Februar 2008 - A. v. Humboldt: Kosmos

  • Ja, es ist erstaunlich, was Humboldt alles kannte. Mag sein, seine naturwissenschaftlichen Erklärungen der Phänomene halten heutigen Standards nicht stand - aber er kannte das Phänomen.


    Ich bin unterdessen auf S. 304 (oder so), mitten in Humboldts wissen(schaft)sgeschichtlichem Abriss darüber, wie die Völker des Mittelmeerraums (+ ein bisschen die Chinesen) die Welt entdeckt und geografische Phänomene erklärt haben. Auch hier staune ich immer wieder: Humboldt muss ein immenses Lektürepensum erledigt haben, um all die Autoren und Werke zu kennen. Chapeau!

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus

  • Kosmos ist ein solcher - und entsprechend langsam komme ich voran. 20 Seiten in 70 Minuten ... :smile:


    Wie steht's? Sind noch alle bei der Stange? Ich habe es unterdessen doch immerhin zu Kolumbus geschafft ;) ...

    Wo nehme ich nur all die Zeit her, so viel nicht zu lesen? - Karl Kraus


  • Wie steht's? Sind noch alle bei der Stange?


    Jaja, ich bin noch da. Ich komme halt nur noch langsamer voran (im Bett lesen ist nich). Und teilweise das Fachgeschwurbel erinnert mich fatal an das eine oder andere Fachbuch aus meinem Studium (Zahlenfetischismus). Da muß ich dann wieder mal etwas aussetzen. Aber ich bleibe dran…

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • Mal abgesehen davon, daß ich die Woche über viele Termine hatte und keine vernünftigen Zeiteinheiten für Humboldt erübrigen konnte, habe ich mich durch die irdische Abteilung des Naturgemäldes ähnlich gequält wie durch die astronomische. Weil ich so oft neu ansetzen mußte bekomme ich auch schon gar nicht mehr sortiert, was ich da nun eigentlich genau gelesen habe. Im wesentlichen kann ich nur konstatieren, daß es wohl doch einen Grund hat, warum ich weder beruflich noch bei meinem Fernstudium bei etwas mit großer Nähe zu den Naturwissenschaften gelandet bin. Tut mir wirklich leid, aber im Moment habe ich keinen Nerv dafür, mich weiter durch diese Monsterseiten zu ackern, deren Inhalt mich (zur Zeit) nicht fesseln kann. Da konzentiere ich mich lieber tagsüber auf mein Material zur demokratischen Transition für meine mündliche PolWi-Prüfung und lese abends den ein oder anderen Roman. Ich werde aber weiter verfolgen, was Ihr hier so schreibt :winken:


    Schönen Gruß,
    Aldawen

    Kinywa ni jumba la maneno. <br />Der Mund ist der Palast der Worte. – Sprichwort aus Ostafrika

  • Aldawen: Ich kann Dir versichern, man kann Naturwissenschaften auch faszinierender darstellen, als Humboldt es in diesen Teilen getan hat. Ich bin da als Physiker bestimmt nicht voreingenommen. :zwinker:


    Ich wende mich langsam der Beschreibung des Erdballs zu. Da hantiert Humboldt zum Glück nicht ganz so viel mit Zahlen.


    Zu der Frage bezüglich der Hebung des Bodens nach dem Schmelzen der Gletscher bin ich noch nicht viel weiter gekommen. Ein Freund hat mich darauf hingewiesen, das das "eustatische Bewegung" genannt wird. Damit habe ich ein wenig recherchiert. Bin aber in den meisten Fällen nur auf kostenpflichtige Fachartikel gestoßen. Aber soviel habe ich heraus bekommen, das der Zusammenhang wohl erst um die Jahrhundertwende 19./20. Jahrhundert entdeckt wurde.

    "Es ist die Pflicht eines jeden, es auch auszusprechen, wenn er etwas als falsch erkennt." --- Stefan Heym (2001)

  • Tut mir wirklich leid, aber im Moment habe ich keinen Nerv dafür, mich weiter durch diese Monsterseiten zu ackern, deren Inhalt mich (zur Zeit) nicht fesseln kann.


    Schade :sauer: - kann man nichts machen.


