenden Kyklop, war ich schon auch überrascht und etwas angeekelt. Aber ich kann mir vorstellen, daß zu allen Zeitabschnitten die Menschen durch solche Geschichten Abenteuer und Spannung in ihr Leben bekamen, so wie auch die Minnesänger im Mittelalter eine wichtige Erzählrolle spielten.


    aufgefallen ist mir außerdem noch:
    Im Gutenberg-Text steht über Athene, daß sie "blauäugig" ist, in meiner Prosa-Ausgabe ist sie "eulenäugig" (???).


    Zitat

    Die Erzählung mit Kirke (komisch für mich, ich kenne nur "Circe") ist sattsam bekannt. Es hat mir nur ein bißchen zu denken gegeben: Penelope wehrt mit Macht den Freiern, d.h. für mich, sie verwehrt ihnen auch das Bett, oder irre ich mich da? Aber Odysseus bestieg mir Kirke das köstlich bereitete Lager!


    der Gedanke kam mir bereits als Odysseus zum letztenmal das Lager mit Kalypso in ihrer Grotte teilte. Überhaupt sehr viel Nacktheit in der Antike des Odysseus ;-)


    Enttäuscht war ich etwas, als Odysseus an den Sirenen vorbei fuhr. Hätte ich mir etwas dramatischer gewünscht.


    Im 11. Gesang gibt es ein Wiedersehen mit einigen Toten im Hades. Das konnte nur mit einem Blutopfer herbei geführt werden. Blut spielt überhaupt eine wichtige Rolle in der Sage, erinnert mich an die Bibel.


    ikarus, Rainer: macht ihr noch mit?


    viele Grüße
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo zusammen !


    Will mich nur zwischendurch melden, war ein paar Tage fort und habe mein Buch zuhause vergessen :sauer: Bin deshalb immer noch beim 7.Gesang. Wie war das mit dem Dummbeutel ?


    Aber nach euren Schilderungen freue ich mich schon auf die Begegnung mit dem Kyklop !!! Ist doch auch verständlich, dass Odysseus beim Erzählen alles schön ausschmückt, eben ein wahrer Held !


    Aber im Ernst, die Figur Penelopes soll ja auch ein Beispiel für die Frauen sein, sich ebenso nobel und abweisend zu verhalten. Ich hoffe doch, dass diese wenigstens den Gesängen lauschen durften ?!


    Gruß von
    Steffi

  • JMaria: das mit dem Blut ist eine interessante Sache, ich werde zuhause mal den "Saft des Lebens" in meinen Symbollexika nachschlagen...


    was mir (bin jetzt auch beim 11. Gesang) nicht so ganz klar ist: wieso dürfen die anderen Toten nichts vom Blut trinken, bevor Teiresias davon gekostet hat? Wieso dürfen sie das auch nicht, nachdem der Seher Odysseus die Zukunft vorhergesagt hat? Und warum sind sie auf das Blut so scharf? :entsetzt: :rollen: Lauter dumme Fragen...


    Steffi: das mit dem Zyklop ist wirklich kurzweilig zu lesen. Allerdings wirklich widerlich. Nimm z.B: "..und der Schlaf ergriff ihn [den Zyklopen]..und aus seinem Schlunde brach Wein hervor und Brocken von Menschenfleisch, und er erbrach sich, weinbeschwert." Dennoch wird es an manchen Stellen unfreiwillig komisch, auch der Formulierungen wegen, fast grotesk.


    Dass Frauen den Gesängen lauschen durften, denke ich schon. Im alten Griechenland durften sie - samt den Sklaven -ja sogar ins Theater, was etwas heißen will :grmpf:

  • sorry, gleich dreimal denselben Text von mir...
    den vorletzten und vorvorletzten Beitrag bitte ignorieren...
    bin hier an einem anderen Computer und da spinnt irgendwas :grmpf:

  • was mir (bin jetzt auch beim 11. Gesang) nicht so ganz klar ist: wieso dürfen die anderen Toten nichts vom Blut trinken, bevor Teiresias davon gekostet hat? Wieso dürfen sie das auch nicht, nachdem der Seher Odysseus die Zukunft vorhergesagt hat? Und warum sind sie auf das Blut so scharf? :entsetzt: :rollen: Lauter dumme Fragen...


    Hallo,


    ja, das habe ich auch nicht richtig verstanden.


    Berührt hat mich die tragische Geschichte des Elpinor, den ich als "Dummbeutel" bezeichnet hatte :redface: und jetzt irrt die Seele des Armen umher, weil sein Leichnam noch nicht beweint und begraben war.


    Agamemnon erzählt seine Geschichte und gibt Odysseus den Rat, heimlich in Ithaka zu landen, "denn nimmer ist den Weibern zu trauen" :grmpf: :grmpf: und das, obwohl er vorher Odysseus von der Rechtschaffenheit Penelopes berichtet!


    Odysseus sieht seine Mutter, kann mit ihr reden, aber er kann sie nicht umarmen! Eine kleine traurige Geschichte, wie sie ihm erzählt, daß sie sterben mußte aus Angst um ihn.


    Sind euch die anderen Sagengestalten aufgefallen:
    Tityos, dem die Geier die Leber zerhacken
    Tantalos, der nicht trinken kann
    Sisyphos, der den schweren Stein immer wieder den Berg hinauf rollt!


    Ich wußte nicht mehr, dass diese "Gestalten" in der Odyssee beschrieben werden.


