Halldór Laxness

  • Hallo zusammen,


    finsbury
    "Salka Valka" hat mir bisher am besten von ihm gefallen. Im Moment höre ich "Am Gletscher" (Hörbuch gelesen von Peter Jordan) und bin überrascht über die feine Ironie in der Geschichte.


    zum Materialienband:
    Hg. Hubert Seelow, 103 Seiten.


    aufgeteilt in:


    -Stimmen zu Halldór Laxness (es folgen Zitate von Autoren und Zeitungen)
    -Heinrich Detering: Halldór Laxness
    -Sarah Kirsch: Halbtrolle und Klippenjungfrauen
    -Hubert Seelow: Gedanken über das Übersetzen
    -Hubert Seelow: Halldór Laxness und Deutschland
    -Hubert Seelow: Laxness nach der Stund Null
    -Hubert Seelow: Der große Weber von Kaschmir - eine Strindbergiade?
    -Susan Sontag: Eine Reise ins Zentrum des Romans
    -Biographie


    gelesen habe ich noch nichts daraus.


    Lost
    ich kenne die Kurzgeschichte "Das gute Fräulein". Auf wenige Seiten bringt er ein ganzes trauriges Leben unter.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Die Tasche ist nett, aber im Grunde überflüssig.


    Was man schwarz auf weiß besitzt, lässt sich getrost nach Hause tragen und am besten in einer weiß-schwarzen Tasche. :winken:


    Danke noch ein Mal für deinen Hinweis auf die Werke. Eben habe ich die Tasche ausgepackt. :klatschen:

  • HAllo Maria,


    danke für die Inhaltsübersicht zum Materialienteil. Ein bisschen schade:Statt Essais hätte ich ausführliche Anmerkungen zu den einzelnen Werken besser gefunden. Dennoch steht die Werkausgabe noch auf meinem Einkaufszettel!


    finsbury

  • Hallo finsbury,


    dazu kann ich dir die Biographie empfehlen:


    Halldór Gudmundsson
    [kaufen='978-3442751426'][/kaufen]


    es gibt derzeit ein Angebot bei Arvelle.de
    http://www.arvelle.de/product_…sson-Halld-r-Laxness.html


    es gibt auch eine (große) Taschenbuchausgabe aus dem btb Verlag für 18 Euro.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo finsbury,


    Zitat

    Zu Laxness: Nach dem Lord Jim fang ich dann mit der von dir empfohlenen ziegelsteingroßen Laxness-Biografie an und wollte chronologisch dazu die Werke lesen, die in der Werkausgabe enthalten sind, bis die Weltlicht-Leserunde beginnt. Viele spätere Sachen habe ich, wie a.a.O. erwähnt, schon mal gelesen, deshalb nun passend zur Biografie die frühen, beginnend mit "Der große Weber von Kaschmir".


    finsbury



    sein Frühwerk fand ich verwirrend, aber auch interessant. Im nachhinein, durch die Biographie und das Wissen, wie sehr er auf der Suche nach dem Sinn des Lebens war, ist es mir verständlicher. Aber der "Weber" gehört nicht zu meinen bevorzugten Werken von Laxness.


    Gruß,
    Maria

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Hallo,


    habe nun die ersten 70 Seiten der ein Kilogramm schweren Laxness-Bio von Halldór Gudmundsson begonnen und bin doch ziemlich beeindruckt. Hier wird gute Arbeit geleistet. Der Autor schafft es, einem nicht nur Halldór Laxness näher zu bringen, sondern auch das Island des beginnenden 20. Jahrhunderts, was überaus spannend ist, weil es dort ganz anders zuging als hier im Festlandseuropa. In Island begann zu Beginn des letzten Jahrhunderts erst das kulturelle Leben so wie wir es hier seit ca. 300 Jahren kennen, und diesen Entstehungsprozess bringt Gudmundsson sehr gut "rüber".
    Ein dicker Schinken, aber sehr lohnenswert!

    finsbury

  • Moin, Moin!


    Steidl bringt eine Taschenbibliothek heraus:


    Halldor Laxness - Sein Werk
    [kaufen='978-3869303611'][/kaufen]
    mehr Infos gibt uns Buecher.de
    http://www.buecher.de/shop/bue…/detail/prod_id/33583940/


    Sehe ich das richtig, daß es für 48 Euro 13 Bücher gibt. Das wäre unglaublich. Und seltsamerweise kostet "Das Fischkonzert" <a href="http://www.amazon.de/Das-Fischkonzert-Halld%C3%B3r-Laxness/dp/3882438096/">bei Amazon</a> über 30 Euro. Merkwürdig hoch gegenüber den anderen Bänden. Und auch andere Ausgaben dieses Buches sind ziemlich heftig im Preis.


    Nur gut, daß es unsere Bibliothek parat hat; werde das mal ausleihen. Mein letzter Laxness ist 4 Jahre her...