    Da ich es von meiner Ausbildung her gewohnt bin, mich durch längliche theoretische Texte durchzukämpfen, auch wenn deren Stil nicht berauschend ist, habe ich mich unterdessen an Humboldt gewöhnt. Und den wissenschaftsgeschichtlichen Abriss des zweiten Buchs fand ich soweit ganz interessant. Um ehrlich zu sein: So im Detail habe ich die sog. Wissenschaftliche Revolution des 17. Jahrhunderts selber noch nie verfolgt. Ob Humboldts Aussagen mit den aktuellen wissenschaftsgeschichtllichen Forschungen übereinstimmen, kann ich natürlich auch nicht sagen, aber ich nehme mal an, die groben Züge stimmen. Ich bin unterdessen auf S. 400, d.h., ich habe das 3. Buch begonnen. Und das klingt nun so, als wollte Humboldt sein ersten Buch noch einmal vorbringen. :rollen:


    Aber soviel habe ich heraus bekommen, das der Zusammenhang wohl erst um die Jahrhundertwende 19./20. Jahrhundert entdeckt wurde.


    Danke für die Meldung! :winken:

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  • Ob Humboldts Aussagen mit den aktuellen wissenschaftsgeschichtllichen Forschungen übereinstimmen, kann ich natürlich auch nicht sagen, aber ich nehme mal an, die groben Züge stimmen.


    Da ich mich (beruflich bedingt) ein wenig mit der Materie auskenne, werde ich, wenn ich denn soweit bin, sicher etwas dazu sagen können.

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  • S. folgenden Beitrag - mein Fehler - sandhofer :redface: Entschuldige!


    Edit:
    Na, dann füge ich meinen Text doch einfach noch mal ein, da ich mich einigermaßen daran erinnere, was ich geschrieben hatte – so sinngemäß jedenfalls :zwinker:



    Aldawen: Ich kann Dir versichern, man kann Naturwissenschaften auch faszinierender darstellen, als Humboldt es in diesen Teilen getan hat. Ich bin da als Physiker bestimmt nicht voreingenommen. :zwinker:


    Dann werde ich Dich demnächst mal um ein paar Empfehlungen bitten :zwinker:



    Da ich es von meiner Ausbildung her gewohnt bin, mich durch längliche theoretische Texte durchzukämpfen, auch wenn deren Stil nicht berauschend ist,


    In der Beziehung bin ich von meinem Studienmaterial auch einiges gewöhnt, aber da ich das sowieso schon parallel zum Job mache und beruflich auch nicht immer die spannendste Lektüre vor mir habe, ist mir der Humboldt noch darauf im Moment einfach zu viel des Guten :spinnen:

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    Einmal editiert, zuletzt von Aldawen ()

  • Hallo Aldawen


    tut mir leid - mir ist ein Fehler unterlaufen und ich habe Deinen Text editiert statt zitiert. Ich hänge den Screenshot, den ich retten konnte, mit Deinem Originalbeitrag an. Entschuldige bitte!


    [attachment deleted by admin]

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  • Und hier, Aldawen, was meine Antwort sein sollte:


    Ich verstehe Dich ja. 20 Seiten in 70 Minuten sind bei mir auch eher unterer Durchschnitt ... :smile: Aber noch lasse ich mich nicht abschrecken. Ich habe Fichte und Hegel gelesen, den Wilhelm von Humboldt, da werde ich doch auch mit dem Brüderchen fertig. :breitgrins:

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  • Bin jetzt bei der Erdform und Erdwärme. Und ich war entsetzt, das das Konzept der Hohlerde mit dem Loch am Nordpol schon so alt ist. :entsetzt: Es gibt heute noch Esos, die dem anhängen (wenn gewünscht, kann ich mal aktuelle Weblinks posten).
    Und bei der Erdwärme fehlt natürlich das Verständnis der Radioaktivität. Da konnte Humboldt auf keinen grünen Zweig kommen.

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  • (wenn gewünscht, kann ich mal aktuelle Weblinks posten).


    Von Hohlerde-Esos? Ich glaube nicht, dass wir für die noch Werbung machen sollten. Ausserdem kenne ich persönlich solche Links zur Genüge ... ;)


    Und bei der Erdwärme fehlt natürlich das Verständnis der Radioaktivität. Da konnte Humboldt auf keinen grünen Zweig kommen.


    Radioaktivität und Plasma, wenn ich das richtig sehe. Über Zustand und Temperatur im Innern einer Sonne oder eines Planeten konnte sich das 19. Jahrhundert wohl noch keine richtige Vorstellung machen.


