Beiträge von Aldawen

    S. folgenden Beitrag - mein Fehler - sandhofer :redface: Entschuldige!


    Edit:
    Na, dann füge ich meinen Text doch einfach noch mal ein, da ich mich einigermaßen daran erinnere, was ich geschrieben hatte – so sinngemäß jedenfalls :zwinker:



    Aldawen: Ich kann Dir versichern, man kann Naturwissenschaften auch faszinierender darstellen, als Humboldt es in diesen Teilen getan hat. Ich bin da als Physiker bestimmt nicht voreingenommen. :zwinker:


    Dann werde ich Dich demnächst mal um ein paar Empfehlungen bitten :zwinker:



    Da ich es von meiner Ausbildung her gewohnt bin, mich durch längliche theoretische Texte durchzukämpfen, auch wenn deren Stil nicht berauschend ist,


    In der Beziehung bin ich von meinem Studienmaterial auch einiges gewöhnt, aber da ich das sowieso schon parallel zum Job mache und beruflich auch nicht immer die spannendste Lektüre vor mir habe, ist mir der Humboldt noch darauf im Moment einfach zu viel des Guten :spinnen:

    Mal abgesehen davon, daß ich die Woche über viele Termine hatte und keine vernünftigen Zeiteinheiten für Humboldt erübrigen konnte, habe ich mich durch die irdische Abteilung des Naturgemäldes ähnlich gequält wie durch die astronomische. Weil ich so oft neu ansetzen mußte bekomme ich auch schon gar nicht mehr sortiert, was ich da nun eigentlich genau gelesen habe. Im wesentlichen kann ich nur konstatieren, daß es wohl doch einen Grund hat, warum ich weder beruflich noch bei meinem Fernstudium bei etwas mit großer Nähe zu den Naturwissenschaften gelandet bin. Tut mir wirklich leid, aber im Moment habe ich keinen Nerv dafür, mich weiter durch diese Monsterseiten zu ackern, deren Inhalt mich (zur Zeit) nicht fesseln kann. Da konzentiere ich mich lieber tagsüber auf mein Material zur demokratischen Transition für meine mündliche PolWi-Prüfung und lese abends den ein oder anderen Roman. Ich werde aber weiter verfolgen, was Ihr hier so schreibt :winken:


    Schönen Gruß,
    Aldawen

    Die zweite Stufe unterscheidet sich wohl von der ersten durch die Reflexion, d.h. durch die intellektuelle Verarbeitung des in der ersten Stufe wahrgenommenen.


    Gut, ich ahne jetzt, welche Unterscheidung Humboldt hier treffen will, aber mir scheint das etwas weit hergeholt ...


    In dem Naturgemälde habe ich mich durch den astronomischen Teil gequält – und das im wahrsten Sinne des Wortes. Astronomie hat mich zugegebenermaßen noch nie besonders interessiert, und hier hab ich mich vor allem von den Zahlenwüsten erschlagen gefühlt. Witzig aber zu verfolgen, wie hier noch manches als Planet eingestuft wird, aber andererseits liegt die letzte Korrektur mit dem Pluto ja auch noch nicht so lange zurück. Ich will mal hoffen, daß ich mit den irdischen Phänomenen mehr anfangen kann :zwinker:

    Ich stelle fest, daß Ihr schon ein gutes Stück weiter seid als ich, denn ich habe gerade erst die Begrenzung gelesen (die mir aber durchaus den Eindruck machte, auch auf ein Drittel oder so kürzbar zu sein, ohne etwas wesentliches wegzulassen). Aber wenn ich Humboldt richtig verstanden habe, dann erwartet mich nicht so sehr eine Aufzählung Beschreibung von Einzelphänomen, sondern mehr der Versuch, solche zu Gruppen und Klassen zusammenzufassen, um daraus allgemeinere Aussagen abzuleiten. Nun gut, ich werde es sehen :breitgrins:


    Kannst Du mal einen Hinweis auf die Stelle geben? Ich muß da wohl nochmal drüberlesen.


    Das war vorwiegend auf Seite 10, rechte Spalte :winken:

    In Etappen habe ich nun auch durch die Einleitenden Bemerkungen gelesen. Mir geht es da ähnlich wie BigBen, ich muß mich erstmal wieder an die etwas umständliche Sprache gewöhnen. Wenn ich merke, daß die gelesenen Worte hinter mir umfallen wie tote Pferde, muß ich eine Pause einlegen :breitgrins:



    Wie Humboldt die Vorgehensweise des Wissenschaftlers beschreibt, ist eigentlich nach wie vor aktuell. Vom Speziellen, das kategorisiert, gezählt, vermessen usw. wird, zum Allgemeinen. Und das Problem des sogenannten Bildungsbürgertums, das Magie über Wissen setzt, war offensichtlich auch damals schon vorhanden.


    Das habe ich auch bemerkt. Und offensichtlich stellte sich damals schon das Problem, aus einer Vielzahl von ermittelten Detailsinformationen anwendbares Wissen zu generieren. In dieser Art sind mir noch weitere Aspekte aufgefallen, die immer noch aktuell sind:



    [li]Da ist das schöne Goethe-Zitat (S. 21, rechte Spalte), daß „die Deutschen (...) die Gabe (besitzen), die Wissenschaften unzugänglich zu machen“, ein Effekt, den ich leider auch oft bei meiner historischen oder politikwissenschaftlichen Fachliteratur bemerke, so daß ich inzwischen lieber Bücher und Aufsätze aus dem angelsächsischen Raum lese, bei denen wissenschaftliche Qualität meist nicht mit Unverständlichkeit einhergeht.[/li]
    [li]Auf Seite 22, rechte Spalte, vergleicht er die angestrebte Einheit seiner Weltbeschreibung mit jener von geschichtlichen Darstellungen. Das dürfte ein Bezug auf Leopold von Ranke sein, der ja unter anderem für sein Diktum bekannt wurde, daß es Aufgabe des Historikers sei zu zeigen „wie es eigentlich gewesen“ ist.[/li]
    [li]Bei seiner Diskussion der Notwendigkeit von Naturwissenschaften (S. 24, linke Spalte), fühlte ich mich sehr an die regelmäßigen Zeitungsmeldungen über zu wenige Studenten in den natur- und ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen sowie die PISA-Ergebnisse (und was der Schülervergleichsstudien mehr sind) erinnert.[/li]


    Bemerkenswert, wie stark bestimmte Beharrungskräfte zumindest in Deutschland in den letzten 160 Jahren gewirkt haben. :breitgrins:



    An einer Stelle hatte ich ein Problem. Seite 16, linke Spalte. Da klingt es so, als ob die Völker zwischen den Wendekreisen nicht die Fähigkeiten hätten, die notwendigen geistigen Schritte zur Verallgemeinerung dessen, was sie beobachten können, zu tun. Das wäre, wenn ich es richtig verstanden habe, etwas eurozentristisch. :sauer:


    Es ist Eurozentrismus, keine Frage. Ob Humboldt selbst es so gesehen und genannt hätte, wage ich allerdings zu bezweifeln. Und letztlich sind wir auch in dieser Beziehung heute noch nicht sehr viel weiter, wie sich an vielen Details zeigt. Oder warum erfreut sich die flächenverzerrende Mercatorprojektion immer noch so großer Beliebtheit? Warum werden Magalhães, Kolumbus, Cook immer noch „Entdecker“ genannt? Schließlich lebten in den „entdeckten“ Gebieten schon Menschen, neu waren sie nur aus europäischer Sicht. Warum wird bis heute der in Europa entwickelte Nationalstaat als Maß der Dinge im internationalen, politischen System angesehen? Die Liste ließe sich nahezu beliebig fortsetzen.


    Mir ist der Unterschied zwischen Humboldts ersten beiden Stufen des Naturgenusses nicht klar geworden. Könnt Ihr mir das vereinfacht darlegen?


    Romantisch ist für mich auch, dass Humboldt wohl den Unterschied zwischen "Fachbuch" und "populärwissenschaftlichem Buch" (= Sachbuch) gar nicht gemacht hätte - wohl auch schon die Idee als solche nicht akzeptiert hätte.


    Das denke ich auch, die Vorträge hat er ja schließlich auch nicht in einem abgeschlossenen, handverlesenen Kreis gehalten. Wenn die Vorträge schon für ein breites Publikum gedacht waren, warum dann nicht auch die Bücher? Und eine weitere Verbreitung muß ja auch nicht zwingend mit Abstrichen am Niveau einhergehen.

    Hallo!


    Schon vor der Vorrede ging mein Griff zum Lexikon, weil ich natürlich die Längenmaße in eine für mich verständlich Zahl übersetzen mußte – mit geographischen Meilen und altfranzösischen Füßen rechne ich gemeinhin nicht :zwinker:


    Bemerkenswert an Humboldts Vorrede fand ich zweierlei. Da ist zum einen sein ausgesprochen umfassender Ansatz zum Verständnis naturwissenschaftlicher Phänomene, Vorgänge und ihrer Querverbindungen. Damit habe ich natürlich gerechnet, aber es noch einmal so auf dem Silbertablett präsentiert zu bekommen, war doch eine schöne Sache. Zum anderen spricht aus dieser Vorrede selbstbeschränkende Weitsicht, wenn er am Ende den Stand der Erkenntnis als einen sehr vorläufigen klassifiziert. Das macht ihn mir als Wissenschaftler gleich noch einmal so sympathisch.


    Die Einleitenden Betrachtungen verschiebe ich erst einmal auf morgen ...


    Schönen Gruß,
    Aldawen

    Hallo!


    Ja, das wäre wirklich schade, denn gerade das Geheimnisvolle und Ungelöste macht dieses Manuskript doch noch interessanter als es auf Grund seines Alters sowieso wäre. Ich bin vor gut einem Jahr erstmalig bewußt darüber gestolpert, weil ich irgendwo eine Rezension zu einem Buch über den Voynich-Code gelesen habe. Dem wollte ich seitdem eigentlich mal nachgehen, aber bislang fehlte mir dafür die Zeit. Ich werde es aber – vor allem im Lichte dieser neuen Untersuchungen – auf jeden Fall noch tun ...


    Schönen Gruß,
    Aldawen

    Hallo,


    als Seitenüberspringer würde ich mich nicht gerade bezeichnen, aber als Seitenüberflieger. Wenn mir Exkurse und Abschweifungen zum Zeitpunkt des Lesens zu weit gehen, dann lese ich extrem diagonal und nur mit Blick darauf, wann dieser bewußte Abschnitt endet, und an der Stelle steige ich dann konzentriert wieder ein. Das heißt nicht, daß ich solche Teile gar nicht lese, denn es kann sehr gut sein, daß ich mich durch eine Schlachtenbeschreibung lese, aber im nächsten Kapitel umfangreiche Ausführungen zur Landwirtschaft auslasse. Und beim Wiederlesen kann es passieren, daß ich es genau umgekehrt halte oder beides überfliege oder beide gründlich lese. Das hängt auch immer von meiner akuten Lesestimmung ab. Ganz schön schräg, ich weiß :breitgrins:


    Schönen Gruß,
    Aldawen

    Hallo,


    das mit den Angaben zur zugrundeliegenden Ausgabe stimmt natürlich. Ich habe gerade nochmals die Beilage in der Zeitung studiert. Wenn ich das richtig verstanden habe, dann handelt es sich bei den Übersetzungen um solche, die in Weimar im Umfeld der Bibliothek angefertigt wurden, und alle ausgewählten Bände sind neu ediert worden auf Basis von Manuskripten der Bibliothek. Eindeutig sind die Aussagen dazu aber irgendwie nicht. Hm, vielleicht starte ich einfach mal damit, man kann ja jederzeit wieder aussteigen. Dann kann ich auch Details berichten ...


    Schönen Gruß,
    Aldawen

    Hallo!


    In der Wochenendbeilage der Süddeutschen Zeitung wurde heute eine neue SZ-Edition vorgestellt, in der zwölf (unbekanntere? - mir jedenfalls :zwinker:) Werke bekannter Autoren aus den Beständen der Herzogin Anna Amalia Bibliothek erscheinen werden, unter dem Namen Bibliotheca Anna Amalia. Das ist ausnahmsweise einmal eine Zusammenstellung, die mich reizt, weil ich erstens noch nichts davon im Regal stehen habe und sich zweitens - im Gegensatz zu anderen Zeitungsdeditionen - nicht das Problem stellt, daß mich die Hälfte der Titel nicht interessiert. Die künstlerische Gestaltung der Einbände finde ich zwar nicht so gelungen, aber die Ausstattung insgesamt ist schon angemessen. Daher ringe ich mit mir, ob ich mir diese Kollektion zulegen sollte ... Und dann dachte ich mir, ich frage mal, ob hier jemand Entscheidungshilfen beizutragen hat? :smile:


    Schönen Gruß,
    Aldawen

    Hallo!


    Wie drüben bei Literaturschock schon angemerkt, wäre ich durchaus interessiert, weil ich auch noch eine angebroche Lektüre von Humboldts Reise in die Äquinoktial-Gegenden des Neuen Kontinents herumliegen habe, im Moment fehlt mir leider nur die Muße, es konzentriert zu lesen. Die Kosmos-Vorträge würden mich daher auch reizen, aber da ich so weit im voraus nicht planen kann, notiert mich bitte nur mit Fragezeichen.


    Schönen Gruß,
    Aldawen

    BigBen mit seinem Humboldt-Kosmos-Lesewunsch ist "schuld", daß ich von Literaturschock nun auch noch hierhin gekommen bin :breitgrins: Und da will ich doch die Gelegenheit nutzen, mich auch kurz vorzustellen.


    Eigentlich sollte ich von Literaturforen die Finger lassen, weil ich meine Zeit eigentlich entweder im Büro oder zu Studiumszwecken (Geschichte und Politikwissenschaft an der FernUniversität Hagen) zu Hause am Schreibtisch verbringe - oder das jedenfalls tun sollte. Die Lücken fülle ich im wesentlichen mit Lesen, was vermutlich wenig überrascht :zwinker: , und Geocaching und natürlich Treffen mit Freunden auf. Im Urlaub gehe ich bevorzugt wandern, um einen Ausgleich zum Bürostuhlhocken zu haben und als Single kann ich mir das alles ja auch (fast) beliebig einteilen.


    Meine Lektüre von Klassikern hat in den letzten Jahren zwar zugegebenermaßen etwas gelitten, seit ich aus prüfungspraktischen Erwägungen Literaturwissenschaft aus meiner Fächerkombination geworfen habe, aber ich habe durchaus vor, an diesem Zustand wieder etwas zu ändern. Da ist so ein Forum bestimmt eine gute Motivationshilfe :smile:


    Schönen Gruß,
    Aldawen