  • Gerade lese ich den ersten Roman von Laxness: Der große Weber von Kaschmir.


    Ein Viertel des Romans habe ich bis jetzt gelesen und bin nicht sonderlich angetan. Es geht um einen jungen Mann, Stein Ellidir, aus reichem Kaufmannshaus, der - von der Natur sowohl äußerlich als auch talentmäßig gut ausgestattet - vieles exaltiert ausprobiert und dann fallen lässt. Seine "Gesprächs"partnerin, der er vieles anvertraut, ist ein junges naives Mädchen, das ihn bis zur Selbstaufgabe bewundert. Sie selbst kann sich ihm gegenüber kaum äußern, vertraut ihre Gefühle und Gedanken Briefen an ihn an, die sie nicht absendet.
    Die Nachklänge des Expressionismus und eine hoch angespannte Emotionalität schaden dem Erzählten. Dennoch erfährt man einiges über die Lebensstimmung der jungen Generation in den Zwanzigern, die hoch im Norden bei den Intellektuellen nicht anders war als bei uns, aber dort doch in großem Kontrast stand zu der noch von Sagas und Märchen geprägten Fantasiewelt der ländlichen Bevölkerung.
    Einige Beschreibungen der isländischen Landschaft wie etwa der Sonnenaufgang im Thingvellir sind wie meist bei Laxness großartig.
    Es lohnt sich schon, den Roman weiterzulesen. Die Handlung scheint sich auf den Kontinent zu verlagern.



  • Meine Eindrücke zum Weber... habe ich auf der 1. Seite dieses Threads hinterlegt. Besonders die (Natur) Symbolik hat mir gefallen und es fließt doch auch einiges autobiographisches in diesen Roman hinein und somit wichtig, wenn man sich für Laxness interessiert.

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)


  • Meine Eindrücke zum Weber... habe ich auf der 1. Seite dieses Threads hinterlegt. Besonders die (Natur) Symbolik hat mir gefallen und es fließt doch auch einiges autobiographisches in diesen Roman hinein und somit wichtig, wenn man sich für Laxness interessiert.


    Danke für den Hinweis, Maria. Für einige deiner Ausführungen bin ich noch nicht weit genug, stimme dir aber in vielem zu, soweit ich das jetzt schon kann. Im Moment bin ich bei den Briefen von Steins Mutter, deren Stil viel von einem Nackenbeißer hat, was Laxness wohl ironisch beabsichtigt, um die Hohlheit dieses "Luxusweibes" darzutun.

  • Die Lektüre dieses Romans liegt zwar schon gute zwanzig Jahre zurück, aber er gehörte zu den Laxness- Romanen, die ich gerne gelesen, sogar verschlungen habe. Viel Spaß dabei!


    "Atomstation" steht bei mir auch noch an.

    In der Jugend ist die Hoffnung ein Regenbogen und in den grauen Jahren nur ein Nebenregenbogen des ersten. (Jean Paul F. Richter)

  • Dann schreibe ich mal meine erste Rezension zum Buch: Halldór Laxness Am Gletscher.


    Wer einmal Island besucht hat, kommt um den außergewöhnlichen Autor Halldor Laxness nicht herum. Sein Buch "Am Gletscher" beschreibt auf humorvolle und teils irritierende Weise, wie sich ein junger Theologe auf dem von Mythen durchdrungenen Land immer mehr in eine andere Welt verliert.
    Trotz seines außergewöhnlichen Schreibstils (viel Liebe zum Detail, aber niemals langweilig) lässt Laxness den Leser auf keiner Seite hängen und führt ihn gekonnt in die mystische Welt Islands ein.


    Fazit: Für Islandfans wärmstens zu empfehlen!

  • Hallo Heinz,
    auch herzlich willkommen von mir. "Seelsorge am Gletscher" hat mir damals auch sehr gut gefallen.


    Nun will ich noch einmal zu dem "großen Weber von Kaschmir", den ich vor 14 Tagen zu Ende las, kurz Stellung nehmen.


    Nach den ersten zwanzig bis dreißig Seiten, die den großartigen Landschafts- und Menschendarsteller Laxness schon sehr wohl am Werk zeigen, erschöpft sich der Rest des Romans vor allem in einer zerquälten, egozentrischen Sinnsuche eines jungen Erwachsenen, der seinen Nietzsche und die Schriften dier Kirchenväter in hocharroganter, menschenverachtender Weise interpretiert, hinter dem man jedoch auch das persönliche Leid der Orientierungslosigkeit in einer als sinnlos wahrgenommenen Welt erkennt, das durch einen dubiosen mysthischen Katholizismus erlöst werden soll, der sich mir in keinem Moment erschließt.


    Vielleicht ein Buch für jugendliche Sinnsucher. Ich bin froh, dass mir dieses Werk erst spät begegnet ist - nach all den vielen herrlichen Laxness-Romanen - wäre es mein erster, dann wäre es wohl auch mein letzter Laxness gewesen.