    Weiter bis zum Ende dieses XI. Gesanges bin ich gestern abend nicht gekommen. Nachdem mich so langsam die "allgegenwärtige Grippe" auch heimsucht :frieren:, hab ich dann doch lieber die Äuglein geschlossen. :breitgrins:


    Maria: "Meine" Athene ist "blauäugicht"

  • Hallo zusammen


    Klar bin ich noch dabei :smile: Ich habe bisher nur noch nichts verlauten lassen, da mir die Materie schon sehr fremd ist. Griechische
    Mythologie ist einfach nicht mein Ding. Eure Beiträge und die Links helfen mir aber sehr zum Verständnis.
    Ich hatte auch erhebliche Vorurteile dem Buch gegenüber. Ich hielt es für langatmig, schwierig zu lesen, mit kompliziertem
    Beziehungsgeflecht von Göttern und Menschen. Alle meine Vorurteile sind aber widerlegt worden! Das Buch liest sich erstaunlich flüssig, hat
    einen tollen Plot und macht einfach Spaß.
    Ich bin gerade beim Kyklopen-Kapitel und da geht´s ja richtig zur Sache. Action ist angesagt. Wie Odysseus und seine Gefährten den
    Kyklopen betrunken machen, ihm sein Auge ausbrennen und an den Bäuchen der Schafe aus der Höhle entkommen - dagegen sind sämtliche
    Indiana-Jones-Filme doch langweilige Schinken.
    Da mir die griechische Mythologie aber wohl trotzdem immer etwas fremd bleiben wird, lese ich die Odyssee einfach als Helden-Epos, habe meinen Spaß daran
    und folge mit zunehmender Begeisterung den weiteren Abenteuern des Odysseus.


    Ich habe etwas in Sekundärliteratur zur Odysee geblättert und erfahren, daß Kalypso im Altgriechischen "Verhüllerin" bedeutet. Leider wurde das nicht näher erläutert. Ich habe es für mich so interpretiert, daß diese Nymphe Odysseus sämtlicher Sinne beraubt und ihn sich hörig gemacht hat. Auch alle Kraft muß sie ihm genommen haben, die ihn zu einer Strategie zur Flucht von der Insel hätte gelangen lassen. Andererseits kann "verhüllen" auch im Sinne von "vor etwas beschützen" verstanden werden. Vor seiner Begegenung mit Kalypso hat Odysseus wahrlich genug Schwierigkeiten meistern müssen, so daß sie ihn in ihrer Grotte erstmal vor weiteren Gefahren beschützt hat. Das glaube ich aber weniger, denn: Da bekämpft dieser Mann ein menschenfressendes Ungeheuer wie diesen Kyklopen, aber gegen die Reize einer Frau ist selbst der stärkste Held machtlos. Oh Mann!! :rollen:


    Viele Grüße
    ikarus


    Viele Grüße
    ikarus

    "Der Umgang mit Büchern bringt die Leute um den Verstand" (Erasmus von Rotterdam)

  • ikarus: die Etymologie von "Kalypso" ist, glaube ich, nicht ganz klar. Ich habe sowohl in der Sekundärliteratur als auch im Internet widersprüchliches gefunden. Der Name bedeutet soviel wie "Verbergerin", das hat aber wenig mit Odysseus zu tun, denn K. war früher eine (die?) Todesgöttin. Sie hieß ja schon vor der Sache mit Odysseus so, man muss den Namen also nicht auf ihn beziehen bzw. irgendeinen Zusammenhang suchen wollen :zwinker:
    dieser Link ist auch noch ganz o.k.: http://www.werbeka.com/bibliote/gudar/kalypsod.htm


    liebe grüße
    elfenkönigin

  • Hallo elfenkönigin


    Danke für die Aufklärung und den interessanten Link.
    Im gleichen Text stand nämlich auch, daß der Name Odysseus "Schwierigkeiten machen" aber auch "Unruhe" bedeuten soll. Das habe ich aber von vornherein mit Vorsicht genossen und darum auch nichts dazu geschrieben.
    Den tieferen Sinn (sofern es einen gibt) werde ich in der Odyssee wohl nicht entdecken können. Aber als Abenteuer-Roman ist es einfach großartig. Ich bin gerade an der Stelle, als die Mannen von Kirke wieder Abschied nehmen. Denen ging´s ja wirklich nicht schlecht dort. Und als ob sie nicht schon genug Verluste erlitten hätten stürzt so ein Dödel auch noch im Suff vom Dach :entsetzt: "und seine Seele ging zum Hades hinab". Oh no!


    Viele Grüße
    ikarus

    "Der Umgang mit Büchern bringt die Leute um den Verstand" (Erasmus von Rotterdam)

  • Hallo !



    ikarus schreibt:

    Zitat

    Den tieferen Sinn (sofern es einen gibt) werde ich in der Odyssee wohl nicht entdecken können.


    Momentan sehe ich es zum einen als Entwicklungsroman: Odysseus wandelt sich doch vom furchtlosen, abenteuerlustigen, frechen Troja-Held zum nachdenklichen, verantwortungsbewußten und raffinierten (listenreichen) Herrscher. Wenn ich an den armen Kyklop denke, zuerst will Odysseus einfach mal sehen, was passiert, spekuliert auf ein Gastgeschenk - wohl auch ein Mißbrauch des Gastrechts, ich denke an die Parallele auf Ithaka - und dann feiert er noch triumphal seinen Sieg. Da kam er mir richtig unverschämt vor !


    Zum anderen glaube ich, wird auch die Geschichte des griechische Volkes erzählt, z.B. Besiedelung und Erkundung des Mittelmeeres. Ich denke schon, daß es zu den vorkommenden Orten auch Parallelen zu tatsächlich existierenden Orten gibt, natürlich etwas ausgeschmückt und verändert. Aber die Zuhörer sollten bestimmt etwas wiedererkennen.


    Außerdem werden die wichtigen gesellschaftlichen Strukturen und Normen vermittelt, Ethik und Politik, Religion und Recht. Ein kleiner Exkurs in die griechische Geschichte !


    Gruß von
    Steffi