    Ich bin jetzt auf S. 440 (zirka - ich habe das Buch nicht dabei ;)). Humboldt geht auf die neuesten Erkenntnisse der Astronomie ein und akzeptiert nach anfänglichem Zögern nun, dass zumindest einige seiner Nebelsterne sich in noch höher auflösenden Teleskopen als Sternhaufen entpuppen. Auf der andern Seite scheint Humboldt immer noch zu glauben, dass der Weltraum mit einem sog. Äther gefüllt ist, den er für verschiedene Phänomene zuständig erklärt.


    Dann wieder ein, wie ich finde, sehr typischer Zug für Humboldt (und seine Zeit?). Er schildert nicht nur, dass die Menschheit immer weiter und präziser ins Weltall zu gucken vermag und immer mehr Sterne und Planeten und Planetenmonde entdeckt. Er schildert auch handwerklich / technisch die Fortschritte in der Konstruktion der Teleskope: Material der Umhüllung, Anordnung und Machart der Linsen etc. Selbst die Namen der Hersteller fehlen nicht.


    Zum Schluss bin ich dann auf ein paar Listen gestossen, in denen Humboldt die Sternengrösse zu definieren versucht - relativ zum Auge des Betrachters. (Sterne, die bestätigten Beobachtungen zufolge plötzlich heller werden [Supernovae?], lassen ihn allerdings ziemlich ratlos zurück.) :winken:

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  • Von Hohlerde-Esos? Ich glaube nicht, dass wir für die noch Werbung machen sollten. Ausserdem kenne ich persönlich solche Links zur Genüge ... ;)


    Ich wollte keine Werbung machen, nur als Vergleich.


    Radioaktivität und Plasma, wenn ich das richtig sehe. Über Zustand und Temperatur im Innern einer Sonne oder eines Planeten konnte sich das 19. Jahrhundert wohl noch keine richtige Vorstellung machen.


    Also für die Beschreibung der Erdwärme braucht man das Modell des Plasmas aber nicht. Die Erdwärme wird gespeist aus dem radioaktiven Zerfall der instabilen Nukkleide im Erdinneren. (Wikipedia/Geothermie)



    Auf der andern Seite scheint Humboldt immer noch zu glauben, dass der Weltraum mit einem sog. Äther gefüllt ist, den er für verschiedene Phänomene zuständig erklärt.


    Was heißt da immer noch? Die Äther-Theorie hat bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts überlebt (und es gibt heutzutage immer noch ein paar Leute, die meinen, das es das gäbe).

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  • Ich wollte keine Werbung machen, nur als Vergleich.


    War mir schon klar. Aber, wie gesagt: Für mich braucht's das nicht - ich kenne diese Seiten wahrscheinlich eh schon. :breitgrins:


    Also für die Beschreibung der Erdwärme braucht man das Modell des Plasmas aber nicht.


    Aber für die Beschreibung des Inneren von Sternen, oder?

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  • So, unterdessen bin ich bis S. 466 vorgestossen ... Humboldt & Co. haben sich damals tatsächlich darin versucht, alle sichtbaren oder mit dem Teleskop erfassbaren Sterne zu zählen :entsetzt: ...


    Jetzt geht's dann weiter am Firmament mit den "Kohlensäcken" - Humboldts Beschreibung lässt schon fast an die heute bekannten "Schwarzen Löcher" denken, aber ich meine, dass keines davon mit blossem Auge sichtbar ist.

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  • Schön, hier, in diese Forum, einen noch aktuellen thread zu Humboldt's "Kosmos" gefunden zu haben, genau danach habe ich gesucht, hatte aber nicht gedacht tatsächlich noch fündig zu werden!!! :smile:


  • Hallo sandhofer,


    der Kosmos steht bei mir - um ehrlich zu sein, mich aber deswegen nicht schämen zu wollen - schon seit mehreren Monaten größtenteils unbenutzt im Regal, was vor allem auch daran liegt, dass ich neben Studium und Arbeit noch so viele andere Interessen habe und da so manches ungewollt unter den Tisch fällt. :redface:


    Nun, um endlich auch deine Frage zu beantworten :breitgrins: : Ich beschäftige mich mit dem Kosmos aus rein privaten Gründen.


    Und du?


    Gruss
    Xandru



    Prima! Sind wir nicht mehr ganz so allein. :klatschen:


    Wieso? Wieviele sind wir denn??? :breitgrins: